Erinnerungen ans Studium


Am Wochenende habe ich in alten Kartons gewühlt, unter anderem in zwei Kartons, in denen ich meine Uni-Unterlagen untergebracht hatte. Getreu dem Motto des studentischen Dreikampfs “Kopieren, lochen, abheften” befanden sich dort mehrere Ordner mit Kopien von Artikeln und ganzen Büchern, die man nicht entleihen konnte, diese aber dringend für die Hausarbeiten benötigte. Schein-Formulare habe ich auch noch gefunden, heute trage ich die Noten für meine Studis direkt in ein System ein.

Das spannendste Relikt aus meiner Studienzeit ist aber die oben auf dem Foto zu sehende Lochkarte. Nein, ich habe nicht mehr mit Lochkarten programmiert, aber ich habe die alten Lochkarten-Rechner noch gesehen, und ich hatte mir auch mal erklären lassen, wie das genau funktionierte mit dem Lochen der Programme in die Lochkarten, daher diese eine Lochkarte. Der Herr im Rechenzentrum, der mir alles erzählte, hatte leuchtende Augen, als er von den alten Geräten erzählte, die nach und nach abgebaut wurden, damit sie Terminals für die Studierenden Platz machten. Terminals, nicht PCs

Im ersten Semester gab es dann auf Antrag mit Begründung und Stempel vom Professor auch schon eine E-Mail-Adresse… sowie kurze Zeit später Zugang zum WWW, wenn man denn eine Begründung dafür hatte. In der Bibliothek standen noch Schreibmaschinen zum Tippen von Arbeiten, und Bücher suchte man auf Microfiche, nicht mit einem Rechner (das hatte sich zum Glück während meines Studiums verbessert).

Warum ich das alles erzähle? Weil man erst zu schätzen weiß, womit man heute arbeitet, wenn man es anders kennt

Nachtrag zum Amazon Kindle


 

Man kann Notizen in Büchern sowie Markierungen doch exportieren! Sie wurden nur zunächst nicht bei mir angezeigt, bis ich Clippings von Zeitungs-Artikeln erstellt hatte. Das erhöht den Nutzwert natürlich noch einmal. Abgesehen davon, dass Amazon noch mal 20 Dollar runtergelassen hat nachträglich. Dann hätte ich wohl auch weniger Zoll bezahlen müssen, aber das ist jetzt auch egal…

Amazon Kindle: Erste Eindrücke


Während nach und nach die alten Artikel in diesem Blog wieder auftauchen nach dem Totalabsturz, ein paar Worte über meinen gestern eingetroffenen Amazon Kindle. Ich hatte lange überlegt, ob ich mir tatsächlich einen Ebook-Reader zulegen sollte, denn eigentlich empfand ich, abgesehen von der technischen Spielerei, wenig Begeisterung für das elektronische Buch. Vor 10 Jahren hatte ich eine Arbeit über digitalisierte Klassiker geschrieben, damals noch über Literatur auf CD-ROM, die damals das Ende des Buches einleiten sollte (was wir schon damals nicht geglaubt hatten).

Gute Bücher muss man besitzen, so habe ich gedacht, und so denke ich noch immer, denn ein gutes Buch wird Teil der eigenen Geschichte, jeder Kaffeefleck in dem Buch ist ein mentale Postkarte des Cafés im Urlaub, in dem man das Buch auf dem Tisch liegen hatte. Und dann noch dieses dämliche DRM: Die Bücher sind verloren, sobald ich mich für ein anderes Gerät entscheide, und hatte nicht Amazon sich blamiert, nachdem es automatisch über das Amazon Whispernet gekaufte Exemplare des Klassikers 1984 löschte? Wieso hatte ich es mir dann doch anders überlegt?

Ich kann nicht abstreiten, dass die technische Spielerei eine Rolle gespielt hat. Aber sie hat nicht die Hauptrolle gespielt. Denn natürlich bietet der/die/das Kindle einige Vorteile:

  • Ich kann mehrere Bücher gleichzeitig auf dem Kindle haben, was insbesondere auf Reisen sehr charmant ist.
  • Ich kann Bücher durchsuchen, was ich sehr praktisch finde.
  • Ich kann Bücher SOFORT haben, und das ist nicht zu unterschätzen, insbesondere bei technischen Büchern, die man gerade ganz ganz dringend gebrauchen könnte.
  • Ich kann Notizen direkt dort eingeben und muss mir keine Gedanken mehr machen, ob ich noch genug Post-it!-Notes habe, um sie ins Buch zu kleben. Idealerweise muss ich die Notizen nicht mehr abtippen, denn sie sind ja schon digital vorhanden.
  • Englische Bücher sind günstiger. Nach meinen Berechnungen müsste sich der Kindle in weniger als einem Jahr amoritisiert haben.
Der noch eingepackte Amazon Kindle

Was sind die Nachteile?

