Remarkable 2: Erfahrungen nach den ersten 2 Wochen


 

Ich hatte mir erst im Mai ein gebrauchtes Remarkable-Tablet der ersten Generation gekauft, denn ich wollte zunächst testen, ob das Gerät überhaupt etwas für mich ist, bevor ich viel Geld für die zweite Generation ausgebe. Über die Vor- und Nachteile des Remarkable-Ansatzes habe ich schon genug geschrieben, hier geht es nun um das neue Gerät mit Vergleichen zu der ersten Generation.

Zunächst einmal: Das Remarkable 2 wirkt super-edel. Und das beginnt schon mit der Verpackung, die hier ankam. Hier war alles durchdacht, die kleinen und großen Pakete ergaben zusammen einen Quader, der genau in den Versandkarton passte. Alles liebevoll verpackt, vor allem mit Papier. Nur die Folie drumrum hätte man sich auch sparen können.

Als Early Adopter habe ich einen geringeren Preis für das ganze Paket bezahlt, d.h. einige Extras für einen viel geringen Aufpreis bekommen. So habe ich mir ein Book Folio und einen Marker Plus gegönnt. Dieser Marker hat ein “Radiergummi” eingebaut, d.h., ich muss nicht erst in das Menü gehen, um etwas wegradieren zu können. Daran gewöhnt man sich sehr schnell. Allerdings ist das “Radiergummi” so breit, dass man auch schnell zu viel wegradiert. Aber diese Funktion möchte ich nicht mehr missen. Es macht die Arbeit auf jeden Fall einfacher.

Der Marker hält am Remarkable 2 genauso wie ein Apple Pencil 2 am iPad, magnetisch. Das ist schon um einiges besser als die vorherige Lösung. Auch das Folio hält magnetisch. Was nicht mehr vorhanden ist beim Marker ist die Möglichkeit, dass man Mienen im Marker auf Vorrat hält. Das ist schade, denn das fand ich extrem praktisch. Eine Miene hält bei mir ungefähr einen Monat, und die letzten Tage mit einer Miene überlegt man schon, ob die Schrift nicht schon unsauber wird. Mit Folio und auch ohne liegt das Remarkable sehr gut in der Hand, und habe ich schon gesagt, wie edel es aussieht? Auch mit Folio? 🙂

Angeblich ist die neue Generation auch schneller als die vorherige, aber davon habe ich bisher nicht viel gespürt. Insgesamt ist das Remarkable insgesamt nicht mit der schnellsten Software gesegnet, und ich hoffe, dass da noch nachgebessert wird.

Das Remarkable der ersten Generation sieht neben dem der zweiten Generation geradezu billig aus. Das Display ist genau so groß, aber das Gehäuse etwas größer. Das Plastik der ersten Generation wirkt irgendwie immer etwas schmutzig. Die Knöpfe der ersten Generation vermisse ich allerdings etwas, die Streichbewegung von oben nach unten, um zurück auf die Startseite zu kommen, ist noch etwas gewöhnungsbedürftig. Und manchmal empfinde ich die Reaktion auch als etwas zäh. Wie oben schon erwähnt, superschnell ist es nicht, weder das alte noch das neue Modell.

Der Akku hält bei mir trotz täglicher Nutzung (mal mehr, mal weniger pro Tag) erstaunlich lange, ich komme auf jeden Fall auf über eine Woche. Der USB-Anschluss, der unten in der Seitenleiste eingebaut ist, ist nun ein USB-C-Anschluss, was das Einstöpseln natürlich um einiges leichter macht.

Ich nutze das Remarkable vor allem für

  • Notizen während Meetings
  • Brainstorming und Storywriting (siehe unten ein Beispiel, wie ich eine PowerPoint mit meiner Story ergänze)
  • Anmerkungen in PDFs, zum Beispiel Korrektur von Haus- und Abschlussarbeiten, aber auch Anmerkungen zu Artikeln, die ich lesen muss
  • Lesen von Büchern
  • Journaling und Planung

Für alle diese Tätigkeiten ist das Gerät extrem gut geeignet, ich nutze es mehr als mein iPad, was ich nun eigentlich verkaufen könnte. Allerdings kann ich mit dem iPad in Zoom-Calls auch was an die virtuelle Tafel zeichnen, das ist mit dem Remarkable etwas komplexer, wenn auch möglich. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Kauf. Es ist eine Menge Geld für ein Gerät, das sowenig kann im Vergleich zu einem iPad, aber es hat eben genau das, was ich brauche, nämlich etwas Analoges, was meine Augen nicht so schnell ermüden lässt, und auch ein besseres Schreibgefühl. Ob der Mehrpreis zu dem gebrauchten Gerät der ersten Generation gerechtfertigt ist? Ich weiß es nicht. Für mich zählt, wie praktisch es ist, und die neue Generation ist auf jeden Fall praktischer mit der längeren Akkulaufzeit und dem durchdachten Zubehör. Der Rest ist ein Aufpreis für ein krass besseres Design und eine Ästhetik, die in mehreren Ligen weiter oben spielt. Und ja, auch das ist mir etwas wert. Denn wer kennt es nicht, das Schreibgerät hat auch eine Wirkung auf die Schreibinspiration 🙂

Update 23-Aug-2021: Schweren Herzens habe ich mein Remarkable 2 verkauft. Ich halte es immer noch für ein super Gerät, aber es hat nicht in meinen Workflow gepasst. Und da ich kontinuierlich versuche, die Anzahl meiner Gadgets zu reduzieren… 🙁

Update August 2022: Ich habe wieder ein Remarkable. Es ist einfach unschlagbar, wenn man Notizen erstellen will, und es ist besser für Reflektionsarbeit, bei der man sich nicht ablenken lassen sollte…

Erste Erfahrungen mit den Amazfit ZenBuds: Lohnen sie sich?


