Künstliche Intelligenz bezieht sich auf das breite Feld der Informatik, das Maschinen die Fähigkeit gibt, Aufgaben auszuführen, die menschliche Intelligenz erfordern. Ein Beispiel im Marketing ist die Entwicklung von intelligenten Chatbots, die Kundenanfragen automatisch beantworten.
Machine Learning
Machine Learning ist ein Teilbereich der KI, der Maschinen befähigt, aus Daten zu lernen und sich anzupassen, ohne explizit programmiert zu werden. In der Marketingwelt wird Machine Learning beispielsweise genutzt, um Kundentrends vorherzusagen und personalisierte Werbeinhalte zu erstellen.
Data Mining
Data Mining ist der Prozess des Entdeckens von Mustern in großen Datensätzen. Es ist ein wichtiger Teil der Data Science und wird im Marketing eingesetzt, um beispielsweise Kundensegmente zu identifizieren und Zielgruppen besser zu verstehen.
Data Science
Data Science ist das Feld, das Techniken aus Statistik, Machine Learning und Datenanalyse kombiniert, um Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen.
Statistik
Statistik ist die Grundlage für Data Science und Machine Learning. Sie befasst sich mit Methoden zur Analyse und Interpretation von Daten. Im Marketingkontext wird Statistik verwendet, um Kundentrends zu analysieren und Hypothesen zu testen, wie z.B. bei A/B-Tests. Böse Zungen behaupten, dass Data Science einfach nur Statistik im neuen Gewand sei. Allerdings ist Data Science eher eine Kreuzung von Statistik und Informatik, da hier auch große Datenmengen bearbeitet werden.
Überlappungen und Unterschiede
Überlappungen: Machine Learning ist ein Teilbereich der KI und wird in der Data Science angewendet. Sowohl Data Mining als auch Machine Learning nutzen statistische Methoden.
Unterschiede: Während KI ein breites Feld mit verschiedenen Anwendungen ist, konzentriert sich Machine Learning spezifisch auf das Lernen aus Daten. Data Science vereint diese Techniken, um datengetriebene Erkenntnisse zu gewinnen.
Diese Woche gab es sowohl ein OTA-Update für den LifeBEAM Vi (02.00.00.00) als auch eine neue App-Version (1.1.0 (14)). Mit dem Update der App war dann auch der Bug behoben, der meine Erfahrungen mit dem Effort Guide, der KI, verhinderten. Gleich nach dem Update bin ich abends Laufen gegangen und wurde zunächst mit einer herben Enttäuschung belohnt. Der/die/das Vi sagte mir während des Laufs, dass sie mir bald mehr erzählen könne, wenn sie mich besser kennen würde.
Also immer noch keine Künstliche Intelligenz. Nach mehr als 7 Stunden Laufen sollte das der Fall sein, zumal mir der Support versprochen hatte, dass die bisherigen Daten trotz Bugs einbezogen werden. Nach dem Lauf aber sagte die freundliche Stimme, dass sie nun genug über mich wisse. Also am nächsten Morgen rein aus Neugier wieder in die Laufschuhe (keine ausreichende Erholungsphase, ich weiß), und nun erzählte mir Vi, wann ich in meine Fettverbrennungszone komme und sie wieder verlasse. Wobei sie das nicht deutlich sagt, nur, dass ich “haste”.
