1 Jahr lang nichts kaufen: September-Bericht


 

Der September war im Prinzip ein guter Monat. Neu gekauft habe ich mir lediglich ein Paar fingerlose Handschuhe, denn manchmal ist es schon etwas kühl im Arbeitszimmer. Die Heizung wollte ich aber noch nicht anmachen.

Und dann war da noch die Braun Atelier Anlage, über die ich bereits geschrieben hatte und über die ich mich immer noch sehr freue.

Allerdings ist da noch eine im September getätigte Bestellung, die erst im Dezember kommt, der Kindle Scribe, den ich eventuell gegen mein Remarkable 2 eintauschen will. Ist die Anschaffung notwendig? Sicherlich nicht. Ich könnte auch jeden Artikel ausdrucken, den ich lesen will oder muss, und ein Notizbuchen aus Papier nutzen. Kann ich mit den Paper Tablets besser und schneller arbeiten als mit Papier? Auf jeden Fall. Was ich mir von dem Scribe verspreche, habe ich in dem Artikel bereits beschrieben. Wenn der Scribe das nicht erfüllt, dann kommt er wieder weg. Mein reMarkable hat sehr geringe Kosten pro Nutzung, da ich es jeden Tag mehrmals nutze. Am Ende des Tages geht es darum, dass man sich vorher überlegt, ob eine Technologie etwas verbessert, oder ob sie nur dem stumpfen Konsum dient.

Amazon Kindle Scribe versus reMarkable 2


Update: Ich habe den Kindle Scribe nun mittlerweile getestet, zum Bericht geht es hier!

Ich hatte einen der ersten Kindle in Deutschland und dafür sogar eine App geschrieben. Auch hatte ich einen der ersten reMarkable und besitze jetzt einen reMarkable 2. Anscheinend bin ich anfällig für technische Spielereien, insbesondere wenn ich mir erhoffe, dass mir diese eventuell meine Produktivität erhöhen könnten. Nun steigt Amazon mit dem Kindle Scribe in diesen Markt ein. Und greift Anbieter wie reMarkable direkt an. Hier das Einführungsvideo von einer Amazon-Veranstaltung:

Beim reMarkable war ich kritisch geworden, weil sie plötzlich ein Abo eingeführt hatten. Das hatte mich zwar nicht betroffen, weil die Erstkäufer das Connect-Abo lebenslang “for free” behalten konnten, aber reMarkable hat wohl auch gemerkt, dass sie keine Karma-Punkte bekommen für ihre Aktion und das Modell nun wieder geändert. Beim Kindle hatte ich eines der Geräte erwischt, die eine fest verbaute SIM-Karte hatten, für die man weltweit keine Gebühren zahlen musste. Das war schon sehr lässig, dass ich egal wo ich auf der Welt war meine Zeitung täglich lesen konnte.

Wird der neue Kindle Scribe den reMarkable vom Markt verdrängen? Noch habe ich keinen Kindle Scribe auf meinem Tisch für einen Test, aber schon jetzt sind ein paar interessante Aspekte zu erkennen. Beide Geräten bieten einen immensen Vorteil, nämlich den Fokus auf das Wesentliche. Ich kenne die aktuellen Kindle-Geräte nicht, aber mein alter Kindle konnte supergut Bücher anzeigen, ansonsten gab es nur einen Webbrowser für Wikipedia, das wars. Fokus pur. Das Annotieren von Texten war auf meinem Kindle zum Glück etwas einfacher, da eine Tastatur auf dem Gerät vorhanden war. Aber natürlich war das nicht so einfach wie mit einem Stift eine Notiz zu machen. Dafür konnte man diese Notizen einfach exportieren mit meinem Tool.

Schauen wir uns die Daten einmal genauer an:

