Die Digital Analytics Association ist Geschichte – und keinen interessiert es

Ein bisschen überraschend war das schon. Ich hatte mit Jim Sterne vor kurzem noch gemailt, als es um den deutschen Ableger ging. Die DAA hatte meinem Webanalyse-Buch auch ein Geleitwort gespendet. Ein bisschen schade ist es schon.

Wer es nicht weiß: Die DAA war früher die WAA, die Web Analytics Association, und sie hat die meistgenutzte Definition von Web Analytics geschaffen. Zwar war diese Definition schon lange nicht mehr auf der Webseite zu finden, aber das hat die meisten Wissenschaftler, die die Zitate aus anderen Papern kopieren, nicht interessiert.

Wie aber kann es sein, dass trotz der Wichtigkeit von Daten eine solche Organisation aufgibt? Es könnte zum Beispiel daran liegen, dass viele zwar Google Analytics & Co installiert haben, aber die Daten gar nicht genutzt werden. In meinem letzten Paper, das leider noch nicht öffentlich ist, kam heraus, dass den meisten Anwendern auch gar nicht klar ist, dass das Einbinden des GA-Codes nicht ausreicht, um datengetrieben zu arbeiten. Und vielleicht liegt es auch ein bisschen an der DAA selbst, dass sie es nicht geschafft hat, die eigene Relevanz deutlich zu machen.

Ich war zuletzt nur noch aus Nostalgiegründen Mitglied. Dabei hatte ich meinen Studierendenstatus ausgenutzt, um die Mitgliedsbeiträge etwas zu senken.

Die Website ist bereits nicht mehr erreichbar.

Von WordPress zu Hugo und wieder zurück

Vor 3 Jahren, zum 15. Geburtstag dieses Blogs, war ich umgezogen von WordPress zu Hugo. Superschnelle Seiten, alles in R, eigentlich eine coole Sache. Aber in der Realität war es nicht so cool. Ich brauchte immer eine R-Umgebung, die ich nicht immer hatte. Git machte mich manchmal wahnsinnig. Und manche Probleme waren einfach nicht nachzuvollziehen. Und so bin ich jetzt wieder umgezogen. Vielleicht kommen nun auch die Rankings wieder zurück, die ich auch verloren hatte nach dem Umzug.

Künstliche Intelligenz, Machine Learning, Data Science, Data Mining und Statistik… was ist der Unterschied???


Künstliche Intelligenz (KI)

Künstliche Intelligenz bezieht sich auf das breite Feld der Informatik, das Maschinen die Fähigkeit gibt, Aufgaben auszuführen, die menschliche Intelligenz erfordern. Ein Beispiel im Marketing ist die Entwicklung von intelligenten Chatbots, die Kundenanfragen automatisch beantworten.

Machine Learning

Machine Learning ist ein Teilbereich der KI, der Maschinen befähigt, aus Daten zu lernen und sich anzupassen, ohne explizit programmiert zu werden. In der Marketingwelt wird Machine Learning beispielsweise genutzt, um Kundentrends vorherzusagen und personalisierte Werbeinhalte zu erstellen.

Data Mining

Data Mining ist der Prozess des Entdeckens von Mustern in großen Datensätzen. Es ist ein wichtiger Teil der Data Science und wird im Marketing eingesetzt, um beispielsweise Kundensegmente zu identifizieren und Zielgruppen besser zu verstehen.

Data Science

Data Science ist das Feld, das Techniken aus Statistik, Machine Learning und Datenanalyse kombiniert, um Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen.

Statistik

Statistik ist die Grundlage für Data Science und Machine Learning. Sie befasst sich mit Methoden zur Analyse und Interpretation von Daten. Im Marketingkontext wird Statistik verwendet, um Kundentrends zu analysieren und Hypothesen zu testen, wie z.B. bei A/B-Tests. Böse Zungen behaupten, dass Data Science einfach nur Statistik im neuen Gewand sei. Allerdings ist Data Science eher eine Kreuzung von Statistik und Informatik, da hier auch große Datenmengen bearbeitet werden.

Überlappungen und Unterschiede

  • Überlappungen: Machine Learning ist ein Teilbereich der KI und wird in der Data Science angewendet. Sowohl Data Mining als auch Machine Learning nutzen statistische Methoden.
  • Unterschiede: Während KI ein breites Feld mit verschiedenen Anwendungen ist, konzentriert sich Machine Learning spezifisch auf das Lernen aus Daten. Data Science vereint diese Techniken, um datengetriebene Erkenntnisse zu gewinnen.