Der Mythos der Fettverbrennungszone
Fettverbrennungszone. Da ist sie wieder. Wer sich genauer damit beschäftigt, zum Beispiel durch diesen wunderbaren Artikel von Dr. Moosburger, der weiß, dass diese meistens falsch verstanden wird. Vor allem die Aufkleber auf Cardio-Geräten in Fitnesscentern sind meistens wenig hilfreich. Häufig wird der optimale Fettverbrennungspuls so verstanden, dass man auf keinen Fall über diesen kommen dürfe, weil dann kein Fett mehr verbrannt wird. Und so erzählen es manche Fitness-Trainer auch noch gerne. Das ist falsch. Für diese populäre aber falsche Interpretation der Fettverbrennungszone war mein Puls aber viel zu hoch, als dass Vi mich noch in dieser Zone hätte sehen können. Was versteht also LifeBEAM unter der Fettverbrennungszone? Eine erste Nachfrage in den Kommentaren ergab nur eine Standardantwort, so dass ich frech weiter gebohrt habe. Hier die zweite Antwort:
Hi Tom- apologies for not being more specific. Your basic assumption about that zone is generally correct (i.e. more fat is burned than glucose but the more intense the workout, the more calories are burned, and even when the ratio is lower, more energy is taken from fat), moreover, Vi will also take into consideration your personalized calibrated biometric thresholds (heart rate, cadence, pace consistency) and BMI to make sure you are indeed in the right zone. Keep it up!!!
p.s
There’s one last component you are probably aware of which is a term called after-burn zone where you are burning fat significantly also after the run itself, all directed by the amount and endurance of effort taken during your last run. Based on our studies we still don’t feel fully comfortable to add this metric to our off training screens due to its scientific tolerance, but we promise to keep you guys in the loop once we do so.
Der BMI ist genau so ein Mythos, abgesehen davon, dass die Antwort wieder sehr wischiwaschi ist, aber zumindest bekomme ich eine Ahnung, was die LifeBEAMler da tun wollen.
Verbesserungen und Probleme des LifeBEAM Vi
Sehr viel besser geworden ist das Verhalten beim Einschalten des LifeBEAM Vi. Es reagiert nun innerhalb von wenigen Sekunden, so dass man keine Angst mehr hat, dass der Knopf vielleicht defekt ist. Auch für das Bass-Problem wurde eine Lösung gefunden, es kann nun ein Bass Boost definiert werden.
Nicht gelöst ist das Problem, dass Vi anscheinend immer noch nicht versteht, dass man langsamer wird, wenn man einen Berg hoch läuft. Zwar sagt sie, dass man langsamer geworden ist und dass man doch bitte versuchen solle, gleichmäßiger zu laufen. Aber manchmal lobt sie einen auch für die gleichmäßige Geschwindigkeit, obwohl man langsamer geworden ist. In der Abbildung links sieht man das Dilemma: Mein Puls wird höher, gleichzeitig werde ich langsamer, auch wenn es zwischendurch mal kleine Plateaus gibt, in denen ich versuche, wieder schneller zu werden. Mein Puls ist da gerne mal bei 170 und mehr, ich weiß nicht, ob ich meinen theoretischen Maximal-Puls von ~180 wirklich erreichen will in meinem Alter
Auch die Musikauswahl habe ich immer noch nicht verstanden.
Kadenz und Schrittfrequenz
Das LifeBEAM Vi versucht mich bei jedem Lauf davon zu überzeugen, dass ich meine Schrittfrequenz erhöhen soll. Das sieht bei der Geschwindigkeit, die ich halten soll, etwas bescheuert aus. Der dazu abgespielte Beat ist aber tatsächlich enorm hilfreich. Mitunter schaffe ich es, im Durchschnitt über 160 Schritte zu kommen. Auch hier ist sich die Wissenschaft noch nicht ganz einig, was die optimale Schrittfrequenz ist. Der Rechner von Achim Achilles sieht weniger Schritte für mich vor. Gefühlt aber helfen die kürzeren Schritte tatsächlich, am nächsten Tag nicht ganz so müde Beine zu haben.
Kaufen: Ja oder Nein?
Ich bin nicht sicher, ob ich den LifeBEAM Vi jetzt schon einem Nicht-Early Adopter zum Kauf empfehlen wollte. Zum einen glaube ich ganz fest an den Nutzen der Künstlichen Intelligenz im Sport. Anstatt irgendwelche Regelwerte aus Tabellen abzulesen kann eine Maschine, genug sinnvolle Daten vorausgesetzt, sicherlich bessere individuelle Empfehlungen für einen Sportler aussprechen. Auf der anderen Seite würde ich bei einem Körper von einem chaotischen System sprechen, im Sinne von Fehlen von wichtigen Datenpunkten, so dass aus den vorhandenen Daten die falschen Schlussfolgerungen geschlossen werden.