  • Der Amazon Kindle Scribe ist günstiger. Zwar kostet das reMarkable “nur” 349 Euro, aber das ist der Preis ohne Stift. Die günstigste Stift-Variante kostet hier 79 Euro, unter 400 Euro gibt es hier nix. Das ist beim Kindle anders, der momentan in der günstigsten Variante mit Stift 369 Euro kostet.
  • Den Scribe gibts mit 16, 32 und 64 GB. Das reMarkable nur mit 8. Bei der 32-GB-Variante wird gleich der Premium-Stift mit ausgewählt, genau diese Variante habe ich auch bestellt.
  • Beide Systeme bieten einen Stift, der Minen benötigt. Bei Amazons Scribe ist noch nicht viel bekannt, aber ich vermute, dass der Stift ähnlich funktioniert wie der von reMarkable. Er braucht keinen Strom, und es gibt eine Premium-Variante, die ein virtuelles Radiergummi bietet. Anders als der Kollege hier gehe ich nicht davon aus, dass der Stift aufgeladen werden muss.
  • Die Maße: Das reMarkable hat die Maße 187 × 246 × 4,7 mm, die Maße des Scribe sind noch nicht bekannt. Das Scribe scheint größer zu sein trotz des kleineren Bildschirms, denn der Rahmen ist breiter, vor allem links. Wir wissen außerdem, dass der Scribe 433 Gramm wiegt, das sind 30 Gramm mehr als das reMarkable 2.
  • Das Display: Das reMarkable hat einen 10.3-Zoll-Bildschirm mit einer Auflösung von 1872 x 1404 (226 DPI), der Scribe 10.2 Zoll mit einer Auflösung von 300 dpi. Das reMarkable hat ein E Ink Carta display, wobei sie sagen, dass ihre Canvas-Technologie nur zum Teil darauf basiert. Das Display des Scribe ist ein blendfreies Paperwhite. Der Scribe hat Licht und passt sich der Umgebungshelligkeit an, das reMarkable nicht. Ich bin nicht sicher, ob ich das mit dem Licht mag, denn das reMarkable hatte ich auch gekauft, weil ich damit Abends nicht noch wacher werde. Aber manchmal nervt es, eine Lichtquelle zu finden.
  • Beide Geräte lassen sich über USB-C laden.
  • Die Akkulaufzeit des Scribe wurde zunächst mit “monatelang” angegeben, das reMarkable hält bei mir etwa 1 Woche. Mittlerweile hat Amazon etwas zurückgerudert.
  • Dokumente werden in der Cloud gespeichert, eine Software gibt es hier für den Scribe noch nicht.
  • Auf dem Scribe wird es möglich sein, Word-Dokumente zu bearbeiten. Eine Integration mit DropBox und Google Drive wie beim reMarkable halte ich dagegen für ausgeschlossen. Insgesamt ist das Hin- und Herschieben von Dokumenten mit dem reMarkable etwas umständlich. Man kann zwar Dateien per E-Mail versenden, aber ansonsten braucht man immer die App.

Was interessiert mich am Scribe? Ich habe mich in den letzten Monaten mit Luhmanns Zettelkasten-Ansatz beschäftigt und habe nun auch einen solchen zuhause. Beim reMarkable stört mich, dass ich die Notizen, die ich gerne machen würde, gar nicht darauf kriegen würde, also nicht die permanenten Notizen, sondern meine Arbeitsnotizen. Ich schleppe also immer Karteikarten mit, das ist recht unhandlich mit dem reMarkable. Das Schreiben auf virtuelle Karteikarten wäre beim Scribe möglich, da man hier bei einer Textstelle eine Notiz anheften und diese auch später gut exportieren kann. Das ist für mich die Killerapplikation. Auch wäre meine Hoffnung, dass das Importieren und Exportieren von Dokumenten einfacher wäre. Ich werde es testen und hier berichten.

Für reMarkable bedeutet Amazons Einstieg, dass diese Technologie in der breiten Masse ankommt, wovon reMarkable aber nichts haben wird. Ganz im Gegenteil. Denn Amazon bietet mit dem Store einen bequemen Weg, an Inhalte zu kommen. Die Awareness-Kampagne von Amazon wird auch reMarkable-Interessenten bekehren.

Die Frage für Powernutzer wird allerdings sein, wie bequem die Handhabung von Notizen und Büchern auf dem Kindle Scribe sein wird. reMarkable bietet Ordner an, die auch auf dem Desktop erstellt und verwaltet werden können. Die Tags-Funktionalität, die reMarkable vor kurzem eingeführt hat, ist wirklich gut, leider funktioniert sie nur auf dem Gerät selbst. Beim Kindle ist die Software zumindest auf dem Mac eine Katastrophe, eine Ordnung lässt sich hier nicht erkennen.

Wie man die Sprache in R ändert


R kommt häufig in einem wunderbaren Sprachmischmasch daher, siehe Bildschirmfoto:

Der einfachste Weg, das zu ändern:

Sys.setenv(LANG = “de”)

Dann ist die R-Session auf Deutsch. Aber nur für dieses eine Mal! Soll die Sprache allgemein geändert werden, so kann in der Datei .Renviron eine Präferenz angegeben werden (die Datei muss erstellt werden, wenn sie noch nicht existiert). Hierzu im Terminal

vi .Renviron

schreiben, einmal “i” drücken für Insert und dann

LANG=“de”

eingeben. Nun einmal ESC drücken und “:wq!” eingeben, ohne Anführungszeichen. R neu starten und schon bleibt es auf Deutsch.

Einführung von Datenkompetenz in Unternehmen


Die Präsentation wird über die SMX bereitgestellt.

Datenkompetenz-Modelle (Beispiele)

Außerdem in diesem Kontext spannend, die Datenstrategie-Canvases von Datentreiber.

Meine Mailingliste

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Literatur

Apple MacBook Pro M1 Max – Lohnt es sich für Machine Learning?


Schon wieder ein neues MacBook? War das Air nicht gerade erst neu gekauft? Ja, es hat sogar noch Garantie, und dann lohnt es sich umso mehr, das Ding zu verkaufen. Ich bin ein großer Fan des Air-Formfaktors, und mit den Pro-Modellen habe ich mich nie anfreunden können. Aber die Limitierung auf 16GB Arbeitsspeicher des MacBook Air war damals schon schwer zu akzeptieren, nur Alternativen gab es nicht. Und so habe ich an dem Abend, an dem die neuen MacBook Pros mit M1 Pro und M1 Max vorgestellt wurden, auch gleich ein Gerät bestellt, ein MacBook Pro 14“ M1 Max mit 10 Kernen, 24 GPU-Kernen, 16-Kern Neutral Engine, 64 GB Arbeitsspeicher (!!!) und einer 2 TB Platte. Mein MacBook Air hat 16 GB RAM und halt den ersten M1-Prozessor mit 8 Kernen.

