Google Wifi im Netzwerk mit SONOS, FritzBox & Synology NAS


Update Juli 2019: Ich habe die Google Wifi Pucks wieder in Rente geschickt, da sie den Langzeittest nicht bestanden haben. Die neue Installation läuft mit einem Netgear Orbi.

Zwar ist unsere Wohnung zumindest gefühlt nicht soooo groß, aber der FritzBox 6490 Kabel-Router allein war zu schwach auf der Brust für die ganze Wohnung; kein Wunder, steht er auch in der äußersten Ecke der Wohnung und nicht zentral. Zunächst ergänzte ein AVM Fritzbox Repeater 310 das WLAN, mangels 5 GHz wurde dieser durch das Modell 1750 ersetzt. Das funktionierte ganz ok, aber so richtig reibungslos eben auch nicht. Nicht selten ertappte man den Repeater mit blinkenden LEDs, bis ins Bad reichte der WLAN-Empfang oft nicht, und dann gabs immer wieder Aussetzer, die ich mir einfach nicht erklären konnte. Nach den überwiegend positiven Berichten sollte ein Google Wifi die Probleme lösen.

Google Wifi Mesh versus Extender/Repeater

In der Hoffnung, dass eine Station reicht, so klang zumindest die Werbung, ignorierte ich das Doppelpack und kaufte lediglich eine Komponente. Gleich vorweg, das reicht nicht, zumindest nicht wenn das Gerät in einer Ecke der 120qm-Wohnung steht. Weniger Geräte als vorher habe ich jetzt schon mal nicht, und mit 130-140€ pro Gerät ist die Kombi eine teurere Alternative. Aber die Vorzüge des Mesh-Netzwerks sowie die Aussicht, Ruhe zu haben mit den ständigen Netzwerkproblemen, war mir den Test wert. Nichts ist so nervig wie ein stockender Film, weil irgendeine Komponente im Netzwerk gerade ein Problem hat. Und für die Einrichtung des Repeaters inklusive eines Gast-Modus sind mehrere Stunden und viele Support-Mails draufgegangen.

Ein Repeater hat den Nachteil, dass er das Signal eines WLANs einfach verlängert, dafür aber etwas von der Geschwindigkeit verloren gehen kann, weil ein Overhead in der Kommunikation entsteht. Vermaschte Netze hingegen haben dieses Problem nicht, sie sind einfach EIN Netzwerk; neben dem 2,4 GHz und dem 5 GHz-Netz haben sie ein drittes Funkmodul, über das die Geräte miteinander kommunizieren. Man wechselt also auch nicht von dem Bereich des Haupt-WIFIs in das des Repeaters, sondern befindet sich die ganze Zeit in einem Netzwerk.

Die Einrichtung des Google Wifi

Die Einrichtung ist supereinfach, die App führt durch das Setup, innerhalb von zehn Minuten ist man startklar. Dabei wird die aktuellste Softwareversion des Google Wifi runtergeladen, was den Löwenanteil der Zeit ausmacht. Ehrlich gesagt hatte ich mehr Zeit damit verbraten, die Packung aufzubekommen, was vor allem an meiner Unfähigkeit liegt, Tesastreifen zu erkennen und abzupulen.

Nachdem die App meldete, dass mein Google Wifi nun fertig ist, stellte ich das WLAN des Fritzbox Routers aus und stellte die Verbindung auf mein neues WLAN um. Das Einrichten und das Konfigurieren des WLANs sind wirklich ein Kinderspiel, nur meine Sonos-Anlage wollte hinterher nicht mehr funktionieren, dazu unten mehr. Es macht Spaß, die App zu nutzen, die Internetverbindung und die WLAN-Geschwindigkeit in jedem Raum per Knopfdruck zu testen. Ein Gast-WLAN ist sehr einfach eingerichtet. Was mir fehlt, aber das fehlt mir nicht nur hier, ist eine einfache Möglichkeit, einem Gerät weniger Geschwindigkeit zuzuordnen, denn wenn die Synology NAS mal loslegt mit dem Backup in die Cloud, dann wird das ganze Netz lahm (siehe dazu auch den Artikel, wie man bei einer Synology NAS die Upload-Geschwindigkeit reduziert).

Erst nach 2 Wochen übrigens habe ich gemerkt, dass ich den Google Wifi-Puck in eine LAN-Buchse der FritzBox eingestöpselt hatte, die “nur” auf 100 Mbit/s eingestellt war. Da wir von Vodafone netterweise 200 Mbit/s geschenkt bekommen haben für ein paar Monate, hab ich unser WLAN also selbst ausgebremst. Nicht dass das groß aufgefallen wäre, der limitierende Faktor ist bei uns eh die Upload-Geschwindigkeit. Aber so kam ich in den Tests von 91 Mbit/s auf 189 Mbit/s. Von den 212 Mbit/s, die die FritzBox meldet, gehen irgendwo 23 Mbit flöten, aber mal ganz ehrlich: Wer früher mit einem 56K-Modem durchs Netz surfte, wird sich hier erst beschweren, wenn das tatsächlich mal ein Problem werden sollte. Eine über 3.400 Mal schnellere Internetverbindung geht zwar auch einher mit viel beladeneren Internetseiten und Filmen, aber das ist eine andere Geschichte.

Nicht ganz einfach ist die Einrichtung von IPv6, was aber nicht an Google Wifi liegt, sondern an der Fritzbox. Die Standardeinstellungen hier sehen so aus, als wäre IPv6 kein Problem, allerdings sind zusätzliche Einstellungen notwendig. Zum Beispiel bei “Auch IPv6-Präfixe zulassen, die andere IPv6-Router im Heimnetzwerk bekanntgeben” und bei “DNS-Server, Präfix (IA_PD) und IPv6-Adresse (IA_NA) zuweisen”. Dann sagt Google Wifi zwar nicht, dass es funktioniert, aber dass der ISP es eventuell nicht unterstützt. Tut er in meinem Fall aber

Aber wie schon in der Einleitung angekündigt: Das WIFI reichte wenn überhaupt nur mit schwacher Verbindung in das andere Ende der Wohnung. Ganz abgesehen davon hoffe ich damit auch mein SONOS-Problem zu lösen, denn die Verbindung zu Spotify brach immer wieder ab.

Hinzufügen eines weiteren Google Wifi Knotens: Probleme mit iOS

Also rein in den Mediamarkt, ein zweites Google Wifi gekauft (jaja, der Doppelpack wäre dann doch günstiger gewesen), und schnell zuhause angeschlossen. Genau so einfach wie beim ersten Gerät ist die Einrichtung, hier die Ergänzung des Netzwerks, nur eine Sache hat mich gestört: Wenn ich bei der Installation des ersten Google Wifi schon eingewilligt habe, Kaufanreize und Statistiken zu meinem Netzwerk von Google zu erhalten, warum werde ich dann beim zweiten Gerät noch mal gefragt? Wenn ich jetzt “Nein” sage, bekomme ich dann auch die Mails für das erste Gerät nicht mehr?

Dann der Nervkram: Aus irgendeinem Grund streikte mein iPhone nach der Einrichtung des zweiten Knotens und wollte partout nicht mehr ins Netz, während mein Macbook sich problemlos verbinden konnte. Netzwerkeinstellungen zurückgesetzt, Netzwerk ignoriert, alles versucht, und trotzdem streikte das iPhone (und das iPad solidarisch mit). Dumm nur, wenn darauf die Google Wifi App installiert ist und man also ohne Internetzugang nicht mehr auf die Google Wifi-Konfiguration zugreifen kann Denn eine Konfigurationsmöglichkeit vom Rechner besteht nicht, es funktionieren nur Apps. Schnell das alte Android-Handy ausgegraben, sich über 50 Update-Wünsche gewundert, und dann schnell die Google Wifi-App runtergeladen. Alles kein Problem. Das Netzwerk lief. Warum wollten iPhone und iPad nicht mehr in das Google Wifi?

Nach einer halben Stunde kam ich auf die Idee, mir einmal die IP-Adresse, die Router-Adresse sowie die DNS-Server anzusehen, die sich das iPhone und das iPad gezogen hatten. Der Fehler lag darin, dass der DNS-Server die gleiche IP hatte wie der Router, in diesem Fall die 192.168.86.1. Ich weiß nicht, ob diese schon vorher drin stand, aber es funktionierte auf jeden Fall nicht. In der Google Wifi-App war “DNS des ISP” festgelegt, anscheinend klappte es aber nicht. Also unter den iPhone-Einstellungen einen anderen DNS-Server eingegeben, und schon funktionierte es wieder. Googles DNS-Server 8.8.8.8 kann man sich ganz gut merken, ich empfehle FreeDNS (37.235.1.174 und 37.235.1.177), da hier nicht protokolliert oder umgeleitet wird. Bisher habe ich keinen Unterschied zu Googles schnellen DNS-Servern entdeckt. Das Problem bei diesem Ansatz ist allerdings, dass man dann mit der App nicht mehr alle Einstellungen vornehmen kann, denn auch wenn man mit dem Google Wifi verbunden ist, lautet die Fehlermeldung, dass man sich doch mit dem Wifi verbinden solle.

SONOS und Google Wifi

Kommen wir nun zum SONOS. Zunächst hatte ich dem Google Wifi den gleichen Namen gegeben wie meinem alten WLAN, in der Hoffnung, dass ich dann ansonsten nirgendwo etwas ändern müsste. Das hat dann schon mal nicht funktioniert. Dann fiel mir ein, dass ja ein SONOS-Gerät mit einem Ethernet-Kabel mit dem Router verbunden ist, um die Vorteile eines BOOST-Setups zu haben (Unabhängigkeit vom WLAN des Routers). Tatsächlich befindet sich das Google Wifi aber in einem anderen Netzwerk, d.h. es vergibt eigene IP-Adressen an die angeschlossenen Geräte. Vergibt der Fritzbox-Router alles im 192.168.178.x-Netzwerk, ist das Google Wifi mit 192.168.86.x unterwegs. Das Google Wifi-Gerät bietet einen LAN-Anschluss, meine Fritzbox 4, wo neben dem SONOS auch noch die Synology und ein Arlo drinstecken. Das Arlo ist egal, aber die Synology und SONOS sollten im gleichen Netzwerk sein. Natürlich könnte man das Google Wifi auch im Bridge-Modus verwenden (und somit die IPs der Fritzbox verwenden und im gleichen Netzwerk sein), aber dann kann man kein Mesh-Netzwerk mehr aufbauen. Kommt also nicht in Frage.

Abhilfe sollte schaffen, die SONOS-Anlage von BOOST auf Standard-Setup umzukonfigurieren. Das ist nicht ganz so einfach, wie es sich anhört, denn erst mal muss mindestens ein SONOS-Gerät via Ethernet in die Google Wifi. Um es kurz zu machen: Ein unterbrechungsfreies Abspielen von Musik war nur von der lokalen Musikbibliothek möglich, nicht von Spotify oder Soundcloud. Ich vermutete, dass das vor allem daran liegt, dass das WLAN nicht in die hintersten Räume reicht. An der LAN-Buchse des Google Wifi hing meine Synology NAS, die ich nicht bereit bin, immer wieder gegen SONOS zu tauchen, also muss entweder ein Switch her… oder eben ein zweites Google Wifi, was ich ja gekauft habe. Ein SONOS-Gerät in das zweite Google Wifi, wieder auf BOOST umgestellt, und schon… funktionierte es nicht. Angeblich stellt sich ja das SONOS-System automatisch auf BOOST um, sobald ein Gerät mit Ethernet an das WLAN verbunden wird, aber dennoch muss man noch unter den Erweiterten Einstellungen das Wireless Netzwerk neu einrichten. Und dann klappte es auch ohne Probleme mit Spotify. Ich frage mich, warum das noch notwendig ist, denn schließlich wird im BOOST-Modus ein eigenes Netzwerk für die SONOS-Geräte erstellt. Dass ich im BOOST-Modus bin, sagt zumindest die Controller App.

Google Wifi und Synology NAS

Richtig problematisch wird es aber dann mit der Synology NAS. Diese soll ja auch weiterhin von außen erreichbar sein. Und hier wirds nun schwierig. Denn dadurch, dass die NAS nun am Google Wifi hängt, kann sie nicht mehr so einfach via DDNS angesprochen werden. Der QuickConnect-Link aber geht seltsamerweise noch. Hier habe ich noch keine Lösung gefunden…

Fazit

Die Einrichtung ist wahrscheinlich die einfachste Setup-Prozedur, die ich jemals bei einem Wifi-Gerät gesehen habe. Das Netzwerk wirkt zuverlässiger, wenngleich die aufgetretenen Probleme von einem Normalo-Nutzer wahrscheinlich nicht hätten gelöst werden können. Der Langzeittest erst wird verraten, wie zuverlässig dieses neue Netz wirklich ist. Je weniger Beschwerden von der Familie kommen, desto mehr war der Tausch das Geld wert

Erfahrungen aus 2 Jahren als AirBnB-Vermieter


Zwei Jahre lang haben wir unsere Wohnung mit Gästen aus einer Vielzahl von Ländern geteilt, und nach über 100 Gästen ziehen wir uns jetzt aus der AirBnB-Vermietung zurück. Wir hatten keine 500 Gäste wie Liz, waren aber fast durchgehend “Superhost”, wie die AirBnB-Vermieter mit den besten Bewertungen bezeichnet werden. Unsere Erfahrungen sind nicht nur interessant für angehende AirBnB-Vermieter, sondern auch für Reisende, die ihren Vermietern möglichst wenig auf den Keks gehen wollen.

Die meisten Gäste lesen die Beschreibung nicht – und auch sonst nichts

Die häufigste Frage war, ab wann man einchecken kann. Steht sehr klar in unserer Beschreibung auf der AirBnB-Website, auch werden die Checkin-Zeiten per Formular von AirBnB abgefragt und sind daher immer im gleichen Abschnitt bei AirBnB zu finden. Da wir beide berufstätig sind, haben wir den Checkin erst ab 19 Uhr anbieten können. Das war regelmäßig ein Diskussionsthema, da viele Gäste früher einchecken wollten, den Text nicht gelesen hatten und dann fragten, ob sie wenigstens die Koffer abstellen können. Nein, denn wir sind ja berufstätig und daher nicht da, steht alles in der Beschreibung. Egal wie explizit ich dies in unserer Beschreibung erwähnte, es wurde nicht gelesen.

Genauso erstaunlich waren die Fragen, wo denn die Wohnung sei oder wo man denn klingeln müsse. All diese Informationen stehen in der Buchungsbestätigung. Besonders schön, wenn die Gäste dann einfach irgendwo klingeln nach Mitternacht und unsere Nachbarn mit dem kleinen Baby wecken. Zwischendurch ging ich dazu über, den Gästen nach der Buchung eine Beschreibung zu schicken, aber auch diese wurde nicht gelesen.

Fragen, ob man denn Bettwäsche oder Handtücher mitbringen müsse, waren auch schon bei AirBnB geklärt, wenigstens hier konnten wir Gästen eine Freude machen. Dumm nur, wenn dann hinterher in der Bewertung steht, dass ein Fernseher im Zimmer gefehlt hat… dabei steht auch das ganz klar bei AirBnB drin, dass es keinen gibt. Wir sind verdammt noch mal kein Hotel, aber wir mussten die schlechtere Bewertung dafür schlucken, dass jemand anders nicht lesen konnte oder wollte.

Von Stehpinklern und One-Night-Stands

Auch hatten wir nach den ersten Erfahrungen gemerkt, dass wir zumindest ein paar “Regeln” aufstellen sollten. Unvergessen der junge Mann, der einen Einzelgast zu uns bringen wollte und dann am nächsten Morgen Schwierigkeiten hatte, aus der Wohnung zu kommen, also irgendwie mit der Dame im Bett gelandet war. Ist ok, kann passieren, aber irgendwie würde man ja schon gerne wissen, wer in der eigenen Wohnung übernachtet.

Einen Mediziner aus Portugal haben wir aus der Wohnung geworfen, weil er sich geweigert hatte, im Sitzen zu pinkeln. Dass man keine nassen Handtücher auf Polstermöbel legt sollte eigentlich auch jedem klar sein. Der WLAN-Router meldete irgendwann, dass erfolglos versucht wurde auf gesperrte Seiten zuzugreifen (und niemand möchte, dass von der BPjM gesperrte Seiten vom eigenen Internetanschluss aufgerufen werden, vor allem nicht in Zeiten der Vorratsdatenspeicherung). Mit der Zeit läpperten sich die Erfahrungen, die wir schriftlich fixiert hatten und in einem netten kleinen Handbuch mit anderen Tipps für die Umgebung auf die Kommode im Zimmer hingelegt hatten, zusammen mit dem WLAN-Passwort. Die Erfolgsquote war gering (nur das WIFI-Passwort wurde gefunden). Also haben wir die Regeln beim Checkin jedes Mal erläutert. Und auch das hat nicht immer genützt.

AirBnB-Vermieter: Arbeit, viel Arbeit

Nach wenigen Wochen entschieden wir uns, dass wir keine Gäste mehr für nur eine Nacht annehmen würden, 2 Nächte waren nun das Minimum. Es war einfach zu viel Arbeit und zu viel Aufwand, das alles zu koordinieren. Die Bettwäsche musste gewaschen werden, der Raum sowie die Bäder komplett gereinigt, das bedeutet, dass man jeden Tag wäscht, aufhängt, putzt etc., und das alles in der kurzen Zeit zwischen Nachhausekommen und Gäste-Checkin. Eine Zeitlang hatten wir eine Haushaltshilfe, die das übernehmen konnte zwischen Checkout der einen und Checkin der anderen Gäste, aber auch nicht immer, und dann stand man da mit einem Problem. Zwar kann man auch automatisch einen Tag Pause einlegen lassen zwischen zwei Buchungen, aber gerade wenn jemand von Montag bis Freitag bleibt, dann will man das Wochenend-“Geschäft” nicht dadurch kaputt machen, dass man erst am Samstag wieder vermieten kann. Das Wochenende bringt in der Regel mehr Geld.

AirBnB weist nun in regelmäßigen Abständen darauf hin, dass man mehr Geld verdienen könnte, wenn man Buchungen für nur eine Nacht zuließe. Leider kann man diese Benachrichtigungen nicht abschalten. Ebenso wenig wie den Hinweis, dass man mehr Buchungen bekäme, wenn man ein bestimmtes Wochenende freigibt, das wir für private Gäste gebucht hatten, oder dass man doch 5€ mit dem Preis runtergehen solle, um noch mehr Buchungen zu bekommen. AirBnB ist eine Optimierungsmaschine, aber nicht immer zum Vorteil des Vermietenden. Das Dynamic Pricing ist nett, aber in Hamburg ist es nun mal so, dass im Winter Flaute und im Sommer dafür umso mehr los ist. Unter 40€ pro Nacht ergibt es keinen Sinn zu vermieten, der Stundenlohn ist dafür zu niedrig. Ganz abgesehen davon entstehen auch Kosten, Strom, Wasser, und natürlich geht auch mal was kaputt. Und hier kommen wir zu einem großen Nachteil: Die meisten Gäste haben eine andere Beziehung zu der Wohnung als wir, hier wird weniger Rücksicht genommen auf weiße Wände, Holztüren, Klodeckel usw. Diese Schäden sind nicht versichert, auch wenn AirBnB etwas anderes kommuniziert.

Von Sofortbuchungen und Ablehnungen

Neben den logistischen Herausforderungen ist man zusätzlich damit beschäftigt, den Schriftverkehr zu regeln. Nachfragen. Vorfragen. Manchmal kommen mehrere Anfragen pro Stunde. Von der Sofortbuchung sind wir irgendwann abgekommen, aber auch ohne diese Funktion bekommt man genug Anfragen. Klar ist es für die Gäste schöner, wenn sie einfach buchen können. Aber wir hatten trotz der Voraussetzung, dass ein Gast schon eine gute Bewertung haben musste um sofort buchen zu können, einfach kein gutes Gefühl bei der Sofortbuchung. Nach den Erfahrungen der ersten Monate schauten wir uns etwas genauer an, wer zu uns kommt, wobei das in der Regel auch nicht viel nützte. Aber schwieriger war die Koordination, wenn zum Beispiel jemand buchen wollte, aber noch eine Info brauchte, und dann in der Zwischenzeit eine andere Buchungsanfrage für den gleichen Zeitraum kam, die für uns weniger lukrativ gewesen wäre, aber einfach ablehnen kann man halt nicht bei AirBnB.

Wir haben nur wenige Anfragen abgelehnt, kein Wunder, man muss das immer detailliert begründen. Im Zweifel gingen wir immer vom Positiven aus. Kleiner Tipp für alle AirBnB-Reisenden: Ein Foto mit Füßen auf dem Tisch lädt nicht dazu ein der Liebling eines AirBnB-Vermieters zu werden. Als Nachricht bei der Buchungsanfrage nur “Schlagermove” zu schreiben lädt auch nicht dazu ein angenommen zu werden. Ein nett geschriebener Text ist auf jeden Fall hilfreich. Etwas mehr Arbeit für den Gast, aber dafür bei uns ein besseres Gefühl, dass man sich nicht irgendein Arschloch in die Wohnung holt.

Update: Im Juli 2018 haben wir noch mal ein Zimmer angeboten für ein Wochenende, was auch sofort angefragt wurde. Leider erlaubt AirBnB nun nicht mehr, die Bewertungen der Reisenden zu sehen, es sei denn, man bietet Sofortbuchungen an. Man weiß also nicht, wen man sich ins Haus holt. Das ist Erpressung, nur damit AirBnB die Sofortbuchungen durchdrücken kann.

_Nett auch die neuen Stornierungs-Bedingungen, die man auf dem Bild links sieht. Für uns bedeutete dieser erneute kleine Ausflug zu AirBnB, dass wir uns nach Alternativen umschauen werden. AirBnB wird es nicht mehr sein. _

Noch mehr Arbeit: Das Leben als “Herbergsvater”

Mit der Zeit erlebt man einiges mit Gästen. Wir hatten wie geschrieben ein kleines Handbuch erstellt, was man alles in Hamburg erleben kann, wo nette Cafes und Restaurants sind usw. Zusätzlich hatten wir Stadtpläne bereitgestellt sowie alles, was man auf einer Reise vergessen kann, vom Ohrstöpseln über Sonnencreme bis hin zu Schlafmasken. Aber viel spannender waren die Erlebnisse, auf die man nicht vorbereitet ist: Das Bett hält bestimmte Bewegungen nicht aus :-), das Visum für den Anschlusstrip ist ungültig und alles ist ausgebucht, “wichtige” Medikamente wurden zuhause vergessen, das Netzteil fürs Handy explodiert, der Freund kommt nicht wie erwartet zu Besuch, man hat sich gerade getrennt und muss sich eine eigene Bleibe suchen, der Magen ist verdorben, die Schlüssel wurden gestohlen, auf dem Kiez wurde man abgezockt, es war wirklich alles dabei… irgendwie haben wir immer eine Lösung gefunden, und sei es, dass jemand auf unserem Sofa übernachtet hat. Wir haben uns als Botschafter unserer Stadt und unseres Landes angesehen, und wir haben versucht jeden willkommen zu heißen und ein Beispiel guter Gastfreundschaft zu sein.

Das wurde leider auch manchmal so ausgenutzt, dass die Freude daran, anderen Gutes zu tun, gefährdet war. Für die allerersten Gäste zum Beispiel hatten wir uns ein Bein ausgerissen, wir wollten alles richtig machen. Sie waren selber AirBnB-Vermieter, beschädigten aber etwas bei uns, waren sehr fordernd, hielten sich an keine Absprache, und gaben uns trotz allem nur 4 Punkte. Das war kein guter Anfang. Es war mehr als ein Gast dabei, durch den man sich überlegte, ob man wirklich weiter machen will.

Dann auch noch Gäste, die einfach nur kamen und gingen und kaum ein Wort verloren. Bei uns um die Ecke ist ein Schulungszentrum, so dass wir oft unter der Woche Gäste hatten, die dort an einem Seminar teilnahmen. In der Regel sehr nette Flugbegleiter, dann aber auch Geschäftsleute, für die es wohl kein Hotelzimmer mehr gab und denen unser Standard zu niedrig war.

Kleine Tricks, große Wirkung

Bei einem eigenen Aufenthalt in einem AirBnB fanden wir in unserem Zimmer Wasser und Obst. Tolle Idee, haben wir gleich kopiert. Gerade wenn man eine längere Reise hinter sich hat ist das ein tolles Willkommen. Kostet wenig, bringt aber viel, auch wenn manche Gäste nichts davon antasten (warum eigentlich nicht?). Dann begannen wir, den Gästen ein kleines Stück Bio-Schokolade auf das Kopfkissen zu legen. Geringe Investition, aber auch eine Geste, die von den meisten Gästen wohlwollend aufgenommen wurde. Für Kinder haben wir ein Hamburg-Buch für Kinder zum Ausleihen. Von Gästen vergessene Sachen wie Shampoo etc heben wir auf für Gäste, die ihres vergessen haben. Aber wir haben auch schon mal ein Duschgel aufs Dockville gebracht.