Wie passen Minimalismus und Apple-Produkte zusammen, wenn Apple doch so teuer ist?


Ich nutze seit Mitte der 90er Jahre fast ausschließlich Apple-Produkte. Hin und wieder habe ich Debatten über die Vor- und Nachteile von Apple-Produkten im Vergleich zu ihren Konkurrenten, insbesondere in Bezug auf den Preisunterschied. Und natürlich stellt sich die Frage, ob das überhaupt zusammenpasst, Minimalismus und die Nutzung von Apple-Produkten. Ambivalenz zwischen Designkult und Konsumwiderspruch.

Am Hamburger Jungfernstieg erstreckt sich der Apple Store über zwei Etagen, beste Adresse, das Apple-Logo auf der Postkarten-Ansicht. Die große Glasfront zieht Blicke auf sich, während im Inneren eine Schar von Menschen jeden Alters das minimalistische Design und die intuitive Benutzerfreundlichkeit der neuesten Apple-Produkte bewundert. Auf den ersten Blick scheint die Welt der Apple-Produkte perfekt mit dem minimalistischen Lebensstil harmonieren. Die klare Linienführung und die puristische Ästhetik der Geräte sind geradezu emblematisch für den Ansatz, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Ablenkungen auf ein Minimum zu reduzieren. Zudem ist die Benutzerfreundlichkeit der Apple-Produkte nahezu sprichwörtlich, was Zeit spart. Lebenszeit bekommt man nicht wieder, und auch hier lohnt sich Frugalismus und Minimalismus. Das integrierte Ökosystem aus Hardware, Software und Dienstleistungen, ermöglicht eine nahtlose und konsistente Benutzererfahrung. Im Vergleich zu Windows (und ich nutze auf der Arbeit leider seit Jahren Windows-Rechner) sind die Probleme minimal. Das ist auch der Grund, warum ich niemandem mehr helfe, der ein Windows-Produkt hat. Apple bietet durch das eigene Ökosystem auch eine gute Sicherung der Privatsphäre an. Will man es günstig, so bezahlt man mit den eigenen Daten.

Die Langlebigkeit und Qualität von Apple-Produkten sind für mich ein ebenso wichtiger Aspekt. Statt regelmäßig minderwertige Geräte zu ersetzen, ermöglicht der Kauf eines langlebigen Apple-Geräts eine langfristige Nutzung und reduziert so den Konsum und den anfallenden Elektroschrott. Mein MacBook Air von 2012 ist heute immer noch im Einsatz, zwar nicht von mir, aber die Kosten pro Nutzung, die für mich wichtigste Metrik, liegen mittlerweile bei ein paar Cent. Ja, ich habe damals viel Geld ausgegeben, aber ich habe das Gerät auch 6 Jahre (!) genutzt. Wer also sagt, dass man nicht genügend Geld für ein Apple-Gerät habe, denkt zu kurz. Lebenszeit sparen sowie weniger Geräte kaufen, das spart am Ende viel mehr.

Aber da sind auch ein paar Gegenargumente. Die Elektronikindustrie insgesamt ist für ihren hohen Ressourcenverbrauch und ihre Umweltauswirkungen bekannt. Obwohl Apple seine Bemühungen um Nachhaltigkeit in den letzten Jahren verstärkt hat, bleibt die Frage, ob Minimalisten, die besonderen Wert auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit legen, mit der Nutzung von Apple-Produkten in Einklang stehen können. Nichts zu kaufen ist immer besser als etwas zu kaufen. Außerdem stellt die starke Verankerung von Apple in der Konsumkultur eine mögliche Diskrepanz zum minimalistischen Lebensstil dar. Die geschickten Marketingkampagnen des Unternehmens fördern den Kauf der neuesten Produkte und animieren Technik-interessierte Minimalisten, doch zum neuesten Gerät zu wechseln. MacBook, iMac, iPad, Watch, AppleTV, … die Liste ist lang. Minimalisten, die sich von der Konsumkultur distanzieren und Technologieablenkungen reduzieren möchten, könnten bei genauerem Hinsehen eine kognitive Dissonanz erleiden 🙂

Letzte Woche habe ich mich in das MacBook Air M2 in Midnight verliebt. Es hätte für mich nur zwei Vorteile: Es ist leichter (was für die Reise, auf der ich gerade bin, sehr angenehm gewesen wäre, und es ist ästhetischer als mein MacBook Pro 14″. Ich habe mehrere Tage darüber nachgedacht. Aber kurzfristig wäre kein Modell mit mehr als 16GB zu bekommen gewesen, und wenn ich ehrlich bin, mit meinen Datenanalysen bin ich mit 64GB RAM bestens gerüstet, warum auf ein neues Gerät updaten? Aber die Situation hat mir mal wieder gezeigt, wie gut Apple selbst mir Knöpfe drücken kann. Das Beste, was man in so einem Fall tun kann, ist abwarten, bis das Drängen nach einem emotionalen Kauf abgeflaut ist. Dieses Mal war ich erfolgreich.