Warum ein Rechner mit 64 GB Arbeitsspeicher?

Ich arbeite regelmäßig mit großen Datensätzen, 10, 20, auch mal 50GB große Dateien. Aber auch eine 2GB große Datei kann Ärger machen, je nachdem was man alles für Datentransformationen und Berechnungen anstellt. Das macht auf die Dauer keinen Spaß mit einem Rechner mit wenig Arbeitsspeicher. Zwar hilft mir eine lokale Installation von Apache Spark dabei, mehrere Kerne gleichzeitig zu nutzen, aber der fehlende Arbeitsspeicher ist immer wieder ein limitierender Faktor. Für die weniger technisch Versierten unter meinen Lesern: Daten werden von der Festplatte in den Arbeitsspeicher geladen, und hier bestimmt die Geschwindigkeit der Festplatte, wie schnell das geht, denn eine Festplatte, selbst wenn es eine SSD ist, ist langsamer als der Arbeitsspeicher.

Wenn aber der Arbeitsspeicher nicht ausreicht, ich also zum Beispiel versuche, eine 20 GB große Datei in die 16 GB Arbeitsspeicher zu laden, dann fängt das Betriebssystem an, Objekte aus dem Arbeitsspeicher auf die Festplatte zu verlagern. Also von der Festplatte in den Arbeitsspeicher und wieder zurück, nur dass das auf der Festplatte nun als langsamer Arbeitsspeicher gilt. Gleichzeitig Daten auf die Festplatte zu schreiben und zu lesen macht den Rechner auch nicht schneller. Und dazu kommt der Overhead, denn das Programm, das den Arbeitsspeicher benötigt, verlagert die Objekte nicht selbst, sondern das Betriebssystem. Das Betriebssystem benötigt natürlich auch Arbeitsspeicher. Und wenn das Betriebssystem die ganze Zeit auch noch Objekte hin- und her schiebt, dann verbraucht es auch noch CPU-Zeit. Also, zu wenig Arbeitsspeicher bedeutet, dass alles ausgebremst wird.

Zwischendurch hatte ich überlegt, mir selbst ein Cluster zu bauen. Es gibt einige gute Anleitungen im Netz, wie sowas geht mit günstigen Raspberry Pis. Cool aussehen kann das auch. Aber, ich hab wenig Zeit. Ich mache das sogar vielleicht noch mal irgendwann, allein schon weil ich es ausprobieren will. Nur mal zum Nachrechnen: 8 Raspberry Pis mit 8 GB RAM plus Zubehör, da wäre ich wahrscheinlich bei knapp 1.000€ für alles. Plus jede Menge Neues lernen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Wie habe ich getestet?

Vorab: Ich programmiere hauptsächlich in R, einer statistischen Programmiersprache. Hier habe ich zwei Szenarien:

  • Ein R-Skript, das auf einem Kern läuft, also nicht parallelisiert wird
  • Ein R-Skript, dass parallelisiert werden und daher auf einem Cluster laufen kann.

Als Cluster nutze ich Apache Spark, das sich hervorragend lokal nutzen lässt. Für die weniger technisch Versierten: Mit Spark kann ich ein Cluster erstellen, in dem die Rechenaufgaben aufgeteilt und an die einzelnen Nodes zur Verarbeitung geschickt werden. Dadurch werden Aufgaben parallel bearbeitet. Ich kann entweder ein Cluster mit vielen Computern aufbauen, muss die Daten dann über das Netzwerk schicken, oder ich installiere das Cluster lokal und nutze die Kerne meiner CPU als Nodes. Eine lokale Installation hat den großen Vorteil, dass ich keine Netzwerklatenz habe.

Wer noch mehr über R und Spark erfahren will, hier gehts zu meinem Buch über R und Data Science!

Für den ersten Test, ein Skript ohne Parallelisierung, nutze ich einen berühmten Datensatz aus der Suchmaschinengeschichte, die AOL-Daten. 36.389.575 Zeilen, knapp 2 GB groß. Viele Generationen meiner Studierenden haben diesen Datensatz schon bearbeitet. In diesem Skript werden die Suchanfragen auseinander genommen, die Anzahl der Terme pro Suchanfrage bestimmt und Korrelationen berechnet. Natürlich könnte man das auch alles parallelisieren, aber hier nutzen wir eben nur einen Kern.

Für den zweiten Test nutze ich einen knapp 20GB großen Datensatz von Common Crawl (150 Millionen Zeilen und 4 Spalten) und vergleiche ihn mit Daten aus Wikipedia, knapp 2GB. Hier nutze ich dann das oben erwähnte Apache Spark. In meinem M1 Max habe ich 10 Kerne, und auch wenn ich alle nutzen könnte, sollte das Betriebssystem auch noch einen Kern haben, so dass wir hier nur 9 Kerne nutzen. Um es mit dem M1 in meinem MB Air vergleichen zu können, fahren wir auch eine Testvariante, in der das MBP Max dieselbe Anzahl von Kernen nutzt wie das Air.

