Ein Jahr lang nichts kaufen: Juni-Bericht


Tatsächlich nichts gekauft außer ein paar gebrauchte Schallplatten (zum Teil echte Schnäppchen) und eine Fahrradtasche. Bei letzterer hatte ich probiert, etwas Gebrauchtes zu finden, aber ich bin mir bei eBay mit keinem Käufer einig geworden. Die wollten zum Teil für abgerockte Taschen einen Preis fordern, den ich fast für eine neue Tasche zahle, ohne die heute sehr praktischen Halterungen. Reingefallen bin ich mit den Angeboten von Valkental und 2bag. Beide machen super Werbung, aber die Valkental-Tasche hat 5 Minuten am Fahrrad gehalten, bis die Halterung abgerissen war, 2bag konnte einfach nicht liefern.

Meine „Verfehlung“ vom Januar und der im April gekaufte Synthie sind bei eBay eingestellt.

1 Jahr nix kaufen: Mai-Bericht

Der Monat Mai lief sehr gut, bis auf eine teure Ausgabe, die ich aber nicht verhindern konnte: Ich habe meine Brille verloren. Keine Ahnung, wie ich das geschafft hatte, aber ich musste eine neue kaufen. Die war sehr teuer 🙁 Da sie aber kein Luxus oder Konsum ist, zähle ich sie nicht mit bei diesem Projekt.

Hinzu kommt ein Notenständer, den ich gebraucht nicht finden konnte, zumindest nicht so, wie ich ihn haben wollte. Das wars. Kostenpunkt 16.99 Euro.

Ein paar gebrauchte Platten kamen auch noch dazu. Aber auch die zähle ich bei diesem Projekt nicht mit.

Finanzen und Budgets besser managen mit Unterkonten


 

Diesen Artikel schreibe ich, weil ich in Gesprächen immer wieder feststelle, dass die eigenen Finanzen zu managen ein Thema ist, insbesondere bei Schülern und Studierenden, die das nicht zuhause gelernt haben. Somit habe ich einen Artikel, den ich immer gut verschicken kann :

Ich bin ein großer Freund des Budgetierens, das heißt, dass ich relativ genau plane, wie viel Geld ich für was im Monat ausgeben möchte. Damit am Ende des Geldes nicht noch viel Monat über ist, lege ich zu Beginn des Monats Geld für verschiedene Zwecke in (virtuelle) Umschläge. Zum Beispiel für

  • Haushalt
  • Abos
  • Mobilität
  • Sparen
  • Urlaub

Meine Erfahrung ist, dass man, wenn man nicht budgetiert, mehr Geld ausgibt als man eigentlich will. Gerade beim Sparen finde ich es wichtig, dass man nicht das spart, was am Ende des Monats überbleibt, sondern gleich zu Beginn des Monats die Sparsumme beiseitelegt. Das Budgetieren erleichtert auch Entscheidungen. Wenn ich wie letztes Jahr ein neues Instrument lernen möchte, was darf es mich kosten an Unterricht, Anschaffungskosten, Wartungskosten etc, damit ich noch im Budget bleibe?

Früher war das eine relativ komplexe Geschichte. Man konnte Umschläge (aus Papier) nutzen für die verschiedenen Zwecke plus das Girokonto plus das Sparbuch etc. Oder man führt ein Haushaltsbuch. Das erfordert viel Disziplin und ist aufwändig. Alles auf einem Girokonto zu managen finde ich noch schwieriger. Erst jetzt durch einige Neo-Banken, die Unterkonten anbieten, macht das Budgetieren richtig Spaß, finde ich.

Wie funktioniert das genau?

Ich teile hier einige Details zu meinen Budgets. Jeden Monat lege ich Geld für die folgenden Bereiche zurück:

  • Mobilität: 100€. Ich besitze kein Auto und bestreite meine Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad, manchmal mit einem Cambio, ab und zu auch mit einem eRoller oder auch einem Moia. Und dann fahre ich auch noch mit dem HVV oder der Bahn. Für all das möchte ich im Monat nicht mehr als 100€ ausgeben. Meistens bleibe ich weit unter den 100€, aber wenn ich dann mal eine längere Fahrt vor mir habe, zum Beispiel nach Berlin, dann ist es gut, hier eine Reserve zu haben. Als die eRoller rauskamen, hatte ich zunächst etwas zu viel Geld dafür ausgegeben; klar, war neu, hat Spaß gemacht, aber dann musste ich hier nachschießen. Dann war mir sofort klar, ich gebe zu viel Geld dafür aus.
  • Gesundheit: 50€. Ich habe eine Krankenversicherung mit Selbstbeteiligung, für die ich jeden Monat Geld beiseitelege. Zusätzlich bezahle ich hieraus alles, was die Krankenkasse nicht bezahlt. Ist am Ende des Jahres Geld über, super, dann kommt es ins Depot.
  • Abos und Mitgliedsbeiträge: 70€. Darunter fällt Apple Music, mein Mitgliedsbeitrag bei D64, usw. Abos getrennt zu halten finde ich wichtig, denn auch wenn jedes Abo nur ein paar Euro im Monat kostet, da kommt dann doch ziemlich viel zusammen übers Jahr.
  • Ein Haushaltskonto: Betrag verrate ich nicht, aber wir versuchen hier im Budget zu bleiben. Idealerweise hat man hier ein gemeinsames Konto mit den anderen Haushaltsmitgliedern.
  • Eine Urlaubskasse, die ich mittlerweile bei Growney bespare.
  • Taschengeld: 200€. Ja, ich zahle mir selbst Taschengeld aus 🙂 Davon bezahle ich zum Beispiel Fischbrötchen. Aber auch hier versuche ich nicht alles auszugeben, so dass ich mir zwischendurch etwas mehr leisten kann. Meine Querflöte habe ich zum Beispiel so finanziert.
  • Sparen, den genauen Betrag verrate ich nicht, aber hier diversifiziere ich in verschiedenen Angeboten, Growney, Estateguru, Scalable, meinem Finanzberater und eine eiserne Reserve (3-6 Monatsgehälter) auf einem Tagesgeldkonto.

Hinzu kommen Bereiche, für die ich gerne eigene Konten habe:

  • Ein Kleinunternehmerkonto, über das ich alles abwickle, was mit meinem Nebenerwerb zu tun hat (Lehraufträge, Bücher-Tantiemen, Google AdSense bei den Einnahmen, Webspace etc bei den Ausgaben). Ich halte das gerne getrennt, weil das Finanzamt auch gerne irgendwann etwas davon haben möchte, außerdem ist es so für mich einfacher, die Steuer zu machen.
  • Ein Immobilienkonto, wo alles drüber läuft, was mit dem Thema zu tun hat, also Mieten, Kredite, Verwaltergebühren, Grundsteuer, etc. Ab und zu muss etwas repariert werden, und dann ist es immer gut, das nicht mit anderen Budgets durcheinander zu bringen.

Hätte ich das alles nun auf einem Konto, so wäre es kompliziert, den Überblick zu behalten. Klar, es geht, aber ich bezahle gerne Geld dafür, wenn ich das alles getrennt halten kann und Dinge automatisch laufen. Ja, das klingt alles nicht besonders minimalistisch, mit mehreren Konten, aber ich versuche damit den Aufwand so gering wie möglich zu halten, damit ich weniger Zeit damit verbringen muss.

Girokonten mit Unterkonten

Wie gesagt bieten einige Neobanken mittlerweile Girokonten mit Unterkonten an. N26 war hier finde ich weit voraus mit den Spaces. Eine wirklich gute Idee, zumal es Menschen überhaupt erst einmal auf die Idee bringt, ihr Geld zu budgetieren. Aber damit das wirklich alles automatisch laufen kann, müssen diese Spaces eigene IBANs haben. Gab es anfangs nicht, mittlerweile haben sie diese auch, aber leider kam das Geld zumindest bei mir nicht immer zuverlässig auf den Unterkonten an. Und der Support war hier nicht besonders hilfreich. Ich sehe nicht ein, dass ich dafür bezahle, mich unfreundlich behandeln zu lassen. Auch wenn N26 mir als einziger der Kandidaten sofort einen Dispo angeboten hat, der manchmal ganz hilfreich sein kann.

bunq war lange Zeit mein Favorit, auch weil sie einige Features haben, die zusätzlich hilfreich waren, zum Beispiel virtuelle Kreditkarten. So hatte ich die Möglichkeit, jedem Unterkonto auch eine eigene virtuelle Kreditkarte zuzuordnen. Eine tolle Geschichte, denn dann muss man nicht erst das Geld hin- und herschieben, sondern MOIA etc buchen direkt vom Mobility-Konto ab. Leider trat wie bei N26 das Problem auf, dass Geld nicht immer zuverlässig auf den Unterkonten ankam, nachdem die deutschen IBANs eingeführt wurden. Als Google mir dann eine Nachricht schickte, dass eine Zahlung retour kam und bunq dann meinte, dass ich ja nicht kooperativ sei, weil ich Google nicht dazu bringen würde, mehr Informationen herauszugeben, war es für mich genug. Ich hatte mich schon vorher über die Abzocke bei bunq geärgert, dann mit dem wirklich unfreundlichen Support, nee, dafür möchte ich nicht bezahlen, egal wie gut das Konto ist. Und dann war ich ganz schnell weg.