  • Die Bücher stehen nicht im Regal. Ich kann sie nicht einfach kurz mal rausnehmen, drin stöbern, mich an das Café sonstwo erinnern, weil sich ein Kaffeefleck im Buch darin befindet.
  • Wenn Amazon pleite geht oder ich mir ein Gerät eines anderen Herstellers kaufe, dann sind die Bücher futsch.
  • Ich kann die elektronischen Bücher nicht auf einem Flohmarkt oder bei eBay verkaufen.
  • In der Badewanne ist der/die/das Kindle wahrscheinlich nicht zu gebrauchen.
  • Es gibt keine gebrauchten eBooks, die ich kaufen könnte (ich liebe es, gebrauchte Bücher zu kaufen)

Können die Vorteile die Nachteile kompensieren? Nein. Niemals. Aber darum geht es auch nicht. Man kann auch nicht die Nachteile eines Cabrios mit den Vorteilen eines Geländewagens kompensieren, denn es sind zwei verschiedene Autos für komplett verschiedene Bedürfnisse. Der/die/das Kindle ist kein Ersatz für das Buch. Aber das sagt jemand, der mit richtigen Büchern groß geworden ist. Für die (über)nächste Generation sind Bücher aus Papier vielleicht genau so obsolet wie Vinyl-Schallplatten.

Aber wie ist er nun, der Amazon Kindle? Ganz ok:

  • Enttäuschend ist für mich, dass ich die Notizen, die ich in einem Buch anfertige, nicht exportieren kann. Das Tippen macht aber eh keinen Spaß mit der Tastatur.
  • Ich kann dafür aber Artikel aus einer Zeitung “kopieren”.
  • Lesen kann man auf dem Kindle hervorragend, besser als ich gedacht hätte.
  • Es fühlt sich gut an in der Hand.
  • Es hat bei mir bisher noch nicht geklappt, dass ein Buch innerhalb von 1 Minute herunter geladen gewesen wäre.
  • Ich habe eine Zeitung abonniert (die Süddeutsche gibt es leider noch nicht), und tatsächlich ist sie morgens, wenn ich aufwache, bereits auf dem Gerät. Aber hier wurde kein Problem gelöst, was ich vorher gehabt habe, schließlich enthält der Akt des Zeitung-Kaufens, am besten zusammen mit den Frühstücks-Brötchen, ein gewisses Wohlgefühl.
  • Blogs kann man nicht lesen, aber das wurde auch vorab kommuniziert.
  • Dafür geht Wikipedia, was ich nicht erwartet hätte.
  • Das Lexikon ist hervorragend.

Welche Bücher habe ich bisher gekauft? Fachliteratur, zum Teil sogar Bücher, die ich bereits besitze. Ich kann mir nicht vorstellen, einen Roman darauf zu lesen. Vielleicht lade ich mir ein paar Klassiker vom Gutenberg-Projekt drauf, macht sich sicherlich gut, jederzeit nachsehen zu können, wie die Gretchenfrage genau lautete. Aber momentan ist der Kindle für mich ein Arbeitsgerät, mit dem ich unterwegs die Bücher komfortabel lesen kann, die ich lesen muss. To be continued…

Digital Natives versus Digital Immigrants?


Es war angeblich Marc Prensky, der den Begriff der Digital Natives prägte, eine Umschreibung für die nach 1980 geborene Generation, die mit Computern, Mobiltelefonen und dem Internet aufgewachsen ist. Dem gegenüber sollen die Digital Immigrants stehen, also diejenigen, die nicht in dem digitalen Land geboren wurden, sondern erst später einwanderten, weil ihre Geburt stattfand, als das digitale Land noch gar nicht existierte.

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sendmail 8.13.3 und SMTP AUTH


(Warnung: Ich bin nicht der große Linux-Sysadmin, darum die folgenden Zeilen bitte mit Vorsicht genießen!)