Wie messe ich? Es existieren mehrere Möglichkeiten, von denen ich die simpelste wähle: Ich schaue mir an, um wie viel Uhr mein Skript startet und wann es endet und berechne die Differenz. Das ist nicht sauber, das ist nicht gut, aber wir werden später sehen, dass die Messfehler hier nicht so die große Rolle spielen.

Ergebnisse: Lohnt es sich?

Es kommt drauf an. Der erste Test ist etwas ernüchternd. Denn der größere Arbeitsspeicher scheint hier wenig zu bringen, auch wenn Mutationen des AOL-Datensatzes erstellt und in den Arbeitsbereich geladen werden. Das alte M1 schafft das Skript in 57,8 Minuten, das M1 Max benötigt 42,5 Minuten. Die Daten werden wahrscheinlich durch die schnelleren SSDs zügiger in den Arbeitsspeicher geladen, aber das sind vielleicht ein paar Sekunden Unterschied. Der Rest scheint von der CPU zu kommen. Aber dafür ist der Preis des M1 Max nicht gerechtfertigt (doppelt so viel wie das MacBook Air).

Spannender wird es, wenn ich auf beiden Seiten dieselbe Anzahl von Kernen für ein Cluster verwende und dann ein Spark nutze. Die Unterschiede sind brutal: 52 Minuten für den alten M1 mit 16GB RAM, 5,4 Minuten beim neuen M1 Max mit 64GB RAM. Tatsächlich benötigt der “alte” M1 mit seinem wenigen Arbeitsspeicher viele Minuten, um den großen Datensatz laden zu können, der neue M1 Max mit den 64 GB schafft das in unter 1 Minute. Übrigens lade ich hier keine einfache CSV-Datei, sondern habe bereits einen Ordner mit ganz vielen kleinen Partitionen, so dass die Nodes unabhängig voneinander Daten einlesen können. Es liegt also nicht daran, dass sich die Nodes gegenseitig im Weg stehen beim Einlesen der großen Datei.

Nehme ich dann noch 2 Kerne mehr, also 9, dann bin ich sogar bei unter 5 Minuten. Um es mal anders auszudrücken: Vorher habe ich eine knappe Stunde auf das Ergebnis gewartet, nun bekomme ich es in ca. 5 Minuten. Das ermöglicht mir ein ganz anderes Arbeiten. Denn in der Regel brauche ich diese Ergebnisse wirklich, und es hat einfach genervt, wenn man so lange gewartet und dann die Verbindung zum Spark-Cluster abgerissen ist und man mit leeren Händen da stand. Und ja, dann lohnt sich dieser Rechner.

Einige Dinge habe ich noch nicht hinbekommen. So kann man mit RAPDIS die GPUs nutzen, und da habe ich ausreichend Kerne. Hab ich nicht zum laufen bekommen, vielleicht benötigt man dafür eben eine NVIDIA-Grafikkarte. Auch stellt Apple selbst mit ML Compute die Möglichkeit zur Verfügung, Tensorflow auf GPUs zu nutzen. Momentan habe ich keine Anwendung dafür, aber ausprobieren will ich das auf jeden Fall noch.

Und sonst so?

Ich mag den Formfaktor des MacBook Pros nicht. Der Rechner, den ich am längsten hatte, war ein MacBook Air. Als ich dann eine kurze Affäre mit einem MacBook Pro 16“ hatte, war mir klar, dass ich sofort wechseln würde, wenn es ein neues MacBook Air mit mehr Power gibt. Ich mag die Tastatur nicht. Sie fühlt sich für mich zu groß an, vielleicht auch nur, weil meine Hände anders auf dem Rechner liegen. Das 14“ MacBook Pro ist kaum größer als das 13“er MacBook Air, aber es ist viel dicker, klobiger, schwerer. Es ist nicht so elegant wie ein Air. Das 16“er mochte ich schon kaum irgendwo mit hinnehmen, ich weiß noch nicht, wie es mit diesem Rechner ist.

Der Rechner wird wärmer als mein MacBook Air, das scheint auch eher den Prozessor runterzuschalten, wenn es heiß zu werden droht. Beim MBP kann man den Rechner gerade noch so auf dem Schoß haben, wenn ich 9 von 10 Kernen im Cluster nutze, so heiß wie mein altes i9 MacBook Pro wird es aber nicht. Bei dem Intel 16er konnte ich ohne Witz die Heizung im Raum ausschalten, so viel Hitze kam da raus, und der Lüfter ging ständig. Der Lüfter des 14“er ist leiser, auch wenn er die ganze Zeit an ist.

Der Sound der Lautsprecher ist super. Das Display ist super.

Wäre ich mit einem Linux-Rechner nicht viel günstiger dabei gewesen? Ja, auf jeden Fall. Aber ich denke auch immer mehr darüber nach, wie viel Lebenszeit ich dafür aufbringen muss, mit einer Lösung zu arbeiten, die weitere Konfiguration erfordert und meine Prozesse nicht so gut unterstützt. Siehe oben, die Idee mit dem Cluster will ich immer noch verfolgen, nur fehlt mir momentan einfach die Zeit dafür.