Nun bin ich bei Vivid gelandet und teste deren Angebot. Wie bunq bietet Vivid auch virtuelle Kreditkarten, allerdings muss man für diese 1€ zahlen. Das ist es mir wert. Vivid bietet auch keine EC-Karte, was schade ist, denn die benötigt man leider immer noch häufig, bunq und N26 haben die im Angebot. Der Signup funktionierte nicht ganz einfach für mich, viele Probleme. ABER: Der Support ist wahnsinnig nett UND hilft auch wirklich. Hoffen wir, dass das so bleibt und man nicht wie irgendwann bei N26 auch herablassend behandelt wird. N26 hatte zu Beginn nämlich auch einen super Support.

Vivid hat für mich den Nachteil, dass es zu viel Schnickschnack im Interface hat, den ich nicht benötige und den man auch nicht ausblenden kann. Ich will kein Stock Rewards-Konto, und das mit der Krypto-Währung ist auch nicht das, was ich benötige, zumal man hier kein eigenes Wallet hat. Das fänd ich wirklich spannend. Aber das Vivid-Konto löst mein Problem, dass ich gerne budgetieren und automatisieren möchte. Mein Gehalt lasse ich mir aber immer noch auf ein klassisches Konto bei der ING überweisen. Irgendwann möchte ich aber nur noch ein Konto haben.

Spannend finde ich auch tomorrow und würde die sogar am liebsten nutzen, aber die bieten leider keine IBANs für ihre Pockets, die sowas sind wie die Spaces bei N26. Auf Nachfrage hieß es, dass man es auf dem Radar hätte, aber man könne nicht sagen, wann es käme.

Was ich nicht verstehen kann: Warum unternehmen die Direktbanken hier nichts? Die DKB bietet ein zusätzliches Konto an, ebenso die ING, aber mehr als eines geht nicht. Beide Banken haben mit Corporate-Bla Bla auf meine Anfrage reagiert. Beide Banken bieten kostenlose Girokonten an und könnten hier endlich Geld mit Girokonten verdienen. Aber irgendetwas hält sie davon ab. Für mich völlig unverständlich.

Fazit

Abschließend kann man sagen, dass keine Bank wirklich das Problem komplett löst. Während die Direktbanken superfreundlichen Support haben, kriegen sie kein Konto an den Start, dass eine Budgetierung ermöglicht. Und die Neo-Banken kranken vor allem am schlechten und unfreundlichen Support (bis auf Vivid) sowie an Fehlerchen oder fehlenden Features, die bei den großen Banken eben nicht vorkommen. Ich glaube, dass man hier wirklich ein Problem lösen könnte, nur vielleicht sehen es auch nicht genug Menschen als Problem, dass sie ihre Finanzen nicht geregelt kriegen ohne Budgetierung 🙂 Oder wenn man an die Dispo-Zinsen denkt, vielleicht sind diese einfach eine zu gute Einnahmequelle, als dass man den Kunden helfen wollte, ihr Geld sinnvoller zu managen.

Was ist Minimalismus? Und wie startet man damit?


 

Ich werde hier in den nächsten Wochen und Monaten alles zum Thema Minimalismus zusammentragen, was meine bisherigen Erfahrungen, Fehler und Erkenntnisse sind. Der Artikel wird dann fortlaufend aktualisiert.

Was ist Minimalismus?

Neben der Kunstrichtung hat sich in den letzten Jahren Minimalismus auch als Lebenshaltung entwickelt. Selbst auf Netflix gab es eine Dokumentation zu dem Thema, mit den Autoren Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus als Erzähler. Auf Prime Video gab es die Doku “My Stuff – Was brauchst Du wirklich”, in der der Protagonist alles in ein Lagerhaus brachte und sich jeden Tag eine Sache herausholen durfte. Dass er am Anfang nackt durch die Stadt im Schnee zu dem Lagerhaus laufen musste, sollte nicht als repräsentativ für die Minimalismus-Bewegung interpretiert werden. Und selbst im deutschen Fernsehen wurde ein Bericht produziert, vom NDR, “Wie viele Dinge brauchen wir wirklich?“

In Deutschland sind vor allem die Minimalisten Christof Herrmann und Verena Schürmann bekannt, neben einigen anderen. Je nachdem, von wem man was liest, sieht man zum Teil sehr alternative Lebensentwürfe, aber eben auch Menschen, die ein relativ normales Leben haben, dennoch mit wenigen Dingen leben wollen. Ich zähle mich zu der letzten Gruppe. Natürlich gab es schon immer Menschen, die minimalistisch gelebt hatten, nicht immer, weil sie es auch wollten, und sicherlich hätten sie es selbst auch nicht so bezeichnet. Die ganz bewusste Reduktion auf wenig Materielles allerdings, scheint eher ein Motiv der letzten Jahrzehnte zu sein. Einer der Pioniere, auch wenn er es selbst wahrscheinlich nicht so sieht, ist Dieter Rams mit seinem Design-Credo “Weniger, aber besser”.

Für mich bedeutet Minimalismus zum einen, dass ich nur das kaufe, was ich auch wirklich benötige, wobei das mit dem Bedürfnissen und Wünschen kein klarer Übergang ist und mich darauf konzentriere, was mein Leben wirklich erfüllt, und das sind nunmal eben keine Dinge. Zum andern bedeutet Minimalismus für mich, dass ich mich nur mit den Dingen umgebe, die mich glücklich machen oder/und einen hohen Nutzwert haben. Natürlich bin ich nicht perfekt und auch nicht überall konsequent. Ich schreibe diese Zeilen zum Beispiel auf einem Apple MacBook Air M1 mit 16 GB RAM und 2TB SDD-Platte. Ist das wirklich absolut notwendig? Sicherlich nicht. Ich könnte diese Zeilen auch auf einem alten gebrauchten Linux-Rechner schreiben. Ich könnte mich auch fragen, ob dieser Blog überhaupt notwendig ist. Aber ich habe meine Gadget-Sammlung in den letzten Monaten noch mal stark reduziert. Seit 2007 habe ich immer wieder stärkere und schwächere Phasen des Minimalismus durchlebt, damals hatte ich mal 6 Monaten versucht nichts neues zu kaufen. Aber ich war eben auch nicht immer stark.

Welche Vorteile hat Minimalismus?

Davon gibt es einige, und hier sind die wahrscheinlich wichtigsten Vorteile:

  • Je weniger man hat, desto weniger muss man aufräumen. Man benötigt weniger Zeit fürs Aufräumen oder für das Suchen nach Dingen.
  • Wenn man weniger hat, dann sieht es auch gleich ordentlicher aus. Das beruhigt ungemein.
  • Je weniger man hat, desto weniger muss man sich darum kümmern. Alle Dinge haben Nebenkosten, sei es nur der Platz, den etwas benöigt, oder eben auch die Zeit, die etwas erfordert.
  • Man erspart seiner Familie jede Menge Zeit, denn wenn einem etwas zustößt und die Familie die Bude ausräumen muss, dann wird jeder dankbar sein, wenn da nicht zigtausende Dinge in der Wohnung sind.
  • Man schont die Umwelt. Denn alles, was nicht gekauft wird, muss auch nicht produziert werden und verbraucht auch keine Rohstoffe. Und später wird es nicht weggeworfen und müllt nicht die Umwelt zu. Wenn das mal kein Argument ist!
  • Man spart jede Menge Geld. Häufig sind die Dinge sowieso nicht so viel wert, wie wir dafür zahlen, was wir dann merken, wenn wir sie wieder loswerden wollen.
  • Loswerden wollen ist sowieso ein Thema, denn oft ist das mit einem Aufwand verbunden. Den hat man nicht, wenn man erst gar nix kauft 🙂 In den letzten Monaten habe ich einiges auf eBay/eBay Kleinanzeigen verkauft, und ganz abgesehen davon, dass ich in den meisten Fällen viel weniger für die Sachen bekommen als ich für sie ausgegeben habe, war es einfach häufig auch sehr nervig. Auch wenn ich viele nette Leute kennenlernen durfte.
  • Man benötigt weniger Platz und eventuell auch weniger Möbel und dann auch eine kleinere Wohnung.

Mein “Kleiderschrank” ist ein gutes Beispiel dafür, wie wenig man wirklich braucht. Und es gibt sicherlich Menschen, die noch weniger haben.

Welche Nachteile hat Minimalismus?

Minimalistisch zu leben ist genau so wenig gesellschaftskonform wie zum Beispiel keinen Alkohol zu trinken.

Als ich 2011 mein Auto verkauft hatte, meinten Bekannte und Freunde, dass ich damit auch meine Freiheit verkaufen würde. Tatsächlich habe ich dadurch Freiheit gewonnen, denn wie in Fight Club gesagt, die Dinge, die Du besitzt, besitzen eigentlich Dich. Ein Auto braucht Wartung, einen Parkplatz, Wäschen, etc. Ok, ich hab einen Vorteil, ich wohne in der Stadt. Aber auch bei jedem anderen Beispiel, vielleicht ein Fernseher, den man nicht hat, kommen Fragen auf. Viele Menschen werden das nicht verstehen, vielleicht auch, weil sie dann sich selbst und ihr Verhalten in Frage stellen müssten. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass es immer wieder ein Gesprächsthema ist, genau so, wenn ich bei einem Business Dinner keinen Alkohol trinke. Man gerät leicht in den Verdacht, ein trockener Alkoholiker zu sein.

Was ist der Unterschied zu Frugalismus?

