Die Digital Analytics Association ist Geschichte – und keinen interessiert es

Ein bisschen überraschend war das schon. Ich hatte mit Jim Sterne vor kurzem noch gemailt, als es um den deutschen Ableger ging. Die DAA hatte meinem Webanalyse-Buch auch ein Geleitwort gespendet. Ein bisschen schade ist es schon.

Wer es nicht weiß: Die DAA war früher die WAA, die Web Analytics Association, und sie hat die meistgenutzte Definition von Web Analytics geschaffen. Zwar war diese Definition schon lange nicht mehr auf der Webseite zu finden, aber das hat die meisten Wissenschaftler, die die Zitate aus anderen Papern kopieren, nicht interessiert.

Wie aber kann es sein, dass trotz der Wichtigkeit von Daten eine solche Organisation aufgibt? Es könnte zum Beispiel daran liegen, dass viele zwar Google Analytics & Co installiert haben, aber die Daten gar nicht genutzt werden. In meinem letzten Paper, das leider noch nicht öffentlich ist, kam heraus, dass den meisten Anwendern auch gar nicht klar ist, dass das Einbinden des GA-Codes nicht ausreicht, um datengetrieben zu arbeiten. Und vielleicht liegt es auch ein bisschen an der DAA selbst, dass sie es nicht geschafft hat, die eigene Relevanz deutlich zu machen.

Ich war zuletzt nur noch aus Nostalgiegründen Mitglied. Dabei hatte ich meinen Studierendenstatus ausgenutzt, um die Mitgliedsbeiträge etwas zu senken.

Die Website ist bereits nicht mehr erreichbar.

Wird mein Content gelesen? Scroll-Tiefe pro Artikel als Conversion


Im September 2017 hatte ich noch darüber geschrieben, dass die Scrolltiefe ein besserer Indikator dafür wäre, ob ein Inhalt gelesen wurde als die reine Sitzungsdauer, die eh Quatsch ist. Einen Monat später veröffentlichte Google dann eine neue Funktion im Google Tag Manager, einen Trigger für die Sichtbarkeit von Elementen (in der deutschen Version der Release Notes fehlte der Hinweis). Damit lassen sich einige Nachteile des Scrolltiefen-Ansatzes kompensieren, vor allem die Einschränkung, dass nicht jede Seite gleich lang ist und “75% gelesen” nicht immer bedeuten muss, dass der Inhalt auch bis zum Ende gelesen wurde (75% wurde deswegen gewählt, weil viele Seiten einen immensen Footer haben und die Nutzer daher nicht zu 100% runterscrollen). Eine Seite bei mir hat so viele Kommentare, dass sie mehr als die Hälfte des Inhalts ausmachen. „Wird mein Content gelesen? Scroll-Tiefe pro Artikel als Conversion“ weiterlesen