Natürlich wollen wir mit der Vermietung auch Geld verdienen. Ein Hotelier-Gast riet uns dazu, die besonders attraktiven Zeiten (Hafengeburtstag, Silvester, etc) erst kurz vor knapp bei AirBnB freizugeben. Das hat zum Teil auch funktioniert. Fühlt es sich komisch an, dass wir dann pro Nacht 50% mehr verdienen durch das Dynamic Pricing von AirBnB? Ja, etwas. Aber, ganz ehrlich, auch mit 75€ pro Nacht für 2 Personen ist unsere Unterkunft noch nicht wirklich teuer, vor allem bei der Lage und dem Standard. Demgegenüber steht die alleinerziehende Mutter, der wir ein besonderes Angebot gemacht haben, damit sie sich den Aufenthalt bei uns leisten konnte.

Die andere Seite: Unglaublich tolle Erinnerungen

Fast alle schlechten Erfahrungen wurden durch ganz tolle Gäste herausgerissen, zu einigen haben wir heute noch immer Kontakt, und vor allem unsere ersten Langzeitgäste vermissen wir immer noch. Es war eine tolle Zeit mit ihnen, wie eine gute WG, in der man sich näher kennen lernte. Mit manchen Gästen ist man auf den Kiez gegangen, wenn ich Zeit hatte, dann gab es auch eine Führung durch Altona oder St. Pauli. Die meisten Gäste waren superdankbar dafür und hatten etwas Besonderes erlebt. Das war für uns eine tolle Belohnung, und ich möchte genau diese Erfahrungen nicht missen. Genau deswegen würde ich es wieder tun. Aber nun genießen wir es erst einmal, unsere Wohnung für uns zu haben. Und wenn wir wieder anfangen zu vermieten, dann eben nicht mehr bei AirBnB.

Kommentare (seit Februar 2020 ist die Kommentarfunktion von meinem Blog entfernt):

Thomas says

  1. April 2018 at 08:01 Der Zusammenfassung nach zwei Jahren Airbnb Host kann ich nur zustimmen!!!

Linda+Charly says

  1. Mai 2018 at 10:13 Wir stimmen uneingeschränkt zu! Noch 2 bestätigte Buchungen haben wir jetzt im Juni zu überstehen und dann sind wir heilfroh, unser Haus wieder für uns zu haben. Was uns wirklich auch nervt ist, wie penetrant Airbnb sein kann – mit wirklich dummen Hinweisen.

Grote says

  1. Juni 2018 at 12:54 Ich kann voll und ganz zustimmen. zusätzlich bin ich noch auf den Plattformen Booking.com und Expedia, bei denen klappt es besser und ist professionell.

Ich möchte noch einen negativen Kommentar über Air BnB HEUTE abgeben, Unterlagen als Beweis kann ich nachreichen.

NIE mehr AirBnB!!

AirBnB hält Haftungsgarantie Versprechen nicht ein und die angeblich sichere Verifizierung von Gästen funktioniert nicht.

Ich veröffentliche diesen Artikel, da AirBnB durch einen Gast, der mit seinem Foto und Ausweispapieren einer anderen Person eine positive Verifizierung abgeschlossen hat, obwohl hier nichts zusammenpasst. Aufgrund dieser Verifizierung, die als sicher gekennzeichnet ist, habe nicht nur ich großen Schaden erlitten, auch andere Vermieter wurden abgezockt.

AirBnB wirbt damit, sämtliche Schäden mit einer Art Garantie für Vermieter abzudecken. Hierzu habe ich zunächst den Schaden an AirBnB mit einer Preisschätzung gemeldet. Nach 3 Wochen und einem vielfältigen Schriftverkehr, Anrufen und einer Zermürbungstaktik von AirBnB erhielt ich dann einen kleinen Teil meines geschätzten Schadens zurückerstattet, der tatsächlich über Belege eingereichte Schaden wurde jedoch abgewiesen mit dem Kommentar „wir distanzieren uns nun von dem Gespräch…“, nach dem Motto: Komm klar mit dem was du hast!

Das fatale, auf der Plattform AirBnB ist der betrügerische Account trotz mehrmaligen Warnungen an AirBnB noch aktiv, es häufen sich mittlerweile die Beschwerden von geschädigten Leuten, die ihre Wohnung oder Zimmer anderen zur Verfügung stellen.

Ich habe 3 Mahnungen und 2 Einschreiben nach Irland gesendet, mit der bitte um Statement, Erstattung meines Schadens und einer ausführlichen Dokumentation des Sachverhaltes mit einer Fristsetzung. Von AirBnB kam bis heute keine Antwort. Auch die Androhung das Portal als Vermieter zu verlassen oder der Hinweis, dass ein Betrüger auf der Plattform sein Unwesen treibt führt zu keiner Reaktion.

Fazit: AirBnB nimmt billigend in Kauf, dass Unterkunftsvermieter geschädigt werden, da das Verifizierungsverfahren wissentlich nicht sicher ist, allerdings mit 100% Sicherheit geworben wird. Außerdem wird eine Schadensübernahme garantiert, die nicht eingehalten wird und Vermieter allein gelassen werden, zermürbt werden und letztendlich auf dem Schaden sitzen bleiben.

Barbara Schäfer says

  1. Juni 2018 at 07:46 Auch wenn ebenfalls die manchmal nervige Erfahrung gemacht habe, das die meisten Gäste den Beschreibungstext einfach nicht lesen, habe ich erfreulicher Weise fast ausschließlich positive und tolle Erfahrungen und Erlebnisse mit Gästen gemacht. Gerade aus der aufregenden Anfangszeit sind die Kontakte bis heute erhalten und sogar langjährige Freundschaften entstanden. Mein Problem ist, dass ich mich mittlerweile von airbnb selbst genervt fühle: mit den standardisierten Hinweisen, das Bett frisch zu beziehen und frische Handtücher bereitzulegen… Aktuell bekam ich trotz Superhost Status den Hinweis das ich die Mindestanforderungen nicht erfülle und es wird damit gedroht dass das inserat entfernt wird, wenn sich nichts ändert. Ich hatte eine viermonatige Pause eingelegt weil ich die Wohnung einfach mal nur für mich haben wollte… die Bewertungen meiner Gäste lassen durchaus Rückschlüsse zu, wie sehr ich mich um das Wohlbefinden meiner Gäste sorge. Und ich finde es wirklich auch ganz schön aufwendig, auch während der Vermietung die Wohnung immer in einem pikobello tadelosen Zustand zu halten. Aber es macht mir einfach auch richtig viel Freude Gäste zu empfangen und ich bin immer noch vor jedem neuen Gast aufgeregt, nervös und gespannt – das alles klappt, wir beide zufrieden sind und so weiter. Für mich sind nicht die Gäste das Problem, deshalb habe ich aus aktuellem Anlass mal im Netz geschaut… Vielen Dank für diesen Bericht – Ich kann in vielen Punkten nur zustimmen.

Gottschalk says

  1. August 2018 at 21:25 Absolut stimmig, ihr Bericht, selbst deren Mitarbeiter stimmen ihnen da zu, dass die Zustände bei AirBnB für Gastgeber unerträglich sind, Wie kann es sein, dass ein Gast der alle Regeln bricht, dennoch Sterne verteilen darf ? Er mag eine schriftliche Bewertung abgeben dürfen, da kann man ja Stellung zu nehmen, aber bei grober Nichteinhaltung der vom Gastgeber formulierten Regeln durch den Gast….Sterne ! Unanständig. Bei Nichteinhaltung der vom Gastgeber formulierten Regeln durch den Gast erfährt man durch AirBnB einen schier endlosen Schriftverkehr. Anträge für die Übernachtung zusätzlicher Personen und Kaputtgegangenes müssen für den selben Gast extra gestellt werden. Schriftverkehr noch dazu in Kombination mit zahlreichen Anrufen von AirBnB Mitarbeitern, die unterschiedlich akzentuiert und talentiert Englisch sprechen obwohl sie als Gastgeber nach entsprechender Erfahrung „Anrufe nur in Deutsch“ zulassen, Abfragen und Warteschleifen und ein immerwährendes Bitten um Kompromisse und Zugeständnisse zum Gastwohl. Wer es nötig hat ……wird sich als Gastgeber der Zermürbungstaktik von AirBnB hingeben müssen…lange hält man das nicht durch.

Fany says

  1. August 2018 at 10:54 Ich kann nach einer – glücklicherweise sehr kurzen – Erfahrung mit airbnb auch nur zustimmen. Die ‚Strafe‘ von 50 Dollar Abzug bei der nächsten Auszahlung wegen eines Stornos (innerhalb von 24 Stunden, weil wir die Wohnung doch selbst brauchen ) ist einfach nur unverschämt. Wir haben das Inserat sofort wieder deaktiviert und kämpfen noch um die Löschung des Accounts, welcher verweigert wird mit der Begründung, es stünden noch Buchungen aus ( völliger Quatsch, nur eine Anfrage und die haben wir nicht bestätigt ). Anfragen kann man nicht ablehnen obwohl es zugesichert wird und die Kaution bekommt man nicht ausgehändigt (geht gar nicht ). Ich kann nur abraten.

Kurt Klawischnigg says

  1. September 2018 at 15:04 Nur im Sitzen pinkeln? Seid Ihr sicher, daß Ihr nicht noch auch andere Probleme als AirBnB habt…?

Tom Alby says

  1. September 2018 at 19:38 Wenn es für Dich ein Problem darstellt, sich als Gast danach zu richten, dass der Gastgeber keine Stehpinkler will, dann hast Du bei AirBnB nix verloren und musst in eine Hotel gehen.

Stefanie K. says

  1. September 2018 at 16:52 Ich habe – nachdem ich heute alle freien Termine meines Zimmers blockiert habe und entschieden habe, nach der einen noch offenen Buchung NIE wieder über Airbnb zu vermieten – diesen Post und die Kommentare gefunden und mich richtig „getöstet“ gefühlt. Also habe nicht nur ich so komische Erfahrungen gemacht! Wir haben über 1 1/2 Jahre vermietet, anfänglich waren wirklich einige nette Begegnungen dabei und haben uns Spaß gemacht. Aber im Laufe der Zeit haben die negativen Erfahrungen überhand genommen. Leute, die die Beschreibung nicht lesen und dann über das, was dort ganz klar beschrieben ist, meckern. Leute, die die Anfahrtsbeschreibung nicht lesen, bis zum Haus vofahren (ist verboten, da steht auch ein Schild und ich weise immer darauf hin), nachts den Motor minutenlang im Wohngebiet den Motor laufen lassen, nachts bei Nachbarn klingeln und fragen, wo wir wohnen, weil sie nicht lesen, was wir ihnen geschrieben haben. Also Leute, die uns auch noch Ärger mit unseren Nachbarn machen. Leute, die angeben, zu einer bestimmten Uhrzeit zu kommen, dann aber erst um Mitternacht (last Check in 21h) aufschlagen, wenn wir normalerweise schon lange schlafen, dann kein Verständnis haben, dass man einfach nur noch müde ist… Leute, die im Winter das Haus verlassen und im EG sperrangelweit ein Fenster offen lassen… Leute, die kaum „Hallo“ und „Tschüß“ über die Lippen bringen, sich im Zimmer verziehen und stundenlang Filme streamen oder via Skype telefonieren. Leute, die sich beschweren, dass bestimmte Seiten im Netz bei uns blockiert sind. Und Leute, die mitten in der Nacht lauten Sex haben und dann gegen 3 Uhr früh duschen gehen – da kann man in seinem eigenen Haus nicht mehr schlafen. Wo ist die Rücksichtnahme hin? Würde irgendwer von denen bei Freunden genauso ein Verhalten an den Tag legen? Leider wurden es immer mehr von der Sorte – und die netten wurden weniger. Warum genau, weiß ich nicht. Ich habe das Gefühl, die Leute suchen keine Privatunterkunft mehr, sondern nur ein billiges Hotel. Sie erwarten den Hotelstandard und nehmen immer weniger Rücksicht auf die Gastgeber und deren Wohnraum. Und die Gastgeber sind ihnen auch als Menschen vollkmmen egal… Schade eigentlich… Ja, und Airbnb nervt immer mehr – Bewertung nur bei Sofortbuchung, Monieren, wenn man Gäste ablehnt, ohne mal zu prüfen warum. Wir lehnen ja niemanden einfach so ab, sondern immer, weil etwas nicht passt (kein Profilbild, wollen für Dritten buchen, wollen mitten in der Nacht anreisen, wollen mit Kindern oder Haustieren kommen (was wir wegen unserer Hunde nicht erlauben), etc.). Also wir haben die Schnauze voll von Airbnb. Schade um den ungenutzen Wohnraum. Aber viel verdienen tut man eh nicht damit, und wenn man dann ständig Ärger hat, weil Airbnb inzwischen verstärkt ein anderes Gästeklientel anzieht, lohnt es einfach nicht… Und ob ein anderes Portal besser ist und bleibt? Ich weiß es nicht. Unser Zimmer wird jetzt einfach ein Lesezimmer für uns selber und Freunde und Familie, die uns besuchen…

Ralf Grasberger says

  1. Oktober 2018 at 17:21 Ich biete seit Jahren Apartments in Brasilien, über Airbnb an, jedoch was ich in den letzten 5 Monaten dabei erlebe, ist eine reine Katastrophe. Entweder können einige Gäste nicht lesen, oder sie erwarten für 20 Euro ein Schlösschen zu mieten. Die Kunden aus Deutschland kann man in diesem Fall noch als Gold bezeichnen. Jedoch was teilweise die Mieter aus Amerika u. Brasilien an Mietansprüchen haben geht ins Uferlose. Unterm Strich kann ich von Airbnb nur abraten bzw., sogar warnen, da sich zu 80 Prozent nur sogenannte Blödel befinden.

Linda says

  1. November 2018 at 08:42 Es ist gut zu lesen das auch andere Vermieter sich über die Dummheit einiger Gäste ärgern ! Ich mache es jetzt schon 2 Jahre und überlege ob ich die Wohnung aufzugeben soll ,weil ich total genervt bin. wie gesagt die Gäste lesen nicht was sie buchen und schreiben manchmal bis zu 50 mal und Löchern mich immer mit den selben fragen oft bis 01.00 in der Nacht . Und trozdem stehen dann beim Nachbarn im Vorgarten oder klingeln im ganzen Haus weil sie angeblich nicht wissen wo sie klingeln sollen . Obwohl och immer meine ganzen Namen bei jeder Antwort mit rein schreibe !!

Andreas says

  1. Dezember 2018 at 17:55 Wir danken Euch für die aufschlussreichen Kommentare. Wir waren fest entschlossen, uns bei Airbnb anmelden, weil wir so viel leeren, ungenutzten Wohnraum haben. Nun aber werden wir fein die Finger davon lassen.

Oliver says

  1. Dezember 2018 at 15:37 Nun ja, es trifft vieles von dem hier geschrieben zu. ABER ….

…. ich vergleiche das mit dem Straßenverkehr, an dem jeder aber auch wirklich jeder, drann teilnehmen darf/muss.

In der regel werde ich stinkig, wenn andere nicht so fahren wie ich es erwarte, gelernt habe, gewohnt bin, etc., etc.

Weil in der Sekunde habe ich vergessen, rein emotional, da könnte meine Mutter vor mir fahren, ein Fahranfänger, jemand aus dem Ausland, jemand der gerade von seinem Chef zusammengufurzt wurde, etc., etc.

Wir können nicht Verlagen das unsere Gäste sich nach unseren Vorstellungen verhalten.

Es heißt, Erfahrungen machen, sich darauf einlassen, lernen, handeln, verbessern, über den Tellerrand schauen, etc., etc.

Bin ich dazu nicht fähig, gehöre ich nicht in die Airbnb Community oder in den Straßenverkehr.

Oliver, Superhost Duisburg. Seit 12 Monaten mit einem Privatzimmer und einer Wohnung.

Ich habe 90% Freude und Spaß an diesem buissnes und ich bin bereit zu lernen und Niederlagen einzustecken.

In der regel liebe ich meine Gäste und Erfahrungen.

Arschlöcher gibt es Überall, auch auf der ISS und manchmal bin ich selber eins

Tom says

  1. Dezember 2018 at 15:47 Der Vergleich hinkt schon. Die Straßen draußen sind öffentlich, mein Heim nicht. Da bestimme ich die Regeln. Und wenn Du wirklich meinst, dass ich mich dann damit abfinden muss, wenn ein Gast im Stehen pinkelt, dann hast Du nicht verstanden, was es bedeutet, ein Gast im AirBnB-Universum zu sein

oliver says

  1. Dezember 2018 at 15:53 Genau Tom, ich bin Gastgeber.

Nimm das Leben nicht zu ernst, keiner kommt hier lebend raus.

Tom says

  1. Dezember 2018 at 16:10 Solche Antworten sind nicht wirklich sinnreich.

Lies doch noch mal, was AirBnB Gästen sagt: Dass sie sich an die Hausregeln zu halten haben. Wenn da steht, dass man nicht rauchen darf, dann raucht man nicht. Und Du sagst jetzt, och, ist doch egal, nimms nicht zu ernst? Und wenn jemand im Stehen daneben pinkelt, dann macht das schon jemand weg? Sorry, ich wohne da auch. Und das Prinzip bei AirBnB, falls Du es nicht verstanden hast, ist, dass man bei jemand anders zu Hause wohnt. Ich weiß nicht wie Dein Standard aussieht, aber bei uns bleibt nix neben der Toilette kleben, aber wir mögen auch keinem Gast hinterherwischen, der sich nicht an Regeln halten mag. Wem die Regeln nicht schmecken, der mietet halt nicht bei uns.

Ist vielleicht auch eine Frage des Standards. Wenn Du Dich mit einer ekelhaften Toilette wohl fühlst, dann brauchst Du auch keine Regeln und kannst das alles ganz gelassen sehen

Tom says

  1. Dezember 2018 at 18:20 Deinen letzten Kommentar habe ich entfernt, und ich werde ihn meinem Anwalt übergeben. Es ist ein großer Irrglaube, dass man vor eine Beleidigung nur „meiner Meinung nach“ packen muss, um nicht strafrechtlich belangt werden zu können.

Dein Name sowie Deine IP-Adresse sind gespeichert, so dass Du nicht anonym im Netz bist, Oliver Unity Media, Dein Provider, wird kurzfristig ein Schreiben erhalten.

Ingo Fischer says

  1. Januar 2019 at 23:53 Hallo zusammen,

vielen Dank für diesen Erfahrungsbericht bzw. die weiteren Erfahrungsberichte in den Kommentaren! Ich war ein Jahr Aibnb-Host, davon die allermeiste Zeit Superhost, bis Airbnb in einer Krisensituation mit einem renitenten Gast völlig versagt hat (waren nicht erreichbar und haben sich auf zahlreiche Kontaktversuche nicht zurück gemeldet) und mir schließlich als Höhepunkt von jetzt auf gleich meinen Zugang gesperrt hat – sämtliche anstehenden Buchungen wurden seitens Airbnb storniert und ich hatte keine Gelegenheit mehr, den Gästen (bei denen die Anreise z.T. kurz bevor gestanden hätte) zu erklären, weshalb.

Nachdem Airbnb also mein Account gelöscht hat, habe ich noch nicht mal mehr die Möglichkeit, die Airbnb-Zahlungsbestätigungen sowie die erhobenen Gebühren für die Vermittlung und den Banktransfer einzusehen – auf die vor knapp einem Monat vorgetragene Bitte, mir diese zur Verfügung zu stellen, hat der Konzen nicht einmal reagert. Dabei sind das Daten, die ich dringend für meine Steuererklärung benötige.

Meine Bitte also: Wer kann mir miteilen, welchen Betrag/welchen Prozentsatz Airbnb seinen Hosts für de Provision in Rechnung stellt und wie hoch die zusätzlichen Überweisungsgebühren sind? Wenn ich das weiß, kann ich anhand der Zahlungseingänge die Rechnungsbeträge rekonstruieren. Bin für Eure Hilfe dankbar!

Dieter says

  1. Januar 2019 at 13:12 Wir vermieten z.Zt. über FEWO. Das ging früher gut, man konnte vor Bestätigung mit den potentiellen Gästen korrespondieren und eine Auslese treffen. Gäste sind Gäste, da gibt es solche und andere, wie überall. Mit Vorauswahl konnte man dem Schimmsten vorbeugen. Das geht nicht mehr, ich suche Ersatz. Deshalb lese ich hier mit. Die Tendenz alle Portale geht aber zur Entmündigung der Vermieter, um die Direktbuchung durchzusetzen und so die Provision sicher zu stellen. Die kasieren ja von beiden, Mieter und Vermieter. Ist legitim, aber unerfreulich für Vermieter. Ich hätte gern ein Portal, bei dem ich für meine Inserate einen ordenlichen Preis entrichte und das sich aus meinen weiteren Angelegenheiten heraus hält. Kenn jemand so etwas ?

Dieter

Inchen says

  1. Februar 2019 at 15:15 Ich bin seit 3 Jahren ein Airbnb Vermieter und mag der konstanten Enteignung nicht länger tatenlos zusehen. Ich werde jetzt parallel mehrere andere Portale ausprobieren und schreibe dann meine Erfahrung

mavi says

  1. März 2019 at 12:15 Hallo, auch wir sind gerne Gastegeber und haben mit unseren Gästen fast eine 95% positive Trefferquote. Nur AirBnB mischt sich nun als eigentliches Vermittlerportal zu sehr in unsere Vermietung ein. Auch wir dürfen erfahren, dass trotz des hohen Aufwandes, den wir betreiben, die Spielregeln vom Portal AirBnb festgelegt werden. Wenn Du diese so nicht mitspielst, dann wirst Du angezählt. Der Umsatz zählt und nich,t ob Du ein SUPERHOST seit der ersten Buchung bist. Die Servicegebühren von AirBnB orientieren sich an jedem Umsatzpunkt (auch extras wie Reinigungsgebühren, Bereitstellung von zusätzlichen Dingen oder Angeboten welche nicht unmittelbar mit der Übernachtung in Deinem Wohnraum zu tun haben etc.), den Du einfügen sollst, sonst wird mit der Stornierung der Buchung gedroht. Und steigere Deine Belegungen! Auch wir haben festgestellt, dass man mit nur einer Übernachtung einen heiden Aufwand betreibt und der geringe Übernachtungspreis das nicht aufwiegt. Auch bei längeren Buchungen ist es eben nur ein Zubrot und mehr nicht. Der Ersatz fehlender und reparierungsbedürftiger Gegenstände ist nicht selten, auch die Mühe der Reinigung wirklich nicht zu unterschätzen. Neuanschaffungen wegen Abnutzungen sind schneller nötig, Renovierungen etc. pp…Und immer die Sorge, ob alles gut geht und der Gast ein angenehmer Mensch sein wird… Schön, dass es die zufriedenen und wertschätzenden Gäste gibt, mit denen es Spaß macht. Deshalb sind wir noch dabei! Aber eben noch. Schade, dass AirBnB zum vielversprechenden und profitgierigen Portal mutiert. Das war wohl nicht der Sinn der ersten Stunde. Auch wir werden uns nach diesen Erfahrungen in anderen Portalen umschauen. Irgendwie schade eigentlich… Aber auf die eigenen Bemerkungen wird eben nur mit den bekannten und von den Vorrednern erwähnten „Drohungen“ reagiert.

Pasadelski says

  1. Mai 2019 at 01:35 Nun ist es ja schon Ende Mai 2019 und ich möchte meine Wohnung in Bayern gern per Airbnb vermieten. Ich freue mich sehr darauf und hoffe, dass sich die Plattform wieder normalisiert hat und die Kritik verstanden hat. Nur für den Fall, dass auch ich entgegen meiner Erwartungen weniger gute Erfarungen mache: Weiß jemand Ersatzplattformen, bei denen der Vermieter ernster genommen wird?

Tom says

  1. Mai 2019 at 19:12 Nein, es ist eher schlimmer geworden. Siehe die Kommentare hier, aber auch die Kommunikation von AirBnB selbst. Wir haben uns entschieden, nicht mehr über AirBnB zu vermieten. Bei manchen Kommentaren hier sieht man ja auch, wie manche Menschen über das Eigentum und die Hausregeln anderer Menschen denken.

EG says

  1. Juni 2019 at 21:51 Bin heute auf diesen Blog gestoßen (aus aktuellem Anlass, hatte richtig eine Wut auf einen Gast, der hat sich tatsächlich bei airbnb über „cleaning issues“ beschwert und wollte Geld zurück – ich hab mir die Fotos zukommen lassen: auf einem Foto ein Karton (der ist fürs Altpapier!), auf einem anderen Foto wurde das WC fotografiert mit Klobesen, einem Reinigungsmittel- offenbar standen diese nicht in Reih und Glied). Bei der Anreise musste ich ca 20 min mit ihm telefonieren, wie er in die Wohnung kommt – trotz detalliert ausgefüllter checkin-Sektion.) – ich hab genug. Welche Alternativ-Plattformen fasst ihr ins Auge?

Ralf Schubert says

  1. Juni 2019 at 11:38 Ich habe aktuell das Problem, dass ein länger gebuchter Gast Lebensmittel (gefärbte, hartgekochte Ostereier) im Kleiderschrank zusammen mit seiner Bekleidung in einer Kunststofftüte aufbewahrt hat. Es kam zu einem Madenausbruch, den ich feststellte als ich für den familiären Besuch des Gastes ein Airbed aus dem Schrank entnehmen wollte. Die Kosten für den Kammerjäger (Insektizideinsatz + Grundreinigung) auf knapp 1000,00€ der Ersatz durch die „vollmundige“ Hostgarantie seitens Airbnb abgelehnt wird. Begründung:

Es sind alle Fälle ausgeschlossen die unter Excluded Losses genannt werden, und das obwohl die Nennung unter „Excluded Losses“ eine Öffnungsklausel enthält. ———————————————————————-

“Covered Losses” means and is limited to direct physical loss or physical damage to a Host’s Covered Property caused by the Responsible Guest or an Invitee of the Responsible Guest during an Airbnb stay. Covered Losses do not include any losses or damage described under Excluded Losses below.