Beim Frugalismus geht es darum, dass man lernt mit wenig Geld klar zu kommen und so viel zu sparen, dass man weniger und irgendwann gar nicht mehr arbeiten muss. Offensichtlich gibt es hier Überschneidungen, aber nicht jeder Minimalist gehört unbedingt der FIRE-Bewegung (Financial Indepence, Retire Early) an. Umgekehrt wird aber jeder Frugalist minimalistisch leben müssen, um seine Ziele erreichen zu können.

Ich lebe irgendwo dazwischen, aus dem Müll habe ich noch kein Essen geholt, und ich rechne mir auch nicht ständig aus, wie viel Zinsen es mich mit 50 kosten wird, wenn ich jetzt ein Brötchen kaufe. Aber ich kaufe auch nicht mehr sinnlo sein, siehe den nächsten Abschnitt.

Wie startet man mit Minimalismus?

Meiner Meinung nach gibt es zwei Arbeitspakete:

  • Das eigene Heim zu leeren
  • Das eigene Konsumverhalten zu ändern

Für den ersten Punkt gibt es viel Literatur, zum Beispiel die Marie Kondo-Bücher. Bei Kondo geht es vor allem um die Frage, was einen wirklich glücklich macht an den Dingen, die in der Wohnung sind. Zusätzlich hat sie halt ihre eigene Aufräumtechnik. Einiges davon verwende ich auch, zum Beispiel wie man T-Shirts faltet. Das macht tatsächlich einiges einfacher. Aber ich würde Marie Kondo nicht als Minimalistin bezeichnen. Eine gute Frage, die man sich beim Ausmisten stellen kann, ist, ob man den jeweiligen Gegenstand noch einmal kaufen würde. Eine andere Frage, die man sich oft stellt, ist, wohin mit etwas, das vielleicht jahrelang nicht genutzt wurde. Häufig verschiebt man die Entscheidung, so dass die Dinge nicht wegkommen, aber auch keinen wirklichen Platz haben. In Wirklichkeit sind es nämlich nicht unbedingt die Dinge, die einen belasten, sondern die Entscheidungen, die wir treffen müssten, wenn es darum geht, was mit den Dingen geschieht. Entscheidungen zu treffen ist anstrengend.

Weitere Tipps:

  • Alles verkaufen/spenden, was man 1 Jahr nicht benutzt oder getragen hat
  • Alles verkaufen/spenden, was kaputt ist und was man nicht reparieren kann
  • Benötigt man wirklich 3 Dosenöffner? Die Küchenmaschine, die teuer war, aber die man nie benutzt?
  • Bücher weggeben, die man nicht liebt
  • Öffentliche Bibliotheken nutzen

Wenn das schon schwer klingt, es wird noch schwieriger, wenn es um den zweiten Punkt geht. Denn unser Konsumverhalten ist das größte Problem. Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, dann ist unser Heim schnell wieder voller Krempel. Es wird uns aber auch nicht einfacht gemacht zu widerstehen. Und bei manchen Themen habe ich meine größte Schwächen. Zum Beispiel: Wenn ich ein neues Gadget sehe, wovon ich denke, dass es mir vielleicht helfen könnte, dann bin ich in der Regel schnell bei Amazon und… mache mittlerweile spätestens dann den Browser zu. Früher war ich ständig auf der Suche nach dem nächsten Tool, was mir helfen könnte. Mittlerweile glaube ich nicht mehr an Tools. Bei jedem Impuls, etwas zu kaufen, sollte man diesen Wunsch erst einmal in Quarantäne setzen. Ist der Wunsch nach 1 Tag, 7 Tagen oder 30 Tagen immer noch da? Beispiel: Als die Apple Airpods Max rauskamen, hatte ich sie mir bestellt. Ich hatte sehnsüchtig auf sie gewartet. Und dann hatte ich sie kaum genutzt. Ich dachte, ich würde sie ständig nutzen, aber anders als die Airpods Pro, die ich wirklich seit über einem Jahr wirklich täglich benutze, waren die Max häufig leer. Ich brauche keine zwei Paar Kopfhörer. Das war totaler Mist, auf die Werbung reinzufallen. Und nach einem halben Jahr hatte ich einen Verlust von 200 Euro gemacht, als ich sie verkauft hatte. Für vielleicht 20 Mal nutzen. Macht 10 Euro pro Nutzung. Ein teurer Spaß. Und sicherlich hat jeder von uns solche Beispiele.

Wann macht man es richtig?

Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort. Die Frage kannst Du nur für Dich selbst beantworten.

Minimalismus und Frugalismus – Wie man nach nur 5 Jahren Arbeit in Rente geht


 

Der reißerische Titel korreliert mit den Extremen, die in dem Buch Extreme Early Retirement von Jacob Lund Fisker aus dem Jahr 2010 diskutiert werden. Und mit “extrem” meine ich nicht die Vorschläge des Autors, sondern manche Gedankengänge, die zum Nachdenken anregen. Fiskers Buch stellt nach seiner Auffassung eine Philosophie dar, die er weit vor der derzeitigen Frugalismus-, FIRE- (Financial Indepence, Retire Early) und Minimalis-Welle formuliert hat (bereits 2007 hatte ich übrigens über ein Leben abseits des Konsums geschrieben). Und anstatt Wasser zu predigen und Wein zu trinken, hat Fisker genau das vorgemacht. Von seinem durchschnittlichen Gehalt hat er 75% seines Nettos beiseite gelegt, gelernt, wie man mit wenig Geld klarkommt, und dann aufgehört zu arbeiten beziehungsweise nur noch punktuell zu arbeiten. Man könnte dies auch auf die altbekannte Weisheit runterdampfen, dass man nicht dadurch reich wird, dass man viel Geld verdient, sondern dass man so viel möglich versucht zu sparen.

Dies wird kein kurzer Blog Post, sorry, denn so eine Philiosophie lässt sich nicht in 150 Wörtern zusammenfassen.

Bezug auf das Höhlengleichnis

Fisker beginnt mit Platos Höhlengleichnis. Zur Einnerung (eine bessere Zusammenfassung liefert sicherlich Wikipedia): In einer Höhle sind Menschen gefangen, die ihr ganzes Leben dort festgekettet verbracht haben. Sie können nur auf eine Mauer schauen, sie sehen nicht ihre Mitgefangenen oder sich selbst, und auch nicht den Ausgang, der hinter ihnen liegt. Auf der Wand sehen sie Schatten durch ein Feuer, das zwischen ihnen und dem Ausgang brennt. Die Schatten, die die Gefangenen sehen, werden für sie zur Realität, und sie versuchen Muster darin zu erkennen.

Schafft es jemand dieser Höhle zu entkommen, so müsste er sich erst an das Tageslicht gewöhnen, es wäre schmerzhaft, aber nach einer Gewöhnungszeit würde er nicht mehr in sein altes Leben zurückkehren wollen. Sokrates meint mit der Hähle die Sinneswelt des Menschen, die üblicherweise als Normalität wahrgenommen wird. Der Ausbruch aus der Höhle ist bei Plato der Aufstieg aus der Welt der vergänglichen Sinnesobjekte zur Idee des Guten, so dass vernünftig gehandelt werden kann. Für Fisker sind die Sklaven eines Gehalts und ihrer Kultur die Gefangenen der Höhle, und mit Gehaltssklaven meint er diejenigen, die abhängig sind von einem Gehalt. Sie können zwar den Job wechseln, aber nicht den Arbeitsmarkt verlassen, und ihnen fehlt wie den Gefangenen auch die Phantasie, ihn zu verlassen, weil sie sich auf die Wand konzentrieren.

Die Wand hingegen zeigt nicht, wer sie sind, sondern was sie besitzen. Man sieht einen Menschen in einem Mercedes Cabrio, aber nicht die Schulden, die er dafür machen musste und den Stress, den er dadurch hat. Alle sehen beschäftigt aus, denn das ist wichtig, genau so wie es wichtig ist, Schulden zu machen, denn die erfolgreichsten sind die, die die besten Kredit-Scores haben. Sie sind besser im Schuldenmachen als andere. Man arbeitet und trägt Schulden ab, das, was man “Lebensunterhalt verdienen” bezeichnet, wobei man eigentlich keine Zeit mehr für das eigentliche Leben hat. Die Ketten sind die Verpflichungen und Kredite, aber vor allem die fehlende Vorstellungskraft, dass es auch anders ginge. Die besten Gefängnisse sind die ohne sichtbare Gitter. Entweder man gewinnt im Lotto oder verdient so viel, dass man finanziell unabhängig ist, so die Wahrnehmung der Gefangenen. Und wenn es einem mal mental nicht so gut geht, dann gönnt man sich halt etwas Schönes und geht einkaufen.

Wie entkommt man der Höhle?

Die Kernfrage in Fiskers Buch ist, wie man aus dem Geld-verdienen-und-irgendwas-davon-kaufen-Hamsterrad entkommen und ein interessanteres Leben führen kann. Zum Beispiel eine Fähigkeit zu erlernen, die es einem erspart, einen Service beauftragen zu müssen, Dinge selber zu bauen, Geld auf andere Wege zu verdienen, mit Menschen zu interagieren.

