Grand Theft Auto 4-Werbung & Musik


Ich bin kein Computerspielfan, habe noch nie eines gekauft (Schach und Sims ausgenommen), aber die nun ständig laufende Werbung für Grand Theft 4 hat mich mit dem Song von LCD Soundsystem ziemlich mitgerissen

Das Stück heißt “Get Innocuous!” und ist von der Platte “Sound of Silver”. Ist schon etwas älter, aber da sieht man mal, was die richtige Musik in einer Werbung bewirken kann: Jetzt blogge ich schon über Computerspiele…

Zeitreise


Eine meiner auf ewig heiß geliebten Singles ist “Caravan of Love” von den Housemartins. In Wahrheit war das Stück gecovered von Isley Jasper Isley. Was ich nicht wusste, ist, dass die Housemartins das auch live singen konnten (hierbei bitte auf den Mann im roten Shirt achten):

Erkannt? Nein? Ist auch schwer. Das ist Fatboy Slim, der sich damals noch Norman Cook nannte. Fatboy Slim hat sich später auch gerne woanders bedient, zum Beispiel beim Joker:

Der stammt eigentlich von Steve Miller, der damit 1973 seinen ersten großen Hit hatte:

Aus dem gleichen Jahr stammt “Fly like an Eagle”, das eines meiner Lieblingslieder von Steve Miller ist:

Im Angesicht des Todes


Da gerade James Bond – Im Angesicht des Todes läuft, hier eine weitere Zeitreise zurück in die 80er Jahre:

Duran Duran: A View to a Kill

Grace Jones (die böse Frau im Film): I’ve seen that face before

Duran Duran musste ich in den 80ern natürlich hassen, weil jedes Mädel auf Simon Le Bon & Co stand und jedes Zimmer war mit Bravo-Postern zugekleistert. 10 Jahre später aber fand ich Duran Duran ziemlich cool als sie Grandmaster Flashs White Lines gecovert hatten:

 

Human Fly


The Cramps gibt es schon genau so lange, wie es mich auf der Welt gibt, eine ganze Weile also. Was ich bisher nicht wusste: Sie waren zusammen mit Klaus Nomi in dem Film Urgh! A Music War zu sehen, den ich leider nie gesehen habe. Ich hab die Cramps sogar schon mal live gesehen, ist schon eine Ewigkeit her, aber auch bei dem Auftritt war Poison Ivy so cool wie in dem folgenden Film. Und Timo, das hier ist Kult, also nicht lästern

Kinderlieder



In den letzten beiden Wochen war ich auf zwei Konzerten für Kinder, einmal von Fredrik Vahle, einmal von Volker Rosin. Fredrik Vahle ist derjenige, dessen CDs man den Kindern gerne unterschiebt, damit sie etwas Vernünftiges hören, Volker Rosin lernen die Kinder automatisch durch KIKAs Tanzalarm kennen. Der eine hat für seine Verdienste in der Entwicklung des „neuen Kinderliedes“ den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhalten, der andere hat es mal in die Top 20 geschafft. Der eine hat eindrucksvolle Textzeilen wie “Ciao, es war schön/Euch hier zu sehen/Doch einmal kommt die Zeit zum Auseinandergehen” geschaffen, der andere lädt mit “Clap your hands, wir sind Mambo-Fans” (oder so ähnlich) zum Mitsingen ein.

Offensichtlich hatte ich mich mehr auf Fredrik Vahle gefreut als auf Volker Rosin, unserer Tochter aber hatte bei beiden Konzerten Spass und erkannte wohl keinen Unterschied (sie sagte aber, dass sie Rosin besser fand, weil er mehr Krach mit den Kindern gemacht hätte). Nun habe ich gestern aber meine Meinung zu Volker Rosin ändern müssen: Abgesehen davon, dass er auch die Erwachsenen zum Lachen brachte (Frage an ein Kind auf der Bühne: “Woher kennst Du das Lied?” “Von der CD.” “Ihr habt eine CD von Volker Rosin?” “Ja.” Ist das eine Original-CD oder eine gebrannte?”…), war er wirklich engagiert, hat sein Programm nicht einfach abgespult und darüber hinaus jedem Kind eine Autogrammkarte geschenkt und stand kostenlos für Fotos mit Kindern zur Verfügung. Ich hatte erwartet, dass für ein Polaroid-Foto mit ihm 6 Euro genommen wird (so war das neulich im Zirkus, nur dass man dort neben einem Elefanten stehen konnte), aber anscheinend hatte ich die Kommerzialität hier überschätzt.

Fazit: Mit der Musik kann ich immer noch wenig anfangen (”Der König der Kinderdisco” klang für meine Freundin und mich irgendwie nach “Der König von Mallorca”), und wir werden unserer Tochter weiterhin Fredrik Vahle-CDs untermogeln wie Gemüse zwischen die Nudeln; aber zumindest musste ich mein Vorurteil gegenüber Volker Rosin gestern aufgeben. Er wirkte richtig sympathisch, und es schien ihm wirklich Spass zu machen, mit den Kindern zu singen. Ach ja, und sollten wir tatsächlich mal eine CD von ihm haben wollen, dann werden wir sie auch kaufen, man weiß ja nie, welches Kind nächstes Jahr auf der Bühne steht.

The Nomi Song


Habe heute Abend The Nomi Song gesehen, die Dokumentation über Klaus Nomi, der in Berlin geborene Countertenor, der Anfang der 70er Jahre sein Glück in New York versuchte und wenige Jahre Ruhm genießen konnte, bevor er 1983 als einer der ersten Berühmtheiten an AIDS verstarb. Ich habe Klaus Nomi das erste Mal Anfang der 80er Jahre gesehen, als er bei “Na Sowas” mit Thomas Gottschalk aufgetreten war, ich muss ungefähr 10 Jahre alt gewesen sein. Das Lied “Total Eclipse” kennen die meisten wahrscheinlich nur von Rosenstolz mit Marc Almond.

Die Dokumentation fand ich eher enttäuschend, da zum Beispiel der zeitliche Rahmen der einzelnen Karriereschritte Nomis unklar bleibt. Die Einflüsse der 20er Jahre (zum Teil erinnern mich die Kostüme an die Kostüme des Bauhaus-Theaters) bleiben fast unerwähnt. Trotzdem ist einiges interessantes Filmmaterial dabei, das zuvor nicht veröffentlich worden war, vor allem private Aufnahmen, die Nomi ungeschminkt zeigen. Traurig stimmen die Aussagen seiner ehemaligen Bandmitglieder, die ihn nicht mehr im Krankenhaus besuchten, als er im Sterben lag; er muss sehr allein gewesen sein, denn niemand wusste zu der Zeit, ob der “Schwulen-Krebs” ansteckend war oder nicht (erwähnt werden sollte dies auch, da seine ehemaligen Bandmitglieder nicht böswillig waren, er hatte sie zudem zuvor auch unfair behandelt).

Ein wunderschönes Video ist dann noch dieses hier, The Cold Song, wo Nomi schon etwas gezeichnet war:

 

Andre Rieu in San Francisco


Wer bisher dachte, dass wir in Europa fraglos alles übernehmen, was wir von den Amerikanern bekommen koennen und somit unsere Kultur untergraben: Es ist UMGEKEHRT! Andre Rieu ist, so der Verkäufer, sehr erfolgreich in den USA.