Lineare Regression: Was darf eine gebrauchte Spiegelreflexkamera kosten?


Da gerade die Canon 5d Mark IV herausgekommen ist, wird auch die 5d Mark III erschwinglich. 1.500€ für maximal 30.000 Auslösungen wurde mir geraten, aber wenn man sich die angebotenen Kameras bei eBay und den einschlägigen Foren ansieht, dann scheint der Preis viel höher zu sein. Doch was ist der faire Preis? Mit ausreichend Daten kann dieser durch Regression ermittelt werden.

Gehen wir zunächst mal davon aus, dass eine Kamera umso günstiger wird, je mehr Auslösungen sie hat. 150.000 Auslösungen ist die erwartete Lebensdauer des Auslösers bei der 5d Mark III, ein neuer Auslöser inklusive Arbeit kostet ca 450€ (nicht verifiziert). Doch schauen wir uns erst mal an, wie die Daten aussehen. Ich habe von den verschiedenen Plattformen die Preise und Auslösungen von knapp 30 Angeboten herausgesucht, das berücksichtigt also nicht, wie gut die Kamera äußerlich ist oder welches Zubehör dabei ist. Diese Daten werden in R eingelesen und auf ihre Merkmale untersucht:

Wir haben einen Durchschnittspreis von 1.666€ und eine durchschnittliche Anzahl von Auslösungen von 85.891. Das ist weit entfernt von den 1.500€ bei 30.000 Auslösungen. Auch beim Median sieht es nicht viel besser aus. Nun starten wir die Regression und bilden ein Regressions-Modell mit der Funktion lm und schauen uns die Details an mit dem Befehl summary(MODELLNAME):

Hieraus können wir schon eine Funktion bilden:

Preis = -0,001749x+1816 wobei x die Anzahl der Auslösungen ist. Eine Kamera mit 30.000 Auslösungen sollte also 1.763,53€ kosten, eine Kamera mit 100.000 Auslösungen immer noch 1.614€. Schauen wir uns noch den Plot dazu an:

Wie man schön sehen kann haben wir einige Ausreißer dabei (übrigens nicht wegen tollen Zubehörs oder einer Wartung etc), die das Modell etwas “verbiegen”. Eine Kamera mit knapp 400.000 Auslösungen und einem Preis von immer noch 1.000€ hatte ich bereits rausgenommen.

Leider kann man die Anzahl der Auslösungen nicht automatisiert aus den Portalen auslesen, da sie immer vom Benutzer manuell eingegeben wird. Ansonsten könnte man für jedes Kameramodell ein schönes Tool daraus bauen

Mehr als einen Kern unter Mac OS X nutzen


Heutige Prozessoren haben meist mehr als einen Kern, aber die meisten Programme nutzen nur einen. Oft ist es egal, der Rechner ist auch so schnell genug. Aber dann kommt man manchmal in Bereiche, wo man sich ärgert, dass man nur einen Kern nutzen kann. Vor allem bei den UNIX-Befehlen, die als GNU-Version zum Teil mehrere Kerne ausnutzen können, langweilt sich ein Teil meiner Mac-CPU während der andere zu 100 Prozent ausgelastet ist. In meinem Beispiel geht es um eine Text-Datei mit 8.6 GigaByte (nicht MegaByte :-), die ich sortieren und verarbeiten muss. Was wäre, wenn man mehr als einen Kern nutzen könnte?

Wie viele Kerne hat mein Mac überhaupt? Einmal Terminal öffnen und dann

sysctl -n hw.ncpu

eingeben, schon wird die Anzahl der Kerne ausgespuckt. Naja, nicht ganz. Es ist die Anzahl der Threads. Mein MacBook Air hat einen Dual-Core-Prozessor, es werden aber 4 Kerne angezeigt. Und leider kann die Mac OS X-Version von sort nur einen Kern nutzen. Abhilfe schafft Homebrew:

/usr/bin/ruby -e “$(curl -fsSL https://raw.githubusercontent.com/Homebrew/install/master/install)“

Danach

brew update

brew install coreutils

…und schon hat man die GNU-Version von sort, die mit gsort aufgerufen werden kann. gsort versteht den Parameter –parallel=n, mit meinen vier Kernen also…

gsort –parallel=4 datei.txt

Und siehe da, ich habe über 350% CPU-Auslastung  Achtung: Das funktioniert nicht, wenn gsort in einer Pipe auf den Output eines anderen Befehles wartet.

We love the robots


In der Zeit vom 17. Dezember 2014 berichtet Felix Lill von dem japanischen Forscher Hiroshi Ishiguro, der nicht nur von sich selbst eine Roboter-Kopie erstellt hat und diese auch auf Reisen schickt, um statt seiner Vorträge zu halten. Er nennt diese Kopien Gemonoide, und er hält es auch für möglich, dass wir eines Tages Roboter lieben können. Wenn Kinder bereits Gefühle für Tamagotchis entwickeln, warum dann nicht auch Menschen zu Robotern?

Neu ist dieser Gedanke nicht, Fritz Langs Metropolis baut zum Beispiel darauf auf, dass ein Maschinenmensch aus der Gestalt Marias gebaut wird und die Männer ihr verfallen. David Levy schrieb 2008 eine Promotion darüber, das er ein Jahr später in einem populärwissenschaftlichen Buch verarbeitete.

Für mich stellt sich die Frage, was Roboter dann besser machen können in Beziehungen als Menschen? So könnte jeder Roboter besser auf die psychischen Defizite eines Menschen eingehen und sozusagen “verhaltenstherapieren”.

Dazu passt ein Video von Bjørk:

Aus der Menschmaschine wird Mensch gegen Maschine


 

Roman Pletter schreibt in der ZEIT-Ausgabe 29/2014 über den potentiellen Wegfall hochqualifizierter Jobs durch immer besser werdende Algorithmen. In der so genannten zweiten maschinellen Revolution können Maschinen selber lernen (so etwas habe ich 2006 schon bei Ask.com gemacht, in einem ganz kleinen Rahmen…), nur dass es mittlerweile auch für mehr reicht als im Schachspiel zu gewinnen. „Aus der Menschmaschine wird Mensch gegen Maschine“ weiterlesen

Die Lüge der Shared Economy


 

Einen herausragenden Text über die Shared Economy hat Tilman Baumgärtel für die ZEIT-Ausgabe 27/2014 abgeliefert. Darin schreibt er, dass das Schwärmen “von einer nachhaltigeren, partizipativeren Wirtschaft” den Unternehmen gegenüber steht, die sich ausgerechnet an dieser so sozialeren Teile-was-Du-hast-Wirtschaft bereichern wollen. Zum einen unterlaufen laut Baumgärtel Unternehmen wie Uber angeblich Arbeitsstandards und Rechtsvorschriften. Zum andern sind diese Unternehmen nun die Mittelsmänner, durch deren Ausschalten sie angeblich günstiger seien. Ob Uber für einen Taxifahrer wirklich besser ist, da er nun ja nicht mehr die Funkzentrale bezahlen muss, sei fraglich. Baumgärtel sieht außerdem die Gefahr eines neuen Prekariats aus Tagelöhnern, die nur von Arbeitsbörsen leben können: “So entsteht eine Schattenwirtschaft, die wenig mit dem ursprünglichen Ziel der Sharing-Economy zu tun hat, ungenutzte Ressourcen durch gleichberechtigten Tausch zwischen Anbietern produktiv zu machen.” Und da jeder sozusagen selbständig sei, könne man sich auch nicht mehr organisieren für bessere Bedingungen. „Die Lüge der Shared Economy“ weiterlesen

Changers Solar-Charger: Schöne, aber wirkungsarme Idee


[Update: Anscheinend verkauft die Firma diese Solarladegeräte nicht mehr]

Als ich das Changers Solarladegerät das erste Mal sah, war ich begeistert von der Idee, und da bin ich nicht allein. Nachdem ich schon einige kleine Solarmodule erfolglos ausprobiert hatte, schien dieses System tatsächlich zu funktionieren. Klimaneutrale Produktion ist ein weiterer Bonus-Punkt (für den man aber Credits benötigt, siehe weiter unten). Die angeschlosse Community brauche ich persönlich nicht, aber das Angeben mit den eigenen Stromsparleistungen ist sicherlich sinnvoller als jeder Cat Content. Auch eine Art Payback-Funktionalität mit Credits für Aufladungen brauche ich nicht, ist aber wahrscheinlich ein Anreiz für manche. Alles in allem also eine gute Idee. Oder? „Changers Solar-Charger: Schöne, aber wirkungsarme Idee“ weiterlesen

Nachtrag zum Amazon Kindle


 

Man kann Notizen in Büchern sowie Markierungen doch exportieren! Sie wurden nur zunächst nicht bei mir angezeigt, bis ich Clippings von Zeitungs-Artikeln erstellt hatte. Das erhöht den Nutzwert natürlich noch einmal. Abgesehen davon, dass Amazon noch mal 20 Dollar runtergelassen hat nachträglich. Dann hätte ich wohl auch weniger Zoll bezahlen müssen, aber das ist jetzt auch egal…