Von WordPress zu Hugo: 15 Jahre Blogging


Zum 15. Geburtstag dieses Blogs gibt es nicht nur ein Redesign, sondern auch neue Technik unter der Motorhaube:

  • Blogdown ermöglicht es, mit R eine Website auf Basis von Hugo zu erstellen. So kann ich mit meiner Lieblingssprache mein Blog gestalten und muss nicht jedes Mal überlegen, wie ich meinen R-Code oder die Grafiken in WordPress kriege.
  • Der Output ist pures HTML, was die Abhängigkeit von Datenbanken, WordPress-Plugins etc zum einen abschafft und zum andern, und das ist für mich extrem wichtig, eine superschnelle Auslieferung von Inhalten ermöglicht (siehe Screenshot von den Google PageSpeed Insights unten bei den Tests mit meinem Preview-Server). Ich bekomme nun auch keine Mails mehr, weil irgendjemand versucht hat, in meinen Server einzudringen, oder weil der Datenbankserver zu viel Arbeitsspeicher benötigt.
  • Der Workflow ist fast vollautomatisch: Ich schreibe meine Texte in RStudio, committe einen Stand auf GitHub, und von da aus wird automatisch auf meinen Webserver deployed. Wenn mir was misslingt, gehe ich halt auf einen früheren Commit zurück. Continuous Deployment heißt das auf wohl auf Neudeutsch.

2005 hatte ich die erste Version des Blogs mit Movable Type realisiert. Damals wurden auch schon HTML-Seiten produziert, die dann nicht mehr in Echtzeit bei einem Seitenaufruf generiert werden mussten. Ich weiß nicht mehr, wann und warum ich auf WordPress wechselte. Vielleicht weil es dort mehr Erweiterungen gab. 10 Jahre war ich dann mindestens auf WordPress und mehr als einmal enorm genervt.

Der Wechsel auf Hugo lief nicht vollautomatisch. Der WordPress to Hugo Exporter war die einzige von den populären Optionen, die bei mir halbwegs funktioniert hat. Es ist notwendig, den Platz, den ein Blog heute auf der Disk und in der DB beansprucht, noch mal auf der Disk frei zu haben, denn alles wird darauf als Flatfiles repliziert. Die Fehlermeldungen, die das Skript ausspuckt, sind nicht hilfreich bei der Identifikation dieses zu erwartenden Fehlers. Gleichzeitig wurden nicht alle Seiten korrekt konvertiert, so dass ich fast alle Seiten noch mal anfassen musste.

Dabei ist mir zum einen aufgefallen, was sich alles seit 2005 geändert hat:

  • Menschen und Blogs, die ich vermisse, gefühlt gibt es kaum noch richtige Blogs,
  • Themen, die mich entweder heute noch interessieren oder bei denen ich mich frage, wie sie mich überhaupt interessieren konnten,
  • und jede Menge Links zu externen Seiten, die einfach tot sind, obwohl es die Seiten noch gibt.

Das Web ist genau so wenig statisch wie wir es sind, und die 15 Jahre sind für mich eine schöne Dokumentation meiner unterschiedlichen Etappen.