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Die Drohnen kommen

13. Februar 2008 By Tom Alby 1 Kommentar

Manchmal ist es erschreckend, wenn man von der eigenen Phantasie überholt wird.

Vor einiger Zeit hatte ich mit großem Interesse den Videofilm zum Chaos Communication Camp 2007 gesehen, und insbesondere die Aufnahmen von den Quadrokopter-Drohnen hatten es mir angetan. Es kribbelte in meinen Fingern, eine Mikrodrone selbst zu bauen, und trotz Zeitmangel hat mich der Gedanke daran nicht mehr losgelassen. Doch was ist eine Drohne ganz genau und was kann man mit ihr machen?


Quelle: Wikimedia

In diesem Fall ist von einem sehr kleinen Hubschrauber-artigen unbemannten Luftfahrzeug die Rede, das mit vier elektrobetriebenen Propellern fliegt und so gut wie kein Geräusch verursacht. Drohnen werden entweder ferngesteuert oder können sich anhand von GPS-Daten autonom fortbewegen. Sie schleppen eine Foto- oder Videokamera mit sich, deren Bilder live an den Boden gesendet werden.

Ungeachtet der Faszination für die Technik war mir nicht wirklich klar, was ich eigentlich mit so einem Ding soll: Es interessiert mich nicht, mit der auf der Drohne installierten Kamera durch die Fenster meiner Nachbarn zu schauen oder potentielle Überwacher zu überwachen. Eine mögliche Überwachung durch Dronen außerhalb des militärischen Kontexts war für mich außerdem eher Zukunftsmusik.

Nun aber habe ich gestern in den Nachrichten gesehen, dass in Sachsen zukünftig Drohnen in Fußballstadien die Fans beobachten sollen, eine Drohne von der deutschen Firma MicroDrones für 65.000 Euro ist bereits bestellt (das CCC-Modell kostet im Eigenbau weniger als 1.000 Euro), und bei Heise wird hinzugefügt, dass die Bundespolizei auch schon zwei Dronen besitzt.

Niemand wird bestreiten, dass es sehr viele gute Einsatzmöglichkeiten für Drohnen gibt, sei es um schnell Informationen über die Lage bei Katastrophen zu erhalten, sei es um ein Terrain wie ein Fußballstadion vor einer Veranstaltung auf verdächtige Gegenstände zu überprüfen. Es geht hier um die Aufklärung möglicher Gefahren, um zum Beispiel Rettungskräften einen Überblick über eine für sie selber gefährliche Situation zu verschaffen oder eine Katastrophe zu verhindern. Doch Fußballfans während des Spiels durch Drohnen zu beobachten ist eine andere Sache. Nicht dass ich irgendwelche Sympathien für Hooligans hege, aber hier werden Menschen überwacht, Orwell lässt grüßen. Selbstverständlich geschieht dies alles lediglich nur zur Dokumentation, so die Polizei, damit eine ordentliche Beweisführung ermöglicht wird. Niemand müsse Angst haben, dass Drohnen durch die Straßen fliegen und in die Fenster schauen, so ein Sprecher der Landespolizeidirektion. In anderen EU-Ländern sind Dronen bereits erprobt, zum Beispiel in England.

Liest man aber den anderen Artikel auf heise.de, wer zu den Kunden der Firma Microdrones gehört oder schaut sich einige der Videos auf der Seite des Herstellers an, dann kann man schnell in eine andere Richtung denken (der Firma Microdrones muss zugute gehalten werden, dass sie dem CCC einen Quadrokopter kostenlos überließ). Man kann Dronen sogar mieten, und auch hier wird davon gesprochen, dass dies neben dem Fotografieren von Landschaften auch für Sicherheitsfirmen interessant wäre. Sie wollen wissen, was Ihr Partner tut, wenn Sie auf Reisen sind? Eine Detektei kann mit einer Mikrodrohne für Klarheit schaffen.