Übrigens, mein erstes MacBook 1996 hieß noch PowerBook und hatte 4 MB RAM. Das war damals schon gigantisch viel. Und das PowerBook 5300 mit seinem 640×480 Graustufendisplay kostete damals auch um die 4.000 DM, wenn ich mich recht erinnere.

Wenn aus „Free“ irgendwann Abos werden: tado und reMarkable


Am 13. Oktober 2021 hat reMarkable verkündet, dass das bisher kostenlose Angebot der Cloud nun beschränkt und für neue Nutzer die wirklich spannenden Features kostenpflichtig werden. Das hatte ich schon früher vermutet, genau so wie ich es mir bei tado gedacht hatte. tado hatte ein Abo im August 2018 angekündigt, allerdings hatte man zurückgerudert, was die ersten Kunden betrifft. Ich musste zwar die neue App kaufen für knapp 20 Euro, damit ich die neuen Features nutzen kann, aber zumindest habe ich keine Abo-Gebühren.

Bei beiden Firmen war mir nicht klar, warum sie nicht von Anfang ein Abo-Modell drin haben. Denn bei beiden Modellen ist klar, dass die Kosten steigen werden, je mehr Nutzer auf die Server zugreifen müssen. Bei reMarkable werden die Kosten noch höher sein, da sie 8 GB Platz in der Cloud anbieten. Jedem musste von Anfang klar sein, dass irgendwann ein Abo eingeführt werden muss, um die mit der Anzahl der Nutzer wachsenden Kosten kompensieren zu können. Hatten beide Firmen das Abo nicht drin, weil sie dachten, dass das die Käufer abschrecken könnte? Sind die ersten Käufer nicht eh die Early Adopters, die weniger preis-sensitiv sind?

Ich hatte mein reMarkable bereits vor einigen Monaten verkauft, nicht wegen des drohenden Abo-Modells, sondern weil ich einfach weniger Gadgets haben will und es nicht in meinen Flow passte. Am Ende des Tages ist das reMarkable ein Nischenprodukt, denn der Wunsch nach Fokus wird in einer Zeit, in der eher Ablenkung gesucht wird beziehungsweise von der Ablenkung gefunden wird, nur bei wenigen Nutzern vorhanden sein. Auch wenn ich es gut finde, glaube ich nicht daran, dass es jemals von der breiten Masse gekauft werden wird.

GarageBand wurde angehalten – Die Hülle ist schuld


 

Normalerweise nutze ich GarageBand nicht, aber da der Kleinste unglaublich gerne Musik macht, habe ich ihm mal das iPad zum Ausprobieren gegeben. Leider brach die App ständig ab mit der Fehlermeldung:

GarageBand wurde angehalten. GarageBand wurde durch eine andere App unterbrochen und kann nicht verwendet werden. Wenn diese Unterbrechung beendet ist, kann die Wiedergabe oder Aufnahme fortgesetzt werden.

Die Lösung war trivial: Die iPad-Hülle. Ich hatte eine Billig-Hülle gekauft, einfach deswegen weil jedes Gerät, das man kauft, meistens noch weitere Kosten nach sich zieht und ich dachte, dass ich das umgehen könnte. Anscheinend nicht. In den Foren wird die Lösung, dass es ohne eine Nicht-Apple-Hülle läuft, auf ein Software-Problem geschoben. Ich vermute, dass es hier nicht so schnell eine Lösung geben wird. Aber schon krass, dass eine Hülle für ein iPad für beide Seiten, kaum unter 200 Euro zu bekommen ist. Das Top-Modell, das Apple Magic Keyboard liegt bei 300 Euro.

Digitaler Minimalismus


 

Über Minimalismus blogge ich seit 15 Jahren. Digitaler Minimalismus ist eine andere Form des bewussten Konsums. Und anscheinend trifft das Thema einen Nerv, denn ansonsten würde der Spiegel kein Interview zu dem Thema hinter seiner Paywall stecken (“So kommen Sie von Ihrem Smartphone los”):

Cal Newports Digitaler Minimalismus handelt im Gegensatz zu seinem anderen Bestseller Deep Work nicht von Arbeit und Produktivität, sondern unserem gesamten Leben und dem Einfluss, den Technologie darauf hat.

Daniel Levitins The Organized Mind zeigte, wie leicht unser Gehirn abgelenkt werden kann, Newport stelle die Gegenseite dar, nämlich dass die Aufmerksamkeitsöknomie vor allem denen monetär dient, die unsere Lebenszeit erfolgreich an Werbetreibende vermarkten können. Wer denkt, dass dies ein Phänomen der Neuzeit sei, nein, dies begann mit der Einführung der Penny Newspapers im Jahr 1830, wo nicht mehr die Leser die Kunden waren, sondern die Werbetreibenden in einer Zeitung.