III. Limitations and Exclusions . . .

vi. damage caused by insects, animals or vermin (including pets); provided, that any physical damage resulting from any of the conditions listed above will be covered by the Airbnb Host Guarantee if not otherwise excluded under the Airbnb Host Guarantee.

Mit freundlichen Grüßen Ralf Schubert

Ulrich says

  1. Juni 2019 at 13:03 Vielen Dank für die Schilderungen. Eigentlich wollte ich auch einmal AirBnB ausprobieren. Ich lasse nun doch besser tunlichst die Finger davon.

Tom Alby says

  1. Juni 2019 at 08:49 Wir vermieten nicht mehr.

Heike says

  1. Juni 2019 at 21:10 alle online-Buchungsportale nerven die Vermieter, weil sie allesamt die Umsatzsteigerung zu ihrem höchsten Ziel erhoben haben und das nur durch Kundenfang zu realisieren sehen. Deshalb wird der Kunde auf ein Podest gestellt und der Beherbergungsbetrieb darf dessen Wünsche erfüllen. Bei aibnb verstehe ich das noch, da er vom Kunden die Provision verlangt und nicht vom Vermieter. Darüber hinaus hat man bei airbnb als Vermieter noch die größten Rechte und Freiheiten. Wenn man sich mit den kommerziellen Größen der Branche (booking.com, fewo, expedia,) abgibt, wie ich es tue, sieht man sich bei airbnb tatsächlich noch als „Partner“, weil zugelassen wird, dass man selber auch Gäste bewertet, was bei den anderen nicht drin ist – fällt eine Kritik, so wird die Bewertung nicht veröffentlicht. Booking .com liest tatsächlich jede Bewertung des Unterkunftspartners, bevor sie freigegeben wird. Der Kunde hingegen darf bewerten, wie er will ohne den geringsten Beleg dafür zu liefern („wir schreiben unseren Kunden nichts vor“, dabei sind es nicht deren Kunden, sondern die der Vermieter, denn der Kunde bezahlt keinen Cent an Provision). Zweimal mußte ich die Erfahrung einer verwüsteten Wohnung mache, auf meine Schreiben an die Buchungsagentur erfolgte nicht mals eine Antwort. Im April erhielt ich eine Buchung für das vergangene Wochenende. Der Termin war aber gerade bereits belegt worden von einer anderen Agentur, sodass ich dem Buchenden sofort absagte. Der Wert der Buchung betrug etwa €145. Der gast wandte sich an booking.com, die mir schreiben, dass sie nun eine Alternativ-Unterkunft für ihn suchen würden, die ich zu bezahlen hätte. Ich erwiderte sofort, dass ich nichts bezahlen würde, da der Gast noch über 2 Monate Zeit habe, sich selber eine Bleibe zu suchen und dass hier kein Vertrag zustande gekommen sei, weil ich sofort mitgeteilt hatte, dass ich ihn nicht werde aufnehmen können. Vorgestern erhielt ich die Rechnung von booking.com: ich soll für den wildfremden Gast €785 bezahlen, da dessen Unterkunft soviel gekostet habe. Den Betrag hat man mir gleich vom einmal im Monat überwiesenen Auszahlungsbetrag abgezogen. Mein Einwand, dass ich widersprochen habe und außerdem der Betrag von fast €800 nicht in Relation zu meinem Preis stehen würde, wurde damit beschieden, dass sei AGB und sie hätten kein günstigeres Angebot gefunden. Ich könne ja klagen. Für diese Portale ist man lediglich die Melkkuh, die im Stall steht und Milch abzuliefern hat. Gefragt wird sie nie, mitzubestimmen hat sie gar nichts. Leider ist es so, dass man um die Buchungsportale, die sich erfolgreich zwischen Nachfrager und Anbieter geklemmt haben, nicht mehr herum kommt., Ohne sie schafft man es nicht mehr und das ist schlecht für Vermieter.

Sabrina says

  1. August 2019 at 09:37 Hallo Tom, schön das du hier deine Erfahrungen teilst und auch die anderen die ihre Erfahrungen hier mit eingebracht haben.

Ich selbst vermiete auch über Airbnb seit einigen Jahren und werde es auch weiterhin tun. Doch möchte ich gerne was zu den ganzen Berichten was hinzufügen:

  1. Jeder hat ihr aus einem bestimmten Grund angefangen zu Vermieten sei es eine Wohnung, Haus oder Zimmer. Nämlich um ein bisschen nebenher Geld zu verdienen!!!! Und jeder ist am Anfang mit den Dollarzeichen in den Augen an die Sache ran gegangen und das ist in Ordnung.
  2. Ich freue mich über jeden der den Mut hat, seine Privaträume und somit auch ein Stück von sich öffnet. Weil auch das zeigt Stärke und Größe, fremde Menschen eine Unterkunft zu bieten und ihm ein Stück von seinem Leben zu zeigen und mit ihnen zu Teilen.
  3. Positiv von Airbnb: Abwicklung der Bezahlung einwandfrei, Kalenderführung einfach und simpel, Kontakt mit den Gästen jeder Zeit und überall ( Handy, Tablet, PC), Inserat Erstellung einfach gemacht, viele Fotos möglich, Kontakt mit Airbnb schnell u.v.m.
  4. Es tut mir Leid für die unschönen Erfahrungen die du Tom und auch manch anderer gemacht hat, auch ich durfte meine Erfahrungen machen. Sei es von Bewertungen oder auch teilweise kleine Sachschäden. Aber meine Begegnunen mit den Menschen die ich traf, ob nur kurz oder für längere Aufenthalte, war so bereichernd das alles andere Überwiegt. Und ich bin bis heute kein Superhoste und das macht nichts. Ja auch ich hatte Gäste die keinen Persönlichen Kontakt wollten, sondern nur einen Schlafplatz und das ist okay.
  5. Ich möchte jeden Menschen hier Mut machen, seine eigene Erfahrungen zu machen, wenn er Vermieten möchte. Und jedes Internetportal der Vermietung hat seine positiven & negativen Seiten. Aber ich kann sagen, meine Erfahrung mit den meisten Gästen waren sehr positiv..

Hier einige Tipps als Hinweis die ich mit auf den Weg geben kann:

– Schaut genau für wieviele Nächte ( ab 1 Nacht oder lieber ab 2 Nächte) ihr Vermieten wollt, aufgrund des Arbeitsaufwand (Sauber machen, Betten beziehen, etc.) – Klärt für euch die Stornierung – viele Bilder sprechen für sich – Stellt euch darauf ein, dass Hinweise und Vorschläge von den Internetanbietern es immer geben wird, aber du kannst doch selbst entscheiden ob ihr sie annimmt. – Schaut auf die Provision von den Internetanbieter die ihr Zahlen müsst – Wenn ihr eure Privatenräume zur Verfügung stellt, müsst ihr mit gewissen Geräuschen in der Nacht rechnen (Sex, Duscher, spät Nachts zurück kommen, etc.) Da empfehle ich ein Zimmer anzubieten was nicht in der Nähe eures Schlafzimmer ist, damit man nicht gestört wird. – rechnet damit das mal was zu Bruch geht – jeder Mensch tickt anders und hat eine andere Achtsamkeit auf die Dinge, keiner ist Perfekt!!! – man lernt tolle Menschen kennen aus verschiedenen Ländern, es ergeben sich sogar Freundschaften, man teilt ihre Freude und Erlebnisse bei guten Gesprächen, man kann über sich selbst was lernen und wächst über sich selbst heraus.

Ich hoffe, ich konnte ein Stück Hoffnung geben, nach den ganzen Erfahrungsberichten der anderen, dass sich das Vermieten trotzdem lohnt. Und auch vieles Gutes hat, weil das ist hier ein bisschen auf der Strecke geblieben.

Wir Menschen sind wie wir sind, jeder mit seinen Erwartungen und Vorstellungen und die können von unseren Grundsätzen abweichen. Das sollte jeden klar sein.

Tom Alby says

  1. August 2019 at 11:42 Hallo Sabrina,

wenn Du meinen Artikel genau liest, dann siehst Du im letzten Absatz sehr viel Positives. Wir haben immer noch Kontakt zu manchen Gästen, und es sind handfeste Freundschaften entstanden, über die wir uns immer noch sehr freuen. Vielleicht liegt es aber auch an unserer Nähe zur Reeperbahn, dass nicht alle Erfahrungen schön waren

Klopfert says

  1. August 2019 at 13:17 Ich habe zwei Wohnungen bei Airbnb vermietet und werde mich jetzt verabschieden, massive Probleme mit Gästen, Verifizierung stimmte überhaupt nicht… ich nahm mit Airbnb Kontakt auf und viele Telefonate mit Stephano von Airbnb, es kam nichts dabei raus nur leere Versprechungen… Wohnung wurde beschädigt, es wurde geraucht obwohl eine Nichtraucher Wohnung ist, Stuhl, Geschirr kaputt und vieles mehr….. Schlüsseldienst musste kommen und ich bleibe auf meine Kosten sitzen, von Airbnb meldet sich keiner und ruft auch nicht zurück…. Nie mehr wieder Airbnb

Caroline Alumasa says

  1. September 2019 at 18:37 Airbnb erlaubt betrügerische Veröffentlichungen von Unterkünften… Ich bin der Besitzer von Immobilien die bei Airbnb seit 2013 gelistet sind. Nun fand ich heraus dass jemand meine Fotos aus dem Internet benutzte um eine Unterkunft bei Airbnb zu veröffentlichen. Es handelt sich hier um einen klaren Betrugsversuch. Ich habe Airbnb darauf aufmerksam gemacht. Leider lehnt Airbnb jegliche Unterstützung ab. Das schadet nicht nur mir als Besitzer der „richtigen“ Unterkunft sondern auch möglichen Kunden. Airbnb erlaubt somit Kunden eine „falsche“ Unterkunft zu buchen und grosse Enttäuschungen denn die Kunden werden nie die Unterkunft sehen die sie gebucht haben. Airbnb weigert sich, diese falsche Unterkunft von ihrer Webseite zu nehmen obwohl es sich hier ganz klar um Betrug handelt. Ich überlege ob ich meine Unterkünfte vom Airbnb Portal lösche.

Kerstin says

  1. Oktober 2019 at 16:17 Die Erwartungshaltung der Gäste war mir echt zu viel! 35 € für eine Übernachtung incl. Bettwäsche, Handtücher, Seife, einfach alles, ganzes Haus, blitzblank saubermit Garten und topmodern. Kann man da nicht einfach mal dankbar sein, so schön zu wohnen und das auch noch zu einem Spottpreis? Ich hatte schon Beschwerden, weil es bei uns keinen handwerklich arbeitenden Metzger im Ort gibt, die anderen vermissen vegane Restaurants und die dritten bemängeln fehlende Schnapsgläser. Ich könnte ein Buch schreiben, vielleicht mache ich es auch…Ich kann nur sagen, nie mehr wieder! Respekt vor jedem, der das Jahrelang durchzieht.

Astrid Bauer-Maschke says

  1. November 2019 at 21:51 War 3 Jahre als Gastgeberin dabei, auch als Superhost. Eine negative Bewertung und Du wirst enorm unter Druck gesetzt und mit Mails bombardiert. Habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Beschreibung nicht wirklich gelesen wird. Mein Haus ist in Italien und habe die Wegbeschreibung in Italienisch,Deutsch und Englisch je nach Nationalität beigefügt und extra darauf hingewiesen kein GPS zu verwenden, so what, niemand liest die Hinweise. Dafür eine negative Bewertung zu bekommen ist schon extrem hart. Auch die Preispolitik hat mich echt genervt, biete das Gästezimmer mit Frühstück für 13 Euro an und werde aufgefordert den Preis zu senken, damit ich mehr Buchungen erhalte. Der Gipfel war für mich allerdings ein Gast, für drei Tage gebucht, der eine negative Bewertung abgegeben hat, weil ich nur ein italienisches Frühstück mit Cappucino und selbst gebackenem Kuchen serviert habe und es keinen Orangensaft und keine Abwechslung gab, was erwarten die Gäste für 13 Euro? Service wie im Bayrischen Hof oder im Atlantis? Habe meinen Account gelöscht, denn solche Erfahrungen brauche ich nicht und mit vielen meiner Gäste habe ich privaten Kontakt und diese kommen auch so zu mir und ich zu ihnen. Leider ist der Grundgedanke verloren gegangen und der Kommerz hat Einzug gehalten.

Edith says

  1. Dezember 2019 at 12:18 Auch ich habe mit dem Gedanken gespielt mein jetzt fast leeres Haus Zimmerweise zu vermieten.An einer wunderschönen erhöhter Lage mit Blick auf das Rheintal Fürstentum Liechtenstein und Österreich bei Airbnb anzubieten. Ich habe mehrfach verrsucht Airbnb zu kontaktieren weil ich noch zwei Fragen stellen wollte zum System.Keine Antwort.Und nachdem ich diese Seite gelesen habe habe ich auch keine mehr.

Susanne Glotzbach says

  1. Januar 2020 at 09:45 Ich habe mir jetzt alle eure Berichte durchgelesen und kann manches bestätigen. Auch ich war ein superhost. Ich habe mich auch nicht durch die Mail Bombardements und Aufforderungen zu irgendwas drängen lassen. Was ich hier eigentlich herausfinden wollte, war, wir ihr mit der Änderung der Fotoregelung umgegangen seid. Bis zu dieser Änderung sah ich mir das Foto der Buchungsanfrage an, guckte, ob das eine Person ist, die ich hier next door schlafen habe möchte, und entschied dann, ob ich die Buchung möchte oder nicht. (So viel Freiheit muss sein in Zeiten, wo WGs tagelang Mitbewohner casten.) Dann wurde diese Bedingung von Airbnb geändert. Nun konnte man NACH der Buchung sehen, wer in seinem Haus ein- und ausgehen würde. Ich habe mit Airbnb Kontakt aufgenommen um herauszufinden, ob ich das falsch verstanden habe, aber es gab nur schnöde und knapp die Antwort, das sei jetzt so. Also: Leider ein nettes Zimmer weniger in einer begehrten Stadt.

PS : Wer eine andere, freundlichere Plattform kennt, möge sie hier gerne teilen.

Joachim von Kienitz says

  1. Januar 2020 at 01:54 Eigentümlicherweise bekommen wir immer nur von AIRBNB Bewertungen nach dem Schema: „Hätte eigentlich ein Luxushotel erwartet für den Preis.“ Bei den anderen beiden Portalen bekomme ich immer nur sehr positive Bewertungen. Irgendwie scheint AIRBNB die Nörgler anzuziehen. Ich weiß nicht, woran das liegt. Das die Gäste Hausbeschreibung nicht lesen, ist normal. Das haben wir bei allen Portalen erlebt. Allerdings muss man wissen, dass die meisten Gäste echte Schwierigkeiten mit dem Lesen haben. Es können zwar alle irgendwie Lesen, aber müssen sich die Worte Buchstabe für Buchstabe entziffern. Nicht ohne Grund schneidet Deutschland beim PISA-Test so schlecht ab.

Woher kommen die SimilarWeb-Daten?


[Dies ist die Neuauflage eines älteren Artikels]

Wie bei Google Trends bin ich immer wieder überrascht, wie schnell Rückschlüsse aus Daten gezogen werden, ohne dass einmal überlegt wird, woher die Daten eigentlich kommen und wie plausibel sie sind. Vor allem bei Similar Web ist das erstaunlich, denn Google hat ja die Suchdaten und kann Trends daraus ablesen, aber woher kann eigentlich Similar Web Daten darüber haben, wie viele Besucher eine Webseite oder eine App hat? Wie zuverlässig sind diese Daten? Ist die Zuverlässigkeit ausreichend, um daraus wichtige Business-Entscheidungen zu treffen?

Der Vorfahr von SimilarWeb

2006 hatte mein früherer Kollege Matt Cutts einmal untersucht, wie zuverlässig die Daten von Alexa sind (Alexa war früher mal ein Amazon-Service, der nichts mit Spracherkennung zu tun hatte). Dieser Dienst sammelte Daten mit einer Browser-Toolbar (sowas gibts heute auch nicht mehr), d.h. es wurde jede Seite protokolliert, die ein Nutzer sich ansah. Da die Alexa-Daten vor allem für Webmaster interessant war, hatten vor allem diese die Toolbar installiert, und so wurden also vor allem Seiten protokolliert, die für Webmaster interessant waren. Sie waren verzerrt.

Wenn man den Traffic von Nutzern mitschneidet, dann muss man auch irgendwie zusehen, dass die Nutzerschaft irgendwie der Netzpopulation entspricht, über die man etwas herausfinden will. Das heißt nicht, dass die Similar Web-Daten komplett wertlos wären. Wenn man zwei Modeseiten miteinander vergleicht, dann sind diese eventuell gleich “uninteressant” für die Webmaster-Population (ein Vorurteil, ich weiß), und dann könnte man zumindest diese miteinander vergleichen. Aber man könnte nicht eine Modeseite mit einer Webmaster-Tool-Seite vergleichen. Aber selbst das sind nur Vermutungen, genau weiß man es nicht. Für ein so teures Tool eigentlich unglaublich.

Woher aber bekommt nun Similar Web die Daten? Auf ihrer Webseite geben sie 4 Quellen an:

  • Ein internationales Panel
  • Crawling
  • ISP-Daten
  • Direktmessungen

Datensammlung über ein Panel

Das Panel wird nicht genauer erklärt, aber wenn man nur minimal recherchiert, so findet man schnell Browser-Extensions. Diese sind wohl die Nachfolger der früheren Browser-Toolbars. Welchen Vorteil bietet die Similar Web-Extension? Sie bietet genau das, was Similar Web auch bietet: Man kann mit einem Klick sehen, wie viele Benutzer die gegenwärtig angeschaute Seite hat, woher sie kommen, und so weiter. Dabei funkt die Similar Web-Extension nicht nur nach Hause, wenn man sich gerade die Daten für eine Seite anzeigen lässt, sondern bei jeder Seite, die man sich anschaut.

Wenn man dann einmal überlegt, für wen solche Daten interessant sind und wer sich dann eine solche Extension installiert, dann sind wir bei der Datenqualität von den Alexa Top Sites angekommen. Webmaster, Marketingmenschen, Suchmaschinenoptimierer, all diese Menschen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit diese Extension zu installieren als zum Beispiel ein Teenie oder meine Mutter.

Crawling

Was genau Similar Web crawlt ist mir immer noch ein Rätsel, insbesondere wieso ein Crawling Aufschluss darüber geben kann, wie viel Traffic eine Seite hat. Genau genommen verursacht man ja nur Traffic mit einem Crawler Similar Web sagt dazu, “[we] scan every public website to create a highly accurate map of the digital world”. Vermutlich werden hier Links ausgelesen, vielleicht auch Themen automatisiert erkannt.

ISP-Traffic

Leider sagt Similar Web nicht, von welchen ISPs sie Traffic-Daten bekommen. In Deutschland ist es wahrscheinlich verboten, aber in irgendwelchen Ländern wird es sicherlich erlaubt sein, dass ein Internet Service Provider die Kollegen von Similar Web alles aufzeichnen lässt, was an Traffic durch ihre Kabel läuft. Das wäre natürlich eine sehr gute Datenbasis. Nur ist nicht jeder ISP gleich. Würden wir den Daten vertrauen, wenn zum Beispiel AOL noch existierte und nur deren Nutzer gemessen würden? Schlimmer noch, an keiner Stelle macht SimilarWeb transparent, wo ISP-Daten einfließen.

Direktmessungen

Hier wird es spannend, denn Firmen können ihre Web Analyse-Daten, in diesem Fall Google Analytics, direkt mit Similar Web verbinden, so dass die von Google Analytics gemessenen Daten für alle Similar Web-Nutzer zur Verfügung stehen. Dann steht bei der Site “verified”. Warum sollte man das tun? Man bekommt dafür nichts geschenkt, stattdessen könne man dadurch mit mehr Werbeeinnahmen rechnen oder seine Marke stärken. Ziemlich schwache Argumente, finde ich, dennoch finden sich einige Seiten, die das dennoch tun.

Wie zuverlässig sind die Similar Web-Daten wirklich?

Natürlich sind die Direktmessungen zuverlässig. Schwierig wird es bei allen anderen Datenquellen. Diese machen die Mehrzahl der Messungen aus. Nur ein Bruchteil der Similar Web-Daten basiert nach meinem Sample aus Direktmessungsdaten. Aber hier könnte man sicherlich auf Basis der genau gemessenen Daten und der ungenau gemessenen Daten Modelle erstellen. Wenn ich weiß, wie die Daten von spiegel.de genau sind und wie die ungenau gemessenen Daten aussehen, dann könnte ich zum Beispiel den Panel-Bias berechnen und für andere Seiten ausgleichen. Und das könnte ich auch mit allen anderen Daten tun. Aber funktioniert das wirklich? Schauen wir uns mal eine Messung von Similar Web an, für eine meiner Seiten:

Anscheinend schwankt die Anzahl der Besucher zwischen so gut wie nix und 6.000 Nutzern. Es gibt keine eindeutigen Muster. Und nun schauen wir uns die echten Zahlen von Google Analytics an:

Es ist derselbe Zeitraum. Und dennoch sind die eindeutigen Traffic-Muster aus den Google Analytics-Daten nicht in den Similar Web-Daten zu erkennen. Die Daten sind einfach falsch.

Fazit

Kann man Similar Web dann überhaupt nutzen? Ich rate komplett davon ab, sofern die erhobenen Daten nicht aus einer Direktmessung stammen. Natürlich kann nun die Frage kommen, was man denn sonst verwenden soll. Die Gegenfrage ist, was man mit Daten anfangen kann, von denen man nicht sicher sein kann, ob sie überhaupt irgendwie stimmen. In der Statistik legt man sich sowieso schon selten fest, aber wenn nicht mal die Erhebung der Daten transparent ist, dann muss man die Finger davon lassen. Wenn ich eine Geschäftsentscheidung treffen muss, die eventuell viel Geld kostet, dann würde ich mich nicht auf diese Daten verlassen. Und “für einen ersten Blick…?” Wir wissen auch, dass aus einem “ersten Blick” schnell ein “Fakt” werden kann, weil es so gut in die eigene Argumentation passt. Womit wir wieder bei dem Bestätigungsfehler wären.

Kommentare (seit Februar 2020 ist die Kommentarfunktion von meinem Blog entfernt):

Konrad says

  1. August 2017 at 14:56 Zum Thema Crawling: Vielleicht crawlen die nicht geschützte AW Stats Installationen und andere Counter Dienste und nutzen dann die Daten um die Algos zur Hochrechnung zu trainieren? Ist natürlich alles sehr unpräzise. Die nutzen meines Wissens nicht nur die SimilarWeb Toolbar sondern kaufen auch Daten aus fremden Browser Addons ein. Adblocker könnten schon eine viel bessere Datenbasis liefern…

Tom Alby says

  1. August 2017 at 11:52 Das ist nirgendwo dokumentiert, und wenn sie das täten, dann würden sie sicherlich darüber schreiben, denn das würde ja mehr Vertrauen schaffen. Allerdings sind die AdBlocker-Nutzer auch kein verkleinerter Ausschnitt der Gesamtbevölkerung, d.h. ich könnte daraus nicht auf die Gesamtpopulation schließen.

Und welche Seiten haben noch AW-Stats und andere Counter Dienste?

Daniel Brückner says

  1. August 2017 at 09:14 Hi Tom,

bzgl. des Crawlings: „data“ bedeutet ja nicht unbedingt, dass es sich um Trafficdaten handelt.

bzgl. des Panels: Es könnte auch sein, dass sie Trafficdaten von anderen Browserextensions aufkaufen. Darauf aufbauend kann man schon eine Schätzung abgeben.

Aber insgesamt hast Du Recht, dass man die Zahlen mit Vorsicht genießen sollte.

Lg, Daniel

Tom Alby says 11. August 2017 at 17:22 Hallo Daniel,

bzgl. Panel: das ist so nicht richtig, denn bei welchen anderen Browser Extensions kannst Du sicher sein, dass sie von einem Ausschnitt der Bevölkerung installiert wird, der der GesamtSurfPopulation entspricht? Bei Extensions würde ich immer davon ausgehen, dass allein die Bereitschaft zur Extension-Installation Dich aus der breiten Masse heraushebt. bzgl. Crawling: Steht ja auch da.

BG

Tom

Jan says

  1. Oktober 2017 at 05:28 Busted Ich kann sehen, die Extention ist wertlos. Gibts denn sowas, dass funktioniert?

Tom Alby says

  1. Oktober 2017 at 19:05 Nein. Sorry.

Tom says

  1. Juli 2019 at 13:34 Toller Artikel, der mir aus der Seele spricht! Ich bin bei den Daten (außer den verifizierten Direktmessungen) auch extrem skeptisch. SimilarWebs offizielle Wischiwaschi-Formulierung zu dem Thema verstärkt meine Skepsis nur noch mehr.

Ehrlich gesagt frage ich mich, wie die es überhaupt geschafft haben, Investoren für sich zu gewinnen…

Vorwerk Thermomix, Cook-Key, Cookidoo: Gute und Schlechte Erfahrungen


Zuletzt aktualisiert am 17. Juli 2024.