Ich hab es zwar nie geschafft, über mein Omegawave ECG zu bloggen (vielleicht hole ich das mal nach), aber müssten die Pulswerte beim Training nicht auch damit in Verbindung gebracht werden, wie erholt der Körper vom letzten Training ist? Ganz abgesehen davon sind sich die Wissenschaftler nicht wirklich einig, welche Werte wann wo wie gut oder schlecht sind. Ich bin also einfach nicht sicher, ob die dem LifeBEAM Vi zur Verfügung stehenden Daten tatsächlich ausreichen. Und ob wir genug wissen über den Umgang mit diesen Daten, um tatsächlich eine Hilfe beim Training zu sein.
Interessant ist auch die Frage, wie LifeBEAM mit der Datensammlung in Zukunft vorgehen wird. Wo werden die Daten eigentlich ausgewertet? In der App? Im Gerät selbst (unwahrscheinlich, denn mein Bug war erst nach dem App-Update behoben)? Oder irgendwo in der Cloud? Dahin werden die Daten anscheinend hochgeladen, und wenn hier keine Halbwertzeit berechnet wird, dann wird pro Nutzer einiges an Daten zusammenkommen in den nächsten Jahren. Nicht unwahrscheinlich, dass LifeBEAM deshalb irgendwann auch eine zusätzliche monatliche Gebühr einführen wird, ähnlich wie das Omegawave tut. Man kauft das Gerät, aber um eine Auswertung erstellen zu können, benötigt man den Service. Vielleicht werden einem Early Adopter diese Gebühren erlassen, schließlich leiden wir gerade durch alle Kinderkrankheiten. Aber wahrscheinlich ist das nicht.
Nachdem ich nun schon mehr als 50 Kilometer und fast 6 Stunden mit dem Vi gelaufen bin, hat sich immer noch kein Coaching-Effekt gezeigt. Im Gegenteil, die “Intelligenz” spricht immer weniger mit mir. Zuletzt hat sie mir nicht mal mehr dazu geraten, kleinere Schritte zu machen. Sie sagt mir lediglich, dass ich das letzte Mal zum Schluss langsamer geworden sei und dass ich dieses Mal doch bitte das Tempo halten solle. Was sie zwar misst, aber anscheinend nicht auswertet: Ich laufe zum Schluß immer einen Berg hoch (nun ja, kein richtiger Berg, der Elbberg halt, aber immerhin mehr als 25 Meter Höhenunterschied), und das sollte sie verstehen. Angeblich soll eine der nächsten Software-Versionen das berücksichtigen.
Nachdem ich mich durch das Support-Forum “gekämpft” hatte war mir klar, dass es nicht an mir liegt. Eine Mail an den Support, der dann trotz Samstag Abend auch sofort antwortet. Ich solle doch bitte die App de- und neuinstallieren. Ok. Und was soll das bringen? “Apologies for any confusion. I just took a closer look into your log files and it looks like you are running into a calibration issue.” Und nun warte ich auf den Bugfix Ich hoffe, dass die bis dahin gesammelten Daten nicht nutzlos sind und ich nicht wieder von vorne anfangen muss.
Weitere Kritikpunkte:
Der Einschaltknopf ist nicht sehr responsiv, manchmal muss man sehr lange drücken, bis das Gerät eingeschaltet ist.
Die Logik mit den Spotify-Listen verstehe ich nicht, in den Running Modus komme ich so auf jeden Fall nicht. Aber zunächst einmal ist mir das Lösen der fehlenden Intelligenz wichtiger.
