Ich hatte mich eigentlich sehr auf den bestellten Kindle Scribe gefreut, denn er schien zwei Probleme zu lösen, die ich in der Benutzung meines reMarkable habe:
- Ich schreibe meine Notizen ungern an den Rand eines PDFs, sofern überhaupt genug Rand vorhanden ist, denn meine Arbeitsnotizen sind die Vorstufe der finalen Notizen, die in den Zettelkasten kommen. Einfach etwas anzustreichen ist wenig sinnvoll, das sagen auch einige Studien, ich muss meine eigenen Gedanken zu einem Text aufschreiben können, und das geht mit dem reMarkable 2 eben nicht.
- Licht 🙂
Licht ist vorhanden, ansonsten ist der Kindle Scribe eine sehr enttäuschende Erfahrung für mich. Natürlich habe ich sowieso keine große Lust, Amazon Geld in den Rachen zu werfen oder meine Daten in deren Cloud zu haben, aber die Themen “Paper durcharbeiten” und “Lesen” sind für mich von enormer Relevanz, und da ich keine geheimen Sachen notiere… einen Tod muss man sterben. Vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine Lösung, die ohne Cloud funktioniert. Aber wie gut ist der Scribe nun wirklich?
Das Gerät kam einen Tag später an als angekündigt, der Karton war leicht verbeult dank einer weichen Umverpackung:
Der erste Vergleich mit dem reMarkable 2:
Der Kindle Scribe sieht edel aus, aber nicht so edel wie das reMarkable 2 Paper Tablet. Der breite Rand “fühlt”“ sich breiter an als in den Bild, das Ding liegt auch nicht unbedingt besser in der Hand damit. Den Einschaltknopf da links einzubauen war sicherlich nicht die beste Idee, ich bin mehr als einmal da drangekommen. Der Stift ist nicht sooooo fest an dem Gerät wie beim reMarkable oder beim iPad.
Was sich aber wirklich gut anfühlt: Schreiben! Ich finde sogar, dass es sich besser als auf dem reMarkable 2 anfühlt. Von einem Delay spüre ich nichts. Auch so wirkt der Kindle Scribe relativ fix, auf jeden Fall schneller als manchmal das reMarkable 2. Nur die Bedienung… puh… die erste große Irritation entstand, als ich ein Notebook testen wollte. Wie kommt man da wieder raus? Nirgendwo steht, dass man oben einfach auf den Bildschirm tippen muss, um dann ein Menü zu sehen, mit dem man wieder zurückkommt. Und dieser Gemischtwarenladen auf der Startseite, nee, sorry, das will ich nicht.
Das Schlimmste aber: Meine große Hoffnung hat sich nicht erfüllt, denn ich kann eben NICHT in jedem Dokument Notizen so erstellen, wie ich es gerne möchte. Das hätte ich mir auch schon hier durchlesen können. Die Sticky Notes für Notizen sind noch nicht mal für alle Kindle-Bücher, am wenigsten aber für wissenschaftliche Paper, die eben nie “adjustable PDFs” sind. Und so kann ich in den meisten PDFs und Büchern nur Notizen über die virtuelle Tastatur eingeben:
In ganz wenigen Büchern kann ich es so machen, wie es in der Werbung für das Gerät zu sehen war:
Nur für das Licht werde ich das Gerät nicht behalten. Da kann ich auch weiterhin mit meiner kleinen Leselampe arbeiten. Aber das mit den Notizen, das ist eben immer noch nicht gelöst 🙁 Ich hoffe, dass reMarkable irgendwann Notizzettel in PDFs erlauben wird.
Eine Antwort auf „Warum ich meinen Kindle Scribe zurückschicken werde“