Überblick

  1. Einleitung
  2. Warum überhaupt ein Vorwerk Thermomix?
  3. Das System Thermomix-Party
  4. Thermomix-Repräsentantin hat gelogen
  5. Inbetriebnahme und erste Erfahrungen mit dem Vorwerk Thermomix
  6. Der Thermomix als Daten-Krake
  7. Was taugt die Gelinggarantie und das Guided Cooking?
  8. Fazit: Lohnt sich der Thermomix?

Einleitung

Entweder man hasst ihn, oder man liebt ihn. Dazwischen scheint es kaum etwas zu geben im Netz. Die einen sagen, dass man für viel Geld etwas kauft, was man auch mit einem Herd und guten Töpfen hinbekäme, die anderen sagen, dass er eine Riesenerleichterung in ihrem Leben sei und sie ihn nicht mehr missen wollen. Die Rede ist vom Vorwerk Thermomix mit all seinem Zubehör. Dieser Artikel handelt von dem Vorgängermodell der aktuellen Version, und einige Punkte haben sich überholt: Das WLAN-Modul ist zum Beispiel jetzt bereits ab Werk enthalten, bei unserem TM5 war das nicht so. Aber wie auch immer, hier nun der Original-Artikel!

Auch nach zwei Monaten mit dem TM5 befinde ich mich irgendwo zwischen Ärger darüber, wie unseriös das Geschäftsgebahren der Vorwerk-Beteiligten an manchen Stellen ist und welche schlechten Erfahrungen mit dem Thermomix zu machen sind, und dem Eingeständnis, dass selber zu kochen auch befriedigend und vor allem günstiger als Lieferservice etc ist. Der Gedanke, dass man damit Geld sparen kann, indem man mehr kocht und weniger bestellt, das kann ich gleich vorausschicken, den sollte man sich abschminken. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich die Anschaffungskosten je amortisieren werden,

„Vorwerk Thermomix, Cook-Key, Cookidoo: Gute und Schlechte Erfahrungen“ weiterlesen

Lifebeam Vi: Erfahrungen nach Updates


[Startbildschirm LifeBEAM Vi][1]
Startbildschirm

Diese Woche gab es sowohl ein OTA-Update für den LifeBEAM Vi (02.00.00.00) als auch eine neue App-Version (1.1.0 (14)). Mit dem Update der App war dann auch der Bug behoben, der meine Erfahrungen mit dem Effort Guide, der KI, verhinderten. Gleich nach dem Update bin ich abends Laufen gegangen und wurde zunächst mit einer herben Enttäuschung belohnt. Der/die/das Vi sagte mir während des Laufs, dass sie mir bald mehr erzählen könne, wenn sie mich besser kennen würde.

Also immer noch keine Künstliche Intelligenz. Nach mehr als 7 Stunden Laufen sollte das der Fall sein, zumal mir der Support versprochen hatte, dass die bisherigen Daten trotz Bugs einbezogen werden. Nach dem Lauf aber sagte die freundliche Stimme, dass sie nun genug über mich wisse. Also am nächsten Morgen rein aus Neugier wieder in die Laufschuhe (keine ausreichende Erholungsphase, ich weiß), und nun erzählte mir Vi, wann ich in meine Fettverbrennungszone komme und sie wieder verlasse. Wobei sie das nicht deutlich sagt, nur, dass ich “haste”.

Der Mythos der Fettverbrennungszone

Fettverbrennungszone. Da ist sie wieder. Wer sich genauer damit beschäftigt, zum Beispiel durch diesen wunderbaren Artikel von Dr. Moosburger, der weiß, dass diese meistens falsch verstanden wird. Vor allem die Aufkleber auf Cardio-Geräten in Fitnesscentern sind meistens wenig hilfreich. Häufig wird der optimale Fettverbrennungspuls so verstanden, dass man auf keinen Fall über diesen kommen dürfe, weil dann kein Fett mehr verbrannt wird. Und so erzählen es manche Fitness-Trainer auch noch gerne. Das ist falsch. Für diese populäre aber falsche Interpretation der Fettverbrennungszone war mein Puls aber viel zu hoch, als dass Vi mich noch in dieser Zone hätte sehen können. Was versteht also LifeBEAM unter der Fettverbrennungszone? Eine erste Nachfrage in den Kommentaren ergab nur eine Standardantwort, so dass ich frech weiter gebohrt habe. Hier die zweite Antwort:

Hi Tom- apologies for not being more specific. Your basic assumption about that zone is generally correct (i.e. more fat is burned than glucose but the more intense the workout, the more calories are burned, and even when the ratio is lower, more energy is taken from fat), moreover, Vi will also take into consideration your personalized calibrated biometric thresholds (heart rate, cadence, pace consistency) and BMI to make sure you are indeed in the right zone. Keep it up!!!

p.s

There’s one last component you are probably aware of which is a term called after-burn zone where you are burning fat significantly also after the run itself, all directed by the amount and endurance of effort taken during your last run. Based on our studies we still don’t feel fully comfortable to add this metric to our off training screens due to its scientific tolerance, but we promise to keep you guys in the loop once we do so.

Der BMI ist genau so ein Mythos, abgesehen davon, dass die Antwort wieder sehr wischiwaschi ist, aber zumindest bekomme ich eine Ahnung, was die LifeBEAMler da tun wollen.

Verbesserungen und Probleme des LifeBEAM Vi

[LifeBEAM Vi Erfahrungen][5]
LifeBEAM Vi Statistik nach einem Lauf: Geschwindigkeit versus Puls

Sehr viel besser geworden ist das Verhalten beim Einschalten des LifeBEAM Vi. Es reagiert nun innerhalb von wenigen Sekunden, so dass man keine Angst mehr hat, dass der Knopf vielleicht defekt ist. Auch für das Bass-Problem wurde eine Lösung gefunden, es kann nun ein Bass Boost definiert werden.

Nicht gelöst ist das Problem, dass Vi anscheinend immer noch nicht versteht, dass man langsamer wird, wenn man einen Berg hoch läuft. Zwar sagt sie, dass man langsamer geworden ist und dass man doch bitte versuchen solle, gleichmäßiger zu laufen. Aber manchmal lobt sie einen auch für die gleichmäßige Geschwindigkeit, obwohl man langsamer geworden ist. In der Abbildung links sieht man das Dilemma: Mein Puls wird höher, gleichzeitig werde ich langsamer, auch wenn es zwischendurch mal kleine Plateaus gibt, in denen ich versuche, wieder schneller zu werden. Mein Puls ist da gerne mal bei 170 und mehr, ich weiß nicht, ob ich meinen theoretischen Maximal-Puls von ~180 wirklich erreichen will in meinem Alter

Auch die Musikauswahl habe ich immer noch nicht verstanden.

Kadenz und Schrittfrequenz

Das LifeBEAM Vi versucht mich bei jedem Lauf davon zu überzeugen, dass ich meine Schrittfrequenz erhöhen soll. Das sieht bei der Geschwindigkeit, die ich halten soll, etwas bescheuert aus. Der dazu abgespielte Beat ist aber tatsächlich enorm hilfreich. Mitunter schaffe ich es, im Durchschnitt über 160 Schritte zu kommen. Auch hier ist sich die Wissenschaft noch nicht ganz einig, was die optimale Schrittfrequenz ist. Der Rechner von Achim Achilles sieht weniger Schritte für mich vor. Gefühlt aber helfen die kürzeren Schritte tatsächlich, am nächsten Tag nicht ganz so müde Beine zu haben.

Kaufen: Ja oder Nein?

Ich bin nicht sicher, ob ich den LifeBEAM Vi jetzt schon einem Nicht-Early Adopter zum Kauf empfehlen wollte. Zum einen glaube ich ganz fest an den Nutzen der Künstlichen Intelligenz im Sport. Anstatt irgendwelche Regelwerte aus Tabellen abzulesen kann eine Maschine, genug sinnvolle Daten vorausgesetzt, sicherlich bessere individuelle Empfehlungen für einen Sportler aussprechen. Auf der anderen Seite würde ich bei einem Körper von einem chaotischen System sprechen, im Sinne von Fehlen von wichtigen Datenpunkten, so dass aus den vorhandenen Daten die falschen Schlussfolgerungen geschlossen werden.

Ich hab es zwar nie geschafft, über mein Omegawave ECG zu bloggen (vielleicht hole ich das mal nach), aber müssten die Pulswerte beim Training nicht auch damit in Verbindung gebracht werden, wie erholt der Körper vom letzten Training ist? Ganz abgesehen davon sind sich die Wissenschaftler nicht wirklich einig, welche Werte wann wo wie gut oder schlecht sind. Ich bin also einfach nicht sicher, ob die dem LifeBEAM Vi zur Verfügung stehenden Daten tatsächlich ausreichen. Und ob wir genug wissen über den Umgang mit diesen Daten, um tatsächlich eine Hilfe beim Training zu sein.

Interessant ist auch die Frage, wie LifeBEAM mit der Datensammlung in Zukunft vorgehen wird. Wo werden die Daten eigentlich ausgewertet? In der App? Im Gerät selbst (unwahrscheinlich, denn mein Bug war erst nach dem App-Update behoben)? Oder irgendwo in der Cloud? Dahin werden die Daten anscheinend hochgeladen, und wenn hier keine Halbwertzeit berechnet wird, dann wird pro Nutzer einiges an Daten zusammenkommen in den nächsten Jahren. Nicht unwahrscheinlich, dass LifeBEAM deshalb irgendwann auch eine zusätzliche monatliche Gebühr einführen wird, ähnlich wie das Omegawave tut. Man kauft das Gerät, aber um eine Auswertung erstellen zu können, benötigt man den Service. Vielleicht werden einem Early Adopter diese Gebühren erlassen, schließlich leiden wir gerade durch alle Kinderkrankheiten. Aber wahrscheinlich ist das nicht.

Lifebeam Vi Update Erfahrungen und Probleme


Nachdem ich nun schon mehr als 50 Kilometer und fast 6 Stunden mit dem Vi gelaufen bin, hat sich immer noch kein Coaching-Effekt gezeigt. Im Gegenteil, die “Intelligenz” spricht immer weniger mit mir. Zuletzt hat sie mir nicht mal mehr dazu geraten, kleinere Schritte zu machen. Sie sagt mir lediglich, dass ich das letzte Mal zum Schluss langsamer geworden sei und dass ich dieses Mal doch bitte das Tempo halten solle. Was sie zwar misst, aber anscheinend nicht auswertet: Ich laufe zum Schluß immer einen Berg hoch (nun ja, kein richtiger Berg, der Elbberg halt, aber immerhin mehr als 25 Meter Höhenunterschied), und das sollte sie verstehen. Angeblich soll eine der nächsten Software-Versionen das berücksichtigen.

Nachdem ich mich durch das Support-Forum “gekämpft” hatte war mir klar, dass es nicht an mir liegt. Eine Mail an den Support, der dann trotz Samstag Abend auch sofort antwortet. Ich solle doch bitte die App de- und neuinstallieren. Ok. Und was soll das bringen? “Apologies for any confusion. I just took a closer look into your log files and it looks like you are running into a calibration issue.” Und nun warte ich auf den Bugfix  Ich hoffe, dass die bis dahin gesammelten Daten nicht nutzlos sind und ich nicht wieder von vorne anfangen muss.

Weitere Kritikpunkte:

  • Der Einschaltknopf ist nicht sehr responsiv, manchmal muss man sehr lange drücken, bis das Gerät eingeschaltet ist.
  • Die Logik mit den Spotify-Listen verstehe ich nicht, in den Running Modus komme ich so auf jeden Fall nicht. Aber zunächst einmal ist mir das Lösen der fehlenden Intelligenz wichtiger.
  • In den Foren beschweren sich die Nutzer, dass Lifebeam das Laufen auf dem Laufband im Kickstarter-Video hatte, diese Funktionalität jetzt aber nicht vorhanden ist. Und kurzerhand wurde das Video auch entfernt. Angeblich soll diese Funktionalität aber noch kommen.
  • Der Akku hat bei mir 3 Läufe gehalten, also wahrscheinlich weniger als 3 Stunden.

Fitter geworden bin ich jetzt auf jeden Fall schon, zumindest schaffe ich den Elbberg mittlerweile besser. Aber das hätte ich auch mit Runkeeper hinbekommen.

Was cool ist: Man bekommt die Rohdaten. Anscheinend wird jede Sekunde geloggt, und so sehen die Daten aus:

[code]

53.5439109802246

9.93943977355957

3.01765032412035

2380.0

Value>157

158

[/code]

Im Prinzip könnte man also auch selbst etwas mit diesen Daten anfangen…

Ein Jahr Erfahrung mit Scalable Capital


Update nach über 3 Jahren Erfahrung mit Scalable Capital bitte hier klicken!

Update nach über 2 Jahren Erfahrungen mit Scalable Capital sowie quirion bitte hier klicken!

In diesem Monat feiert meine Anlage bei Scalable Capital ihren ersten Geburtstag; Zeit, sich die bisherige Leistung genauer anzuschauen. Über erste Erfahrungen mit Scalable Capital sowie die Situation rund um den Brexit hatte ich schon berichtet. Seitdem habe ich zwar ab und zu mal reingeschaut, aber keinen Anlass zu einer Aktion gesehen, auch wenn sich die Nachrichten an den Börsen seitdem fast überschlagen hatten und mit dem Schlimmsten gerechnet wurde. Aber es kam nicht so schlimm, ganz im Gegenteil, die Börsen feiern Kursgewinne ohne Ende.

Der DAX 30 ist in diesem einen Jahr um 27,6% gestiegen, der Dow Jones 30 um 18,7%. Und Scalable Capital?

  • Zeitgewichtete Rendite: 4,40%
  • Einfache Rendite: 3,56%

Bei einem Aktienanteil von 33% ist das Ergebnis zumindest verwunderlich. Der Löwenanteil meines Investments wurde vom Scalable Capital-Algorithmus in Unternehmensanleihen geschubst (41%), mehr als 1/3 meines Geldes liegt in Unternehmensanleihen in Europa. Ein defensiv aber aktiv gemanagter Fonds wie Allianz Kapital Plus hatte in dem Jahr eine Rendite von 4,1%, wobei hier noch Gebühren abgezogen werden müssten. Ein anderes Produkt aus dem gleichen Hause, auch ein aktiv gemanagter Fonds, allerdings viel aggressiver, der Allianz Global Insights, schafft 21,5%. Das ist natürlich nicht vergleichbar.

Bei einer Anlagestrategie von 10% VaR war mir klar, dass hier keine aggressive Strategie gefahren wird. Aber etwas mehr hätte ich mir in dem gegenwärtigen Umfeld schon gewünscht, das hätte der Aktienanteil “gefühlt” hergeben müssen.

Ich war übrigens auch auf einer Veranstaltung von Scalable Capital hier in Hamburg, und bei manchen Folien des Profs hatte ich schon Fragezeichen (EDIT: Diese konnten bei einem weiteren Treffen aus der Welt geräumt werden). Auf der anderen Seite saß ein Rentner neben mir, der meinte, dass er das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekäme, wobei er in der aggressivsten Anlagestrategie investiert hatte.

Für mich bedeutet das, dass ich zwar bei Scalable Capital bleibe, aber wieder etwas Geld abziehen werde, denn etwas mehr Performance darf es schon sein. Ein Jahr ist natürlich eine extrem kurze Zeit, je nachdem wie man an der Börse agiert.

Hier das Update mit einem Vergleich zwischen Quirion und Scalable Capital.

Übrigens, wenn Sie sich über diesen Link bei Scalable Capital anmelden, dann bekommen Sie und ich einen kleinen Bonus 🙂

Kommentare (seit Februar 2020 ist die Kommentarfunktion von meinem Blog entfernt):

Markus says 10. Mai 2017 at 12:50 Danke für einen der wenigen, die hier ehrliche, selbst gemachte Erfahungen posten. Bei allen zugänglichen Scalable-Meldungen dachte ich schon, ich wäre der Einzige, der immer mehr Zweifel am Konzept bekommt. Seit Jahresanfang fahre ich einen privaten Wettbewerb mit eigenem investiertem Geld und vergleiche folgende Strategien in Bezug auf Risiko und Rendite:

  • Scalable Capital, VaR 15%
  • Dach-ETF (d.h. ähnlich breit gestreutes und ETF-automatisiertes Konzept, aber mit nur einer Trivial-Anpassung: Rücksetzen auf Ausgangsaufteilung 1 x pro Jahr)
  • Eigenes Stockpicking mit Aktien und Bonuszertifikaten

Derzeitiger Zwischenstand: Scalable: 1,7% DachETF: 3,57% Eigenpicking: 9%

Auch wenn ich mir die Volatilität oder gegenseitige Abhängigkeiten (z.B. um wieviel fällt/steigt Scalable wenn MSCI oder EuroStoxx oder mein DachETF um x% fällt) ansehe, liegt Scalable derzeit weit zurück. Ich maße mir nicht an, als Laie das beste Anlegerwissen zu haben und mir wegen des Zwischenstandes stolz auf die Schulter zu klopfen. Auch sind 5 Monate noch keine allzulange Zeit, mein Vergleich endet am Jahresende. Aber langsam darf Scalable „in die Gänge kommen“, denn überzeugend ist der Zwischenstand jedenfalls nicht.

Scalable Capital says 10. Mai 2017 at 18:23 Hallo Herr Alby,

vielen Dank für Ihren Erfahrungsbericht und das uns seit nun mehr als einem Jahr entgegengebrachte Vertrauen.

Um die Performance Ihrer Anlage vergleichen zu können, sollten Sie diese immer ins Verhältnis zum eingegangenen Risiko setzen. Grundsätzlich gilt: Risiko ist Ihr “Preis” für langfristige Rendite. Risikoadjustiert wurde deshalb ein gutes Ergebnis erzielt.

Die von Ihnen gewählte Risikokategorie 10% Value-at-Risk (VaR) entsprach in der Vergangenheit einem Portfolio, das im Durchschnitt 69% Anleihen, 23% Aktien, 3% Immobilien, 3% Rohstoffe und 2% Tagesgeld enthielt und zählt damit zu unseren risikoärmeren Anlagestrategien. Zum Vergleich: Deutsche Staatsanleihen hatten zwischen 1997 und 2016 einen mittleren VaR von 5% und der DAX lag bei einem mittleren VaR von 39% (siehe https://de.scalable.capital/anlagestrategien/sicherer-als-der-dax/).

Natürlich hätten Sie auch in einen DAX-ETF investieren und sich “schlafen legen” können, wie Sie es in einem Ihrer Blog-Einträge beschrieben haben. Dies ist in der Realität aber oft nicht so leicht. Gerade wenn man bedenkt, dass der DAX von März 2000 bis März 2003 um 73% und von Juli 2007 bis März 2009 um 55% abstürzte. Anfang 2016 genügten dem DAX sogar nur wenige Wochen, um knapp 20% an Wert zu verlieren. Hand aufs Herz: Hätten Sie bei so heftigen Kurseinbrüchen weiterschlafen können?

Gerade in solchen Marktphasen macht sich aktives Risikomanagement bezahlt, da Ihr Portfolio laufend überwacht und dynamisch an das Marktumfeld angepasst wird, um Ihre Risikovorgabe einzuhalten. Der von Ihnen genannte Aktienanteil ist deshalb kein Durchschnitt, sondern Ihr bisheriger Höchstwert. In den Tagen vor dem EU-Referendum in Großbritannien lag Ihr Aktienanteil bei gerade einmal 9%, Anfang Januar bei 19% und zurzeit, wie von Ihnen beschrieben, bei 33%. Deshalb ist ein Vergleich mit einem Fonds wie dem Allianz Kapital Plus auch immer schwierig, da dieser einen höheren durchschnittlichen Aktienanteil aufweist (ca. 30%) und zudem nicht nach Ihrer Risikovorgabe gesteuert wird und somit mit dem Marktrisiko schwankt.

Anleger die aktienähnliche Renditen (7 bis 8% p.a.) anstreben, müssen schlicht und einfach höhere Risiken eingehen und somit gleichzeitig höhere Schwankungen und zwischenzeitliche Verlustphasen aushalten können. Unsere 25% VaR Kategorie entspricht z.B. dem langfristigen Verlustrisiko eines breitgestreuten Aktienportfolios, wie dem MSCI World. Ihre Risikokategorie können Sie selbstverständlich jederzeit anpassen und dadurch Ihr Risikoprofil ändern. Wir würden uns über ein Gespräch mit Ihnen freuen.

Abschließend tut es uns natürlich leid, wenn unser Mitgründer Prof. Mittnik bei Ihnen keinen positiven Eindruck hinterlassen hat. Wir können Ihnen aber versichern, dass er ein sehr offener und herzlicher Mensch ist. Ein wenig akademische Sozialinkompetenz darf man bei Professoren nicht mit Arroganz verwechseln.

Viele Grüße Ihr Scalable Capital-Team

Tom Alby says 10. Mai 2017 at 19:41 Liebes Scalable Capital-Team,

vielen Dank für Ihre Antwort. Das meiste wusste ich bereits und hatte es auch erwähnt in diesem oder den anderen Artikeln zu meinen Erfahrungen. Risiko und Chance sind nicht ohne einander zu haben, vollkommen klar, ich bin kein kompletter Anfänger, und so eine Marketing-Antwort hilft mir nicht wirklich weiter. Ich hatte „gefühlt“ etwas im höheren einstelligen Bereich an Performance erwartet. Dass ein zweistelliger Wert nicht realistisch ist, das ist auch mir klar. Die Frage, die sich mir stellt, ist, wie die durchschnittliche Vorhersage der Wertentwicklung jemals zu erreichen sein soll, wenn die Höhen an den Märkten nicht zumindest etwas mitgenommen werden? Denn wenn ich das so nachrechne, dann ist selbst der durchschnittliche Wert extrem optimistisch.

Akademische Sozialinkompetenz, das ist ja wohl ein Klischee… Vielleicht erinnert sich ja Herr Prof. Mittnik noch an meine Frau und mich, als der Vortrag in Hamburg im Riverside stattfand, wir hatten ihm nämlich ein Bier besorgt nach seinem Vortrag, aber allen anderen Teilnehmern den Vortritt gelassen bei den Fragen. Und dann wurde ich etwas abgebügelt, als ich meine Frage zu dem statistischen Verfahren insbesondere den niedrigen Korrelationskoeffizienten stellte (irgendwas unter 0.3 wenn ich mich recht erinnere, ich bin natürlich kein Statistik-Professor, arbeite zwar mit statistischen Verfahren, und da war die Aussage, „ja, das passt schon bei der Fragestellung“ etwas unbefriedigend für mich). Aber ich wollte mich nicht vor den anderen Teilnehmern inhaltlich akademisch streiten, ich wollte nur verstehen. Es ist ja auch egal, welchen Eindruck jemand hinterlässt, für mich zählen nur Ergebnisse. Und die kann ich besser interpretieren, wenn ich mehr verstehe.

Von der Idee bin ich übrigens immer noch überzeugt. Ich hatte in der App auch nach der Möglichkeit gesucht die Anlagestrategie zu wechseln, diese aber nicht gefunden. Oder ist die Erwartung, dass ich ein zweites Portfolio eröffne und dort ein höheres Risiko wähle? Wie auch immer, das Vertrauen hat gelitten nach einem Jahr. Mein Finanzberater ist gegen Scalable Capital angetreten, gleiches Briefing, Risiko minimieren, wollte auch nur 1%, mal sehen was er für Ergebnisse präsentiert. Mensch gegen Maschine.

Beste Grüße

TA

Dr.Frank Billand says 13. Mai 2017 at 16:50 Sehr interessante Diskussion zwischen Herrn Alby und Scalable, die ich als jemand mit ebenfalls einem Jahr Erfahrung gut nachvollziehen kann! Mein erstes Portfolio seit April 2016 ist ein defensives mit einem VaR Faktor von 10, also überwiegend Anleihen. Die Performance hier mit zeitgewichtet 4,4% ist akzeptabel. Anfang des Jahres habe ich dann aber entschieden, die Risikoschraube auf das Maximum von 25% anzuziehen und habe am 10.1.17 20 TEUR hier angelegt. Dazu gehört ein Aktienanteil von 80%, man sollte also meinen, dass in Anbetracht der trotz Trump & Co (oder wegen?) eine solche Anlage ordentlich performen sollte. Der MSCI Global machte seit Jahresanfang 6%, der UniGlobal, ein weltweit investierender Aktienfonds 6,4%. Und mein Scalable VaR 25% Portfolio? Zeitgewichtete und einfache Rendite: 2,7%, in Euro 490,00. Klar, Scalable wird nun argumentieren, was man alles nicht miteinander vergleichen kann. Und 4 Monate sind natürlich auch zu kurz für die Beurteilung einer Anlagestrategie. Allerdings ist für mich die Kompetenz des Roboadvisors speziell in Aktien-dominierten Portfolios nunmehr unter verschärfter Beobachtung. Übrigens fand zeitgleich zur Präsentation von Scalable in Hamburg die eines Wettbewerbers statt: Liqid, dort wurden die Teilnehmer sehr freundlich behandelt …

Tom Alby says 13. Mai 2017 at 16:58 Bitte nicht falsch verstehen, insgesamt waren die Kollegen von Scalable sympathisch rübergekommen, es ging nur um die Situation bei der inhaltlichen Nachfrage, wo ich enttäuscht war.

Wir konnten Sie denn die Risikoschraube hochdrehen? Manuell oder durch Supportkontakt?

Frank Billand says 13. Mai 2017 at 17:43 Eröffnung eines 2.Portfolios !

Scalable Capital says 15. Mai 2017 at 08:32 Hallo,

Sie können die Risikokategorie Ihres bestehenden Portfolios jederzeit ändern, eine E-Mail an unser Service-Team genügt. Die Eröffnung eines zweiten Portfolios ist dafür nicht nötig.

Viele Grüße und eine schöne Woche Ihr Scalable Capital-Team

OutPerformer says 10. August 2017 at 12:07 Hallo,

ich habe dieses Forum auf der Suche nach aussagekräftigen, glaubwürdigen, vergleichbaren Äußerungen von Anlegern bei Scalable Capital zur Performance ihres dortigen Portfolios gefunden und möchte hiermit meinen persönlichen Erfahrungsbericht abgeben, Stand 09.8.2017

Eröffnungszeitpunkt: ca. Anfang Mrz 2017 VAR: 20% Anlagesumme: unterer 5stelliger Bereich zeitgewichtete Rendite: – 3,46 % Tage mit erzielter positiver Rendite: keine

Diese Performance ist, in Anbetracht eines von Beginn gewählten VAR von 20% -immerhin der sechsthöchsten Risikoklasse-, einem durchgängigen Aktienanteil von 75-80% und vor dem Hintergund in dieser Zeit wiederholt erreichter Rekordstände beim Dow, eines zeitweiligen Rekordstandes beim Dax und einem von März bis August 2017 ansonsten jedenfalls nicht negativen Börsenumfeldes, schlichtweg unterirdisch.

Laufende Einzahlungen habe ich daher bereits eingestellt. Momentan beobachte ich das Portfolio sehr genau in der Hoffnung, den generierten Verlust noch etwas minimieren oder ganz eliminieren zu können, bin aber in Anbetracht des sich aus politischen Gründen gerade eintrübenden Börsenumfeldes und der bisherigen miserablen Performance skeptisch, ob dies noch in Kürze realisierbar ist. Sollte absehbar sein, dass dies nicht gelingen kann, werde ich die Reißleine ziehen.

Fazit: Trotz hoher Risikoklasse und moderater bis guter Börsenentwicklung bisher an keinem! von über 150 Portfolio-Tagen eine insgesamt positive Rendite im Scalable-Portfolio. Nur Verluste, Kosten und Gebühren.

Enttäuschter Anleger says 23. August 2017 at 11:12 Vielen Dank für die wirklich interessante Diskussion.

Der Hinweis seitens Scalable Capital, doch ein höheres Risiko einzugehen scheint in Theorie richtig. Wenn man sich die Performance von Scalable Capital in diesem Bereich aber anschaut, muss man auch hier leider feststellen, dass diese sehr enttäuschend ist.

Ich bin nun seit ca. 9 Monaten bei Scalable Capital. Dazu habe ich die höchste Risikokategorie gewählt: 25% VAR. Es ergibt sich eine Aktienquote von ca. 85%. Man würde jetzt denken, dass ich hier aufgrund des eingegangenen Risikos eine sehr gute Rendite erzielen konnte.

Leider ist es so, dass ich, stand heute bei einem Portfolio von gut 14.000 € sage und schreibe etwa 84 € im plus stehe! In den letzten Tagen sogar im minus. Und das bei der vermeintlich Risiko- und ertragreichste Variante. Dies entspricht eine zeitgesichtete Rendite von ca. 1,5%. Zum Teil habe ich zu dieser Rendite selbst beigesteuert indem ein ordentlicher Teil der Steuerfreistellung hierfür verbraucht wurde.

Ob man SC nun mit DAX, MSCI World oder auch mit anderen Roboadvisorn im Echtgeldtest vergleicht: Scalable Capital schneidet einfach signifikant schlechter ab.

Natürlich kann / wird man argumentieren, dass der Betrachtungszeitraum zu gering ist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das wirklich ausprobieren möchte…

Man kann Testsieger sein, kann tolle Leute an Bord haben und kann interessante Gesellschafter für sich gewinnen: am Ende liegt die Wahrheit doch in der Performance!

Ich freue mich über eine weiterhin interessante Diskussion.

Tom Alby says 23. August 2017 at 12:08 Ich bin mit meinem ersten Portfolio im Plus, wie gesagt mit 10% VaR, aber eben auch ein längerer Zeitraum. Ein zweites Portfolio habe ich nun auch eröffnet mit 20% VaR, da ist der Zeitraum zu kurz, um irgendetwas darüber zu sagen, ganz abgesehen davon, dass das Umfeld gerade nervös ist Dank Trump & Co. Die Eröffnung eines zweiten Portfolios war einfach, nur für das Rübershiften von Portfolio 1 auf 2 muss man halt erst verkaufen und bekommt das Geld aufs Girokonto, das dann wieder zurück muss für das Portfolio 2.

Ich hab jetzt auch ein Portfolio bei Quirion gestartet, schade nur, dass die keine App haben…

SuperPerfomer says 23. August 2017 at 21:14 Ich bin in der gleichen Situation wie OutPerformer. Bin auch seit März dabei, mit 20% VaR und sogar (leider) mit einem höheren fünfstellingen Betrag. Ergebnis bisher: Minus 3,6 Prozent. Das ist echt bitter. Zumal mir Scalable natürlich trotzdem jeden Monat auch noch knapp 50 Euro Gebühren abbucht. Das sollten die n.m.E. lieber erst machen, wenn das Depot insgesamt im Plus ist. Fürs Geldverbrennen auch noch Gebühren abbuchen ist irgendwie nicht so vertrauensbildend Ich werde jetzt wohl mein Depot auf den Mindestbetrag reduzieren. Und dann lieber die ETF-Gewichtung von Scalable auf einem Depot bei einem günstigen Onlinebroker nachbauen und monatlich anpassen. Viel umgeschichtet wurde da bisher eh nicht.

Tom Alby says 23. August 2017 at 22:07 Eine Provision nur auf Erfolgsbasis halte ich für eine interessante, aber wahrscheinlich wenig viable Idee. Und stellen wir uns einmal vor, dass eventuell mehr Geld verloren gegangen wäre ohne Scalable Capital, dann wäre das auch Geld wert, oder?

Die paar Monate sind zu wenig Zeit, um sich wirklich eine Meinung zu bilden.

Übrigens kann man sich bei einer Gebühr von 50€ im Monat ausrechnen, was SuperPerformer an Geld investiert hat

Frank says 31. August 2017 at 14:57 Auch ich habe dort Investiert und werde mein Konto wieder kündigen. Als sicherer Teil des Depot habe ich 33 Prozent Anleihen. Nichts ist aber in den nächsten Jahren mit steigenden Zinsen kapitalvernichtender als Anleihen. Mein größter Anleihen Posten besteht aus iShares $ Treasury Bond 7-10yr UCITS ETF dis . Kein normaler Anleger würde in Zeiten steigender Zinsen langlaufende Anleihen kaufen. Wenn überhaupt dann mit kurzer Laufzeit. Kein Wunder, das das Depot so schlecht abschneidet. Genauso Rohstoffe, habe ich auch im Depot. Noch so ein Verlustbringer. Habe jetzt in einem halben Jahr -3,7 Prozent gemacht bei Risiko 15%. Leider sehe ich bis jetzt auch keinen Vorteil gegenüber einem rein Passiven Depot , wie es zum Beispiel der Arero Fond darstellt. Der hat nämlich nur ein Minus von 2,8 % in den letzten 6 Monaten geschafft. Also als Fazit würde ich mal feststellen, viel Marketing und nicht viel dahinter.

Diego says 10. September 2017 at 12:38 Hallo Frank,

beachte, dass der „iShares $ Treasury Bond 7-10yr UCITS ETF dis“ auch ein ETF ist. Wie alle anderen ETFs wird er auch börsentaglich gehandelt. Daher sind die Laufzeiten der Anleihen, welche dem ETF zugrunde liegen, eigentlich irrelevant. Letztendlich wird hier nur dein gewünschtes Risiko im Portfolio abgebildet.

Für eine aussagekräftige Bewertung reichen 6 Monate vermutlich nicht aus. Und 3.7% Verlust liegen ja noch deutlich unter den 15% akzeptierten Value at Risk.

Diego

lex says 14. September 2017 at 16:41 ..es wäre mal interessant, die Portfolios zu sehen, bzw. die Umallokationen im zetablauf — für mich als pot. anlager wäre das essentiell – aber das wird geflissentlich verschwiegen – eine tolle Marketingabteilung, aber im Grunde wird nur aler Wein in neuen Schläuchen mit gig. Werbeaufwand versucht, an die „Kunden“ zu bringen

Tom Alby says 14. September 2017 at 17:30 Das kann ich nicht bestätigen, was daran ist alter Wein? Die Umallokationen sind komplett transparent in der App zu sehen. In dem zweiten Portfolio, das ich Anfang August eröffnet hatten, wurden von dem Anfangsbestand zB 4 Positionen wieder verkauft und 2 neue gekauft, und ich kann genau sehen, was es gewesen ist. Woher haben Sie Ihre Infos, dass das nicht so wäre?

Lieschen Müller says 27. September 2017 at 07:06 Geht es nicht primär darum, die für sich passende Gewichtung zwischen risikoreichen (Aktien, HY, EMD, Rohstoffe) und risikoarmen (Staatsanleihen, Cash) Anlagen festzulegen? Was tut denn jetzt Scalable genau im Laufe des Jahres? In diesem Jahr hinkt man ja zwangsläufig hinterher, da es keine große Vola/Einbrüche gab.

Wolfgang Ludewig says 17. Oktober 2017 at 11:13 Liebe Leute! Ich bin im Juni dieses Jahres bei Scalable eingestiegen. Die 20 000 Euro, die ich eingesetzt habe, stehen jetzt bei 20 008 Euro. Wahrscheinlich bekomme ich davon auch noch Gebühren etc. abgezogen. Abgesehen davon, dass ich seit nunmehr über 2 (sic!!!) Wochen auf die Auszahlung warte, ist die Performance unterirdisch. Gleichzeitig mit dem Einsatz bei Scalable habe ich einen ETF für den MDAX und einen für den TecDAX. Der MDAX-ETF liegt mittlerweile bei 6%, der TecDax bei 13,3% im Plus. Angesichts dieser Erfahrung kann ich nur eins sagen: Finger weg von RoboAdvisors! Da hätte ich doch lieber Naruto, den Selfie-Affen, die Aktien auswählen lassen sollen…

Tom Alby says 17. Oktober 2017 at 11:49 Wolfgang, seit Juni ist VIEL zu kurz für eine Beurteilung! Du sagst auch nicht, in welcher VaR-Kategorie Du bist. Ich hab z.B. seit August in meinem 20% VaR-Portfolio ein Plus von 3,15%. Siehe aber auch meinen Beitrag über den Vergleich zu anderen…

Wolfgang Ludewig says 17. Oktober 2017 at 23:23 Mein VAaR-Portfolio lag bei 22%. Und gleichzeitig mit dem Einstieg bei Scalable bin ich am 8.6. im TecDax und MDAX eingestiegen. Und dies nur, um einen Vergleich in Bezug auf die Entwicklung anzustellen. Außerdem bin ich schon seit Jahren im Geschäft und bis auf die Deutsche-Bank-Aktie ist mein Engagement eine einzige Erfolgsgeschichte. Bei der Allianz gibt es z.B eine ordentliche Dividende pro Jahr und mein ETF-Dax ist auch nicht thesaurierend, sondern ausschüttend (viermal im Jahr). Da kommt einiges zusammen. Interessant ist auch folgender Artikel aus der WELT: https://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article169586876/Dieser-Dax-haette-uns-alle-reich-gemacht.html Wenn man sich von den Crashpropheten nicht beeindrucken lässt, dann kann man von einem DAX-Stand von 15000-16000 im Jahre 2020 ausgehen. Ich empfehle jedem, mal selbst einen Vergleich mit einem eigenen Portfolio und dem von Scalable anzustellen. Seit ich folgenden Artikel gelesen habe, bin ich in zwei DAX-ETFs eingestiegen: http://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/fonds-etf/indexfonds-buffett-bevorzugt-es-einfach-und-guenstig/10174932.html Und Buffett hat Recht. Der Markt als Ganzes schlägt jeden Einzelwert. Der Hedgefondmanager hat keine Chance bei der Wette gegen Buffett. So einfach ist das. Nur: Man muss auch die richtigen ETFs auswählen!!!!!

Tom Alby says 18. Oktober 2017 at 09:55 Lieber Wolfgang, aber genau das kann man eben nicht vergleichen. Denn bei Scalable geht es ja darum, dass Du weniger Verlust machst, wenn es runter geht. Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Skeptiker says 20. Oktober 2017 at 07:35 Hallo,

ich verstehe nicht, weshalb man überhaupt einen (automatisierten) „Vermögensverwalter“ einsetzt. M.E. nur unnötige Kosten. Jeder kann sich doch nach seiner eigenen Risikoneigung durch die Kombination verschiedener ETFs ein Depot aufbauen. Dann einfach buy and hold. Simpel und kostengünstig. Wieso jedes Jahr 0,75 % meines Vermögens an einen Dritten verschenken? Wer Gerd Kommer gelesen hat und das Heft selbst in die Hand nimmt, kann gut auf Scalable verzichten.

Tom Alby says 20. Oktober 2017 at 11:14 Nicht jeder hat Gerd Kommer gelesen, und selbst wenn so müsste ich mich immer noch kontinuierlich mit dem Thema beschäftigen. Nach Ihrer Argumentation müsste ich vieles selber machen, wenn ich mich nur auf dem Laufenden halte. Aber man kann nun mal nicht in allem ein Experte sein

Wolfgang Ludewig says 21. Oktober 2017 at 20:39 Lieber Tom!

Jetzt sind wir beim Punkt. Scalable ist gut, wenn es runter geht. Ja!

Aber momentan und weiterhin geht es rauf!!!!

http://www.focus.de/finanzen/boerse/marktanalyse-dax-2020-22-067-punkte_id_6058159.html

Und lass es von mir aus 17000 sein im Jahre 2020. Das ist immer noch o.k.!

Und nun was ganz Entscheidendes: Schau dir mal den historischen Dax an!

http://www.finanzen.net/index/DAX/Hochtief

Nehmen wir die Lehmann-Pleite: Der Dax verlor 2008 40%, also fast die Hälfte seines Wertes.

Jahresende: 4810.

Und 7 Jahre später steht er bei 10743 am Jahresende (2015).

Will sagen: Langfristig geht es bergauf!!!!! Und das ist entscheidend.

Und wenn ich 2020 aussteige mit meinen ETFs, dann kann ich nur eines sagen: Die Party ist für mich vorbei und ich habe wesentlich mehr erreicht als mit Scalable.

Ich hoffe, das ist für dich o.k.!

Tom Alby says 23. Oktober 2017 at 21:01 Lieber Wolfgang,

also, ob Scalable wirklich gut ist, wenn es runter geht, das wissen wir noch nicht, weil es noch nicht wirklich runter ging Aber wenn es funktioniert, und davon gehe ich aus, dann ist es genau das, was ich brauche. Ich habe vor jedem Respekt, der sich zutraut, das alles selbst zu regeln. Ich kenne meine Grenzen

markus says 15. Januar 2018 at 16:12 Auch meine Erfahrungen kurz an dieser Stelle: Mit 22%VaR (und zwischenzeitlichem Ausstieg) komme ich auf rund 10% Rendite. Kein Grund zur Unzufriedenheit, aber auch nicht zur Begeisterung, denn immerhin liegt der Aktieanteil bei 80%. Ein Portfolio bei Whitebox hat bei wesentlicherer geringerer Handelsaktivitaet mehr erbracht. Gilt am Ende das Motto: Hin und her macht Taschen leer? Interessant wird es aber wohl erst werden, wenn Kurseinbrueche kommen.

Dorothe says 29. Januar 2018 at 16:05 Hi, ich bin leider auch auf die tollen Empfehlungen reingefallen (waren wahrscheinlich gefaked). Habe bisher eine Rendite von 3,97 erreicht, bei 20% VaR, was ich unterirdisch finde. Ich habe das Kapital bereits reduziert und werde wahrscheinlich den Rest auch noch abziehen. Peinlich sind die Begründungen, wie Dollarschwäche. Diese sollte doch gerade durch aktives Management ausgeglichen werden… Ich sehe bisher nicht, wofür ich ich die fees bezahlen soll. Den oben erwähnten Crash und die Reaktion von Scalable möchte ich nicht erleben

Tom Alby says 29. Januar 2018 at 17:16 Hey Dorothe, ich kann das nicht bestätigen. 6,66% seit Sommer letzten Jahres.

SvenAbel says 2. Februar 2018 at 14:30 Hallo bin nach knapp einem Jahr und Abzug der Kosten unter 1% bei 10VaR würde gern mit 6,66% tauschen (-; Gruß Sven

Steffen says 3. Februar 2018 at 13:31 Ich bin auch reingefallen, habe vor 3 Wochen investiert und bin bereits mehrere tausend Euro im Minus. Dann noch die Gebühren abziehen, ist die schlechteste Entscheidung meines Lebens gewesen.

Ich werde trotz des Verlustes alles wieder abziehen und schauen was noch zu retten ist.

Nie wieder.

Julian says 5. Februar 2018 at 22:22 Hallo, ich bin jetzt seit 3 Monaten dabei (in der höchsten Risikovariante) und ziemlich enttäuscht, auch wenn es wohl zu kurz ist, um eine abschließende Meinung zu haben. Bei steigenden Aktienindizes hat sich meine Anlage mühsam um knapp 3 Prozent erhöht, um in den letzten zwei Wochen auf minus 4,8 Prozent zurückzufallen. Gefühlt gab es einen unterproportionalen Gewinn während des Börsenanstiegs und einen überproportionalen Wertverlust bei fallenden Kursen, ohne dass ein Gegensteuern durch das Programm zu erkennen ist. Besonders irritiert mich, dass das Programm bei Mittelzufluss auf das Depotkonto während der Abschwungphase sofort in Aktien-ETFs investiert wird, anstelle einen günstigen Zeitpunkt abzuwarten

Roman says 6. Februar 2018 at 12:35 Es geht runter und genau jetzt wird es viel interessanter für die Scalable Anlieger, ob der Roboadvisor wirklich gut „advises“.

Roger says 6. Februar 2018 at 16:17 Tja, der Crash ist jetzt da. Mein Scalable Depot liegt derzeit mit 7% im Minus. Es wurde bisher keine Position verkauft und es geht von Stunde zu Stunde weiter nach unten. Ich bereue es, dass ich am Montag nicht ausgestiegen bin, so hätte ich die Verluste deutlicher minimiert. Vor einem Jahr mit 15%VaR eingestiegen, ist das Depot zwischenzeitlich bei +2.5% gewesen, aber nicht höher. Wenn schon im positiven Börsenumfeld keine signifikanten Gewinne erzielt werden, wie soll Scalable es schaffen, von jetzt -7% wieder im Plus zu landen?

Wie hat sich euer Depot in den letzten Tagen entwickelt, hat Scalable auf die aktuelle Marktentwicklung mit irgendeiner Aktion reagiert?

Bernd says 8. Februar 2018 at 12:38 Hallo

Habe mein Depot seit Oktober 2016 15VaR bis heute Depotstand plus minus 0 Dachte die Stärke von Scalable seien sinkende Börsen. Als Laie hätte ich schon früher die Bestände reduziert. Habe den Eindruck das Timing und Risikomanagment funktioniert so nicht.

Frank says 9. Februar 2018 at 15:58 Hallo zusammen,

ich finde das Konzept was seitens der Gründer (ein paar gescheiterte(?) ehemalige Goldman Sachs Mitarbeiter) besteht genial.

Ich lege das Geld der Kunden in verschiedene Risiko Klassen an und kassiere dafür jedes Jahr meine Millionen an Gebühren, leichter und schneller kann man doch kein Geld verdienen.

Diejenigen die hier Geld angelegt haben, mein tiefempfundenes Beileid.

Verwundert says 13. Februar 2018 at 15:30 Man sollte bevor man eine bestimmte Anlagestrategie wählt erstmal überlegen, welche Ziele man verfolgt! Scalable ist sicherlich keine Strategie, die man nach drei oder sechs Monaten beurteilen oder gar aussteigen sollte. Das ist lächerlich! Was dachtet ihr denn, was für Kursentwicklungen ihr bei einem überschaubaren Risiko in der kurzen Zeit habt? Dafür gibts Optionsscheine, Einzelwerte etc. Scalable sollte als langfristige Geldanlage, z. B. zur Altersvorsorge, gesehen werden und nicht als kurzfristige Geldgenerierung. Mein Depot lässt nach 6 Monaten zwar auch zu wünschen übrig, aber das ist im Moment ja auch kein Wunder. Bin gespannt, wie es in 3-5 Jahren aussieht. Ich bleibe optimistisch!

Liqui says 13. Februar 2018 at 21:27 die Gründe weshalb ich mich für ein Roboadvisor entschieden sind einfach.

– Geringe Kosten für ETF’s – Rund um die Uhr ein aktive geführtes Depo. – Schnelle Reaktionszeiten auf Aktien- und Indizes- Bewegungen. – Mehr Zeit für andere Themen.

Ich habe das Depot mit 20% Risiko zum Monatsende, 01.2018 eröffnet. Der DAX stand kurz davor noch 13500 Punkten. Bis das Konto eröffnet und die Einzahlung eingegangen war lag der Dax bereits unter 13000 Punkten. Scalable Capitel begann am Freitag 02.02 kräftig einzukaufen bzw. die volle Summe zu investieren. (Wieso in diesem Umfeld gleich der volle Betrag investiert wird, naja wer weiß) Ok dachte ich mir, der Dax ist um 600 Punkte gefallen und die Vorzeichen stehen weiterhin auf Minus, ich hätte es nicht getan aber die Profis werden es schon wissen. Wie sich der DAX in der Folgewoche entwickelt hat, dürfte keinem Entgangen sein . Der DAX hat weitere 700-1000 Punkte verloren. Zum Investitionszeitpunkt und zum jetzigen Zeitpunkt 13.02 hat der DAX 800 Punkte verloren was in meinem Fall einem theoretischen Verlust von 6,2 % entsprechen würde. Ok, jetzt wird das Depot aktiv geführt und auf Anleihen und auf Aktien ETF’s gestreut dadurch sollten sich die Verlust doch in Grenzen halten?

„Dada“ das Depot schafft sogar 6,8 % Verlust.

Sicher mir ist das Verhältnis von Verlust und Risiko bewusst aber das ein aktiv geführtes Depot sich noch schlechter entwickelt wie der Bezugs-Indizes bringt mich wirklich zum Lächeln. Ich wollte Scalable Capitel kennen lernen und selbst Erfahrungen sammeln wie Scalable agiert und handelt, dass meine Meinungsfindung aber derart schnell abgeschlossen ist hat mich selber überrascht.

P.s: Wer letzte Woche die Meinungen und Einschätzung der „Experten“ verfolgt hat, hat immer wieder gehört, dass der elektronische Handel für die starken Kursschwankungen verantwortlich ist da diese bei gewissen Indikatoren verkaufen. Naja jetzt frage ich mich wo der Roboadvisor dazugehört denn bei mir hat er keine einzige Transaktion durchgeführt und somit den vollen Rücksetzer mitgenommen und bei einer Erholung der Märkte steht nun kein Cash zur Verfügung welches erneut eingesetzt werden kann.

Alles sehr merkwürdig 

Tom Alby says 13. Februar 2018 at 23:35 Ich sehe das genau so wie „Verwundert“. Und ich sehe tatsächlich Unterschiede in den Bewegungen meiner beiden Portfolios.

Gerald says 24. Februar 2018 at 16:54 Ähnliche Erfahrungen, wie in diesem Blog geäußert, macht wohl jeder, der sein Geld von Anderen verwalten läßt. Diese verlangen ein Entgelt dafür, dass sie unser Geld in Fonds investieren, die ebenfalls ihre Gebühren/Aufschläge verlangen. Wer besser abschneiden will, muß sich eben auch selbst darum kümmern! Also selbst sich ein Bild machen, z.B. die Abgas-Diskussion derzeit (» wer bietet Lösungen an? Nicht jeder will sein Auto verkaufen…) oder der Umstand, dass Geld im Überfluß im Markt ist, aber kaum Renditen zu erzielen sind (» Dividenden als Aktien oder Fonds werden nachgefragt) oder die zunehmende Kriegsangst weltweit (» Abwehrtechnik wird zunehmend nachgefragt). Das sind nur gedankliche Beispiele, keine Empfehlungen! Wer nach solchen, eigenen Vorgaben handelt, wird fast immer bessere Ergebnisse haben als eine Vermögensverwaltung.

Erik Podzuweit says 25. Februar 2018 at 19:23 Hallo Liqui,

Mein Name ist Erik Podzuweit und ich bin einer der Gründer von Scalable Capital.

Deine Annahme “Schnelle Reaktionszeiten auf Aktien- und Indizes-Bewegungen” ist nicht korrekt. Risikomanagement ist kein Day-Trading. Es wird vielmehr das Risiko mittel- und langfristig gemanaged, d.h. der Anleger soll über einen mehrjährigen Anlagezeitraum mit der Strategie zu einem besseren Rendite-Risiko-Verhältnis kommen (d.h. gleiche Rendite wie äquivalente Anlagen bei geringerem Risiko).