In den Foren beschweren sich die Nutzer, dass Lifebeam das Laufen auf dem Laufband im Kickstarter-Video hatte, diese Funktionalität jetzt aber nicht vorhanden ist. Und kurzerhand wurde das Video auch entfernt. Angeblich soll diese Funktionalität aber noch kommen.
Der Akku hat bei mir 3 Läufe gehalten, also wahrscheinlich weniger als 3 Stunden.
Fitter geworden bin ich jetzt auf jeden Fall schon, zumindest schaffe ich den Elbberg mittlerweile besser. Aber das hätte ich auch mit Runkeeper hinbekommen.
Was cool ist: Man bekommt die Rohdaten. Anscheinend wird jede Sekunde geloggt, und so sehen die Daten aus:
[code]
53.5439109802246
9.93943977355957
3.01765032412035
2380.0
Value>157
158
[/code]
Im Prinzip könnte man also auch selbst etwas mit diesen Daten anfangen…
Mitte letzten Jahres hatte ich die Kickstarter-Kampagne von LifeBEAM unterstützt, diese Woche kam der LifeBEAM Vi an: “The first true artificial intelligence Personal Trainer”, der angeblich erste echte Personal Trainer, der auf Künstlicher Intelligenz basiert. LifeBEAM hat bisher vor allem Helme für Kampfpiloten hergestellt, die mit speziellen Sensoren die Vitalparameter messen können; etwas Erfahrung mit Sensoren ist der Firma also schon einmal zuzutrauen. Und das Messen des Pulses über das Ohr funktioniert definitiv besser als mit einer Uhr am Handgelenk, der Fitbit Blaze hat mich hier schon oft enttäuscht. KI ist “the next big thing”, warum also nicht wie in Her einen Assistenten haben, der meine Fitness verbessert?
Von “Her” sind wir zwar noch weit entfernt, eine “Her” aber für nur ein Gebiet (domain-specific), in diesem Fall Sport beziehungsweise noch eingeschränkter Laufen, ist realistisch. Her-like ist zudem, dass LifeBEAM das Interface mit Stimme sehr minimalistisch gehalten hat, damit die eigene Phantasie damit spielen kann, wie Vi für einen selbst aussieht (“your imagination can play with what Vi looks like for YOU“).
Tolle Verpackung, nicht so tolles Handbuch
$219 hat der Spaß inklusive Versand gekostet, dazu kamen dann noch mal knapp 50€ Zoll, was ich zwar für eine Frechheit halte, aber anscheinend auch nicht diskutierbar ist. Ich war auch einfach zu gespannt. Auf ein Unboxing-Video verzichte ich, davon existieren genug im Netz. Die Verpackung ist toll, es fühlt sich alles sehr wertig an, nur bei der Dokumentation wurde gespart. Zwar gibt es ein kleines Handbüchlein, aber da steht zum Beispiel nicht drin, welche Sprachbefehle existieren, auch andere Fragen kann man sich nur durch das Durchwühlen der Foren-Beiträge erfahren. Die Support-Seite hingegen ist eher dürftig.
Einrichten des LifeBEAM Vi
Toll ist, dass der LifeBEAM Vi nicht mit leerer Batterie geliefert wird, man kann also gleich loslegen. Schade dagegen ist, dass man nirgendwo sehen kann, wie voll die Batterie ist. Auch das angeblich mögliche Laden innerhalb von 45 Minuten funktioniert nicht.
Der/die/das Vi kann kein Deutsch sprechen und versteht auch kein Deutsch, die dazu gehörende App existiert auch nur auf Englisch. Aber wenigstens kann man die Einheiten auf das metrische System umstellen, so dass man während des Laufens keine Meilen umrechnen muss.
Suboptimal bei der Einrichtung ist, dass man die Kopfhörer drin hat, um “sie” zu hören, dann aber auf ein blaues Licht achten soll, das man ja nur sehen kann, wenn man die Kopfhörer eben nicht drin hat. Der Klang ist übrigens super. Zumindest wenn man nicht läuft.