Es hat mich immer gewurmt, dass die sendmail-Konfiguration meines Rootservers (SuSE Linux 9.3) keine Mails nach außen versenden wollte, sondern stattdessen alle Mails stets nur in /var/mail/(benutzername) landeten. Die folgenden Änderungen funktionieren bei mir, und eventuell ist das ein schrecklicher Hack, der zu üblen Nebenwirkungen führen kann, darum alles ohne Gewähr.

„sendmail 8.13.3 und SMTP AUTH“ weiterlesen

Aufmerksamkeit: Besser konzentrieren


Ich habe eine Entwicklung verpennt, die ich nun nachholen will zu erwähnen, nämlich die der Tools zur Aufmerksamkeitsverbesserung. Damit meine ich nicht Programme wie Isolator oder WriteRoom, sondern ein externes Signal, dass als eine Art Erinnerung wirkt, dass man sich auf etwas konzentrieren wollte. Ein Beispiel hierfür ist das momentan ausverkaufte PowerSeed, eigentlich ein Gerät zum Abnehmen, das alle paar Minuten piept oder blinkt und einen beim Essen daran erinnert, dass man überprüfen sollte, ob man noch Hunger hat ($49!!!!). Dass man dieses Gerät auch noch für andere Zwecke gebrauchen kann, auf diese Idee ist Gordon Meyer bei 43 Folders gekommen.

Tatsächlich existieren bereits seit einiger Zeit Software-Tools, die ähnliche Impulse geben, zum Beispiel FlexTime, welches Merlin Mann schon vor anderthalb Jahren angesehen hat. Ich schaue mir FlexTime gerade an und werde berichten, ob es mir hilft, meine Konzentration zu verbessern. Knapp 19 Dollar finde ich aber schon relativ viel für so eine Software.

Asus eeePC: Erste Erfahrungen


Dieser Eintrag kommt auch für mich ziemlich überraschend, denn am Donnerstag hatte ich meine Bestellung bei Amazon aufgrund der seltsamen Wartezeit, während andere Kunden beliefert werden, storniert, und eigentlich habe ich dieses Wochenende etwas anderes zu tun, als alle Händler durchzutelefonieren oder bei eBay überzogene Preise zu vergleichen (ich hab nur 46 Stunden in Deutschland dieses Wochenende). Natürlich habe ich Roberts erstes Fazit mit Interesse verfolgt, ebenso die Kommentare auf den einschlägigen Seiten.

Und dann geschah es. Nach einem ausführlichen Familienfrühstück und den üblichen Wochenendbesorgungen ging ich schon mal langsam vor zurück zum Auto, als ich an einem Schaufenster vorbei kam. Und was stand da? Ein weißer Asus eeePC. Schnell zur Tür, Mist, nur bis 13 Uhr geöffnet, und 2 Minuten danach war die Tür natürlich verschlossen. Aber im Laden war noch ein netter junger Mann, der mir doch die Tür öffnete. Und ja, sie hatten nicht nur das Gerät, das im Schaufenster stand, sondern auch noch ein eingepacktes, welches wir beide suchten und er schließlich in einer Vitrine fand. 299,90 Euro, kein überzogener Preis. Kasse noch mal hochgefahren, ec-Karte gezückt, und dann stürzte meine Liebste in den Laden und fragte, was ich denn gekauft hätte und ob man das noch rückgängig machen könnte, ich sei schließlich ohne Aufsicht gewesen. Zu spät. Ich hab ihn.

Ich würde ja jetzt gerne berichten, wie er ist usw. Doch ich hatte nur 5 Minuten etwas von dem eeePC, nachdem er ausgepackt war. Tom und das Erdbeermarmeladenbrot mit Honig gehen vor:

Asus eeePC: So nah und doch so fern


Johannes hat netterweise den Link zu den Expert-Händlern in Deutschland in seinem Blog angegeben, und nach einiger Rumtelefoniererei und endlosem Anhören von monophoner Warteschleifenmusik hatte ich endlich einen Expert-Laden in Buxtehude gefunden, bei dem der Mitarbeiter meinte, dass er so ein kleines weißes Gerät mit Linux schon gesehen habe. Die Familie aufgeschreckt, dass wir SOFORT losfahren müssten, und dann lieber noch mal bei dem Verkäufer nachgehakt: Ja, klar, haben wir, den Asus eeePC, aber verkaufen erst ab dem 24. Januar. Keine Chance, früher dran zu kommen. Ich kann ihn höchstens vorbestellen heute. Amazon zeigt immer noch den 8.-11. März als Lieferdatum an.

Bei diesem Sauwetter wäre eine Auspackzeremonie eine schöne Abwechslung gewesen.