ACHTUNG: The Compact hat NICHTS mit dem Magazin Compact zu tun!
Vor 4 Wochen hatte ich beschlossen, für 6 Monate dem Konsum zu entsagen und nichts Neues mehr zu kaufen. Vorab: Es ist einfacher als man denkt, und es ist erleichternd. Es muss nicht mehr auf die letzte Minute irgendetwas gekauft werden, nur weil man irgendetwas kaufen will. Allerdings habe ich auch von Ausfällen zu berichten:
- 1 Jeans (eine ist kaputt gegangen, und ich hatte zwischen zwei Dienstreisen nicht die Zeit, eine gebrauchte kaufen zu gehen)
- 1 Speicherkarte für die Digitalkamera (während des Urlaubs hatte ich zu wählen, ob wir entweder weniger Fotos schießen oder den Speicher kaufen; an eBay war kurzfristig nicht zu denken)
- 1 Software-Update (absolut sinnlos, die Software hatte es vorher gut getan)
- 1 Buch für das Tochterherz
Alles in allem nicht die großen Ausgaben, aber bis auf das Buch ärgerlich (ich glaube, ich werde bei Büchern generell Ausnahmen zulassen, sofern die Bücher wirklich sofort gelesen werden; ich kann aus beruflichen Gründen auch nicht immer warten, bis ein Buch gebraucht erhältlich ist). Da Lebensmittel erlaubt sind, habe ich von den Dienstreisen Schokolade mitgebracht oder wir haben Geschenke, die wir “auf Vorrat” hatten, verwendet. Meine Freundin hat von der ganzen Geschichte insofern profitiert, da einige Anschaffungen für sie fällig waren; auch sind Ausgaben für Konzerte usw. erlaubt, und somit ist der Geldbeutel also nicht wirklich geschont worden.
Die Teilnehmer der Compact-Gruppe bei Yahoo! gehen noch viel weiter, einige machen sich Gedanken, wie sie bei Gas, Wasser und Strom sparen können, was zu Vorschlägen wie das mehrmalige Verwenden von Wasser führt (Waschwasser nehmen für die Toilette). Energie sparen ist eine gute Idee, und ich habe mir vorgenommen, meinen Rechner nicht mehr im Ruhezustand zu lassen, sondern wirklich runterzufahren, wenn ich ihn nicht brauche.
Noch radikaler ist ein Ehepaar an der Ostküste, das ihr Experiment No Impact nennt und über das sogar die New York Times geschrieben hat: Sie leben nur von organic food, das im 400 Kilometer-Radius von Manhattan angebaut wurde, produzieren keinen Abfall bis auf Kompost, verwenden kein Papier und benutzen keine carbon-fueled transportation. Kein Toilettenpapier. Ganz uneigennützig ist das Projekt nicht, denn der Ehemann ist Schriftsteller und verwendet das Erlebte für ein neues Buch.
Auch wenn ich nicht ganz so radikal vorgehe, so sind die ersten 4 Wochen ganz gut gelaufen. Das ist nun mein Plan für den nächsten Monat:
- Alles bei ebay loswerden, was ich nicht wirklich brauche
- Keine Getränke mehr in Plastikflaschen oder Pappbechern kaufen (sofern es sich vermeiden lässt, bei Flugreisen ist das etwas schwierig, schließlich kann man seine eigenen Getränke nicht mehr mitbringen)
- Die Rechner abends immer runterfahren, ebenso den Fernseher/DVD-Player nicht mehr auf Standby lassen
- Endlich mal die Bücher lesen, die noch ungelesen im Regal stehen