Der erste Lauf
Zunächst einmal: Man spürt diesen Bügel überhaupt nicht. Er ist eh superleicht. Dadurch, dass man verschiedene Pinöpsel für unterschiedliche Ohrgrößen mitgeliefert bekommt und zusätzlich einen kleinen Haken, der den Hörer im Ohr halten soll, hält der In-Ear-Kopfhörer bei mir sehr gut, was eher selten der Fall ist. Man muss nur sehr genau darauf achten, dass das kleine grüne Licht, der Herzfrequenzmesser, nicht zu sehen ist, denn dann misst er den Puls nicht.
Für den ersten Lauf wollte ich einfach 5 Kilometer laufen, App gestartet, Verbindung wurde sofort gefunden, und los geht’s. Der LifeBEAM Vi redet erst einmal ganz schön viel, dabei läuft eine Spotify-Playlist, wobei ich nicht verstanden habe, welche das ist. Die Running-Funktion von Spotify hat nicht funktioniert. Die Musik wird etwas leiser, wenn Vi spricht, aber war zum Teil noch zu laut, so dass ich Vi nicht immer verstanden habe.
Was ich glaube, was sie gesagt hat, ist, dass sie 2 Stunden Training mit einem verbringen muss, bis sie genug Daten zusammen hat, um Vorschläge unterbreiten zu können. Im Forum beschweren sich einige Nutzer, dass nach 2 Stunden nix passiert ist. In dem Fall lag es aber wohl daran, dass das Coaching anscheinend momentan nur auf dem iPhone funktioniert. Der Sound wirkte beim Laufen übrigens nicht mehr ganz so toll, was aber auch daran liegen kann, dass ich die Stöpsel kurz vorher noch mal ausgewechselt hatte.
Erstes Coaching
Das, was der LifeBEAM Vi sagt, ist auf jeden Fall schon mal persönlicher als das, was mir Runkeeper sagt. Die Stimme ist natürlicher, und es ist weniger vorhersehbar. Schön war auch, dass sie mir nach 2 Kilometern sagte, dass meine Schritte zu groß sind, und einen coolen Beat “auflegte”, mit dem ich eine andere Schrittlänge probieren konnte. Sie lobte mich nach 2/3 des Laufs, dass ich die Geschwindigkeit gut halten könne. Das wirkte schon mal sehr viel individueller als Runkeeper.
Was ich nicht verstanden hatte war, wie ich es hinbekomme, dass sie mir meine Herzfrequenz sagt. Erst habe ich es ganz klassisch mit “Vi, what is my Heart Rate?” probiert, aber sie hatte nicht reagiert. Dann habe ich mal auf den rechten Kopfhörer gedrückt, weil ich meinte, mich dunkel zu erinnern, dass das funktioniert. Tatsächlich muss man dann nur “Heart Rate” sagen, und wenn an der Elbe nicht ganz so viel Wind entgegen pustet, dann versteht sie es auch. Witzig nur, dass sie mir 20 Sekunden später erklärt, wie ich sie nach der Herzfrequenz fragen kann. Dass mein Puls relativ hoch war, dazu hat sie nix gesagt. Auch die Frage nach “Distance” hat sie nicht verstanden; ich hätte manchmal schon gerne gewusst, wie viel ich noch vor mir habe.
You’ll never run alone
Kurz vor dem Ende des Laufs sagte sie mir, dass ich es gleich geschafft hätte. Es kam mir danach noch wie eine Ewigkeit vor, aber das kann auch am Elbberg gelegen haben, der mir jedes Mal in die Quere kommt (daher auch der hohe Puls bei gleichzeitig geringer Geschwindigkeit in dem Screenshot).
