Von den Schwierigkeiten, einen guten Mail2Fax-Service zu finden


 

Eigentlich hatte ich gedacht, dass es Mail2Fax-Services wie Sand am Meer geben müsste. Gibt es auch, nur nicht solche Services, die man auch wirklich ernsthaft gebrauchen kann.

Der Use Case: Ich habe ein Dokument, das ich unterschrieben an ein Unternehmen faxen muss. Dieses kann ich einscannen und dann als PDF auf meinem Rechner speichern. Ich könnte auch meine Unterschrift einscannen und diese in ein Dokument einfügen und dann daraus ein PDF erstellen. Die zweite Option sieht nicht wirklich gut aus, und ich hab keine Zeit, mich darum zu kümmern. Im nächsten Schritt möchte ich diese PDF-Datei in eine Mail stecken und an ein Mail2Fax-Gateway senden, welches die Datei als Fax an die im Betreff oder sonstwo angegebene Faxnummer sendet, im besten Fall mit einem Header, in dem meine Faxnummer und mein Name steht. Sollte nicht so schwer sein. Ich will außerdem nicht monatlich dafür bezahlen, sondern nur pro Fax, denn manchmal verschicke ich monatelang kein Fax. Klingt doch alles ganz einfach, oder?

Mein erster Gedanke war web.de. Tatsächlich kann man dort ein Fax verschicken von der Weboberfläche, aber leider keine Dokumente anhängen. Gestorben. Dann dachte ich an das Unified Messaging von Puretec/Schlund & Partner/1&1/United Internet, schliesslich war dies das Schlagwort, das in ihren bunten, aus jeder Computerzeitung purzelnden Prospekten stets besonders fett gedruckt war. Zwar ist web.de mittlerweile eine Tochter der United Internet, aber ich hatte immer noch die Hoffnung, dass die Services noch nicht konsolidiert wurden und es bei Puretec/1&1 ein anderes Produkt gäbe. Tatsächlich wird so etwas angeboten, allerdings nicht in meinem sauteuren Hostingtarif. Nur wenn ich DSL auch noch nähme, dann könnte ich das Mail2Fax-Gateway nutzen. So aber kann ich wieder nur ein Fax von einer Weboberfläche versenden.

Klickt man auf einen der vielen Werbelinks bei einer Suchmaschine nach der Suche “mail2fax”, so findet man in der Regel lediglich Services, die monatlich abkassieren. Erst nach einiger Zeit habe ich ein Angebot gefunden, das zwar eine Einrichtungsgebühr von wenigen Euro erfordert, aber danach nur noch pro Fax abkassiert; der Provider heisst Xaranet. Zwar wird der Zugang anscheinend erst nach einer langsamen Banküberweisung freigeschaltet und ist nichts für Kurzentschlossene, aber das Geld wird nicht auf ein Konto in den Bahamas überwiesen, sondern auf das einer deutschen GmbH. Der Geschäftsführer, Timo Dreger, beantwortet nicht nur höchstpersönlich Supportmails, sondern schreibt auch ein eigenes Unternehmensblog.

Es gab einige kleine Startschwierigkeiten, aber nachdem ich das Prinzip verstanden hatte, kann ich nun endlich Faxe verschicken, ohne mir ein Gerät kaufen zu müssen oder eine zweite Leitung zu beantragen. Interessant, dass es noch keine Web 2.0-ige Lösung gibt, sowas wie DropSend für Faxe; ich hatte vor einiger Zeit noch gedacht, dass Faxe eine aussterbende Art wären, aber manche Dinge lassen sich einfach noch nicht mit E-Mail oder Skype lösen. Umso überraschender, dass es nur so wenige Anbieter gibt.

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