Auf enorm kurzfristig auftretende Risiken und Kurseinbrüche reagiert das Scalable-System bewusst nicht. Denn das würde dazu führen, dass man nach jeder Korrektur sofort größere Positionen auflösen müsste. Solch ein Handeln ist mit einer Stop-Loss Strategie gleichzusetzen, die jedoch für eine langfristige Anlagestrategie nachweislich nachteilig ist (da enorm pfadabhängig). Es wird immer verkauft, sobald ein kurzfristiger Verlust entstanden ist. Sofortiges, hektisches Handeln ist kein Risikomanagement sondern wird auch als „Noise-Trading“ bezeichnet, also nervöses, tägliches Handeln nicht aufgrund von erkennbaren Wechsel in ein anderes Risikoregime, sondern aufgrund von undifferenzierbarem „Lärm“. Wir handeln erst, wenn ein echter Risikotrend zu verzeichnen ist. Das war bei der Korrektur Anfang Februar einfach (noch) nicht der Fall, denn in der Spitze ist der Volatilitätsindex VIX zwar schlagartig auf 37,3 Punkte gestiegen, aber danach wieder unter die 20-Punkte-Marke gefallen. Das entspricht in etwa seinem historischen Mittel. Die schnelle Erholung in den Wochen danach gibt dieser Herangehensweise also eher Recht.

Zudem noch ein genereller Punkt, der bei der Geldanlage am Kapitalmarkt oft falsch verstanden wird: keine Anlagemethode und kein Algo kann Entwicklungen – erst recht nicht kurzfristige – mit Sicherheit prognostizieren. Es geht immer darum Wahrscheinlichkeiten zu bestimmen und daraus sinnvolle Anlageentscheidungen abzuleiten. An den Kapitalmärkten ist eine gute, sinnvolle Strategie, eine, die mir mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50% (z.B. mit 60%) einen Vorteil biete. Das bedeutet aber wiederum, dass man – obwohl man das richtige/sinnvolle tut – in 4 von 10 Jahren schlechter aussehen kann (z.B. gegenüber einer simplen Buy&Hold Strategie). That’s just the game we are in.

Besten Gruß Erik

MarcelHH says 16. März 2018 at 14:16 @ Tom Alby erstmal danke für den Beitrag und auch die Diskussion dazu. Da Scalable gerade von der Diba beworben wird, haben mich Erfahrung dazu interessiert.

Ich denke der Hinweis von „verwundert“ ist entscheidend, man sollte sich halt seine Strategie bewusst machen. Der Versuch das Risiko zu optimieren ist ja in der Theorie nicht neu, wenn auch in meinen Augen fragwürdig. Märkte reagieren einfach nur begrenz rational. Versuchen kann man es aber natürlich.

Wer mit 10% Schwankungen hinkommen will, sollte sich in Phasen von Niedrigzinsen keine Illusion machen, große Rendite zu erwirtschaften. Schon gar nicht nach Abzug von 0,75% Verwaltungsgebühren. Selbst ETFs auf den DAX haben eine Volatilität über 10%, der Deka DAX Ucitf liegt bei 10 Jahren knapp unter 20%!. Selbst MSCI World ETF liegen um die 10%.

Grundsätzlich denke ich macht Risikooptimierung zum Werteerhalt Sinn. Insbesondere wenn man eh schon ein hohes Vermögen besitzt. Allerdings widerspricht dem die relativ hohe Gebühr von 0,75%. Bei geringer Rendite bleibt dann nach Steuern eigentlich kaum was über.

Ohne Risiko gibt es aktuell 0,4% auf Tagesgeld. Macht nach Steuern ca. 0,3%. Addiert man die 0,75% Gebühren dazu, ist man bei 1,05% nach Steuern. Also 1,4% vor Steuern. Und das in Vergleich zum Tagesgeld, was jederzeit verfügbar ist und im Wert nicht schwankt. Wenn man langfristige Werterhaltung sucht, bekommt man auf Festgeld auch schon 0,75% für 12 Monate oder sogar 1,46% (Crédit Agricole Consumer Finance, 84 Monate). Dafür müsste Scalable 2,46% im Mittel erwirtschaften, was möglich ist, aber halt nicht garantiert. Gerade aktuell. Wenn Zinsen wieder steigen bleibt es dabei, dass Sie mindestens 1% mehr erwirtschaften müssen. Eigentlich deutlich mehr, weil volatiler.

Folgt man Herrn Potzuweit, ändert man Portfolio eher mittel bis langfristig. Was sicherlich sinnvoll ist. Aber es auch einfach macht als Anleger das ganz nachzubilden und selbst ETFs zu kaufen.

Wenn es um möglichst hohe Performance geht, ist halt die Frage ob die Risikooptimierung mittel bis langfristig wirklich sinnvoll ist, wenn man dafür 0,75% nach Steuern zahlt. Bisher gibt es keine langfristigen Erfolgsnachweise. Wie gut mathematische Risikooptimierung im Zweifelsfall funktioniert, bleibt Spekulation. Im Nachhinein ist es immer einfach zu erkennen, was man hätte optimieren können.Wie aussagekräftig es für die Zukunft ist? Gute Frage.

Die Grundidee klingt sicherlich gut, dass man auf sehr günstige ETFs setzt ist ein großer Pluspunkt. Damit bleibt man selbst mit der eigenen Gebührt noch deutlich unter den Kosten vieler Fonds. Ob man wirklich einen Vorteil gegenüber der Selbstanlage erzielen kann wird sich zeigen. Meiner Meinung nach zahlt man primär für den Komfort, dass man sich selbst nicht passende ETFs kümmern muss. Was ja auch ok ist.

Aufgrund der hohen Mindesteinlage fände ich als Anleger eine Deckelung der Gebühren sinnvoll, wünschenswert wäre auch eine Aufteilung in fixe Gebühren und anteilig auf die erwirtschaftete Rendite.Mein persönliches Fazit ist, dass ich lieber direkt in die von Scalable genutzten ETFs investieren würde. Dazu weiterhin etwas Nervenkitzel mit Stockpicking.

Bin aber gespannt wie die mittelfristige Erfahrung hinsichtlich der Rendite ist.

Tierfreund says 27. März 2018 at 20:01 Hallo Geldanleger, auch ich habe Scalable ein Teil meines Geldes anvertraut, angelegt auf viele Jahre und ich schaue gelegentlich mal hin. Wer schon mal täglich auf ein selbstgemanagtes Portfolio geschaut hat, weiss dass dies aufreibend ist und wenn täglich warum nicht zum Start des Nikkei und dann 9 Uhr Dax und dann die Amis und dann ? Lest mal bei Thaleb nach, wie das die Lebensqualität zerrütten kann. Also nur Geld anlegen, was man wirklich entbehren kann, Schlaftablette nehmen … Kostolany oder Buffet ist egal, wer die Renditeprognose die schön in einer Grafik dargestellt wird nicht versteht sollte die Finger von Scalable lassen, er wird enttäuscht werden. Dann lieber ein tolles Erlebnis finanzieren und die mentale Rendite einfahren.

Hunter says 17. Mai 2018 at 21:20 Ich bin mittlerweile ebenfalls 1 Jahr investiert. Ergebnis [minus] –1% bei 10% Var. Die Aktienquote liegt aktuell etwa bei 30%. Während der Rest hauptsächlich in Anleihen investiert wurde. Auch ich möchte nach 1 Jahr keine voreiligen Schlüsse ziehen, finde die Performance dennoch schwach. Habe seinerzeit zum Vergleich ein weiteres Portfolio bei Fintego eröffnet (bei vergleichbarer Risikoklasse) und liege mittlerweile bei 4,5%. Fintego ist sicher nicht vergleichbar, weil nicht aktiv gemanaged. Außer dem rebalancing machen die nicht viel. Aber vielleicht ist das ja manchmal mehr als der seitens Scalable verfolgte Ansatz? Happy 2 discuss.

Micha says 29. Mai 2018 at 20:28 Tja, meine Erfahrungen mit Scalable sind auch „durchwachsen“. Habe Ende Januar 17 angefangen und innerhalb von zwei Monaten aufgestockt. VaR 20 ist es. Vor dem Mini Crash im Januar 18 hatte ich eine Rendite von max. 5 Prozent erreicht. Inzwischen bin ich bei 3,5 Prozent über den gesamten Zeitraum. Mein zweites Portfolio mit VaR 15, welches ich im April 17 abgeschlossen habe, war nur kurzzeitig positiv, so dass ich es jetzt gekündigt habe. Ich werde die Kohle in Eigenregie in aus meiner Sicht geeigneten ETF mit buy and hold Strategie anlegen und die Gebühr sparen. Irgendwie hatte ich mir mehr versprochen und auch die Fachpresse hat in Vergleichen mit anderen Robos durchaus andere besser bewertet. Das VaR 20 lasse ich erst mal noch laufen. Ggf. stelle ich es auch auf „manuell“ um. Zum Thema gibt es ja Gottseidank viel gute und verständliche Literatur, so dass man das halbwegs selber wuppen kann. Ich weiß nicht, ob diese Risikostrategie nach Abzug der Gebühren einen wirklichen Vorteil bringt.

Tom Alby says 31. Mai 2018 at 23:16 Ich finde, dass dieser Zeitraum etwas zu kurz ist, um wirklich Schlußfolgerungen ziehen zu können…

Behrens says 7. Juni 2018 at 07:56 Ich habe 50.000€ mit 15% Risiko vor einem knappen Jahr investiert. Der Vergleich mit meinem eigenem Portofilio mit ca. (1/3 nicht mitgewertete Sachwerte ) 1/3 privater Kredite/ internationale Anleihen , 1/3 Aktien fällt sehr zu Gunsten meiner Investitionen aus. Rendite Scalabel: minus 1,53% Rendite eigener Anlagen in solide interationale Aktien/Anleihen im gleichen Zeitraum: +8,9%. Folge: Ich kümmere mich um meine Vermögen wieder komplett selbst, Scalabel gekündigt und weiter in soliden Ländern ausserhalb des Euro investieren. Ich bin jetzt gespannt wie lange die Überweisung vom Scalabelkonto auf mein Referenzkonto noch dauert.

Sven says 14. Juni 2018 at 05:08 Gestern erhöhte die FED erwartungsgemäß die Zinsen. Nicht ganz erwartet, aber durchaus antizipiert bzw. befürchtet: Es wurde zudem angedeutet, dass es dieses Jahr insgesamt vier, statt drei Erhöhungen geben wird. SC schichtet ausgerechnet an einem solchen Tag in US-Immobilien um. Folge: Dieser ETF verliert sogleich deutlich, fast 3 %. Jeder halbwegs erfahrene Anleger hätte die Entscheidung schlicht abgewartet. Warum berücksichtigt der Algorithmus solche Entscheidungstage nicht? Scheint mir eine ärgerliche Schwäche zu sein (VAR 25),

Jürgen says 16. Juni 2018 at 14:48 Ich bin jetzt genau ein Jahr bei SC. Genug Zeit für ein Resümee. Dieses führte soeben zur Kündigung. Bei einem VaR von 23% eine zeitgewichtete Rendite von 1,49% nach 12 Monaten. Ziemlich mager wie ich finde. Es hieß, dass ein Robo seine Stärken in turbulenten Zeiten hat. Ende Jan/ Anfang Feb gab es diese Turbulenzen dann mit einer deutlichen Korrektur weltweit. Mein Portfolio bei SC hat diese Korrektur gefühlt ohne Dämpfung mitgenommen. Erst als eine Bodenbildung erkennbar war, wurde massiv von Aktien in Staatsanleihen (bis zu 27%) umgeschichtet. Die darauffolgende Aufwärtsphase wurde dann liegen gelassen, da nach und nach erst wieder in Aktien umgeschichtet wurde. Bei den großen Indizes liegt in der Jahresperformance nur der EuroStoxx leicht negativ. Mit Ausnahme vom Dax (nur ca +2,7%) liegen MDAX, SDAX, TecDAX, Dow, Nasdaq, S&P500 bei ca. 15% bis 27%. Ich werde die Kohle lieber in ausgewählte ETF´s die auf Zukunftsthemen setzen anlegen.

Jürgen says 16. Juni 2018 at 18:21 Ich bin jetzt genau ein Jahr bei SC. Genug Zeit für ein Resümee. Dieses führte soeben zur Kündigung. Bei einem VaR von 23% eine zeitgewichtete Rendite von 1,49% nach 12 Monaten. Ziemlich mager wie ich finde. Es hieß, dass ein Robo seine Stärken in turbulenten Zeiten hat. Ende Jan/ Anfang Feb gab es diese Turbulenzen dann mit einer deutlichen Korrektur weltweit. Mein Portfolio bei SC hat diese Korrektur gefühlt ohne Dämpfung mitgenommen. Erst als eine Bodenbildung erkennbar war, wurde massiv von Aktien in Staatsanleihen (bis zu 27%) umgeschichtet. Die darauffolgende Aufwärtsphase wurde dann liegen gelassen, da nach und nach erst wieder in Aktien umgeschichtet wurde. Bei den großen Indizes liegt in der Jahresperformance nur der EuroStoxx leicht negativ. Mit Ausnahme vom Dax (nur ca +2,7%) liegen MDAX, SDAX, TecDAX, Dow, Nasdaq, S&P500 bei ca. 15% bis 27%. Ich werde die Kohle lieber in ausgewählte ETF´s, die auf Zukunftsthemen setzen, anlegen.

Walter says 20. Juni 2018 at 08:46 Auch ich bin nun fast ein Jahr bei SC und kann mich meinem „Vorredner“ Jürgen nur anschließen. Hier wird für meinen Begriff wahllos umgeschichtet. Man hat anscheinend noch nie was von der alten Börsenregel „hin und her macht Taschen leer“ gehört. Jetzt wurde gerade wieder ein Teil der kürzlich angeschafften Staatsanleihen verkauft. Mit Verlust natürlich.

Capote says 24. Juni 2018 at 16:11 Ich staune immer wieder ! Die beiden grössten deutschen Banken, DIE DEUTSCHE BANK und die COMMERZBANK, die alles haben, was man sich an Fachpersonal, Computern, Risikomanagement überhaupt nur vorstellen kann und keine „Verwaltungsgebühren“, „Depotgebühren“, „Ausgabegebühren“ und wie das alles heisst, bezahlen müssen und machen nur Verluste, Verluste und noch mal Verluste. Dann kommen drei Leute, gründen eine Vermögendsverwaltungsfirma und behaupten, Sie können das im Gegensatz zu den Grossbanken. Darf sich jeder seinen Teil bei denken.

Tom Alby says 26. Juni 2018 at 18:12 Da möchte ich einmal zwischengrätschen. Nur weil etwas schon immer so gemacht wurde, heißt es nicht, dass es in der heutigen Zeit auch noch gut ist. Das sehen wir doch in vielen anderen Industrien. AirBnB hat kein einziges eigenes Bett, verfügt aber über eine immense Anzahl von Betten. Siehe auch Spotify, News, etc. Es ändert sich etwas. Und auch wenn ich nicht von allem begeistert bin, was SC macht, so habe ich doch Vertrauen in die Gründer.

Micha says 6. Juli 2018 at 07:48 So, jetzt möchte ich doch noch mal auf meinen Beitrag von Ende Mai zu sprechen kommen. Inzwischen hat Scalable eine erneute Umschichtung meines VaR 20 Portfolios vorgenommen. Der Aktienanteil hat sich wieder um knapp 10 Prozent erhöht. Ob das in Zeiten höherer Volatilität sinnvoll erscheint lasse ich mal dahingestellt. Die Gesamtrendite für die letzten 17 Monate liegt jetzt bei exorbitanten 0 Prozent. Unter Berücksichtigung der vergangenen Rendite Entwicklung und einem direkten Vergleich mit einem kleineren Betrag bei Growney (der bei 2 Prozent Rendite liegt), habe ich vor einem Monat den Scalable Sparplan beendet. Das läuft jetzt alles in ETF bei Onvista. Ich werde mir bis Ende des Jahres überlegen, ob ich bei Scalable komplett abziehe. Die 0% Gesamtentwicklung von Ende Januar 2017 bis jetzt stimmen mich diesbezüglich nicht grade optimistisch. Auch wenn die Gründer von Scalable vertrauenswürdig erscheinen, so kommt es doch eher darauf an, was am Ende raus kommt.

Mike says 11. Juli 2018 at 16:50 Ich bin nun seit genau seit 9 Monaten bei SC und meine „Rendite“ (VAR 24%) liegt aktuell bei MINUS 2,6% (!). Das ist wirklich ein absoluter Witz. Das einzige, was immer gut klappt, ist die Abbuchung der Gebühren für diesen überragenden Service. Der immer präsente „Vermögensplaner“ auf meiner Startseite ist auch der blanke Hohn, mittlerweile wäre ich schon froh, wenn ich wieder auf 0% Rendite käme…

Julian says 12. Juli 2018 at 18:55 Nachdem ich im Februar hier schon mal meine Unzufriedenheit geäußert habe, habe ich jetzt die Reißleine gezogen und nach Analyse der Einzelpositionen Scalable die Verwaltung der ETF entzogen. Ausschlaggebend war insbesondere das folgende für mich nicht nachvollziehbare Beispiel (Wertpapier: ISHSIII-EO COV.BD EO DIS): am 12.06.2018 wurden von Scalable 3 Stück zum Kurs von 153,753686 EUR mit Verlust verkauft und am nächsten Tag wurde 1 Stück zu 154,019576 EUR teurer wieder zurückgekauft.

Micha says 23. Juli 2018 at 14:21 Und noch eine Ergänzung zu meinen Gedanken vom 6. Juli: Nach reiflichen Überlegungen und Durchsicht der Bewegungen werde ich nicht bis zum Ende des Jahres warten. Allerdings beauftrage ich Scalable nicht mit dem Verkauf, sondern mit dem Übertrag auf mein OV-Konto. Dort kann ich dann selber über das weitere Vorgehen entscheiden, wahrscheinlich werde ich umschichten und mir eines der 2018er Kommer Portfolien nachbilden. In diesem Zusammenhang gibt es einen Vorteil der „Robos“ im Allgemeinen, da man dort jederzeit Sparpläne anlegen kann. Das geht bei den „Kommer-ETF“ bei OV nicht, d.h. man muss da manuell nachkaufen. Das sollte bei den eingesparten Scalable Kosten aber unproblematisch machbar sein. Ggf. muss man sich für einen Broker entscheiden, der genau diese gewünschten ETF als Sparpläne anbietet. Ansonsten bin ich mit Scalable fertig. 55 T€ in 17 Monaten mit Null Rendite. Schwach.

Burkhard says 26. Juli 2018 at 12:24 Habe im letzten Jahr auch Geld verloren: vaR 9%, Rendite -1%. Da ist jedes Postsparbuch mit 0,01% oder Bardepot werterhaltender. Schade, war echt überzeugt von der Idee. Doch das Hin- und Her der Transaktionen schien auch mir weniger im Zusammenhang mit der aktuellen Marktlage zu stehen. Es vermittelte einen willkürlichen Eindruck und hat oft eine zarte Rendite wieder unter Null getrieben.

Franz says 4. August 2018 at 00:52 Ich möchte hier meine ganz persönichen Fakten zu meiner Geldanlage bei „Scalable Capital (SC)“ posten: Ich bin investiert bei SC seit 01/18 – Stand Ende 07/18: Meine bisherige Rendite: -5,11%

Klar, vielleicht sieht die Rendite dort in „30 Jahren“ evtl. anders aus, aber hätte ich bislang mein dort investiertes Geld z.B. auf irgend einem „0,01%-Tagesgeldkonto“ gelassen, dann hätte ich dieses auch heute noch voll zur Verfügung (Ohne Inflationsbetrachtung) Fazit: Das SC-Angebot überzeugt mich deshalb nicht wirklich und ich werde zukünftig auch nicht mehr weiter bei SC investieren. Hier eine positive Rendite (nach Abzug der SC-Kosten) zu erwirtschaften erscheint mir momentan sehr unwahrscheinlich.

Tom Alby says 5. August 2018 at 16:48 Ist bei mir allerdings der Fall in zwei Portfolios… ein halbes Jahr ist wirklich extrem kurz für eine solche Betrachtung!!!

Jürgen says 8. August 2018 at 19:24 Ich habe meinen Standpunkt am 16. Juni hier schon zum Besten gegeben, möchte aber zu den letzten Posts etwas sagen: Der Vergleich von SC zu Tages- bzw. Festgeld hinkt. Rendite ist nur auf Kosten von Risiko möglich. Das sollte ja jedem klar sein. Bei festem Zinssatz haben wir kein Risiko. Wir wissen wieviel Ertrag die Zinsen bringen (bzw. wieviel wir von der realen Geldvernichtung abfedern). Ich finde man kann SC nur mit ähnlichen Risikoklassen vergleichen. Und da erwarte ich von einem Robo Advisor/ künstlicher Intelligenz, dass er im Mittel (über positive und negative Marktphasen) besser abschneidet.

Rolf Beyer says 14. August 2018 at 13:13 Ich bin Januar 2017 bei Scalable Capital eingestiegen und habe vorerst nur den Mindestbetrag eingezahlt. Ich wollte beobachten wie sich dieser Fonds so entwickelt. In den letzten 20 Monaten hat er es aktuell auf eine Rendite von 1.7% gebracht (bei 20% VAR), sind also im Moment 169 Euro mehr da als vor 20 Monaten eingezahlt wurden. Wie ich aber auf die Zeit sehen konnte wird das nicht so bleiben. Oft rutscht der vorhandene Betrag unter die eingezahlte Mindestsumme und wenn er doch mal in positive Bereiche gelangt, dann nur minimal. Dieses Verhalten zeigt der Fonds sowohl zu Zeiten wo die Börse „brummt“ (dort geht es minimal über den Anlagebetrag hinaus), bei „schlechten Zeiten“ hingegen wird die Rendite schneller negativ als mal „Vorsicht“ sagen kann. Fazit: der Fonds dümpelt immer so +/- rund 200 Euro um den Einlagebetrag herum. Von einem Wertzuwachs kann bisher keine Rede sein! Ich werde das noch bis Januar 2019 beobachten und (da ich nicht mehr daran glaube dass sich das bessern wird) wohl mein Geld wieder zurückholen, vermutlich mit einigen hundert „verschwundenen“ Euros.

Marc says 22. August 2018 at 11:18 Im September bin ich ein Jahr bei SC. VAR 20%, aktuell +1,4%, mein völlig ungemanagtes Mischdepot mit Aktien, Fonds und ETFS immerhin bei +2,3%, auch nicht doll, aber darum geht es nicht. Trotz Rohrkrepierer, um die ich mich überhaupt nicht kümmere und die schon seit Jahren aus Faulheit dümpeln, ist die Rendite ohne Kosten höher. Zusätzlich fressen die marginalen Gewinnmitnahmen meinen Freistellungsauftrag auf, wodurch ich befürchten muss, auch noch 25% Kapitalertragssteuer auf meine spärlichen Zinserträge zahlen zu müssen. Auch ich habe das für mich nicht nachvollziehbare und zur Börsenentwicklung widersprüchliche Kauf- und Verkaufsverhalten beobachtet. Insbesondere in den Erholungsphasen hätte man anderes reagieren müssen. Dank Trump und Twitter ist dieses Jahr das Börsengeschehen, wie ich finde, vorhersehbar und durch die hohe Volatilität eine gute Zeit für Gewinne bei aktivem Management. Ich bin enttäuscht. Frage: Wenn man Scalable kündigt, wie kann man die Posten ohne Verkauf in das DIBA Depot übertragen? Hat das schon mal jemand gemacht oder passiert das automatisch?

M. Wühler says 24. August 2018 at 17:33 Sehr interessante Diskussion. Folgende Stichpunkte als kleiner Beitrag.

– Hätte ich am … 1000 Euro in Bitcoin investiert…

– Macht es vielleicht einen Unterschied, ob man das Thema vor dem Hintergrund einer „Taschengeld“-Investition oder vor dem Hintergrund einer relevanten Anlagesumme betrachtet? Denkt man sich – als einkommensabhängig Beschäftigter wie die meisten von uns, evtl. hat es noch ein wenig passives Einkommen dazu – 1 Netto-Monatseinkommen, so fällt die Antwort auf die Frage „Welchen Verlust bin ich bereit, hinzunehmen?“ sicher ein wenig bzw. deutlich anders aus als bei einem Betrag entsprechend 3, 12, 50 oder 100 Netto-Monatseinkommen.

– Selbst machen vs. Mandatieren eines Verwalters: selbst wenn man einmal argumentationshalber unterstellt, man könne im Selbststudium und mit eigener Wertpapierauswahl eine höhere Rendite erzielen (ist doch eigentlich zigtausendfach widerlegt), so sollte man nicht die Opportunitätskosten ausblenden.