Moderne Gehaltssklaven, so Fisker, leben ein Leben des materiellen Überflusses. Sie sind Konsumenten mit mehreren Fernsehern, mehreren Streaming-Services, Küchenmaschinen, Gadgets, Telefonverträgen, Urlaub und manchmal auch Zeit, mit ihren Spielzeugen zu spielen. Es ist supereinfach geworden Geld auszugeben. Anstatt eine Dose mit einem billigen Dosenöffner in 30 Sekunden zu öffnen, arbeiten wir 30 Minuten für einen Design-Dosenöffner, der den Job auch in 30 Sekunden schafft. Viele Dinge, die wir früher selbst gemacht haben, sind so entartet, dass wir uns Gadgets oder Services kaufen, um diese Dinge zu erledigen. Das ist nützlich, denn, so Fisker, wir sind ja viel zu beschäftigt mit unserer Arbeit, die wir benötigen, um all das zu bezahlen. Genau das muss als erstes geändert werden, denn wenn man Dinge selber erledigen kann, ist nicht mehr so davon abhängig, jemand anders dafür bezahlen zu müssen, um es erledigen zu lassen. Nur wenn man genug Geld verdient, funktioniert das überhaupt; sobald man seinen Job verliert, ist man verloren.

Der zweite Schritt ist, den eigenen Konsum in Frage zu stellen. “Was machst Du beruflich und welche Marken kaufst Du, um Dich auszudrücken?”, ist eine Frage in Fiskers Buch. Es ist, so meine eigene Erfahrung, fast unmöglich eine schwarze Strickjacke zu kaufen, auf der nicht riesengroß BOSS, Joop oder irgendeine andere Marke steht. Diese Marken kosten extra, aber wir erhalten Kredite, damit wir noch mehr Geld ausgeben können, denn Konsum wird mit Erfolg gleichgesetzt. Hat ein neues iPhone nur 3 Prozent mehr Features, so wird es gekauft und das alte landet auf dem Müll (zum Glück stimmt Fiskers Logik hier nicht, denn die meisten iPhones und anderen Handys werden dann weiter verkauft an jemanden, der nichts gegen ein gebrauchtes Telefon hat). Recht aber hat er, dass viele noch gut funktionierende Dinge auf dem Müll landen, einfach weil sie nicht mehr schick sind (was mich wieder an das Rams-Regal erinnert, das selbst nach 60 Jahren noch modern aussieht).

Schlimmer noch ist es, so Fisker, wenn man seinen Konsum mit Krediten finanziert. Dann ist man nicht nur in dem Gefängnis als Lohnsklave, sondern auch noch als Schuldner. Man bezahlt 30 Jahre ab für ein Haus oder eine Wohnung (auch das finde ich übertrieben in Fiskers Buch, denn das macht nunmal nicht jeder), spart etwas für eine Rente, und dann versucht man die letzten Lebensjahre alles wieder wettzumachen für den Preis der verlorenen Jahre und der ruinierten Gesundheit. Dass Konsumkredite in der Regel eher zweifelhaft sind, sieht man an der folgenden Werbung, die ich gestern in Hamburg sah:

Das Kleingedruckte ist wahrscheinlich kaum zu sehen, aber für die 7.500€, die man für den vorgeschlagenen Hawaii-Urlaub ausgeben kann, zahlt man noch 7 Jahre um die 100€ ab. Ganz unrecht hat Fisker sicherlich nicht.

Natürlich ergibt der Kreislauf Arbeiten-Kaufen Sinn, wenn man das Bruttoinlandsprodukt betrachtet. Wir kaufen mehr als wir brauchen, selbst wenn wir keinen Platz mehr haben für all die Dinge. Materielle Bedürfnisse haben keine Grenzen. Und wenn man an Fight Club zurückdenkt, “the things you own end up owning you”. Wie wahr das ist sieht man daran, dass Besitz gewartet werden muss, repariert, aktualisiert usw. Ein neues iPad? Klar! Schade, dass die alte Hülle nicht mehr passt, wird halt eine neue gekauft. Und kauft man sich ein teures Hemd, so Fisker, dann benötigt man noch den teuren Anzug dazu, die nächste Uhr, alles muss “upgegraded” werden. Die Dinge besitzen Dich.

Ds war nicht immer so, denn früher wurde produziert um das Wohlbefinden vieler Menschen zu verbessern. Irgendwann veränderte sich dies aber von “besser” zu “mehr” (interessant hier wieder Satz von Dieter Rams, “Weniger, aber besser”). Wir sind von einer Ökonomie, in der es darum ging, genug zu produzieren, damit alle gut auskommen können, zu einer Kultur gekommen, in der es darum geht, überschüssige Ware durch ausgefeiltes Marketing loszuwerden. Man müsste also entweder weniger produzieren oder den Konsum steigern. Und das funktioniert eben über Marketing. Die Ironie der Geschichte ist, dass jede Innovation, die einen Produktivitäts- oder Zeitgewinn ermöglichte, durch Verhaltensänderungen annuliert wird. Das Auto hat dazu geführt, dass man schneller zur Arbeit könnte, aber stattdessen ist man weiter rausgezogen.

Dank der Kredite aber ist genug Geld da, so dass die Preise in der schuldengetriebenen Gesellschaft höher sind. Dadurch, so Fisker, werden einige wenige durch den Verkauf von Abfällen reich, an diejenigen, die vielen anderen, die immer härter arbeiten, um diesen Müll zu kaufen oder selber versuchen, geringwertige Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen.

Die Kosten der vielen Gegenstände, die wir besitzen

Wenn wir einmal zusammenrechnen, was jeder von uns bisher an Geld eingenommen hat, unsere Ersparnisse davon abziehen und dann die Differenz mit dem Berg an Dingen betrachen, die wir angesammelt haben, dann stellt sich die Frage, ob das wirklich eine gute Idee war. Ich kann für mich sagen, nein, das war eine ziemlich besch****** Idee. Ich habe, wie Fisker es ausdrückt, meine besten Lebensjahre angekettet im Jobmarkt verbracht (wobei ich das nicht so empfinde mit den Ketten), um Dinge anzuhäufen, die nie oder selten gebraucht werden, Platz verbrauchen und irgendwann auf der Müllhalde landen. Wurde man lediglich geboren um zu sterben und einen Riesenhaufen an weggeworfenen Konsumgütern zu hinterlassen?

Aber, das habe ich auch gelernt, es ist seltsam für Andere, dass man selbst nicht ein Haus voll mit Sachen oder andere Konsumgüter haben will. Als ich mein Auto aufgab, das war Ende 2010, haben viele meiner Freunde und Bekannten gesagt, dass ich meine Freiheit aufgäbe. Diese Freiheit hatte mich mehr als 400€ im Monat gekostet. Car Sharing, HVV und Fahrrad waren eindeutig günstiger.

Manche Dinge sind für manche Menschen auch nur begehrenswert, weil sie teuer sind. Wie zum Beispiel ein teures Auto. Letztendlich kommt man damit auch nur von A nach B, genau so wie mit dem Bus, nur mit dem Unterschied, dass ich im Bus ein Buch lesen kann, im Auto, wenn ich selbst fahre, nicht. Verlässt man dieses System, so mag es sich für Außenstehende nicht so gut anfühlen, das eigene Vorgehen zu hinterfragen.

Fisker führt den Renaissance-Menschen als Idealbild ein, der, anders als der Lohnsklave, der Unternehmer oder der Handwerker, Besitztümer als problematisch ansieht. Denn alles, was man kauft, kostet Geld, es benötigt Platz, es muss eventuell gewartet werden, es erfordert eventuell noch weitere Dinge, sie können weggenommen werden, und man kann sie meistens nur schwer wieder loswerden. Klar, man kann sie auf den Müll werfen, und jeder, der sich mal etwas Teures gekauft hat, wird schnell merken, dass der Gebrauchtmarkt nicht bereit ist, einen auch nur annähernd gleich hohen Preis zu bezahlen, es sei denn, man hat eine Rarität erworben. Das Hauptziel des Renaissance-Menschen ist es, ein Problem als Mensch zu lösen und nicht als Teil des Systems “Arbeit-Ausgabe”.

Immobilien: Ja oder Nein?

Zunächst einmal sagt Fisker, dass es irrsinnig ist, das Mehrfache des eigenen Jahreseinkommens für ein Eigenheim auszugeben, wenn man das Geld nur über einen Kredit aufbringen kann. Kein Unternehmen der Welt würde so viel Geld aufnehmen für eine Investition, aber Privatpersonen tun dies. Fisker sagt nicht, dass man überhaupt nicht kaufen solle (er hat nach dem Buch auch ein Haus gekauft), aber eben nicht mit einem Kredit und auch nicht so groß, nur um ein weiteres Status Symbol zu haben). Und auch hier gilt, je mehr man hat, desto größer muss die Wohnung oder das Haus sein. Jedes Extra-Zimmer kostet einen immensen Mehrbetrag, und, so Fisker, manchmal werden nur deswegen mehr Zimmer benötigt, damit man sich aus dem Weg gehen kann. Eine große Küche ist sicherlich toll, aber meistens korreliert die super und teuer ausgestattete Küche mit der Anzahl der teuren Restaurantbesuche.

Am Ende des Tages spielt man Tetris mit den Dingen, die man hat, und der Standardausweg ist, noch mehr Platz zu kaufen oder zu mieten. Interessanterweise, so Fisker, sind die Lagerkosten eines Gegenstands verbunden mit seinem Volumen und nicht mit seinem Preis (wobei das nicht ganz stimmt, denn für Edelsteine würde man sicherlich auch ein teureres Behältnis besorgen). Aber dennoch, geht man von Fiskers Argumentation aus, so sind auch die Transportkosten sowie die Immobilienkosten mitzuberechnen. Und da zählt dann meistens auch zu, dass Räume, in denen Dinge stehen, wenn es nicht gerade die Garage oder der Keller ist, auch noch eine angenehme Temperatur benötigen, indirekt also jeder Gegenstand Heizkosten verursacht, weil durch ihn ja mehr Haus oder Wohnung benötigt wird. Zuguterletzt, je mehr man hat, desto schwieriger wird es umzuziehen. Als Student bin ich häufig umgezogen, und in der Regel musste ich 1-2x fahren, um meine Sachen zu transportieren. Mein Ziel ist es, dahin wieder zurückzukommen, selbst wenn ich nicht plane noch mal umzuziehen.

Das Problem des Spezialisten als Arbeitnehmer

Zwar spricht man davon, dass man die Karriereleiter erklimmt, aber laut Fisker handelt es sich eher um eine Pyramide. Von den wirklich hochbezahlten Jobs gibt es wenig, und so entsteht ein Konkurrenzkampf um diese Positionen, durch den man bereit ist mehr zu arbeiten für das Gehalt. Work-Life-Balance, so Fisker, ist nur ein Lippenbekenntnis. Der Konkurrenzkampf lässt einem keine Zeit mehr für andere Projekte, so dass man noch mehr von dem Job abhängig ist.

Hinzu kommt, dass viele Spezialisten eben genau das sind, Spezialisten. Sie können nicht einfach irgendwo anders arbeiten. Bei Investitionen sagen Berater immer, dass man diversifizieren sollte, in der Karriere wird das nicht getan.

Dinge, die man sofort tun kann, um Geld zu sparen

  1. Die Haare selber schneiden
  2. Kleidung flicken
  3. Selber kochen
  4. Gebrauchtes kaufen oder tauschen
  5. Ohne Auto leben √
  6. Bibliotheken nutzen √
  7. Selber essen anbauen
  8. Ungiftige Haushaltsmittel selbst produzieren
  9. Rad-, Motorrad- oder Auto-Instandhaltung

Hinzu kommt Langsamkeit, womit Fisker meint, dass man in einer Welt der Knappheit lieber seine Befriedigung lieber sofort vollzieht, in einer Welt des Überflusses aber eher nicht. Es lohnt sich eher auf Schnäppchen zu warten. Oder eben gar nichts zu tun, weil sich manche Probleme auch von alleine lösen.

Nicht auf ein Ziel fokussieren, sondern auf mehrere

Der Renaissance-Mensch hatte viele Interessen, der moderne Mensch konzentriert sich vor allem auf seine Karriere und ignoriert die Kollateralschäden wie Vernachlässigung der Gesundheit, Entfremdung von der Familie, Stress, usw. Fisker schlägt deswegen ein Netz von Zielen vor (Web of goals), die miteinander verbunden sind. Sein Beispiel im Buch habe ich nicht ganz verstanden, wenn ich ehrlich bin, daher habe ich hier ein eigenes erstellt. Jedes Quadrat oder Dreieck steht für eine bestimmte modularisierte Aktivität. Dadurch, dass die Ziele miteinander verbunden sind (im Englischen Tensegrity, ein Kofferwort aus Tension und Integrity), wird nicht das ganze System in Mitleidenschaft gezogen, wenn ein Ziel scheitert. Jedes Glied stellt eine Fähigkeit dar:

Der Unterschied zwischen Bedürfnissen und Wünschen

Normalerweise geht man davon aus, dass es auf der einen Seite echte Bedürfnisse gibt wie Essen, Trinken und ein Dach über den Kopf, und zum anderen Wünsche wie ein neues iPhone oder eine neue Jeans. Fisker geht davon aus, dass dies nicht zwei verschiedene Listen sind und belegt dies an dem Beispiel der Unterkunft. Man kann

  • unter freiem Himmel schlafen,
  • unter einer Plane,
  • in einem Zelt,
  • Couch Surfing betreiben,
  • in einer Hütte,
  • in einer Schiffs- oder LKW-Kabine,
  • in einem Auto oder einem Schiff,
  • In einem Wohnmobil,
  • zusammen mit anderen Menschen in einem Raum,
  • in einem eigenen Raum,
  • in einem Raum in einer WG,
  • in einem eigenen Appartment,
  • usw.

Je weiter die Liste geht, desto mehr Wert wird ihnen zugeordnet. Daher Fiskers Aussage, dass sich Bedürfnisse und Wünsche nicht in ihrer Art unterscheiden, sondern in ihrem Grad. Ab wann wird auf dieser Liste aus einem Bedürfnis ein Wunsch? Fisker ruft den Leser dazu auf, solche Listen für sich selbst durchzugehen.

Sein Lösungsansatz heißt nicht, dass man nie etwas kaufen sollte, sondern eher sich zu überlegen, welchen Nutzwert ein Gegenstand hat und ob es einen andere, ökonomischeren Weg gibt, um ein Bedürfnis oder einen Wunsch zu erfüllen. Am einfachsten ist es natürlich immer, mit der Kreditkarte zu wedeln und sich einfach alles zu leisten. Die meisten Wünsche kommen vom Inneren, und ihnen zu widerstehen kann so schwierig sein wie eine Diät. Grundsätzlich empfiehlt Fisker, alles, was man sich wünscht, erst einmal auf eine Wunschliste zu setzen und dann 30 Tage zu warten. Bei Services empfiehlt er, dass, wenn man etwas mehr als einmal tun muss, es lieber selber tun sollte.

Wie man richtig decluttered

Der teuerste Gegenstand ist der, den man nie benutzt. Die Gesamtkosten eines Gegenstands sind teurer als das, was auf dem Preisschild stand. Viel zu besitzen bedeutet nicht, dass man eine höhere Lebensqualität genießen kann, vor allem dann nicht, wenn man die meisten Gegenstände nie oder nur sehr selten benutzt.

Fisker schlägt vor beim Ausmisten Gegenstände in die folgenden Kategorien einzuteilen:

  1. Heute benutzt (behalten)
  2. In der letzten Woche benutzt (behalten)
  3. Im letzten Monat benutzt (behalten)
  4. In den letzten 6 Monaten benutzt (loswerden)
  5. Im letzten Jahr benutzt (loswerden, wobei Fisker in einem Klima zu leben scheint, in dem man keine Wintermäntel benötigt)
  6. vor mehr als einem Jahr benutzt (loswerden)
  7. “Ich wusste nicht einmal, dass ich das besitze” (loswerden)

Malt man ein Histogramm für die Kategorien, dann sieht es wahrscheinlich so aus:

Nur ganz wenige Dinge werden häufig benutzt. Man könnte die jährlichen Kosten berechnen mit

Jährliche Kosten = (Kaufpreis – Gebrauchtpreis, wenn man es verkauft)(Jahre in Gebrauch)

Alternativ schlägt Fisker vor, dass man den Preis pro Nutzung berechnen sollte. Kann man einen Gegenstand für mehr als einen Zweck gebrauchen, umso besser. Zum Schluss schlägt Fisker vor, dass man sich noch einmal vergewärtigen soll, wie man bisher klar gekommen ist ohne etwas. Dies soll dann fast alle Lust auf irgendwelche elektronischen Gadgets vertreiben.

Geht so ein Lebensstil überhaupt mit Kindern?

Fisker hat keine Kinder, daher sollte man seine Aussagen natürlich mit Vorsicht genießen, aber das sagt er selber. Aber mit einem hat er Recht: Nicht die Kinder geben viel Geld, sondern die Eltern. Und die meisten Eltern geben eben so viel Geld aus, wie sie es sich leisten können. Und wenn man es sich leisten kann, dann werden die Kinder zum Chinesisch-Unterricht, dem Hockey und andere Kurse geschickt, natürlich mit den besten Absichten, schließlich soll das Kind am besten vorbereitet sein für die große Welt. Es wird mehr Geld ausgegeben, anstatt Zeit miteinander zu verbringen und den Kindern etwas beizubringen, was sie in der Schule oder in diesen Kursen eben nicht lernen.

Wissen darüber, wie man mit den eigenen Finanzen umgeht, lernt man nicht in der Schule, manche lernen es gar nicht. Fisker schlägt vor, dass Geldbeträge, die Kinder geschenkt bekommen, zu 50% auf ein Sparkonto kommen (damit meint er sicherlich kein mickrig verzinstes Sparbuch) und die Kinder dann später die Zinsen ausgeben können.

Wie man richtig Geld beiseite legt

Fisker sagt nicht, wie man sein Geld beiseite legen soll, bietet aber eine Formel, die einem bei der Berechnung helfen soll, wie lange man arbeiten muss bei einer bestimmten Sparrate (wie viel Prozent vom Netto man weglegt). Die Formel werde ich hier nicht wiedergeben (es muss ja auch noch einen Grund geben das Buch zu kaufen). Letztendlich bedeutet jeder Euro, der nicht ausgegeben wird, eine Verringerung der erforderlichen Fondsgröße, die man für den früheren Ruhestand benötigt. Anstatt zum Beispiel jeden Monat für Kabelfernsehen zu bezahlen (was wir nicht tun), sollte man Videos eher kaufen und dann tauschen.

Bei der späteren Entnahmerate geht Fisker von 3% aus. Zum Schluss betont er noch den Unterschied zwischen einem Einkommen durch Vermögen und einem Einkommen, das von der Arbeit abhängt. Das Einkommen durch Vermögen ist proportional zum Vermögen und der eigenen Qualifikation ist (durch die man viele Dinge selber tun kann), wohin gegen das Einkommen durch Arbeit proportional zur aufgewandten Zeit und der eigenen Qualifikation ist.