Eternal November: wird Mastodon das gleiche Schicksal zuteil wie dem Usenet?


Mastodon und das Fediverse hatten viele Jahre ein Nischendasein gepflegt, bis sie durch Musks Twitter-Übernahme und den dadurch entstandenen Turbulenzen ins Rampenlicht gerückt wurden. Seitdem wächst die Mastodon-Gemeinde nicht wie ein Hockeystick, wie es im Investoren-Deutsch heißt, sondern wie eine Rakete. Das ist ein inneres Lachsbrötchen für diejenigen, die die Open Source-Fahne hochhalten. Aber vielleicht wird dies auch zum Fluch. Und das aus mehreren Gründen.

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Warum ich meinen Kindle Scribe zurückschicken werde

Ich hatte mich eigentlich sehr auf den bestellten Kindle Scribe gefreut, denn er schien zwei Probleme zu lösen, die ich in der Benutzung meines reMarkable habe:

  • Ich schreibe meine Notizen ungern an den Rand eines PDFs, sofern überhaupt genug Rand vorhanden ist, denn meine Arbeitsnotizen sind die Vorstufe der finalen Notizen, die in den Zettelkasten kommen. Einfach etwas anzustreichen ist wenig sinnvoll, das sagen auch einige Studien, ich muss meine eigenen Gedanken zu einem Text aufschreiben können, und das geht mit dem reMarkable 2 eben nicht.
  • Licht 🙂

Licht ist vorhanden, ansonsten ist der Kindle Scribe eine sehr enttäuschende Erfahrung für mich. Natürlich habe ich sowieso keine große Lust, Amazon Geld in den Rachen zu werfen oder meine Daten in deren Cloud zu haben, aber die Themen “Paper durcharbeiten” und “Lesen” sind für mich von enormer Relevanz, und da ich keine geheimen Sachen notiere… einen Tod muss man sterben. Vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine Lösung, die ohne Cloud funktioniert. Aber wie gut ist der Scribe nun wirklich?

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Asus eeePC: Erste Erfahrungen


Dieser Eintrag kommt auch für mich ziemlich überraschend, denn am Donnerstag hatte ich meine Bestellung bei Amazon aufgrund der seltsamen Wartezeit, während andere Kunden beliefert werden, storniert, und eigentlich habe ich dieses Wochenende etwas anderes zu tun, als alle Händler durchzutelefonieren oder bei eBay überzogene Preise zu vergleichen (ich hab nur 46 Stunden in Deutschland dieses Wochenende). Natürlich habe ich Roberts erstes Fazit mit Interesse verfolgt, ebenso die Kommentare auf den einschlägigen Seiten.

Und dann geschah es. Nach einem ausführlichen Familienfrühstück und den üblichen Wochenendbesorgungen ging ich schon mal langsam vor zurück zum Auto, als ich an einem Schaufenster vorbei kam. Und was stand da? Ein weißer Asus eeePC. Schnell zur Tür, Mist, nur bis 13 Uhr geöffnet, und 2 Minuten danach war die Tür natürlich verschlossen. Aber im Laden war noch ein netter junger Mann, der mir doch die Tür öffnete. Und ja, sie hatten nicht nur das Gerät, das im Schaufenster stand, sondern auch noch ein eingepacktes, welches wir beide suchten und er schließlich in einer Vitrine fand. 299,90 Euro, kein überzogener Preis. Kasse noch mal hochgefahren, ec-Karte gezückt, und dann stürzte meine Liebste in den Laden und fragte, was ich denn gekauft hätte und ob man das noch rückgängig machen könnte, ich sei schließlich ohne Aufsicht gewesen. Zu spät. Ich hab ihn.

Ich würde ja jetzt gerne berichten, wie er ist usw. Doch ich hatte nur 5 Minuten etwas von dem eeePC, nachdem er ausgepackt war. Tom und das Erdbeermarmeladenbrot mit Honig gehen vor: