Geschäftsidee: Die Tochter in Second Life aufspüren


Noch ist Second Life etwas für die Early Adaptors. In spätestens 10 Jahren werden die Kids aber ihre Zeit in der virtuellen Realität verbringen, und da Gefühle dort genau so real sein können wie in der richtigen Welt, nützt es nichts mehr, mit dem Schwert ums Haus zu laufen, um die eigene Tochter vor bösen Jungs zu beschützen. Stubenarrest nützt da wenig. Computerverbot vielleicht, aber wie soll das funktionieren, wenn der Computer und das Internet für die Erfüllung der Schulpflichten unerlässlich sind?

Meine Idee: Aufpasser für virtuelle Welten. Ich eröffne eine Agentur für Eltern, die wissen wollen, was ihre Kinder in der virtuellen Welt so tun. Das kann man auch erweitern: Ehefrauen werden Detektive anheuern müssen, die sich in der virtuellen Realität auskennen, um die Untreue ihres Partners aufdecken zu lassen.

Schwachsinn? Wir werden sehen 🙂

Alte Druckkunst


 

Da ich mich momentan zwischen zwei Jobs bewege (eigentlich der einzig wirklich erholsame Urlaub, wenn man sich keine Gedanken macht, was die Kollegen im Büro gerade treiben), konnte ich die Zeit heute für einen Bummel durch die Hamburger Innenstadt nutzen. In der Thalia-Buchhandlung an den Großen Bleichen gibt es eine Ausstellung des Museums der Arbeit, bei der gezeigt wird, wie auf alten Druckmaschinen gedruckt wurde. Abgesehen davon, dass man sich dort kostenlos ein Lesezeichen mit den Namen der Liebsten drucken lassen kann, fiel mir auf, dass auf den Schubladen der Setzkästen die Namen der heutigen Schrifttypen standen; der Schriftsetzer erzählte mir auf Nachfrage, dass Futura und Bodoni keine Erfindungen der Computerzeit seien, sondern schon ziemlich viele Jahre auf den Buckel hätten. Böse Wissenslücke.

Die Futura stammt aus dem Jahr 1928, Bodoni ist gar aus dem 18. Jahrhundert. Dass die Größe in pt angegeben wird, hat auch nichts mit Pixel zu tun (wie ich bisher dachte), sondern mit einer alten Maßeinheit.

Der freundliche Schriftsetzer hat mir auch gleich noch ein paar andere Fragen beantwortet, zum Beispiel Zeichenabstände, was Microsoft Word alles nicht kann, und so weiter. Bis zum 26. August kann man die Damen und Herren des Museums dort besuchen.

Das letzte Mal


Das powerbook_blog bezeichnet so einen Tag wie heute als Das letzte Mal-Tag, und nachdem er so einen Tag Ende Juli hatte, so hatte ich ihn heute. Das letzte Mal das Büro aufgeschlossen, das letzte Mal mit den Kollegen zusammen Mittag gegessen und danach einen Espresso getrunken, das letzte Mal eine Bionade aus dem Kühlschrank gezogen, das letzte Mal… und dann ein komisches Gefühl im Magen, wenn man das Gebäude zum letzten Mal verlässt und sich dann erinnert, wie es damals war, als man das erste Mal dort ankam.

Gerade an der Tür…


…klingelte ein Vorwerk-Vertreter und fragte mich, ob meine Eltern da wären.

Ich bin 34 Jahre alt, habe bereits einige graue Haare und hätte eigentlich gedacht, dass ich alt genug wäre, um einen Vorwerk-Staubsauger zu kaufen. Anscheinend gehöre ich aber leider nicht zur Zielgruppe.

Meine Oma hatte sich jedes Jahr einen neuen Vorwerk aufschwatzen lassen, so dass meine Ma das alte Modell „erbte“. Und diese Staubsauger konnten Jahrzehnte ohne Probleme überleben, nichts konnte einen Vorwerk Kobold zerstören. Ich bin also der Marke Vorwerk durchaus positiv gegenüber eingestellt. Und genau jetzt benötigten wir auch einen Staubsauger. Schade.

Moleskine: Ideenbegräbnis erster Klasse


Ich bin ein Fan der sündhaft teuren Moleskine-Notizbücher, auch wenn ich die Sinnhaftigkeit manchmal hinterfrage. Dies hat auch das Magazin der Süddeutschen getan. Denn der wahre Zweck, so der Autor Tobias Kniebe angesichts der Ergebnisse einer Selbstversuch-Langzeitstudie, bestünde in der Pflege des Gefühls, seine Aphorismen, Bonmots und Ideen an einem wertvollen Ort geborgen zu haben, der ihrer einzigartigen Qualität entspricht. Ist es dann vollgeschrieben, wandert es ins Regal (ästhetisch ansprechender als Ringblöcke mit teilweise losen Blättern), wo es nie wieder angeschaut würde (hier kann ich dem Autor wiedersprechen, ab und zu sehe ich dort nach). Kniebes Schlußfolgerung: Das Moleskine schützt die Welt genau vor jenem Tiefsinn, mit dem man sonst seine Mitmenschen nerven müsste, und es schließt gerade die peinlichsten Geistesblitze sicher weg: Ein kleiner Giftschrank mit pietätvollen schwarzen Deckeln, ein Ideenbegräbnis erster Klasse.

Womit Herr Kniebe auf jeden Fall Recht hat: Wenn man eine Idee über einen längeren Zeitraum verfolgt, so kann sie sich über mehrere Moleskines hinwegstrecken, und das macht das Wiederauffinden und Weiterverarbeiten der Idee nicht einfacher…

Produktivität: David Allens Getting Things done


 

Ich hatte vor kurzem Life Balance vorgestellt, welches den üblichen Aufgabenlisten überlegen ist. Allerdings kann nicht alles an Aktivitäten darin abgebildet werden: auf jedem Schreibtisch landet eine Menge Papier, in jeder Mailbox kommen täglich unzählige E-Mails an, und Life Balance bietet (zunächst) keine unmittelbare Hilfe. Das ist der Punkt, wo David Allens Getting Things Done ins Spiel kommt.

Getting Things Done, von Anhängern auch einfach GTD genannt, ist die Beschreibung der Organisations-Methode David Allens, der 20 Jahre lang als Berater über 1.000 Menschen geholfen hat, organisierter und dadurch produktiver zu arbeiten. Letztendlich hat er ein System geschaffen, welches in einem positiven Arbeitsstil Klarheit schafft, was wann wie zu tun ist. Gleichzeitig weist Allen darauf hin, dass kein System allgemein gültig sein kann, aber es ist immer noch besser, überhaupt etwas zu tun als gar nichts. Allerdings, hat man erst eine Verbesserung der Produktivität auf einer Ebene erreicht, so stellen die Herausforderungen der nächsten Ebene die gerade erst funktionierenden Regeln wieder auf die Probe.

Allens System basiert auf zwei Punkten:

  • Alles, was erledigt werden muss, wird in ein logisches System gebracht, von dem man weiss, dass man sich darauf verlassen kann. Mit diesem System ist nicht der Kopf gemeint.
  • Zu jedem Input (alles, was irgendwie rein kommt, wird Input genannt) wird eine durchgängige Entscheidung getroffen.

Es muss deswegen alles in das System gebracht werden, da sich der Geist ansonsten damit beschäftigt und nicht frei ist; nur wenn das System zuverlässig ist, vertraut das Unterbewusstsein diesem System und erinnert einen nicht ständig daran, was eigentlich getan werden müsste (und das meistens zu einem Zeitpunkt, an dem man gar nicht daran arbeiten kann).