– Wenn ich 4 bis 5 Netto-Monatsgehälter für riskante Anlagen frei habe, lohnt sich dann wirklich ein intensive Beschäftigung mit den (angeblichen) Gesetzmässigkeiten der für die breite Öffentlichkeit zugängliche Finanzmärkte? Erzielt man halt 2-3% Rendite zusätzlich (wie nicht). Das fällt bei solchen Anlagesummen überhaupt nicht ins Gewicht. Der Einwand: langfristig schon, wg. Zinseszins, verfängt m.E. nicht – man setze das mal ins Verhältnis zum Einkommen aus unselbstständiger Arbeit, dem Effekt einer mit einer Beförderung einhergehenden Gehaltssteigerung und/oder vielleicht ab und an auch mal der Tatsache, dass jeder Tag der letzte sein kann, die Gesundheit ein ernstes Thema werden kann usw. Ich sage nicht, dass das notwendigerweise unter die Räder gerät, was ich meine ist dass die Aufmerksamkeit, die man einem Thema widmet, vielleicht proportional zu der Relevanz für das eigene Leben sein sollte. Anders gesagt: wenn 10.000 Euro ein Betrag ist, der den Puls steigen lässt, dann hat man an den Wertpapiermärkten nichts verloren, weder „direkt“ (das ist ja so ein Thema für sich), noch „indirekt“ über die Baader Bank und scalable capital oder wen auch immer. Da verleitet die sehr niedrige Mindestanlagesumme vielleicht zum Teil zu einer verzerrten Wahrnehmung.

– Das greift ineinander: Hypothetical A: ich tausche Geld in Wertpapiere bzw. Gutschriften auf Wertpapierkonten, lasse die nach halbwegs konsistenten Regeln verwalten, denke mir, bessere Regeln als die Leute die ich auf der Webseite sehe kriege ich eh nicht hin, es kommt mittelfristig hoffentlich eine mehr oder weniger positive Rendite heraus, und ich kann mich bis dahin um was Interessantes kümmern, B: ich lege einen Betrag entsprechend 25 mal mein aktives und passives Netto-Monatseinkommen selbst an; wahrscheinlich bekomme ich ein Stressproblem, ein Gutteil der Rendite geht für die Kosten von Börsenbriefen usw. drauf, vor allem aber verwende ich kostbare Lebenszeit, diese Informationen zu verarbeiten, meine Wahrnehmung verengt sich deutlich – wie wahrscheinlich ist es, dass ich am Ende zu anderen Schlüssen komme als die Leute auf der Webseite?

Tom Alby says 24. August 2018 at 17:38 Sehr schöne Gedanken, vielen Dank dafür!

Nibi says 7. Oktober 2018 at 05:11 Hallo in die Runde,

ich bin seit Mitte Februar bei SC investiert mit Risikokategorie 15%. Ich ringe noch etwas mit mir aber möchte aussteigen.

Die Liste der Investments, die ich nicht nachvollziehen kann und tatsächlich klar defizitär verlaufen, wird immer länger. Derzeit befinden sich 16 Positionen im Depot, nur zwei sind als Erfolg zu bezeichnen. Da diese zwei Positionen derzeit nur ca. 28% meiner Investmentsumme abdecken, sind ca. 72% der Investmentsumme bestensfalls neutral aber zumeist klar defizitär.

Der derzeit erfolgreichste ETF (Nikkei, +12%) wurde lediglich in Februar und März gekauft und seitdem nicht mehr angetastet. Seit Monaten warte ich bei meinen weiteren Überweisungen darauf, dass sein Erfolg erkannt (zudem satte Dividende) und ausgebaut würde aber nein. Zu meiner großen Irritation geschah als letzte Investmententscheidung das Investieren in amerikanische Unternehmensanleihen. Nach dem zu Urteilen, was ich mir angelesen habe, eine völlig unverständliche Entscheidung. Was meint der Markt dazu? Sieht es wohl ebenso. Abgestürzt auf derzeit -5,2%.

Die Regierung Trump liegt im Clinch mit China bzw. mehr oder weniger damit verknüpften EM? SC investiert und investiert vier Mal in Folge in einen ETF Fernost ausgenommen Japan. Der ETF baut sein Defizit stetig aus. Parallel dazu erhielt ich Staatsanleihen von EM-Staaten ins Depot, die seit Beginn an nur in roter Farbe notieren.

Zwischendurch schien SC ganz verliebt in Immobilienfonds, die zeitweise schwach positiv waren, immerhin, nun mit -4,7%.

Fazit: Diversifikation an sich ist kein Wert. Zwei Treffer unter 16 Positionen sollten schon allein durch Zufall zustande kommen können. Ansonsten ein Eindruck von Verzetteltung und Streuung um der Streuung wegen. Was mich noch nicht kündigen ließ, ist lediglich fehlende eigene Kompetenz um beurteilen zu können, wie ich den angerichteten Schlamassel sinnvoll zu beheben versuchen soll.

Peritus says 7. Oktober 2018 at 23:14 Nach einem Jahr Erfahrung habe auch ich die Reissleine gezogen. Bei VaR 10% ergab sich eine Rendite von -3%. Ich bin kein Anlageprofi, aber das scheinbar planlose An-/Verkaufsverhalten und die zeitweise 17 kleinteiligen Positionen in meinem Portfolio sprechen nicht für eine professionelle Arbeitsweise bzw. einen gut programmierten Algorithmus. Die Erläuterungen von SC zur Performance sind umso blumiger und weitschweifiger je geringer der Anlageerfolg ist. Die hübschen Grafiken helfen da wenig, wenn der Gradient nur nach Südosten zeigt. Nun, um eine Erfahrung reicher und um 500 € ärmer, werde ich die Anlagen wohl wieder selbst in die Hand nehmen müssen. Schade eigentlich!

Bernd says 10. Oktober 2018 at 19:02 Ich hab seit Januar 18 2 Depots die monatlich bespart werden, mit VAR 15 und VAR 19, beide durchgehend im Keller. Beide haben ca. 20 Positionen. Beim VAR 19 weisen 3 Positionen Kleinstbeträge im Plus aus, die restlichen sind negativ, in Summe ca 520€ Verlust. Beim VAR 15 sind 6 mit Kleinstbeträgen im Plus, der Rest negativ in Summe ca 780€ Verlust. Irgendwie versteh ich nicht wie professionelle Anleger derart in die Sch…. langen können und das andere mit vergleichbaren Risikostrukturen zumindest leicht im Plus zu sein scheinen. Es wird immer über den kurzen Zeitraum geschrieben, der noch keine vernünftige Bewertung zulässt und über den Zinseszinseffekt. Aber wenn de nur im Keller bist und immer tiefer gräbst kann das nix rauskommen. Ich hatte gedacht aufgrund der Werbung und den Experten im Team wird sich das mittelfristig schon auszahlen, das Klientel das angesprochen wird mit dem kann ich mich identifizieren, also Leute, die sich möglichst wenig drum kümmern wollen und ihr Kapital zu vernünftigen Kosten in die Hand von Fachleuten legen möchten. Schlaue Geschäftsidee, aber es sollte sich halt auch für die Anleger rentieren und nicht nur für Scalable.

Hab nochn schlichten Sparplan im MSCi World, der hat auch kleinere Schwankungen, aber die Gesamtrichtung geht stetig nach oben.

Mike says 11. Oktober 2018 at 18:27 Ich bin nun nach genau 1 Jahr mit 6% im Minus. Scalable ist einfach nur unfassbar schlecht und inkompetent.

Patrick says 20. Oktober 2018 at 13:15 Liebe Leser, ich habe mich im Januar für die Anlage entschieden. Aktuell heute, 20.10.18 minus 5,23%. Nicht das ich nervös werden würde oder der Verlust von ca. 2.500,- Euro ein großes Drama wäre, ABER ich zweifle insgesamt am System. Bei gelegentlich schwankenden Märkten reagiert die Technik mit Verkäufen, Verluste werden realisiert und dann erfolgt ein erneuter Einstieg. Bei der nächsten kleineren Schwankung – gleiche Reaktion der Technik. So bauen sich die Verluste aus. Das ist meine Interpretation der Geldvernichtung innerhalb 9 Monaten. Ich schaue mir das noch bis zum Jahresende an und dann werde ich vermutlich, auch mit Verlusten, aussteigen. Ganz ehrlich, fast jeder der sich etwas mit Anlagen auskennt sollte hier einen großen Bogen um diese Art der Anlage machen. Eine gute Mischung Aktien mit Dividendenzahlungen ist der sicherere und erfolgsversprechendere Weg.

Micha says 23. Oktober 2018 at 13:49 Im Juli habe ich die Reißleine gezogen und bin nach 18 Monaten komplett aus Scalable mit +- null (Mischung aus zwei Portfolios VaR 15 und 20) ausgestiegen. Der Übertrag der ETF ins eigene Portfolio dauerte fast fünf Wochen. Im Nachhinein betrachtet bin ich um eine Erfahrung reicher. Auch S.C. hat nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Der ganze Hype um das Unternehmen mittels Hochglanzbroschüren und Werbefilmchen ist völlig überhöht (aus meiner Sicht). Natürlich ist es auch entscheidend welcher Zielgruppe man sich zugehörig fühlt. Derjenige, der das „Rundumsorglospaket“ sucht, kann bei den Robos auch glücklich werden – ob es jetzt unbedingt S.C. sein muss sei mal dahingestellt. Ich kann nur jedem raten, der sich zu einem Investment hingezogen fühlt, die einzelnen Robos genau zu untersuchen und nicht automatisch den Branchenprimus zu wählen.

Ich persönlich fahre jetzt eine buy and hold Strategie mit einigen ausgesuchten ETF, haue da Sparpläne drauf und lass es liegen. Klar, derzeit liegt das auch ganz eklatant im Minus, aber ich fühle mich nicht mehr hilflos dem Algorithmus von S.C. ausgeliefert, der in der Vergangenheit für mich nicht nachvollziehbare Käufe/Verkäufe ausgelöst hat. Eigenverantwortung ist halt Segen und manchmal Fluch zugleich.

Eines noch: Auf Trustpilot hat S.C. immer schön bei negativen Bewertungen darauf hingewiesen, dass die Renditen der angebotenen VaR-Strategien risikoadjustiert gute Renditen erzielen. Interessanterweise sind die von S.C. zur Verfügung gestellten Benchmarks von Morningstar bei mir persönlich in fast allen Fällen zum Teil weit unterschritten worden. Steht schwarz auf weiß auf den Abrechnungen. Deren Marketingabteilung scheint Gold wert zu sein.

Nibi says 25. Oktober 2018 at 20:27 Nachtrag zu meinem Beitrag vom 07.10.2018:

Nachdem ich hier meine Unzufriedenheit mit SC in die Welt posaunt hatte, nachdachte und immer wieder bei denselben Kritikpunkten gelandet war, bliebt nur die Schlußfolgerung, dass ich letztlich fast kein Vertrauen mehr in die Entscheidungen von SC hatte und damit auch keinen Willen mehr, mit SC in ein „Tal der Tränen“ abzusteigen bei den sich zunehmend andeutenden Verwerfungen. Ich habe daher kurz bevor dem jüngsten, herben Absturz die Entscheidung getroffen, einen zweigleisige Strategie zu fahren, indem ich mein Investment bei SC auf fast den Mindestbetrag von 10.000 EUR reduziert habe. So bleibt mir ein Weg zurück nicht versperrt, ich sehe, wie die Sache weitergeht und erlange Freiraum für eigene Ansätze. Soweit gerade nochmal gut gegangen!

Die vorherigen Kritikpunkte haben sich in der jüngsten Krise aus meiner Sicht bestätigt und ich denke mir zudem, dass der Algorithmus von SC eben das tut, worauf er basiert ist: Die letzten ca. 10 Jahre insgesamt positiver Entwicklung. Dass die EM seit Trump keine gute Idee mehr sind für einen Einstieg, geht dabei wohl unter, weil Trump erst seit ca. zwei Jahren rumort und die 8 vorherigen Jahre den Trump-Faktor überwiegen.

Mein EM-ETF bei SC ist jetzt jedenfalls bei -15%, der andere Ostasien-ETF ohne Japan (den ich kritiserte und den SC immer wieder nachkaufte) liegt bei -9%. Die europäischen Staatsanleihen, die ich wegen der meiner Meinung nur verdeckten aber nicht geheilten Euro-Krise auch nicht mochte aber von SC stark gekauft wurden, sind bei -4%. Der doppelt gekaufte EU-600-ETF, zeitweise hatte ich hierzu zwei verschiedene im Depot, liegt bei -8%. Die zeitweise von SC so gemochten Immobilienfonds liegen bezogen auf die EU bei -6%. Dazu noch vieles im Bereich -5% bis -2%.

Und nun kommts: Der seit meinem Einstieg bei SC im Februar starke Nikkei-ETF, der nur zwei Mal ganz zu Beginn gekauft wurde und dann nie wieder ist bei den aktuellen Verwerfungen nie bis ins Minus geraten und hat sich heute schon wieder erholt auf momentan +4%. Nun ist mir klar, dass es Quatsch wäre, nur auf den Nikkei gesetzt zu haben aber der auch jetzt in der aktuellen Korrektur immer noch stärkste ETF in meinem SC-Depot wurde von SC seit März 2018 nicht mehr von SC beachtet.

Der zweite erfolgreiche Fonds von zwei Erfolgreichen insgesamt bei 16 Positionen sind US-amerikanische 10-jährige Staatsanleihen mit +7%. Leider ist dieser ETF bezogen auf das SC-Depot der mit Abstand kleinste, weshalb mir seine +7% Steigerung – Achtung Tusch – 9,93 EUR Rendite bringen. Hätte ich zu entscheiden gehabt, ich hätte wenn schon Staatsanleihen dann auf amerikanische gesetzt und keine Europäischen eben wegen der Euro-Krise, die ich nur für vertagt halte und vermute dass die USA mit der nach wie vor Weltwährung Dollar sich alles mehr zurechtbiegen können als die zunehmend m.E. ursächlich vom EURO entzweit werdende EU.

Ich werde nun mit dem rechtzeitig freigeräumten Kapital mir selbst etwas zu geringeren Kosten aufbauen bzw. prüfen, ob ich das tue. Das Timing dürfte ja gerade nicht gerade gut sein oder was meint man hier so?

Was ich jedenfalls plane, ist ein Anlegen in Themen und nicht „Regionen“, wie SC dies tut. Ist mir egal, ob ich Hauptsache auf jedem Kontinent etwas investiert bin, um des Investierens wegens. Ich denke da eher an Themen-ETF’s wie Gesundheit/Medizin, Infrastruktur, Automatisierung, Alternde Bevölkerung, Digitalisierung, Umwelttechnik, Erneuerbare Energien usw. Themen, die für die Zukunft prägend erscheinen.

Was hält man hier von diesem Konzept?

Die Hoffnung stirbt doch says 29. Oktober 2018 at 13:00 Ich sage Finger weg, 25T€ 10% Risiko und nach 2 Jahren -1T€ , würde auch gern im Plus stehen aber ich ziehe die Reißleine mehr minus kann ich mir nicht leisten.

Tom says 29. Oktober 2018 at 13:49 Wenn man es sich nicht leisten kann, auch mal im Minus zu landen, sollte man generell besser die Finger von Aktien lassen. Ich bin auch nicht gerade begeistert von der momentanen Performance, aber man kann nicht erwarten, dass die gegenwärtige Korrekturphase spurlos hier vorbeigeht.

Marc says 31. Oktober 2018 at 15:19 Ich hatte mal im August, als ich noch leicht im Plus war, die Performance und das nicht nachvollziehbare Kauf und Verkauf Verhalten bemängelt, da mein ungemanagtes Misch Depot eine höhere Rendite auswies. Ich bin zwar von SC nicht überzeugt, muss aber ehrlicherweise gestehen, dass mein SC Depot sich absolut „nur“ 3,77% im Minus bewegt, seit Anfang des Jahres 5,9%, während mein ruhendes Misch Depot 8,93% seit Anfang des Jahres verloren hat. Mangels Alternative bleibe ich erst mal bei SC.

Nibi says

  1. November 2018 at 22:13 Nachtrag zu meinem Nachtrag vom 26.10.2018

Hallo zusammen,

meine neue Strategie steht und befindet sich im Aufbau. Nach intensiver Recherche ist SC gekündigt.

Meine Recherche ergab, dass mein erster Plan, mit Themenfonds zu arbeiten, ergab, dass man dabei sehr selektiert und Probleme mit Diversifikation bekommt. Zudem haben Themenfonds zumeist vergleichsweise höhere TER’s, swappen offenbar viel, sind öfters entweder Raketen oder Flops.

Mein Depot wird nun mit Breiten-Fonds bestückt, liegengelassen und sukzessive weiterbestückt, die die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Klar niedrige TER
  • Physisch/Optimiert replizierend, keine Swaps
  • Große Fondsgröße
  • Günstige KGV und KCF
  • Thesaurierend

Ich habe schon einige eingegrenzt aber treffe die Kaufentscheidungen erst nach mehreren Tagen alles liegenlassen und dann nochmal anschauen, um dann nochmal mit freiem Kopf zu prüfen. Das derzeit angedachte Paket wird ein mittleres TER von 0,14 aufweisen. Kein Vergleich zu summasummarum 1,0 bis 1,1 bei SC (Beitrag für SC, für ING DiBa und TER’s). EM sind derzeit noch nicht enthalten, da ich da davon ausgehe, dass die noch weiter Federn lassen werden. Daher soweit Nordamerika, Europa, Japan. Ich behalte genug Kapital zurück, um dann, wenn es mir angebracht erscheint, EM’s hinzuzufügen.

Abschließendes Fazit zu SC, man ist ja später immer klüger:

  • Zum Diversifizieren braucht man nicht SC, breit aufgestellte ETF gibt es viele für alle Geschmäcker (MSCI, ARERO, Kömmer-Portfolio, Pantoffel-Portfolio, S&P 500 usw.)

  • Zum Investieren ohne Anspruch auf Timing, wie SC es offenbar tut, braucht man keinen Dienstleister. Siehe z.B. Einstieg in (US)-Unternehmensanleihen, wenn ein Zinssteigerungsprogramm der Fed angekündigt ist oder kontinuierlich in die EM’s investieren während Trump eskaliert und die anfangen zu sinken oder in europäische Staatsanleihen massig investieren NACH der Italienwahl und Zoff garantiert bevorsteht.

  • Man braucht auch keinen Dienstleister, um per App präsentiert zu bekommen, was sich so tut im Depot. Bei der ING DiBa tut es die Depot-Übersicht bzw. die Watchlist mehr als gut genug bzw. alternativ kostenlos bei justetf anmelden, da alles eingeben und besser analysiert bekommen, als es in der SC-App geschieht.

  • Zum erst einen ETF kaufen, den dann teilweise wieder mit Verlust verkaufen und dann danach gleich wieder kaufen, braucht man auch keinen Dienstleister.

  • Zum sich zwei verschiedene ETF’s zum gleichen Index ins Depot holen, braucht man auch keinen Dienstleister, wohlgemerkt den zweiten, doppelten, mit fast doppelt so hohem TER als der Vorhandene.

Nibi says 7. November 2018 at 20:44 Abschließend noch ein Hinweis für alle, die bei SC sind!

Beim Aufräumen meiner Dateien zu SC fiel mir ein, dass mir die Umschichtungen durch SC teilweise Verluste verursachten, die bei der ING DiBa im Verechnungstopf landeten. Ich kann mich nicht erinnern, diese Verluste explizit in SC erwähnt gesehen zu haben in der Rentabilitätsberechnung.

Meine Empfehlung: Schaut/Fragt, wo das berücksichtigt wird!

mic says 9. November 2018 at 11:48 Bin auch maßlos enttäuscht . Nach einem Jahr immer noch voll im minus. Habe das Risiko erhöht auf 19% und hoffe daß ich irgendwann +-0 erreiche um zu kündigen. Entwischen ist mein selbst gebasteltes Depot weit aus erfolgreicher.

Tom says 9. November 2018 at 18:56 Siehe oben. Wenn man nur ein Jahr Geduld hat, der sollte besser die Finger von Aktien lassen.

Wali says 11. November 2018 at 11:38 Hallo Tom, auch ich bin nun genau ein Jahr dabei und ich habe Geduld! ABER: Gerade habe ich mir mal die Mühe gemacht und gezählt. Ganze 79 Kauf-und Verkaufsaufträge in einem Jahr. Das ist entschieden zu viel! Und wenn man dann noch schaut wann verkauft wurde…….. Es gab in dem einen Jahr mehrer „kleine Crash’s“ am Aktienmarkt. Und immer wenn Bodenbildung erkennbar war dann wurden schwerpunktmäßig Aktien verkauft und somit die anschließend stegenden Kurse wieder liegen gelassen. „Buy and hold?“ Fehlanzeige. Dieses Hin und Her macht nur die Taschen leer! Einen einzigen Weltweit investierten Fond kaufen und halten bringt wesentlich mehr als dieses ganze hin und her hier. Fazit: Auch ich werde wenn ich hier jemals wieder auf + – 0% komme SC verlassen. Ich habe Geduld aber andere Anlagestrategien sind einfach besser

Micha says 10. Dezember 2018 at 21:58 „Wenn man nur ein Jahr Geduld hat, der sollte besser die Finger von Aktien lassen.“

Die Leute, die bei Scalable investieren, sagen ja nicht, dass sie keine Geduld haben, sondern sie vergleichen vollmundige Hochglanzaussagen von Scalable mit der Konkurrenz, egal ob andere Robos oder „Selfmade“. Und wenn ich auf Trust Pilot sehe, wie auf negative Kritiken immer mit dem Totschlagargument „vergleichen sie unsere Performance mit dem Morningstar Index“ reagiert wird, obwohl ich für meine Portfolios, bevor ich die Reißleine zog, eine grottenschlechte Performance ggü. Morningstar hatte, dann ärgert mich das nicht unerheblich.

Und wenn die so tun, als wäre es unlauter nach einem Jahr ein Fazit zu ziehen, sondern man unbedingt länger dabei sein muss, dann frage ich mich, worauf man warten soll? Auf weitere miese Jahre in der Hoffnung, dass sie irgendwann den Stein der Weisen entdecken und auf einmal alles gut wird? Ich habe gerne Geduld, aber ich muss nicht geduldig akzeptieren, wie meine Kohle ggü. der Konkurrenz weniger wert wird. Und wenn dann noch zu sehen ist, zu welchen Zeitpunkten die bestimmte Transaktionen durchgeführt haben, dann kann mir deren VaR Ansatz echt gestohlen bleiben. Eigentlich ist mir S.C. inzwischen gleichgültig, aber wenn die offensichtlich bei ihrem Morningstar Vergleichsindex ähem „nicht ganz die Wahrheit sagen“, dann ärgert mich das einfach.

Micaela von Richthofen says 18. Dezember 2018 at 20:09 Habe eben zum ersten mal hier wieder reingeschaut seit meinem Beitrag am 9 Nov. Ich finde es interessant das 2 Beiträge ähnliches wie mir aufgefallen ist . (Wali)“ Gerade habe ich mir mal die Mühe gemacht und gezählt. Ganze 79 Kauf-und Verkaufsaufträge in einem Jahr. Das ist entschieden zu viel! Und wenn man dann noch schaut wann verkauft wurde……..“ (Micha) “ Und wenn dann noch zu sehen ist, zu welchen Zeitpunkten die bestimmte Transaktionen durchgeführt haben, dann kann mir deren VaR Ansatz echt gestohlen bleiben.“ Genau so ein Beispiel ist jetzt bei mir wieder passiert. Nach wie vor, sehr enttäuscht.

Carsten says 2. Januar 2019 at 23:54 Die in 2016 und 2017 von den Medien hochgelobten ETF haben wie die Börse in 2018 insgesamt eine Bruchlandung erlebt. Sollte man sich in den kommenden Monaten ansehen und dann für sich selbst entscheiden.

Micha says 12. Januar 2019 at 12:43 Naja, hier geht es ja nicht um die generelle Entscheidung ETF oder nicht ETF, sondern um Scalable. Ich persönlich bin durchaus davon überzeugt in Aktien zu investieren, aber mit geringem Aufwand und überschaubaren Risiken. Es ist nun mal Fakt, dass sich der Normalverbraucher, der kein Stock Picking betreiben will, diversifizieren muss. Und das geht nun mal innerhalb der Assett Klasse Aktien am besten über Fonds. Und wenn man Kosten sparen will, sollte man aktiv gemanagte vermeiden und sich am Index orientieren. Dass man auch bei ETF Phasen hat, in denen man die „Arschbacken zusammenkneifen muss“, ist völlig logisch. Rendite und Risiko korrelieren nun mal.

Nibi says 19. März 2019 at 01:22 Hallo zusammen,

ich dachte ich berichte mal von meinem Depot Marke Eigenbau.

Es macht mich sehr zufrieden, das selbst in die Hand genommen zu haben, was natürlich nicht jedermanns Sache sein muss. Es gehört auch viel Bereitschaft dazu, sich intensiv einzuarbeiten, bitter zu realisieren, welche (groben) Fehler man vorher so machte. Zumindest bislang hat die Beschäftigung mit Geldanlage und z.B. Altersarmutsabwendung mich nicht gerade zum einem glücklicheren Menschen gemacht.

Mittlerweile mit Emerging Markets an Bord, hat mein Depot ein mittleres TER von 0,17% erlangt. Es bildet die Regionen entwickeltes Europa, entwickeltes Amerika und entwickeltes Asien sowie die EM’s in Anlehnung an deren Bedeutung der Weltwirtschaftsleistung ab. ca. 39% EM’s, ca. 9% entwickeltes Asien, ca. 24% entwickeltes Europa und ca. 28% entwickeltes Amerika. Momentaner Stand beträgt +7,2%. Nach dem erneuten, herben Einbruch im November letzten Jahres ist es im Dezember steil gestiegen, war im Januar relativ neutral und hat seitdem im Februar und nun März bislang stetig weiter zugelegt.