Als es dann vorbei war, war es schön, jemanden zu haben, der einem Feedback gibt, wenngleich es auch nur eine Zusammenfassung war. Insgesamt war es eine gute Erfahrung, jemanden zu haben, der zu einem spricht, denn manchmal ist mir schon langweilig beim Laufen. Manche denken beim Laufen über Probleme nach, ich dagegen versuche den Kopf frei zu bekommen. Dabei hat der LifeBEAM Vi gut geholfen.
Nächste Schritte
Mir fehlen also noch anderthalb Stunden, bis der LifeBEAM Vi coachen kann; darüber werde ich dann berichten. Bis dahin kann ich auch berichten, welche anderen Sprachbefehle der Vi funktionieren und wie schnell die Batterie tatsächlich hält und lädt. Insgesamt ist der Eindruck erst einmal positiv, auch wenn die hohen Erwartungen, die die initialen Videos weckten, nicht komplett erfüllt wurden.
Update: Das Video, das ich hier eingebunden hatte, wurde von LifeBeam auf privat gestellt. Hintergrund ist wahrscheinlich, dass in dem Video ein Mann auf einem Laufband gezeigt wurde. Aber damit kann Vi gar nicht umgehen
Meine Begeisterung für Number26 ist immer noch erhalten, auch wenn sich einiges geändert hat seit meinem ersten Artikel:
Benutzer können sich einen Dispo einrichten
Mittlerweile gibt es auch EC-Karten
Es gibt die Möglichkeit, bei Partnern wie REWE Geld einzuzahlen und auszahlen zu lassen
Unschön ist, dass man mit den Karten nicht wirklich überall zahlen kann. In London verweigerte ein Geldautomat die Zusammenarbeit mit der Kreditkarte, in Amerika zeigten mehrere Kartenlesegeräte eine Fehlermeldung. Man sollte also gerade im Ausland immer eine weitere Kreditkarte eines anderen Unternehmens dabei haben. In Deutschland wollten die Automaten der Nord-Ostseebahn die EC-Karte nicht akzeptieren, was laut Support daran liegt, dass den Number26-EC-Karten der Girocard-/EC-Chip fehlt. Das tut meiner Begeisterung dennoch kaum einen Abbruch, denn gerade in Amerika war es wunderbar in Echtzeit sehen zu können, wie viel da gerade vom Konto abging. Meine Miles-and-More-Kreditkarte hat selbst nach drei Tagen immer noch nicht alle Buchungen auf dem Online-Konto.
Ein weiteres Fintech, das ich gerade ausprobiere, ist Scalable Capital. Ich hege ein (un?)gesundes Mißtrauen gegenüber den von Banken und Finanzberatern empfohlenen Anlageprodukten, versteckte Kosten sind anscheinend ein Kavaliersdelikt, und in manche meiner Verträge möchte ich schon gar nicht mehr reinschauen, weil ich in jungen Jahren einfach keine Ahnung hatte. Kostentransparenz wäre also schon mal eine gewaltiger Vorteil, wenn es um ein neues Angebot auf dem Finanzmarkt geht. Die Gebühren bei Scalable Capital betragen 0.75% des investierten Vermögens plus durchschnittlich 0,25% Kosten für die ETFs, die bereits in den ETF-Kursen der Anbieter berücksichtigt sind. Moment mal, Gebühren bei ETFs? Ja, auch ETFs kosten Geld, allerdings in der Regel weniger als ein aktiv gemanagter Fonds. Diese Gebühren hätte man aber eh bezahlt, nur dass man sich dessen vielleicht gar nicht bewusst gewesen wäre. Für 0,75% ist somit alles außerhalb der ETFs bezahlt, das Depot (was es oft genug eh schon kostenlos gibt, nur nicht bei dem Kooperationspartner von Scalable Capital, der Baader Bank), die Transaktionen, das Gehirn, das die Entscheidungen trifft, sowie die Gehälter der Mitarbeiter. Da Scalable Capital eh erst ab 10.000€ Vermögen neue Kunden aufnimmt, sind das also mindestens 75€ pro Jahr.