So ist es recht heilsam, erst einmal Inventur zu führen und alles aufzuschreiben, was getan werden muss. Oft sind es auch Verpflichtungen, die man sich selbst auferlegt hat. Hier gilt es zu klären, worin die Verpflichtung besteht und was getan werden muss, um sie erfüllen zu können. Gleichzeitig ist es wichtig, wie die Verpflichtungen aufgeschrieben werden: neben dem ergebnisorientierten Denken ist der wichtigste Faktor der, den nächsten Schritt aufzuschreiben, der getan werden muss. Also zum Beispiel nicht Reifen wechseln sondern Werkstatt anrufen wegen Termin für Reifenwechsel. Mit anderen Worten, Aufgabenlisten sollten nicht eine Ansammlung von Angelegenheiten sein, sondern auszuführende Arbeitsschritte.

Besonders fasziniert hat mich der Ablauf, den Allen auf seiner Website kostenlos als PDF zum Download anbietet. Denn das erste Hindernis, was es zu überwinden gilt, ist die Entscheidung, um was es sich eigentlich handelt, was da gerade als Input hereingekommen ist, das Erfassen: Kann man überhaupt ein Aktion damit durchführen? Ist es etwas, was von Wert sein könnte jetzt? Irgendwann? Je nachdem, was die Antwort ist, gibt es eine Entscheidung und eine Aktion, die durchzuführen ist. Allein dieser Ablauf erlaubt es mir, meinen Schreibtisch und meine E-Mail-Inbox innerhalb kürzester Zeit durchzuarbeiten. Keine Panik oder ein schlechtes Gewissen mehr, dass irgendwo zwischen den Mails oder den Papierstapeln eine wichtige Information oder ein Baustein meines Projektes schlummert, der mir im nächsten Moment ein Bein stellen könnte.

Dies ist nur ein kurzer Abriss des GTD-Systems. Jedem, der über zuviel Arbeit und Stress klagt, sei die deutsche Ausgabe mit dem etwas unbeholfen übersetzten Titel Wie ich die Dinge geregelt kriege, die bei Amazon weniger als 10 Euro kostet, ans Herz gelegt.

Links:

Produktivitätshilfe: Notizen aus Büchern und Zeitschriften erstellen


Manchmal sind es die kleinen Tricks und Kniffe, die die eigene Produktivität erhöhen, und so ging es mir auch mit diesem “Life hack“, wie ihn sein Erfinder Phil Gyford nennt. Nachdem ich letzte Woche auf 43 Folders davon gelesen hatte, kaufte ich mir grosse Post-It-Notizzettel, klebte einige davon hinter das Cover eines Buches, klebte einen auf die gegenüberliegende Seite des Textes, den ich gerade las, schrieb meine Notizen zu dem Gelesenen, klebte vollgeschriebene Post-It-Notizzettel auf die letzte Seite und nahm mir einen neuen Zettel von vorne. Kein zusätzlicher Notizblock, den man mitschleppen muss (auf den man zwischendurch sowieso andere Notizen macht, so dass die Notizen zu dem Buch fragmentiert werden); alles, was man braucht, ist das Buch mit einem Stapel eingeklebter Notizzettel und einen Stift. Hat man das Buch durchgelesen, nimmt man die Notizen heraus, kann sie neben seinen Monitor kleben und das Geschriebene digitalisieren. Die grossen Post-It-Notizzettel kosten etwas 80 Cent und sind für Menschen für mich, die Gelesenes mitschreiben müssen, damit sie es nicht vergessen, eine sinnvolle Investition.

Produktivitätshilfe: Life Balance


Wer mich offline kennt, der weiß, dass ich seit einigen Jahren mit dem Programm Life Balance von Llamagraphics arbeite, sowohl auf dem Palm als auch auf dem Mac (es gibt auch eine Windows-Version). Nachdem ich einige Monate mit der Aufgabenliste des Palms gearbeitet und diesen mit Microsoft Outlook synchronisiert hatte, bemerkte ich, dass dieses System mich nicht wirklich unterstützte in meiner Priorisierung der Aufgaben, die ich zu bewältigen habe. Life Balance hat einige Funktionalitäten, die allen anderen elektronischen Organisationssystemen, die ich kenne, überlegen sind.

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