Mit niedrigen Kosten, sinnvoller Verteilung der Investments auf nur vier ETF’s und breiter Streuung habe ich nun ein gutes Gefühl und fühle mich gewappnet, einen 2007’er Absturz des Aktienmarktes stur durchlaufen zu können, weil ich von der Strategie überzeugt bin. Insgesamt besteht das gesamte Portfolio aus ca. 4.500 Aktien aus den besagten Wirtschaftsräumen, die sich nachvollziehbar auf Sektoren wie Technologie, Pharma, Telekommunikation, Industrie, Rohstoffe, Versorger, Konsum, Immobilien, Finanzdienstleister, TRansport&Logistik usw. verteilen.

Angenehmer Nebeneffekt: Drei der ETF’s sind bei der ING Bestandteil der Null-EUR-Aktion, d.h. bei mindestens 500 EUR Kaufsumme entstehen mir keine Kaufkosten, zumindest derzeit. Daher kostete der Aufbau meines Depots bisher lediglich ca. knapp 50 EUR an Ordergebühren, weil ich die EM’s recht günstig in zwei großen Ordern mit ins Depot holen konnte.

Ich mag gerade keine genaueren Angaben machen, weil ich mir mühsam und stressig angeeignetes Wissen nicht (mehr) einfach so weitergeben mag. Habe ich früher gemacht und selten vergleichbares zurückbekommen, ganz im Gegenteil.

Was ich sagen mag mag: Es lohnt sich, diesen (zu Beginn) harten Weg zu gehen. Nach einem in der Hinsicht mental belastenden Jahr seit meinen ersten Gehversuchen im November 2017 ist nun seit Januar 2019 ein Punkt erreicht, in dem ich das Gefühl habe, dass ich weiß, was ich tue und es kritischem Hinterfragen stand hält und keine echten handwerklichen Schnitzer mehr.

Christian says 20. März 2019 at 21:52 Bin von der Anlage bei Scalable enttäuscht und habe gekündigt. Hier nur mal ein paar meiner Daten: 03.01.2018: EUR 10.000 einmalig bei Scalable investiert (VaR 18%)

Stand 20.03.2019: Scalable Depot + Konto: EUR 9630 + EUR 69 = EUR 9709

Das macht einen Wertverlust von -3%. Parallel habe ich im gleichen Zeitraum mit eigenen ETFs eine Wertsteigerung von z.Zt. ca. 6% erzielt. Das spricht ganz sicher nicht für Scalable. Außerdem darf ich mich jetzt nach Kündigung der Anlage mit 21 Depotpositionen beschäftigen …

Gerd Froschermeier says 18. August 2019 at 08:05 Also meine Erfahrungen mit SC übertreffen meine Erwartungen. Was waren meine Erwartungen : Da ich kurz vor dem Ruhestand stehe, ist mein oberstes Ziel kein Geld zu verlieren, die Rendite sollte etwas höher sein als die Inflation.

Ich investierte um Erfahrungen zu machen 30.000.- mit VAR 10% Ende Sep 18. Zwischen Okt18 -Dez 18 ging das Depot nur 2,1% in das Minus. Der MSCI ACWI UCITS ETF ging im gleichen Zeitraum ca. 14,4% in das Minus. Heute steht mein Depot 9,1% im Plus, der MSCI ETF ist 2,73% im Plus – zum Referenzkurs am 27.9.18. Also meine Schlussfolgerung: Weniger Herzklopfen wenn die Börse (=Trump) verrückt spielt und auch noch eine bessere Rendite als ein breitgestreuter MSCI ETF.

Nutzer01 says 2. Januar 2020 at 23:02 Ich bin jetzt seit drei Jahren bei SC und bin eigentlich soweit zufrieden. 2018, das Jahr worauf sich die meisten Kommentare hier beziehen, war ein hartes Börsenjahr. 2019 ging es aufwärts. Aktuell habe ich wieder einen Höchststand. In drei Jahren hatte ich knapp 16% Rendite bei eine VaR von 20%. Ich bin zufrieden und fühlte mich sicher. Erlebt habe ich den Flash-Crash im Feb. 2018 und den Salami-Crah im Herbst 2018. 2019 erholte sich die Börse schnell.

Clustering mit Google Analytics und R


Manche Fragen lassen sich nicht so einfach oder auch gar nicht mit der Benutzeroberfläche von Google Analytics beantworten (das gilt übrigens auch für Adobe Analytics, Piwik, etc). Zwar bietet Google Analytics eine mächtige und einfach zu nutzende Funktionalität an, um Segmente oder Personas basierend auf Geräte, Akquisitionskanäle oder Browser manuell zu bilden und miteinander zu vergleichen, aber sobald es über diese Standardsegmente hinaus oder zu Kombinationen mehrerer Dimensionen geht, wird der Aufwand komplex. Oft genug wird dann auch einfach nur in den Daten “gestochert” und gehofft, dass man etwas Wertvolles findet. Genau hier kommen die Vorteile der Kombination von Google Analytics und R ins Spiel. Eine Möglichkeit, Google Analytics und R miteinander zu verbinden ist das R Package googleAnalyticsR von Mark Edmonson, das in diesem Artikel beispielhaft verwendet wird.

Segmentierung, Clustering und Klassifizierung

Bevor wir ins Praktische gehen, soll noch einmal kurz der Unterschied zwischen Segmentierung, Clustering und Klassifizierung erläutert werden. Bei einer Segmentierung wird versucht, Kunden oder Nutzer in Gruppen zu unterteilen, die sich anhand von Merkmalen unterscheiden, sei es ein Interesse, ein Zugangskanal, eine Marketingkampagne, über die ein Kunde kam, usw. Bei Clustering wird versucht, solche Gruppen und die sie jeweils unterscheidenden Dimensionen oder Features automatisiert zu identifizieren, wohingegen bei der Klassifizierung versucht wird vorherzusagen, zu welcher Gruppe ein Kunde oder Nutzer gehört. Klassifizierung ist ein gutes Beispiel für supervised Machine Learning, Clustering ein gutes Beispiel für unsupervised Machine Learning. Nicht immer kommt etwas Sinnvolles heraus, daher der häufige Gebrauch des Wortes “versucht”

In diesem Beispiel geht es um Clustering, also das Identifizieren von Gruppen auf Basis von Strukturen in den Daten mit Machine Learning-Algorithmen. Im Hierarchical Clustering werden Gruppen anhand ihrer Ähnlichkeit identifiziert, beginnend mit einem eigenen Cluster für jeden Datenpunkt und auf jeder weiteren Ebene mehr Cluster anhand der jeweiligen Ähnlichkeit zusammenzufassend, bis alle Cluster zusammengeführt sind (siehe das Dendrogram). Ein toller Algorithmus, der idealerweise numerische Daten als Input benötigt, denn Ähnlichkeit wird hier als Distanz berechnet. Zwar könnte man mit DAISY auch nicht-numerische Daten verwenden, aber für den ersten Schritt führt das zu weit.

Für unser Beispiel verwenden wir einen anderen Ansatz, wir wollen einfach nur herausfinden, ob Cluster auf Basis der angesehenen Inhalte oder Produkte einer Seite gebildet werden können. So vermute ich, dass die Besucher dieser Website, die sich Roller Derby-Fotos ansehen, sehr wahrscheinlich nicht an den Artikeln über Fintechs interessiert sind. Aber vielleicht interessieren sich die Google Analytics-Artikel-Leser für Fintechs, so dass ihnen Artikel zu diesem Thema angeboten werden könnten. Wir kennen das von Amazon (“Wird oft zusammen gekauft”), und meistens sind die Vorschläge nützlich. Natürlich kann ich mir auch den Nutzerfluss-Bericht in Google Analytics ansehen (bei den wenigen Seiten auf meiner Homepage reicht das auch völlig aus), aber sobald mehr Seiten oder Produkte vorhanden sind, kommen wir mit diesem Bericht nicht weiter. Hier helfen uns Association Rules weiter, auch als Market Basket Analysis bekannt (mit einem der Schöpfer, Tomas Imielinski, habe ich bei Ask.com sogar mal zusammengearbeitet). Dieser Machine Learning-basierte Ansatz versucht interessante Beziehungen zwischen Variablen in großen Datenbeständen zu identifizieren.

Generell hängt die Auswahl eines Algorithmus auch und vor allem zunächst einmal von dem Business-Problem ab, das gelöst werden soll. Dies ist ein extrem wichtiger Punkt: Welche Frage wollen wir eigentlich beantworten? In diesem Fall kann ich nur die Frage beantworten, welche Seiten in einem “Warenkorb” gelandet sind auf Basis der Nutzung durch Webseitenbesucher. Natürlich könnte ich eine “Ähnlichkeit” auch auf Basis des Inhalts maschinell berechnen.

Augen auf bei der Interpretation der Ergebnisse

Zunächst aber erst einmal eine fette Warnung: Das, was sich die Nutzer ansehen, hängt zu einem großen Maße auch davon ab, wie die Navigation oder weitere Elemente auf der Seite ausssehen. Wenn auf der Seite zum Beispiel schon ein Empfehlungssystem wie YARPP eingebunden ist, dann ist allein aufgrund dieses Plugins die Wahrscheinlichkeit höher, dass manche Seiten eher zusammen mit anderen Seiten aufgerufen werden. Aber auch Kleinigkeiten auf einer Seite können dazu führen, dass Zusammenhänge gesehen werden, die eigentlich gar nicht da sind, und sei es nur ein kleines Icon, dass die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich zieht und zum Klicken verführt.

Dann sollte auch noch darauf hingewiesen werden, dass das Ansehen von Seiten ein nicht ganz so starkes Signal ist wie das Kaufen eines Produktes. Nur weil jemand eine Seite aufruft, heißt das noch lange nicht, dass die Person auch lange auf dieser Seite geblieben und den Text gelesen hat. Man könnte das einfließen lassen, indem man zum Beispiel die Verweildauer auf der jeweiligen Seite misst und nur die Kombinationen zulässt, wo “genug” Zeit verbracht wurde, aber die Verweildauer in den Web Analyse-Systemen ist leider häufig unbrauchbar.

Voraussetzungen

Für das Clustering mit Google Analytics und R werden Analytics-Daten auf User-Level benötigt, das heißt, dass die Nutzer einer Standard-Installation der kostenlosen Variante von Google Analytics nicht ohne Weiteres ein Clustering durchführen können. Die Standard-Variante verfügt zwar über den neuen Nutzer-Explorer, über den man sich das Verhalten einzelner anonymisierter Nutzer anschauen kann, aber diese Daten sind nicht herunterladbar. Lediglich die Käufer der Pro-Variante können a priori auf User-Level Daten zugreifen, in der kostenlosen Variante sind nur aggregierte Daten im Angebot. Allerdings gibt es einen kleinen Hack, mit dem man das ändern kann, ansonsten ist hier ein weiteres Argument für Piwik zumindest als Zweitsystem. Der Vorteil von Piwik ist neben Zugriff auf die Rohdaten unter anderem auch, dass die Daten sofort zur Verfügung stehen. Und auch für Piwik existiert ein R Package. Aber in diesem Artikel soll die Lösung mit Google Analytics und R gezeigt werden.

Google Analytics und R mit googleAnalyticsR verbinden

Nun gehts ans Eingemachte. Ich werde nicht erklären, wie man ein R Package installiert, für das, was wir vorhaben, wird zum einen das Package googleAnalyticsR und das Package googleAuthR benötigt, zum andern das Package arules. Die R-Hilfe ist Dein Freund.

Wir laden zunächst einmal die beiden Packages und melden uns dann mit einem Google-Konto an (dafür geht ein Browser-Fenster auf):

library("googleAuthR")<l ibrary("googleAnalyticsR")<g a_auth()

Ist man übrigens bereits angemeldet und möchte auf ein anderes Konto wechseln, so gibt man

ga_auth(new_user = TRUE)

ein und meldet sich mit dem anderen Konto an. Als nächstes holen wir uns die Liste unserer Accounts und Properties, die mit diesem Google Account verbunden sind:

my_accounts <- ga_account_list()

In diesem Datenframe suchen wir in der Spalte viewName nach der Datenansicht, die wir verwenden wollen, und suchen in der Zeile nach der viewId. Diese viewId ist elementar, da wir mit ihr die Daten unserer Datenansicht abrufen werden. Wir speichern die viewID in einer Variable:

ga_id=XXXXXX

wobei XXXXXX für die viewId steht. Welche Daten stehen uns nun zur Verfügung? Einfach

meta <- google_analytics_meta()

eingeben und alle Dimensionen und Metriken sind im Data Frame meta abrufbar. Uns interessiert vor allem die Custom Dimension 1, in der die User Level ID gespeichert ist, und ga:pagePath:

gadata <- google_analytics(id = ga_id,<br /> start="2017-04-20", end="2017-05-06",<br /> dimensions = c("ga:dimension1", "ga:pagePath"),<br /> max = 2000)

In meinem Dataframe gadata habe ich nun die Daten wie oben beschrieben plus zwei weitere Spalten (sessions und bounceRate), da mir GA die Dimensionen nicht ohne Metriken ausgibt. Die Daten müssen transformiert werden, so dass sie ungefähr so aussehen:

<br /> user id 1, page 1, page 2<br /> user id 2, page 1<br /> user id 3, page 3

Dies geschieht mit dem Code

i <- split(gadata$pagePath,gadata$dimension1)

Wir haben jetzt jede “Transaktion” eines Nutzers in einer Zeile. Dies ist der benötigte Input für unseren Algorithmus.

Market Basket Analysis

Jetzt ist der Zeitpunkt, das R Package arules zu laden und die Daten für den Algorithmus zu modifizieren:

library(arules)<br /> txn <- as(i, "transactions")

Beim Aufruf des Algorithmus werden die Parameter sup für Support und conf für Confidence genutzt, d.h. wir sagen ihm im folgenden Beispiel, dass wir Regeln haben wollen, die mindestens in 0,1% der Fälle anwendbar sind und bei denen eine Konfidenz von 0,1% besteht. Das klingt erst einmal verdammt wenig, aber stellen wir uns vor, dass wir es mit einem “Warenkorb” zu tun haben, in den ganz viele verschiedene Kombinationen “gelegt” werden können, je nach Größe eines Online-Shops oder einer Webseite. Natürlich wollen wir mit den Regeln so viele Vorgänge wie möglich abdecken, aber je mehr Möglichkeiten vorhanden sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir mit einem niedrigen Support-Wert hineingehen müssen.

basket_rules <- apriori(txn, parameter = list(sup = 0.001, conf = 0.001, target="rules"))

Hier kann ganz schön viel Prozessorzeit und Arbeitsspeicher draufgehen, und je nach Ausstattung beendet R den Prozess mit einer Fehlermeldung. Eine Möglichkeit, den Algorithmus zu begrenzen, ist, die Parameter sup und/oder conf zu vergrößern. Ist alles gut gegangen, so können die identifizierten Regeln begutachtet werden:

inspect(head(sort(basket_rules, by="lift"),20))

Hiermit werden die Top 20 Regeln angezeigt, sortiert nacht Lift. Der Lift sagt uns, wie viel höher die Abhängigkeit der Items ist im Vergleich zu ihrer Unabhängigkeit, von der man bei einem Lift von 1 ausgehen muss. Der Output bei mir sieht wie folgt aus (nicht für diese Webseite):

Regel zwei sagt zum Beispiel aus, dass ein kleiner Teil der Transaktionen beinhaltet, dass ein Nutzer sich einen Artikel über Kommunikationsmethoden anschaut und mit einer Konfidenz von 30% auch den Artikel über Kommunikationstechnologie lesen wird. Diese Verbindung hat einen extrem hohen Lift von 521, so dass wir davon ausgehen können, dass diese Verbindung viel wahrscheinlicher ist als ihr zufällig gemeinsames Auftreten.

Zusammenfassung Google Analytics und R

Dieses kleine Beispiel zeigt die Mächtigkeit von R und den Packages. Mit wenigen Zeilen Code können Daten ohne Umwege aus Google Analytics in R importiert und für komplexe Analysen verwendet werden. Diese Analyse wäre in der Benutzeroberfläche nicht möglich gewesen.

Wir sehen hier aber auch, wie wichtig es ist, Daten auf User-Level zu haben, wobei einschränkend gesagt werden muss, dass wir es hier nicht einmal mit User-Level-Daten zu haben, sondern mangels Cross-Device-Tracking eher mit Browser-Level-Daten. Eine nächster Schritt könnte also sein, dass die identifizierten Regeln noch mal auf Basis von segmentierten Daten erstellt werden, um Unterschiede zu identifizieren.

Laufen mit Künstlicher Intelligenz: LifeBEAM Vi


Mitte letzten Jahres hatte ich die Kickstarter-Kampagne von LifeBEAM unterstützt, diese Woche kam der LifeBEAM Vi an: “The first true artificial intelligence Personal Trainer”, der angeblich erste echte Personal Trainer, der auf Künstlicher Intelligenz basiert. LifeBEAM hat bisher vor allem Helme für Kampfpiloten hergestellt, die mit speziellen Sensoren die Vitalparameter messen können; etwas Erfahrung mit Sensoren ist der Firma also schon einmal zuzutrauen. Und das Messen des Pulses über das Ohr funktioniert definitiv besser als mit einer Uhr am Handgelenk, der Fitbit Blaze hat mich hier schon oft enttäuscht. KI ist “the next big thing”, warum also nicht wie in Her einen Assistenten haben, der meine Fitness verbessert?

Von “Her” sind wir zwar noch weit entfernt, eine “Her” aber für nur ein Gebiet (domain-specific), in diesem Fall Sport beziehungsweise noch eingeschränkter Laufen, ist realistisch. Her-like ist zudem, dass LifeBEAM das Interface mit Stimme sehr minimalistisch gehalten hat, damit die eigene Phantasie damit spielen kann, wie Vi für einen selbst aussieht (“your imagination can play with what Vi looks like for YOU“).

Tolle Verpackung, nicht so tolles Handbuch

$219 hat der Spaß inklusive Versand gekostet, dazu kamen dann noch mal knapp 50€ Zoll, was ich zwar für eine Frechheit halte, aber anscheinend auch nicht diskutierbar ist. Ich war auch einfach zu gespannt. Auf ein Unboxing-Video verzichte ich, davon existieren genug im Netz. Die Verpackung ist toll, es fühlt sich alles sehr wertig an, nur bei der Dokumentation wurde gespart. Zwar gibt es ein kleines Handbüchlein, aber da steht zum Beispiel nicht drin, welche Sprachbefehle existieren, auch andere Fragen kann man sich nur durch das Durchwühlen der Foren-Beiträge erfahren. Die Support-Seite hingegen ist eher dürftig.

Einrichten des LifeBEAM Vi

Toll ist, dass der LifeBEAM Vi nicht mit leerer Batterie geliefert wird, man kann also gleich loslegen. Schade dagegen ist, dass man nirgendwo sehen kann, wie voll die Batterie ist. Auch das angeblich mögliche Laden innerhalb von 45 Minuten funktioniert nicht.

Der/die/das Vi kann kein Deutsch sprechen und versteht auch kein Deutsch, die dazu gehörende App existiert auch nur auf Englisch. Aber wenigstens kann man die Einheiten auf das metrische System umstellen, so dass man während des Laufens keine Meilen umrechnen muss.

Suboptimal bei der Einrichtung ist, dass man die Kopfhörer drin hat, um “sie” zu hören, dann aber auf ein blaues Licht achten soll, das man ja nur sehen kann, wenn man die Kopfhörer eben nicht drin hat. Der Klang ist übrigens super. Zumindest wenn man nicht läuft.

Der erste Lauf

Zunächst einmal: Man spürt diesen Bügel überhaupt nicht. Er ist eh superleicht. Dadurch, dass man verschiedene Pinöpsel für unterschiedliche Ohrgrößen mitgeliefert bekommt und zusätzlich einen kleinen Haken, der den Hörer im Ohr halten soll, hält der In-Ear-Kopfhörer bei mir sehr gut, was eher selten der Fall ist. Man muss nur sehr genau darauf achten, dass das kleine grüne Licht, der Herzfrequenzmesser, nicht zu sehen ist, denn dann misst er den Puls nicht.

Für den ersten Lauf wollte ich einfach 5 Kilometer laufen, App gestartet, Verbindung wurde sofort gefunden, und los geht’s. Der LifeBEAM Vi redet erst einmal ganz schön viel, dabei läuft eine Spotify-Playlist, wobei ich nicht verstanden habe, welche das ist. Die Running-Funktion von Spotify hat nicht funktioniert. Die Musik wird etwas leiser, wenn Vi spricht, aber war zum Teil noch zu laut, so dass ich Vi nicht immer verstanden habe.

Was ich glaube, was sie gesagt hat, ist, dass sie 2 Stunden Training mit einem verbringen muss, bis sie genug Daten zusammen hat, um Vorschläge unterbreiten zu können. Im Forum beschweren sich einige Nutzer, dass nach 2 Stunden nix passiert ist. In dem Fall lag es aber wohl daran, dass das Coaching anscheinend momentan nur auf dem iPhone funktioniert. Der Sound wirkte beim Laufen übrigens nicht mehr ganz so toll, was aber auch daran liegen kann, dass ich die Stöpsel kurz vorher noch mal ausgewechselt hatte.

Erstes Coaching

Das, was der LifeBEAM Vi sagt, ist auf jeden Fall schon mal persönlicher als das, was mir Runkeeper sagt. Die Stimme ist natürlicher, und es ist weniger vorhersehbar. Schön war auch, dass sie mir nach 2 Kilometern sagte, dass meine Schritte zu groß sind, und einen coolen Beat “auflegte”, mit dem ich eine andere Schrittlänge probieren konnte. Sie lobte mich nach 2/3 des Laufs, dass ich die Geschwindigkeit gut halten könne. Das wirkte schon mal sehr viel individueller als Runkeeper.

Was ich nicht verstanden hatte war, wie ich es hinbekomme, dass sie mir meine Herzfrequenz sagt. Erst habe ich es ganz klassisch mit “Vi, what is my Heart Rate?” probiert, aber sie hatte nicht reagiert. Dann habe ich mal auf den rechten Kopfhörer gedrückt, weil ich meinte, mich dunkel zu erinnern, dass das funktioniert. Tatsächlich muss man dann nur “Heart Rate” sagen, und wenn an der Elbe nicht ganz so viel Wind entgegen pustet, dann versteht sie es auch. Witzig nur, dass sie mir 20 Sekunden später erklärt, wie ich sie nach der Herzfrequenz fragen kann. Dass mein Puls relativ hoch war, dazu hat sie nix gesagt. Auch die Frage nach “Distance” hat sie nicht verstanden; ich hätte manchmal schon gerne gewusst, wie viel ich noch vor mir habe.

You’ll never run alone

Kurz vor dem Ende des Laufs sagte sie mir, dass ich es gleich geschafft hätte. Es kam mir danach noch wie eine Ewigkeit vor, aber das kann auch am Elbberg gelegen haben, der mir jedes Mal in die Quere kommt (daher auch der hohe Puls bei gleichzeitig geringer Geschwindigkeit in dem Screenshot).

Als es dann vorbei war, war es schön, jemanden zu haben, der einem Feedback gibt, wenngleich es auch nur eine Zusammenfassung war. Insgesamt war es eine gute Erfahrung, jemanden zu haben, der zu einem spricht, denn manchmal ist mir schon langweilig beim Laufen. Manche denken beim Laufen über Probleme nach, ich dagegen versuche den Kopf frei zu bekommen. Dabei hat der LifeBEAM Vi gut geholfen.

Nächste Schritte

Mir fehlen also noch anderthalb Stunden, bis der LifeBEAM Vi coachen kann; darüber werde ich dann berichten. Bis dahin kann ich auch berichten, welche anderen Sprachbefehle der Vi funktionieren und wie schnell die Batterie tatsächlich hält und lädt. Insgesamt ist der Eindruck erst einmal positiv, auch wenn die hohen Erwartungen, die die initialen Videos weckten, nicht komplett erfüllt wurden.

Update: Das Video, das ich hier eingebunden hatte, wurde von LifeBeam auf privat gestellt. Hintergrund ist wahrscheinlich, dass in dem Video ein Mann auf einem Laufband gezeigt wurde. Aber damit kann Vi gar nicht umgehen

Das optimale Tracking-Konzept oder Der Segeltörn ohne Ziel


Wie oft habe ich beim Thema Tracking-Konzept schon den Satz gehört “Lass uns einfach alles tracken, wir können uns doch später Gedanken machen, was wir eigentlich brauchen. Aber das Tracking-Konzept kann natürlich schon geschrieben werden!”

Stellen wir uns einmal vor, wir wollen mit einem Segelboot einen Törn unternehmen und wir sagten “Keine Ahnung wo wir hin wollen, lass uns doch einfach alles mitnehmen, was wir für alle Eventualitäten benötigen könnten”. Unser Boot würde sinken bevor der Törn begonnen hat. Wir wüssten nicht, ob wir Wasser und Konserven für einen Tag oder mehrere Wochen mitnehmen müssten, ob wir Winterkleidung oder Sommerkleidung benötigen und so weiter. Aber um auf Nummer Sicher zu gehen, kaufen wir einfach den ganzen Segelbedarfsladen leer, irgendwas davon werden wir schon brauchen. Und haben nun mehr, als das Schiff an Last ertragen kann. „Das optimale Tracking-Konzept oder Der Segeltörn ohne Ziel“ weiterlesen