Beleuchten wir das “Gehirn”, das die Anlageentscheidungen trifft, einmal genauer, denn das ist der eigentlich spannende Teil dieses Fintechs. Man kann sich normalerweise von einem Finanzberater etwas empfehlen lassen, und bis auf die wenigen unabhängigen Berater, die sich in Deutschland eh kaum durchgesetzt haben, ist es nicht unwahrscheinlich, dass eine Provision für das empfohlene Produkt fließt. Abgesehen von den dadurch entstehenden Kosten, die der Kunde trägt, stellt sich die Frage, ob das empfohlene Produkt tatsächlich das beste Produkt ist oder die zu erwartende Provision bei der Empfehlung nicht vielleicht auch eine Rolle gespielt hat. Und selbst wenn der Finanzberater sich davon überhaupt nicht beeinflussen ließe, wie kann sichergestellt sein, dass tatsächlich das beste Produkt empfohlen wird? Woher weiß der Finanzberater das? Und wie lange bleibt es das beste Produkt? Wie oft empfiehlt einem der Berater, doch mal umzuschichten, weil sich der Markt geändert hat? Hat man nicht gerade eine wirklich hohe Summe auf dem Konto, so dass man in den Genuss einer richtigen Vermögensberatung kommt, dann sind die Optionen für den Normalverbraucher bestenfalls suboptimal.
Warum also nicht die Anlageentscheidungen einem Algorithmus, einem RoboAdvisor, überlassen, der sich nicht davon beeinflussen lässt, wie viel Provision er erhält? (Auch das wäre natürlich rein technisch möglich… wie eine Private Auction im Realtime Bidding) Und außerdem sehr viel mehr Informationen verarbeiten kann, als ein Mensch imstande ist? Der außerdem skalierbar ist und nicht nach der Höhe des zu verwaltenden Vermögens priorisiert? Aktiv gemanagte Fonds zum Beispiel schlagen sich nicht unbedingt besser als passive Fonds, und wie es um das Denken allgemein steht, nun ja. Algorithmen könnten die besseren Anlage-Manager sein, und das ist die Idee von Scalable Capital (neben der Art der Strategie, siehe dazu weiter unten). Das Unternehmen wird stehen und fallen mit der Performance seiner Algorithmen. Das Grundprinzip hier ist, dass die Algorithmen nicht auf Renditen optimiert wurden, sondern auf die Vermeidung von Verlust, ausgehend davon, dass die meisten Modelle das Verlustrisiko unterschätzen sowie das Renditepotential überschätzen (“Asymmetrie der positiven und negativen Kursentwicklungen”). Das Whitepaper auf der Webseite erklärt das Prinzip sehr gut. Sich selber keine Gedanken mehr machen zu müssen und von einer Vermögensverwaltung profitieren zu können, die ansonsten nur wirklich Vermögenden vorbehalten ist, wäre ein zweiter gewaltiger Vorteil. Plus, da Scalable Capital selbst Vermögen verwalten darf, werden die Transaktionen auch gleich für einen durchgeführt. Wie das alles genau funktioniert, darüber haben andereschonviel geschrieben.
Aber zu den ersten Erfahrungen. So schnell wie Number26 klappte die Konto-Eröffnung nicht. Zwar kann man auch hier via Video-Chat die Anmeldung vornehmen, aber bis das Konto tatsächlich eröffnet und die initiale Anlagesumme vom Referenzkonto abgebucht und dem Baader-Tagesgeldkonto gutgeschrieben ist, vergeht eine gute Woche. Baader hat mir dann auch noch ein Passwort für die Webseite geschickt, das ich nicht mal lesen konnte, weil es so dünn gedruckt war, so dass mein Zugang nach drei Fehlversuchen gesperrt war. Die Telefon-Hotline war nett, wollte das Problem aber nicht sofort beheben, und auch der Rückruf blieb aus. Alles in allem klappte aber auch das irgendwann. Und dann dauert es auch noch ein paar Tage, bis Geld von diesem Konto abgebucht und die ersten Papiere eingekauft werden. Zumindest bei mir wurde auch nicht sofort alles investiert, sondern auf zwei aufeinander folgende Tage, wobei immer noch etwas Geld auf dem Tagesgeldkonto über blieb. Und zunächst ging der Wert meines Portfolios minimal runter, aber wie es nunmal ist bei solchen Geldanlagen: erst mal schlafen legen. Auch der DAX ging in diesem Zeitraum runter.