Laut Wikipedia

kam die Schweizer Armee in negative Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass sie routinemäßig zu Trainingszwecken zufällig ausgewählte Privatautos und Zivilpersonen bei ihren Trainingsflügen mit Aufklärungsdrohnen aus 1.500 Meter Höhe mit hochempfindlichen Wärmebildkameras verfolgte und filmte.

Dies geschah bereits 2004. Und führt man sich dann noch vor Augen, dass diese Drohnen auch schon sehr viel kleiner zu haben sind und garantiert noch kleiner werden, so wäre es auch vorstellbar, dass man sie irgendwann von einem Insekt nicht mehr unterscheiden kann. GPS-Daten mit Einwohnermeldeamtdaten in Verbindung zu bringen, kann auch nicht so schwer sein.

Doch warum sollte der Staat seine Bürger so überwachen wollen? Vielleicht aus dem gleichen Grund, den der Staat angibt, warum er bereits die Internet- und Telefonkommunikation aller Bürger überwacht. Beim Telefon und Internet haben es die meisten Bürger nicht mitbekommen oder es hat sie nicht interessiert. Mal sehen, ob das bei den Drohnen anders sein wird.

Eine Frage, die noch nicht geklärt ist: Wie werden selbstgebaute Drohnen in Zukunft behandelt werden? Unter 5 Kilo Eigengewicht darf ohne besondere Genehmigung alles in die Luft steigen. Wie lange wird das noch erlaubt sein? Werden selbstgebaute Drohnen andere Drohnen ausfindig machen können?

Update: Wunderbares Video von den beiden Entwicklern von der Mikrokopter-Seite

Noch ein Update: Auf Kais Blog wird darüber diskutiert, dass die vermehrte Sichtung von UFOs auch dadurch erklärt werden kann, dass diese UFOs auch einfach Drohnen sein könnten; außerdem wird auf Miniatur-Drohnen eingegangen.

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Kategorie: Gadgets Stichworte: drohne, mikrokopter, privacy, quadrokopter, security

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Jens | ITG Fotoflug meint

    17. April 2016 um 23:04

    Ich mache selbst Fotos mit einer Drohne und kann Entwarnung geben: So einfach wird kein Detektiv mit einer Drohne eine Person überwachen können. Zum einen ist die Flugzeit der kleinen Dinger mit 7-15 Minuten viel zu gering und ausserdem ist das deutsche Luftrecht da ziemlich eindeutig: Man darf nicht in Innenstädten fliegen, nicht über Strassen, nicht über Personen etc… und dazu sind selbst die kleinen Quadrocopter schon so laut wie ein Wespenscharm, so dass man sich damit kaum “heimlich, still und leise” anschleichen kann. 🙂

    Was die meisten Leute mit den Drohnen mit Kamera machen, ist in der Regel sowieso illegal. Ich habe hier einen kleinen Artikel darüber verfasst, warum es so ist: https://www.itg-fotoflug.de/rechtliches-ist-die-verwendung-einer-fpv-brille-mit-einer-drohne-legal/

    Aber du hast trotzdem Recht, dass die Drohnen auch von Polizei und anderen Behörden immer mehr eingesetzt werden. Aber ich denke, die nutzen es eher um große Unfälle aus der Luft zu dokumentieren. Das Fliegen über Demonstrationen und Menschenansammlungen sollte auch denen verboten sein, denn schließlich können auch diese Drohnen abstürzen.

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Die digitale Welt wird unser Leben verbessern, daran glaube und arbeite ich seit 1994. Bei Firmen wie Google, Bertelsmann, bbdo und heute Euler Hermes. Mein Fokus liegt dabei auf Datenanalyse & Data Science, digitalen Geschäftsmodellen sowie der damit verbundenen Unternehmenskultur.

Um mein Wissen weiterzugeben schreibe ich Artikel und Bücher und lehre unter anderem an der HAW Hamburg. Auf dieser Seite blogge ich über spannende Daten- und Digitalisierungsthemen sowie über Musik und Lifehacks.

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