Die unbewusste Nutzung von Social Media führt zu Erschöpfung, Angstgefühlen, Depression und vor allem zu einer Vergeudung von Lebenszeit, so Newport. Argumenten wie dem, dass FaceBook und Co uns helfen, in Kontakt mit Freunden und Verwandten zu bleiben, wird gegenüber gestellt, dass es sich hier nicht um einen qualitativ hochwertigen Kontakt handelt, halt eher connection als conversation, wie Sherry Turkle es unterscheidet. Werden Beziehungen weniger digital geführt (bzw digitale Kommunikationswege nur genutzt, um eine klassische Kommunikation zu ermöglichen), so werden diese sogar gestärkt. Unsere Zeit auf FB und Co. verbringen wir nicht nur mit einer qualitativ minderwertigen Konversation, sondern auch mit dem sinnlosen Scrollen durch Updates, die uns das Gefühl geben, wir wären verbunden, uns aber gleichzeitig einsam zurücklassen.

Newport will aber nicht darauf hinaus, dass wir gar nicht mehr Technologie nutzen sollen, sondern eine andere Einstellung zur Technologie erarbeiten, und er paraphrasiert dazu sogar Dieter Rams Satz “Weniger aber besser”. Dies führt zunächst zu einem digital declutter. Ironischerweise hat gerade der auf Achtsamkeit bedachte Steve Jobs dafür gesorgt, dass wir mit dem iPhone das Symbol für ständiges Verbundensein mit uns herumtragen. Eigentlich wollte er nur, dass man anstatt Telefon und iPod nur noch ein Gerät mit sich herumträgt. Dass man mit dem iPhone auch ins Netz gehen konnte, das wurde in der damaligen Keynote erst sehr spät erwähnt. Wir waren nicht darauf vorbereitet. Und plötzlich gab es eine App für alles:

 

Wir hatten keine Zeit darüber nachzudenken, was wir wirklich aus diesen neuen Technologien ziehen wollten (und selbst wenn man darüber nachgedacht hatte, wie ich damals, als ich keinen Blackberry haben wollte, fand man später zu viele Gründe, warum ein Blackberry doch eine gute Idee sein könnte). Und somit stehen seitdem Tür und Tor offen für diejenigen, die neue Gewohnheiten in uns formen wollen:

Nir Eyals Bestseller Hooked beschreibt diese Mechanik sehr genau. Fairerweise hat Eyal auch gleich das Gegengift geschrieben. Allerdings ist Eyals Ansatz nicht so elegant wie der von Newport, mehr mit den Symptomen beschäftigt, auch wenn er manchmal die Ursachen ankratzt. Wo Eyal schreibt, dass man seine Zeit zurückgewinnt, sagt Newport, überlege Dir vorher, womit Du sie füllen willst. Die Mechanismen, die beide beschreiben, sind jedoch dieselben.

Jeder Post, für den wir vielleicht einen Like oder Retweet bekommen könnten, bedeutet für uns dasselbe wie das Nutzen eines Spielautomats, eine Dopamin-Ausschüttung. Es gilt, seine Autonomie zurück zu gewinnen und sich der attention resistance anzuschließen, so Newport. Digitaler Minimalismus bedeutet für ihn

eine Philosophie des Technikgebrauchs, bei dem man seine Online-Zeit auf eine kleine Anzahl sorgfältig ausgewählter und optimierter Aktivitäten fokussiert, die eine starke Unterstützung für das bieten, was einem wichtig ist, und alles andere zu ignorieren. (eigene Übersetzung)

Dazu zitiert er Thoreau in Walden:

The cost of a thing is the amount of what I will call life which required to be exchanged for it, immediately or in the long run.

Das gilt natürlich nicht nur für Social Media & Co. Wer sich einen neuen Sportwagen kauft, muss sich ebenso überlegen, wie viel Lebenszeit dafür draufgeht, für diesen Sportwagen zu arbeiten und ob es das wert ist, dafür einen Sportwagen zu fahren. Der Profit, den man aus etwas zieht, muss gegen die Kosten der Lebenszeit gehalten werden, die man dafür benötigt, um eben dieses etwas zu bekommen. Umgekehrt sollte eine Technologie als optional betrachtet werden, sofern ihr temporärer Wegfall nicht den Zusammenbruch des eigenen (Arbeits-)Lebens bedeutet. Kann ich ohne App einen Wert in meinem Leben nicht mehr leben, oder bietet die App nur einen gewissen Mehrwert, den ich auch anders bekommen könnte? Dies steht im krassen Gegensatz zu FOMO. Um genau zu verstehen, welche Technologien wirklich signifikant wertstiftend verwendet werden, schlägt Newport eine 30-tägige Pause vor.

Während ich dies schreibe, befinde ich mich am 8. Tag der digitalen Pause. Tatsächlich macht Newport richtig Lust auf diese Pause, und ich habe schon damit angefangen, bevor ich das Buch zuende gelesen hatte. Während der Lektüre hatte ich mich mein Facebook-Profil pausiert und meinen twitter-Account deaktiviert (gefährlich, denn nach 30 Tagen ist dieser komplett verloren). Instagram ist gelöscht, ebenso Telegram und WhatsApp. Diese vielen Wege, um mich kontaktieren zu können, hatten mich eh schon genervt. Und dann habe ich tatsächlich noch Mail deinstalliert. Genau diese Schritte standen schon in Make Time, aber bei Newport geht es nicht darum, all diese Apps dogmatisch zu verbieten, sondern zu verstehen, was einem wirklich fehlt.