Die App wie auch die Webseite sind ästhetisch und funktional gestaltet, kein Schnickschnack, schnell ladend. Die App hat lediglich Informationswert, Auf der Webseite und mittlerweile auch in der App kann man Ein- und Auszahlungen veranlassen sowie die monatliche Sparrate verändern. Das Portfolio zeigt genau, in welche Produkte investiert wurde, auch hier herrscht absolute Transparenz. Aus irgendeinem Grund kann ich keine Screenshots erstellen aus der App, anscheinend ist das durch die App unterbunden.
Das Portfolio wird verglichen mit einem Durchschnittsportfolio, wobei nicht wirklich klar ist, wie sich dieses Durchschnittsportfolio gestaltet. In der Hilfe steht lediglich, dass es um repräsentatives Portfolio der letzten 15 Jahre handelt, aber woher wurde dieses Portfolio genommen? Und welche Relevanz hat diese Information? Ich kann mein Portfolio eh nicht ändern.
Insgesamt macht Scalable Capital einen guten Eindruck auf mich. Es wird einige Zeit dauern, bis die Qualität der Algorithmen bewertet werden kann, ab und zu werde ich hier ein Update geben.
Kommentare (seit Februar 2020 ist die Kommentarfunktion von meinem Blog entfernt):
Frieder says
Februar 2017 at 11:23 … ich habe von Juli 2016 bis heute bei 20.000 Euro Anlagesumme exakt 275 Euro Gewinn gemacht in der mittleren Risikostrategie. Einen Indexvergleich braucht man gar nicht heranzuziehen: Eine erbärmliche Performance der Alghorithmen!!
Komisch, dass Scalable überall über den grünen Klee gelobt wird. Ich brauche keinen Dienstleister mit guter Presseabteilung.
Fazit: Ich werde kurzfristig mein Geld dort wieder wegnehmen!!
Keine Empfehlung!
Tom says
Februar 2017 at 10:41 Frieder, lies den Beitrag noch mal: investieren und schlafen legen Bei mir sind es gerade 3,75%…
In der Zeit vom 17. Dezember 2014 berichtet Felix Lill von dem japanischen Forscher Hiroshi Ishiguro, der nicht nur von sich selbst eine Roboter-Kopie erstellt hat und diese auch auf Reisen schickt, um statt seiner Vorträge zu halten. Er nennt diese Kopien Gemonoide, und er hält es auch für möglich, dass wir eines Tages Roboter lieben können. Wenn Kinder bereits Gefühle für Tamagotchis entwickeln, warum dann nicht auch Menschen zu Robotern?
Neu ist dieser Gedanke nicht, Fritz Langs Metropolis baut zum Beispiel darauf auf, dass ein Maschinenmensch aus der Gestalt Marias gebaut wird und die Männer ihr verfallen. David Levy schrieb 2008 eine Promotion darüber, das er ein Jahr später in einem populärwissenschaftlichen Buch verarbeitete.
Für mich stellt sich die Frage, was Roboter dann besser machen können in Beziehungen als Menschen? So könnte jeder Roboter besser auf die psychischen Defizite eines Menschen eingehen und sozusagen “verhaltenstherapieren”.
Was das Video verschweigt: Es wird auch neue Jobs geben. Denn es ist einfach, mit neuen Technologien Geld zu sparen. Die Kunst ist, mit neuen Technologien etwas Neues aufzubauen, was zusätzliches Business erschafft.