Was Fisker über Ausbildung sagt

Auch hier muss man Fiskers Aussagen mit Vorsicht genießen, denn er bezieht sich auf das amerikanische System, in dem bestimmte Unis präferiert werden, gleichzeitig aber auch ein Vermögen kosten. Ein Studium wird dadurch zu einem Produkt, und, wie er schön schreibt, Eltern sind nur einen Anruf entfernt, so dass Lehrer dazu “motiviert” werden, eher zu edutainen als zu lehren. Lernen Studierende nicht, so muss es am Lehrer liegen, nicht an der eigenen Unfähigkeit. Schlimmer aber wiegt, dass sich viele Studierende Schulden machen, die sie dann später nur mit viel Aufwand abbezahlen können. Der ROI ist geringer als bei Fach- und Gewerbeschulen, und da es immer mehr Studierte auf dem Arbeitsmarkt gibt, haben diese auch keinen Vorteil mehr im Vergleich zu früheren Zeiten.

Fisker sagt schließlich, dass eine formale Ausbildung einem beibringt, etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt zu tun, und so führt diese Ausbildung nur zu einer Vereinfachung beim Übergang von dem Leben bei den Eltern zu einem Leben bei einem Arbeitgeber, wo man von beiden abhängig ist.

Zusammenfassung und persönliche Schlüsse

Das war eine lange Zusammenfassung, selbst wenn ich versucht habe, mich so kurz zu fassen wie ich nur konnte. Und ich habe nicht einmal alle Gedanken aus dem Buch hier einbezogen. Fisker sagte 10 Jahre nach dem Buch:

Wir betrachten das Ausgeben von Geld als ein Versäumnis, unsere Probleme mit intelligenteren Mitteln zu lösen. Nicht Geld, sondern Fähigkeiten und Vorstellungskraft sind der begrenzende Faktor, wenn wir auf dieser Ebene arbeiten.

Dies ist eine gute Zusammenfassung der Grundaussage des Buchs. Ich stimme nicht mit allen Aussagen des Buchs überein. FIsker geht zum Beispiel von 6% Zinsen aus für den Kauf einer Immobilie, da liegen wir seit Jahren weit darunter. Hat man eine günstige Immobilie gefunden (was schwer ist), dann kann sich der Kauf schon rechnen, wobei auch hier der Druck da ist, was passiert, wenn man die Raten einmal nicht mehr bedienen kann. Auch hier ist man nicht mehr frei, sondern macht sich abhängig.

Was ich bereits während der Lektüre geändert habe:

  • Ich habe uns einen Büchereiausweis spendiert. Und gleich beim ersten Besuch in den Bücherhallen (so heißen Bibliotheken in Hamburg) gemerkt, wie sehr ich öffentliche Bibliotheken vermisst habe, denn als Kind habe ich da ständig rumgehangen, am liebsten in der Notenabteilung. Seit Ende der 90er war es irgendwie zur Gewohnheit geworden, ein Buch schnell besitzen zu müssen, und wenn es im Buchhandel nicht schnell genug ging, dann eben über Amazon. Gebraucht habe ich nur selten ein Buch gekauft.
  • Ich habe einige Abos gekündigt und Ideen gesammelt, wie ich meine Sparrate noch gesteigert werden kann.

Es ist spannend zu lesen, was aus Jakob Lund Fisker geworden ist. So hatte er später für mehrere Jahre einen Job als Trading Analyst (wenn ich “Quant” richtig übersetzt habe), hat den Trailer Park verlassen und wohnt mit seiner Frau in einem eigenen Haus. Immer noch liegt er bei ca. 7.000€ jährlichen Ausgaben und hat mehr als 100 Jahre an Ersparnissen, seine Frau über 60 Jahre. Seine Zusamemenfassung der Jahre danach aus dem Jahr 2020 findet sich auf Get Rich Slowly.

Digitaler Minimalismus


 

Über Minimalismus blogge ich seit 15 Jahren. Digitaler Minimalismus ist eine andere Form des bewussten Konsums. Und anscheinend trifft das Thema einen Nerv, denn ansonsten würde der Spiegel kein Interview zu dem Thema hinter seiner Paywall stecken (“So kommen Sie von Ihrem Smartphone los”):

Cal Newports Digitaler Minimalismus handelt im Gegensatz zu seinem anderen Bestseller Deep Work nicht von Arbeit und Produktivität, sondern unserem gesamten Leben und dem Einfluss, den Technologie darauf hat.

Daniel Levitins The Organized Mind zeigte, wie leicht unser Gehirn abgelenkt werden kann, Newport stelle die Gegenseite dar, nämlich dass die Aufmerksamkeitsöknomie vor allem denen monetär dient, die unsere Lebenszeit erfolgreich an Werbetreibende vermarkten können. Wer denkt, dass dies ein Phänomen der Neuzeit sei, nein, dies begann mit der Einführung der Penny Newspapers im Jahr 1830, wo nicht mehr die Leser die Kunden waren, sondern die Werbetreibenden in einer Zeitung.

Die unbewusste Nutzung von Social Media führt zu Erschöpfung, Angstgefühlen, Depression und vor allem zu einer Vergeudung von Lebenszeit, so Newport. Argumenten wie dem, dass FaceBook und Co uns helfen, in Kontakt mit Freunden und Verwandten zu bleiben, wird gegenüber gestellt, dass es sich hier nicht um einen qualitativ hochwertigen Kontakt handelt, halt eher connection als conversation, wie Sherry Turkle es unterscheidet. Werden Beziehungen weniger digital geführt (bzw digitale Kommunikationswege nur genutzt, um eine klassische Kommunikation zu ermöglichen), so werden diese sogar gestärkt. Unsere Zeit auf FB und Co. verbringen wir nicht nur mit einer qualitativ minderwertigen Konversation, sondern auch mit dem sinnlosen Scrollen durch Updates, die uns das Gefühl geben, wir wären verbunden, uns aber gleichzeitig einsam zurücklassen.

Newport will aber nicht darauf hinaus, dass wir gar nicht mehr Technologie nutzen sollen, sondern eine andere Einstellung zur Technologie erarbeiten, und er paraphrasiert dazu sogar Dieter Rams Satz “Weniger aber besser”. Dies führt zunächst zu einem digital declutter. Ironischerweise hat gerade der auf Achtsamkeit bedachte Steve Jobs dafür gesorgt, dass wir mit dem iPhone das Symbol für ständiges Verbundensein mit uns herumtragen. Eigentlich wollte er nur, dass man anstatt Telefon und iPod nur noch ein Gerät mit sich herumträgt. Dass man mit dem iPhone auch ins Netz gehen konnte, das wurde in der damaligen Keynote erst sehr spät erwähnt. Wir waren nicht darauf vorbereitet. Und plötzlich gab es eine App für alles:

 

Wir hatten keine Zeit darüber nachzudenken, was wir wirklich aus diesen neuen Technologien ziehen wollten (und selbst wenn man darüber nachgedacht hatte, wie ich damals, als ich keinen Blackberry haben wollte, fand man später zu viele Gründe, warum ein Blackberry doch eine gute Idee sein könnte). Und somit stehen seitdem Tür und Tor offen für diejenigen, die neue Gewohnheiten in uns formen wollen:

Nir Eyals Bestseller Hooked beschreibt diese Mechanik sehr genau. Fairerweise hat Eyal auch gleich das Gegengift geschrieben. Allerdings ist Eyals Ansatz nicht so elegant wie der von Newport, mehr mit den Symptomen beschäftigt, auch wenn er manchmal die Ursachen ankratzt. Wo Eyal schreibt, dass man seine Zeit zurückgewinnt, sagt Newport, überlege Dir vorher, womit Du sie füllen willst. Die Mechanismen, die beide beschreiben, sind jedoch dieselben.

Jeder Post, für den wir vielleicht einen Like oder Retweet bekommen könnten, bedeutet für uns dasselbe wie das Nutzen eines Spielautomats, eine Dopamin-Ausschüttung. Es gilt, seine Autonomie zurück zu gewinnen und sich der attention resistance anzuschließen, so Newport. Digitaler Minimalismus bedeutet für ihn

eine Philosophie des Technikgebrauchs, bei dem man seine Online-Zeit auf eine kleine Anzahl sorgfältig ausgewählter und optimierter Aktivitäten fokussiert, die eine starke Unterstützung für das bieten, was einem wichtig ist, und alles andere zu ignorieren. (eigene Übersetzung)

Dazu zitiert er Thoreau in Walden:

The cost of a thing is the amount of what I will call life which required to be exchanged for it, immediately or in the long run.

Das gilt natürlich nicht nur für Social Media & Co. Wer sich einen neuen Sportwagen kauft, muss sich ebenso überlegen, wie viel Lebenszeit dafür draufgeht, für diesen Sportwagen zu arbeiten und ob es das wert ist, dafür einen Sportwagen zu fahren. Der Profit, den man aus etwas zieht, muss gegen die Kosten der Lebenszeit gehalten werden, die man dafür benötigt, um eben dieses etwas zu bekommen. Umgekehrt sollte eine Technologie als optional betrachtet werden, sofern ihr temporärer Wegfall nicht den Zusammenbruch des eigenen (Arbeits-)Lebens bedeutet. Kann ich ohne App einen Wert in meinem Leben nicht mehr leben, oder bietet die App nur einen gewissen Mehrwert, den ich auch anders bekommen könnte? Dies steht im krassen Gegensatz zu FOMO. Um genau zu verstehen, welche Technologien wirklich signifikant wertstiftend verwendet werden, schlägt Newport eine 30-tägige Pause vor.

Während ich dies schreibe, befinde ich mich am 8. Tag der digitalen Pause. Tatsächlich macht Newport richtig Lust auf diese Pause, und ich habe schon damit angefangen, bevor ich das Buch zuende gelesen hatte. Während der Lektüre hatte ich mich mein Facebook-Profil pausiert und meinen twitter-Account deaktiviert (gefährlich, denn nach 30 Tagen ist dieser komplett verloren). Instagram ist gelöscht, ebenso Telegram und WhatsApp. Diese vielen Wege, um mich kontaktieren zu können, hatten mich eh schon genervt. Und dann habe ich tatsächlich noch Mail deinstalliert. Genau diese Schritte standen schon in Make Time, aber bei Newport geht es nicht darum, all diese Apps dogmatisch zu verbieten, sondern zu verstehen, was einem wirklich fehlt.

Tatsächlich habe ich mir mein letztes Telefon nur deswegen gekauft, weil ich die beste Kamera haben und nicht eine weitere Kamera rumschleppen wollte. Ich höre gerne Musik. Und ab und zu telefoniere ich gerne. So sieht mein Home Screen nun aus:

Von den Glücksspielautomaten sind noch Signal, Apple Nachrichten und Safari als Browser installiert. Alles andere ist entweder essentiell (Bank ohne Handy geht nicht mehr) oder hilft mir (zB die Corona-App). Zusätzlich habe ich nun immer den Nicht Stören-Modus als Standard eingerichtet. Nur meine Favoriten können mich nun noch anrufen, ihre Nachrichten kommen aber auch nicht mehr durch. Hier geht es aber nicht nur um Ablenkung.

Solitude, hier besser als Abgeschiedenheit übersetzt und nicht als Einsamkeit, benötigt die Möglichkeit, ungestört zu sein und nicht auf alles reagieren zu müssen, beziehungsweise die Freiheit von Input von Anderen. Abgeschiedenheit verlangt, dass wir mit uns selbst klar kommen müssen, wenn wir mit uns allein sind, ermöglicht intensives Nachdenken. Unser Wunsch nach sozialer Interaktion muss demnach ergänzt werden durch Zeiten der Abgeschiedenheit. Wie sehr mich das schon vor 14 Jahren beschäftigt hatte, zeigt dieser Blogeintrag aus dem Jahr 2007.

Newport geht aber noch weiter. Denn es sollen nicht nur Dinge nicht mehr getan werden, sondern es muss, wie oben beschrieben, auch überlegt werden, was man mit der gewonnenen Zeit und Aufmerksamkeit tun will, um nicht in ein Loch zu fallen. Das Handy ermöglicht es, solchen Momenten ansonsten schnell zu entkommen. Wie oft, das tracken die meisten Systeme bereits mit:

(An diesem Tag habe ich mehrere Veränderungen an der Konfiguration vorgenommen, daher war der Wert so hoch)

Newport schlägt vor, dass man Briefe an sich selbst schreibt, echte Konversation betreibt (anstatt zu chatten oder zu liken oder zu kommentieren), sich einer Offline-Gruppe anzuschließen oder etwas Nicht-Digitales mit den eigenen Händen betreibt. Bei Handwerk bin ich raus, aber zumindest Instrumente kann ich spielen. Dabei geht es darum, das Beste zu liefern, zitiert nach Rogowiski:

Leave good evidence of yourself. Do good work.

Facebook und Co nicht mehr zu nutzen soll demnach nicht ein Zeichen dafür sein, dass man ein Spinner geworden ist. Es soll ein mutiger Akt des Widerstands gegen die Aufmerksamkeitsökonomie sein. Das ist umso schwerer geworden, da wir einen vollwertigen Computer immer bei uns führen und nun aktiv nach Wegen suchen müssen, dessen Möglichkeiten zu beschränken. Immer noch ist mein reMarkable eines meiner liebsten Arbeitsgeräte. Ich kann darauf keine E-Mails checken oder schnell mal was nachschauen. Und immer öfter nutze ich nur noch dieses Gerät, wenn ich abends auf dem Sofa sitze.

Desweiteren bedeutet Newports Ansatz, dass man sich genau ansehen muss, wo man sich nun noch mit Informationen versorgen will. twitter habe ich nach einer Woche reaktiviert, aber fast alles entfolgt, da ich nur noch denen folgen will, die wirklich wertvolle Inhalte liefern. Und das sind die wenigsten. Eine Informationsdiät sozusagen.

Ich bin noch nicht so weit, dass ich ein Light Phone haben oder mein Smartphone die meiste Zeit zuhause lassen will (das Light Phone gibt es noch nicht in Deutschland). Dafür ist mir die Kamera im Telefon zu wichtig (früher hatte ich meistens eine Fujifilm X100 dabei, deren Akku in den entscheidenden Momenten leer war). Aber ich kann mir schon nach ein paar Tagen der digitalen Pause schon nicht mehr vorstellen, zu Facebook zurück zu gehen oder meine ersten Minuten am Tag damit zu verbringen, erst mal irgendwelche Feeds durchzulesen.

Essentialismus von Greg McKeown


Auf einer der ersten Seiten des Buchs Essentialismus zitiert McKeown Dieter Rams, „Weniger aber besser“. Eine bessere Definition von Essentialismus sei kaum zu finden. Ich lese dieses Buch in einem Sessel neben dem von Rams 1960 entworfenen Regalsystem 606 und sehe, wenn ich von dem Buch aufschaue, auf ein Plakat des Films Rams, den ich vor einigen Jahren über Kickstarter mitfinanziert hatte. Ich kann aus erster Hand berichten, dass es nicht reicht, sich mit Objekten von Dieter Rams zu umgeben, wenn man sich dem Essentialismus widmen will 🙂

Der von McKeown definierte Essentialismus basiert auf den folgenden Grundprinzipien:

  • Wenn man in seinem Leben nicht selbst die Prioritäten setzt, dann wird das jemand anders für einen tun. Wir müssen daher lernen, „Nein“ zu sagen, damit wirklich einen Beitrag leisten können. Zwar haben wir nicht immer die Kontrolle über unsere Optionen, aber wir haben die Kontrolle, zwischen ihnen zu wählen. Es geht darum, nicht nur zu erkennen, dass man die Wahl hat, sondern diese Möglichkeit der Wahl auch zu zelebrieren. Wenn es kein klares „Ja“ ist, dann ist es ein klares „Nein“.Anstatt zu fragen, wie kann ich alles auf einmal machen, soll die Frage gestellt werden, welches Problem man haben will. Manche Menschen benötigen mehr „Wartung“ als andere, aber sie stehlen einem die Zeit und machen ihre Probleme zu den eigenen.
  • Die Frage, die man sich als Essentialist ständig fragen sollte, ist: „Investiere ich mich gerade in die richtigen Aktivitäten?“ Es geht nicht darum, dass man die Sachen geregelt kriegt (wie in GTD), sondern darum, dass man die richtigen Sachen geregelt bekommt. Vieles ist unwichtiger als es zunächst aussieht. Die wichtigsten und schwierigsten Dinge sollte man zuerst tun.
  • Wir sind dafür nicht ausgelegt, so viel Auswahl zu haben und so viele Entscheidungen selbst treffen zu müssen. Dies reiht sich ein in die Beobachtungen von Barry Schwartz und seinem Buch Paradox of Choice.
  • Wir sollen uns überlegen, was wir wirklich wollen, am besten anhand von drei Fragen:
    • Durch was fühle ich mich zutiefst inspiriert?
    • Worin bin ich besonders talentiert?
    • Was erfüllt einen wichtigen Bedarf in der Welt?
  • McKeown schlägt dafür einen iterativen Prozess vor: Explore, Eliminate, Execute. Für die Execution ist es wichtig, dass man sich zurückzieht, um sich zu fokussieren. „The main thing is to keep the main thing the main thing.“ Der lateinische Ursprung für das Wort „decision“ stammt von „cis“ bzw „cid“, also schneiden oder sogar töten. Stephen King sagte, zu schreiben sei menschlich, zu kürzen göttlich.
  • Das wichtigste Vermögen, das wir besitzen, sind wir selbst, unser Geist, unsere Körper. Wir müssen darin investieren, um das Beste aus uns herauszuholen. Was ist das Hindernis, das uns davon abhält, das zu erreichen, was wir wirklich wollen?
  • Die Griechen hatten zwei Wörter für Zeit, Chronos, die Zeit, die wir messen, und Kairos, die Zeit, die wir spüren, wenn wir im Jetzt leben. Der Essentialist lebt die Zeit im Kairos. Multitasking ist kein Problem, der Glaube, wir könnten Multifocus, ist eines. Die wichtigste Frage: „Was ist in diesem Moment wirklich wichtig?“ Ab und zu muss man, wenn man überwältigt ist von vielen miteinander konkurrierenden Aufgaben, erst einmal pausieren und schauen, was nun wirklich wichtig ist.

Insgesamt sind die Punkte alle nicht neu, sie sind eher eine Neukompilierung von Vorhandenem. Schön ist, dass McKeown verschiedene Beispiele aus der Geschichte zuhilfe zieht, um seine Punkte zu verdeutlichen. An manchen Stellen wiederholt sich das Buch. Dennoch eine Leseempfehlung.

reMarkable Erfahrungen: Brückentechnologie für Digital Immigrants?