Tatsächlich habe ich mir mein letztes Telefon nur deswegen gekauft, weil ich die beste Kamera haben und nicht eine weitere Kamera rumschleppen wollte. Ich höre gerne Musik. Und ab und zu telefoniere ich gerne. So sieht mein Home Screen nun aus:

Von den Glücksspielautomaten sind noch Signal, Apple Nachrichten und Safari als Browser installiert. Alles andere ist entweder essentiell (Bank ohne Handy geht nicht mehr) oder hilft mir (zB die Corona-App). Zusätzlich habe ich nun immer den Nicht Stören-Modus als Standard eingerichtet. Nur meine Favoriten können mich nun noch anrufen, ihre Nachrichten kommen aber auch nicht mehr durch. Hier geht es aber nicht nur um Ablenkung.

Solitude, hier besser als Abgeschiedenheit übersetzt und nicht als Einsamkeit, benötigt die Möglichkeit, ungestört zu sein und nicht auf alles reagieren zu müssen, beziehungsweise die Freiheit von Input von Anderen. Abgeschiedenheit verlangt, dass wir mit uns selbst klar kommen müssen, wenn wir mit uns allein sind, ermöglicht intensives Nachdenken. Unser Wunsch nach sozialer Interaktion muss demnach ergänzt werden durch Zeiten der Abgeschiedenheit. Wie sehr mich das schon vor 14 Jahren beschäftigt hatte, zeigt dieser Blogeintrag aus dem Jahr 2007.

Newport geht aber noch weiter. Denn es sollen nicht nur Dinge nicht mehr getan werden, sondern es muss, wie oben beschrieben, auch überlegt werden, was man mit der gewonnenen Zeit und Aufmerksamkeit tun will, um nicht in ein Loch zu fallen. Das Handy ermöglicht es, solchen Momenten ansonsten schnell zu entkommen. Wie oft, das tracken die meisten Systeme bereits mit:

(An diesem Tag habe ich mehrere Veränderungen an der Konfiguration vorgenommen, daher war der Wert so hoch)

Newport schlägt vor, dass man Briefe an sich selbst schreibt, echte Konversation betreibt (anstatt zu chatten oder zu liken oder zu kommentieren), sich einer Offline-Gruppe anzuschließen oder etwas Nicht-Digitales mit den eigenen Händen betreibt. Bei Handwerk bin ich raus, aber zumindest Instrumente kann ich spielen. Dabei geht es darum, das Beste zu liefern, zitiert nach Rogowiski:

Leave good evidence of yourself. Do good work.

Facebook und Co nicht mehr zu nutzen soll demnach nicht ein Zeichen dafür sein, dass man ein Spinner geworden ist. Es soll ein mutiger Akt des Widerstands gegen die Aufmerksamkeitsökonomie sein. Das ist umso schwerer geworden, da wir einen vollwertigen Computer immer bei uns führen und nun aktiv nach Wegen suchen müssen, dessen Möglichkeiten zu beschränken. Immer noch ist mein reMarkable eines meiner liebsten Arbeitsgeräte. Ich kann darauf keine E-Mails checken oder schnell mal was nachschauen. Und immer öfter nutze ich nur noch dieses Gerät, wenn ich abends auf dem Sofa sitze.

Desweiteren bedeutet Newports Ansatz, dass man sich genau ansehen muss, wo man sich nun noch mit Informationen versorgen will. twitter habe ich nach einer Woche reaktiviert, aber fast alles entfolgt, da ich nur noch denen folgen will, die wirklich wertvolle Inhalte liefern. Und das sind die wenigsten. Eine Informationsdiät sozusagen.

Ich bin noch nicht so weit, dass ich ein Light Phone haben oder mein Smartphone die meiste Zeit zuhause lassen will (das Light Phone gibt es noch nicht in Deutschland). Dafür ist mir die Kamera im Telefon zu wichtig (früher hatte ich meistens eine Fujifilm X100 dabei, deren Akku in den entscheidenden Momenten leer war). Aber ich kann mir schon nach ein paar Tagen der digitalen Pause schon nicht mehr vorstellen, zu Facebook zurück zu gehen oder meine ersten Minuten am Tag damit zu verbringen, erst mal irgendwelche Feeds durchzulesen.

Staubsaugerroboter Roborock S6 MaxV im Vergleich zum Vorwerk VR200


 

Jahrelang war hier der Staubsaugerroboter VR200 von Vorwerk im Einsatz, wirklich glücklich war ich nicht mit ihm. Der Nachfolger sollte nun kein Vorwerk mehr sein. Ich hatte einfach auch keine Lust mehr viel Geld für die Reparatur zu bezahlen. Allerdings, dessen muss man sich bewusst sein, man kann ein Vorwerk-Gerät eben auch relativ bequem reparieren lassen, denn die Vorwerk-Shops gibt es fast überall. Für die Umwelt ist es besser. Wie das mit dem Roborock aussieht, keine Ahnung. Allerdings verkaufe ich gebrauchte Geräte immer an einen Bastler, so dass sie noch eine zweite Karriere starten können.

