In der ZEIT vom 4. Dezember 2014 wird wieder über alternative Wirtschaftfsformen durch den technologiebedingten Wegfall von Arbeitsplätzen geschrieben, dieses Mal in einem Interview von Uwe Jean Heuser mit Jeremy Rafkin. Dieser zitiert eine Rede von Larry Summers aus dem Jahr 2001, der sagte, dass die Wirtschaft eine neue Revolution wie die der ELektrifizierung erleben werde, denn Grenzkosten für Video-, Audio- und Textinformationen werden auf fast 0 sinken. Gewinne könne man dann nur noch durch Monopole erzielen, aber man wisse noch nicht, welches System den Marktkapitalismus ablösen würde. Dies, so Rafkin, sei eigentlich paradox, denn die Marktwirtschaft hätte dann die effizientesten Märkte überhaupt geschaffen, nur gäbe es dann auch keine Gewinne mehr, so dass eine Wirtschaft des Teilens entstehen könne. „Das Ende der Massenbeschäftigung“ weiterlesen
Die ganze Welt als Konkurrenz?
Als ich ein kleiner Junge war, ging ich jeden Morgen auf dem Weg zur Schule an einem seltsamen Laden vorbei, vor dem Menschen rauchend und Bier trinkend standen. Meistens standen die meisten Menschen dort, manchmal eilten ein oder zwei dieser Menschen schnell davon. Erst viel später verstand ich, dass dies kein Laden war, sondern eine Vermittlung für Tagelöhner. Wir sprechen hier über die späten 70er und frühen 80er Jahre. „Die ganze Welt als Konkurrenz?“ weiterlesen
Die Lüge der Shared Economy
Einen herausragenden Text über die Shared Economy hat Tilman Baumgärtel für die ZEIT-Ausgabe 27/2014 abgeliefert. Darin schreibt er, dass das Schwärmen “von einer nachhaltigeren, partizipativeren Wirtschaft” den Unternehmen gegenüber steht, die sich ausgerechnet an dieser so sozialeren Teile-was-Du-hast-Wirtschaft bereichern wollen. Zum einen unterlaufen laut Baumgärtel Unternehmen wie Uber angeblich Arbeitsstandards und Rechtsvorschriften. Zum andern sind diese Unternehmen nun die Mittelsmänner, durch deren Ausschalten sie angeblich günstiger seien. Ob Uber für einen Taxifahrer wirklich besser ist, da er nun ja nicht mehr die Funkzentrale bezahlen muss, sei fraglich. Baumgärtel sieht außerdem die Gefahr eines neuen Prekariats aus Tagelöhnern, die nur von Arbeitsbörsen leben können: “So entsteht eine Schattenwirtschaft, die wenig mit dem ursprünglichen Ziel der Sharing-Economy zu tun hat, ungenutzte Ressourcen durch gleichberechtigten Tausch zwischen Anbietern produktiv zu machen.” Und da jeder sozusagen selbständig sei, könne man sich auch nicht mehr organisieren für bessere Bedingungen. „Die Lüge der Shared Economy“ weiterlesen