 

Warum um alles in der Welt sollte man sich ein reMarkable Tablet kaufen, wenn man schon ein iPad hat? Zunächst einmal: Es ergibt keinen Sinn. Und für viele Menschen ergibt es auch keinen Sinn, sich ein reMarkable Tablet zu kaufen, wenn man stattdessen ein iPad haben könnte und dessen Funktionen benötigt. Das reMarkable Tablet ist teuer, nicht so teuer wie ein iPad Pro, aber im Vergleich zu den Features eines iPads in derselben Preisklasse steht das reMarkable extrem schlecht da. Und trotzdem habe ich das reMarkable in den wenigen Tagen, die ich es nun besitze, lieb gewonnen. Die Version 1, die ich für unter 300€ auf eBay geschossen habe, wird wahrscheinlich bald weiter im Preis fallen, denn die 2. Generation wird bereits beworben. Aber bevor ich 500€ für ein Gerät ausgebe, von dem ich nicht weiß, ob es wirklich zu mir passt, nutze ich lieber ein Gebrauchtes, um das Konzept zu testen. Denn mit dem reMarkable kann man nur PDFs/eBooks lesen und annotieren und Notizen und Skizzen erstellen. Keine E-Mails, kein Websurfen, nix. Schwarz-weiß. E-Ink-Display. Schreibt sich mit dem Stift fast wie auf Papier. Den Stift muss man nicht aufladen, wohl aber die Minen ab und zu auswechseln. Und das Gerät kostet je nach Zubehör neu zwischen 450 und 600€.

Was ist mein Use Case? Ich hatte ein iPad Pro mit Stift und allem angeschafft, um mit weniger Gepäck von überall arbeiten und lesen zu können. Lesen und Schreiben sind, neben Programmieren, Kommunikation und Powerpoints erstellen, meine Hauptbeschäftigung. Ich muss sehr viel lesen, vor allem wissenschaftliche Paper, aber auch Artikel aus Fachzeitschriften usw. Zusätzlich schreibe ich auch sehr viel. Der Split Screen des iPads war für mich eine Killer-Applikation: Links das PDF, das ich lesen will, rechts meine Notizen dazu. Hat auch oft gut funktioniert. Aber auch oft nicht. Allerdings: Das Apple-Universum mit iCloud ermöglicht es mir, alle meine Dateien auf allen Geräten stets synchronisiert zu haben.

Aber doch war und ist es nicht perfekt. Es fällt mir manchmal schwer mich zu konzentrieren, denn, wie es oft ist, wenn man den Fokus auf etwas setzen will, dann kommen einem Erinnerungen, was man unbedingt noch erledigen und daher aufschreiben sollte, dann sieht man die Erinnerungen und bemerkt, dass man vergessen hat, etwas Dringendes zu tun usw. Das iPad ermöglicht das alles mit einem Gerät. Und so ist man schnell abgelenkt, vor allem wenn man etwas Schwieriges erarbeiten muss, ist die Verlockung, schnell mal Mails zu checken, sehr hoch. Mit dem reMarkable geht das nicht. Und genau diese Einschränkung bezahlt man für viel Geld. Applikationen, die einen selbst einschränken oder einem helfen, sich besser zu konzentrieren, hatte ich schon vor mehr als 10 Jahren angesehen und genutzt.

Habe ich generell ein Problem mit Konzentration? Nein. Aber es mag am Medium liegen. Ich habe mein bisher erfolgreichstes Buch (3 Auflagen) fast komplett auf Papier geschrieben, so unglaublich das auch klingen mag. In eine Kladde auf einer Terrasse in einer Bucht Sardiniens. Ich hatte keinen Computer mit, nur meine Gedanken. Und die habe ich dann runtergeschrieben, durchgestrichen, neu formuliert, usw, später zuhause am Rechner dann Screenshots und andere Materialien hinzugefügt. Ich allein mit dem Papier. Ich bin nicht sicher, ob ich das heute mit einem iPad hinbekommen würde. Denn auch wenn bei mir fast alle Benachrichtigungen ausgestellt sind, weiß das Gehirn, dass doch was Neues da sein könnte, und unser Gehirn giert danach. The Organized Mind von Daniel Levitin beschreibt, wie sehr unser Gehirn durch jede Störung stimuliert wird, was uns davon abhält, sich fokussieren zu können, denn Denken ist anstrengend. Besonders beeindruckend fand ich hier die Vorliebe von Sting, sich überall auf der Welt dasselbe Zimmer herrichten zu lassen, damit ihn nichts Neues ablenken kann.

Tranquility is the new luxury of our society. (5 AM Club, Robin Sharma)

Diese Ruhe ist ohne Zweifel ein Luxus, wenn man sozusagen für ein kastriertes Gerät mit weniger Funktionen so viel Geld zahlt, nur um Ruhe zu haben und sich fokussieren zu können. Vielleicht liegt meine Präferenz für Papier aber auch an meiner Sozialisation: Ich bin mit Papier groß geworden, habe alles auf Papier geschrieben, meine Abi-Klausuren, meine Abschlussprüfungen an der Uni, usw. Bücher am Rechner zu schreiben, zumindest ausschließlich am Rechner zu schreiben, ist für mich eine Qual. Ich muss meine Gedanken erst einmal sortieren, und auch wenn das am Rechner eigentlich einfacher geht, ziehe ich das Papier vor.

Aber das iPad hat noch andere Nachteile. Will ich draußen mit dem iPad lesen, dann sollte besser nicht die Sonne scheinen. Mit dem reMarkable kein Problem. Das kriegt das iPad nicht so gut hin. Abgesehen davon, dass das Gerät ganz schön schwer ist (653 Gramm “nackt” mit Stift/ 1060 Gramm mit Hülle inklusive Tastatur). Es eignet sich nicht wirklich zum längeren Lesen und in der Hand halten. Das reMarkable kommt auf 362 Gramm “nackt” mit Stift / 505 Gramm mit Hülle, wobei das etwas unfair ist, da die Hüllen sehr unterschiedlich sind. Ich nehme das iPad aus den genannten Gründen nicht gerne mit, wenn ich zum Beispiel kurz mal raus gehe. Es ist nicht nur schwer und unhandlich, nein, ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, wie schnell das Glas kaputt gehen kann (und wie teuer der Ersatz ist).

Und was das iPad tagsüber in der Sonne zu wenig an Licht hat, das hat es dann Abends zu viel. Ich merke es, wenn ich abends zu lange auf den Bildschirm geschaut habe. Das iPad eignet sich für mich nicht zum längeren Lesen und Schreiben von Fachtexten, einmal aus ergonomischen Gründen, aber auch aufgrund manchmal mangelnder Disziplin. Frei nach dem 5 A.M. Club, elektronische Geräte sollten abends einfach nicht mehr genutzt werden, auch das ermöglicht das reMarkable, wenn man ein Auge zudrückt.

Das reMarkable hat allerdings ein paar Defizite, die für den Preis eher inakzeptabel sind:

  • Das WLAN-Modul scheint sehr schwach auf der Brust zu sein; es hat in meinem Arbeitszimmer 1 von 3 Strichen, wohingegen alle anderen Geräte mindestens 2 von 3 Strichen haben.
  • Der Akku hält bei mir ca 2-3 Tage, bei mittlerer Nutzung, für ein e-Ink-Display ist das nicht viel. Das Laden dauert Ewigkeiten.
  • Große PDFs (zum Beispiel Springer-Sachbücher zwischen 3 und 30 MB) sind für das reMarkable Tablet eine große Last, es kann dauern, bis man von einer Seite zur nächsten geblättert hat. Und gerade bei den großen PDFs scheint das reMarkable auch öfter mal abzuschmieren.
  • PDFs mit Passwortschutz kann das reMarkable gar nicht öffnen. Das ist ziemlich suboptimal.
  • Die Suche ist ein Witz. Man kann entweder nach Titeln von Büchern suchen, aber nur innerhalb eines Buches, wenn man dieses gerade geöffnet hat. Man kann dann auch nicht direkt vom Suchergebnis zu der Fundstelle springen, sondern muss sich die Seitenzahl merken und dann umständlich über mehrere Schritte zu der Seite navigieren.
  • Das Plastik wirkt billig und manchmal irgendwie schmutzig, auch wenn es sauber ist. Das ist für den Preis wirklich nicht angemessen.
  • Der Stift hat anscheinend gleich zwei verschiedene Plastiksorten bekommen, zumindest ist hier ein unterschiedliches Weiß zu erkennen:

Was mir außerdem nicht gefällt, ist der Lock-In. Ich bin in deren Cloud gefangen, was ist, wenn sie pleite machen? Bei tado habe ich mich das schon mehrmals gefragt, aber da kann man die Thermostate angeblich wenigstens noch manuell bedienen (dafür sind sie dann aber auch viel zu teuer). Bei reMarkable wäre man verloren, wenn die Cloud abgeschaltet würde. Vermutlich wird man dann irgendwann auch ein Abo bezahlen müssen, wie auch tado darauf geschwenkt ist. Was allerdings etwas hilft, ist, dass man angeblich auch per USB an seine Dokumente kommt. Das habe ich noch nicht ausprobiert, bedeutet aber, dass ich eventuell eine Applikation wie meinen Kindle Clippings Manager bauen könnte, die einen Ordner auf meinem Rechner mit dem Speicher des reMarkable synchronisiert. Das wäre besser als diese doppelte Organisation.

Insgesamt ist das Gerät also für die technischen Leistungsmerkmale, die Qualität und die Software hoffnungslos überteuert. Aber trotzdem mag ich es. Denn es erfüllt meinen Use Case besser als das iPad, und anders als das Moleskine ist es auch kein Ideenbegräbnis erster Klasse. Das hat es in den wenigen Wochen bisher bereits sehr gut bewiesen.