Nach wochenlanger Recherche fiel die Wahl auf den Roborock S6 MaxV. Ich gebe zu, ich bestelle lieber bei Amazon als irgendwo anders, da es dort meistens kein Problem mit Versand etc gibt. Allerdings nicht dieses Mal. Amazon Logistics hatte es nicht geschafft, das Paket zu liefern. Also doch woanders bestellt, dieses Mal sogar knapp 40€ günstiger. Nein, in einem Geschäft lokal hier in der Nähe gab es ihn nicht, sonst hätte ich es dort probiert.

Was zunächst einmal auffällt: Der Roborock hat ein billiger wirkendes Plastikgehäuse. Er sieht nicht so wertig und auch nicht so stabil aus wie der Vorwerk. Eigentlich wollte ich nie wieder einen runden Roboter, denn der kommt natürlich nicht so gut in die Ecken wie zum Beispiel der Vorwerk. Da bei dem Vorwerk aber die Außenbürste nicht mehr funktioniert, war es dann auch egal, und die in Tests gut abschneidenden Modelle sind leider alle rund.

Dem Roborock fehlt auch der Henkel, den der Vorwerk hatte. So kann man ihn nicht ganz so einfach in ein anderes Zimmer tragen. Das ist aber auch nicht notwendig, denn da der Roborock sich die von ihm erstellte Karte einer Wohnung merkt, kann man ihm einfach sagen, in welches Zimmer er fahren soll. Nix mehr mit Rumtragen. Ganz abgesehen davon, dass er sowieso in kürzerer Zeit mit nicht mal einer ganzen Batterieladung die komplette Wohnung schafft. Das hatte der Vorwerk nie hinbekommen, nicht mal ganz am Anfang, wo er noch einen ganz frischen Akku hatte. Allerdings offenbart sich auch ein Nachteil: Der Vorwerk hat sich an der Seite aufgeladen, indem er an lange vertikelen Kontakte der Ladestation andockte. Man musste nicht sehr präzise sein, wenn man ihn da ran schob. Das ist beim Roborock anders, die Ladekontakte unter dem Roborock sind klein. Besser man lässt ihn das Andocken selbst übernehmen.

Wird der Roborock das erste Mal eingeschaltet, so fällt noch etwas auf: Man fragt sich, wann er denn mal anfängt zu saugen. Denn er ist superleise im Vergleich zu dem Vorwerk-Gerät. Und das trotz viel stärkerer Saugleistung. So wird es in Zukunft auch weniger Diskussionen geben, ob der Roboter während einer Videokonferenz in anderen Zimmern laufen kann.

Die Einrichtung über die App war nicht ganz so einfach zu Beginn, denn irgendwie verlangte die Software einen Code bei der Anmeldung, es war nicht klar, dass man ihn in der Anmeldemaske erst einmal beantragen musste, um ihn dann genau in dieser Maske auch nutzen zu können. Ansonsten ist der Rest der Software mehrere Klassen besser als die von Vorwerk, und damit beziehe ich mich nicht einmal auf die neue App, auf die man zwangsweise umsteigen sollte, die aber noch schlechter funktionierte. Ein großer Vorteil der Roborock-App ist auch, dass die Firmware darüber aktualisiert werden kann. Beim Vorwerk ging das nur mit einem Windows-Rechner, der dann über ein Kabel mit dem Vorwerk verbunden wurde. Einen Windows-Rechner besitze ich gar nicht, ich musste mir immer einen leihen. Wobei, Firmware-Updates gab es eh nur sehr selten bei Vorwerk.

Die App von Roborock macht all das, was ich mir von Vorwerk gewünscht hatte. Man kann sehr genau nachvollziehen, wie der Roboter seine Bahnen zieht. Durch seine zwei Kameras “sieht” er auch schon voraus und erstellt eine Karte der Wohnung, selbst wenn er noch nicht in dem jeweiligen Bereich war:

Je mehr er dann gesaugt hat, desto genauer wird die Karte. Hier hat er auch damit begonnen, den Hausflur zu kartografieren, da zwischendurch einmal die Tür aufstand. Dennoch schön zu sehen, wie man sozusagen einen Grundriss der Wohnung bekommt. Auch sieht man, wie methodisch der Roborock vorgeht. Gepaart mit einer viel stärkeren Saugleistung wird die Reinigung viel gründlicher. Und ich habe den Wischmodus noch nicht einmal ausprobiert (das werde ich vielleicht einmal in einer späteren Rezension).

Besonders interessant ist hier, dass der Roboter dachte, dass wir ein Haustier hätten, das im Wohnzimmer einen Haufen hinterlassen hat. Das Icon sieht zumindest so aus. Netterweise erstellt der Roboter dann gleich ein Foto von dem, was er da gesehen hat. Zum Glück war es nur ein Fuß des Klaviers. Kabeldosen etc identifiziert er mit großer Sicherheit.

Insgesamt bin ich bisher sehr zufrieden mit dem Gerät. Es schafft die ganze Wohnung mit einem Ladevorgang, hat mehr Saugleistung, bietet bessere Steuerungsmöglichkeiten und ist gleichzeitig günstiger als das Gerät von Vorwerk.