 

Die Apple AirPods Pro sind für mich eines der besten Gadgets, das ich in den letzten Jahren gekauft habe. Warum also die Amazfit ZenBuds kaufen? Zunächst einmal habe ich eine Schwäche für Gadgets, und da es eine Indiegogo war, konnte ich die ZenBuds für 69 Dollar anstatt 149 Euro kaufen. Interessant fand ich an den ZenBuds vor allem das Versprechen, dass man Noise Blocking haben kann inklusive einem Pomodoro-Timer sowie Klängen, die zur Entspannung beitragen.

Die AmazFit ZenBuds kommen in einer ansprechenden Verpackung, hier wurden keine Kosten und Mühen gespart.

Die Kopfhörer kamen aufgeladen hier an, das Case war nicht mehr voll. Die ZenBuds sind extrem leicht, und wenn man die richtigen Stöpsel wählt, dann klappt das mit dem Noise Blocking sehr gut. Allerdings passt das Handbuch nicht zur Realität, denn es gibt keine Amazfit-App im App Store. Tatsächlich muss man nach der Zepp App suchen, hiermit können die ZenBuds eingerichtet werden. Dass man darauf nirgendwo hingewiesen wird, ich bekomme ja immer noch Updates via Indiegogo, ist unverständlich.

Was aber leider auch gar nicht funktioniert ist das Entspannen mit den Klängen. Die Loops sind sehr kurz gehalten, und mein Gehirn merkt sofort, wenn der Loop wieder anfängt. Dadurch werde ich sofort wieder hellwach. Das ist schon mal extrem schade, denn das war einer der Hauptgründe, warum ich die ZenBuds gekauft hatte.

Zusammengefasst hier die Vor- und Nachteile:

Vorteile der Amazfit ZenBuds:

  • Man spürt sie wirklich nicht im Ohr.
  • Auch das Noise Blocking funktioniert gut.

Nachteile der Amazfit ZenBuds:

  • Es dauert Ewigkeiten, bis man einen Sound hochgeladen hat. Das klingt sicherlich auch daran, dass hier eine besondere Art von Bluetooth verwendet wird.
  • Es kann keine andere Musik gehört werden.
  • Die Klänge sind leider zu kurz gelooped.

Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung sind die Amazfit ZenBuds nicht, vor allem nicht für den regulären Ladenpreis.

Sonos: Die große Liebe, die den Alltag nicht überstanden hat


 

Ich war wahrscheinlich einer der ersten Käufer von Sonos-Lautsprechern in Hamburg. Die Kisten waren neu, teuer, aber genau das, was ich suchte. Und ich war superglücklich und schwerst verliebt in Sonos. Ich liebe Musik. Und die Möglichkeit, jederzeit meine Musik in jedem Raum zu hören, war phänomenal. Die App reagierte sofort, es gab nie Probleme, und so hatte ich nach kurzer Zeit 3 Lautsprecher (es gab damals nur einen, nämlich den großen) und eine Bridge, an die ich meine Hifi-Anlage anschloss. Letzteres funktionierte nie wirklich gut, also blieb es dann bei dem reinen Sonos-System.

Wie das so ist mit dem Verliebtsein, wenn der Alltag einkehrt, dann bekommt das Bild Kratzer. Zwar wurde meine Sonos-Familie immer größer, der Sub gehörte schnell dazu, auch 2 1er und 3 3er sowie ein Symfonisk, aber mit der Zeit wurde das System immer unberechenbarer. Und so hatte ich irgendwann die Lust am Musikhören mit Sonos verloren. Jedes Mal, wenn ich ein Lied starten wollte, hatte ich schon Angst, dass es nicht einwandfrei funktionieren würde. Die Musik unterbrach, und die wildesten Fehlermeldungen hielten Einzug in meine bisher harmonische SONOS-Welt:

  • Verbindung mit Sonos-Produkt nicht möglich
  • Abspielen des gewählten Elements nicht möglich
  • Verbinden mit dem Gerät nicht möglich. Bitte versuche es später erneut.
  • Fehler beim Hinzufügen von Titeln zur Liste (1002)

Oder es passierte auch einfach gar nichts. Das Rad des Todes erschien. Oder es kam Musik und sie hörte sofort wieder auf oder ging gleich weiter zum nächsten Stück usw… Die Software, egal ob Handy oder Desktop, reagiert nicht mehr in Echtzeit.

Natürlich ist mein Heimnetz nicht ganz unkompliziert. Ich hatte eine Zeitlang das Google Wifi, bin dann auf Orbi umgestiegen, und neuerdings tut hier eine AVM Fritzbox ihren Dienst. Ich hab es mit Kabeln versucht, mit einem Extra-Netz für die Sonos-Boxen, Entfernen der Gen 1-Geräte, um auf die Gen 2 umsteigen zu können. Es. hat. alles. nix. genützt. Das Studieren der Support-Seite (erreichbar unter http://IP-ADRESSE:1400/support/review) half leider kein bisschen, die Qualität der Verbindungen untereinander war meistens nur suboptimal, ganz abgesehen davon, dass es sich eh ständig ändert, nur leider nicht zum Besseren.

Ein paar Minuten später:

Noch mal ein paar Minuten später:

Meine letzte Hoffnung war der Sonos-Boost. Für knapp 100€ bekommt man einen Wifi-Extender, wobei sich das eher so darstellt, dass der Boost ein eigenes Wifi baut für die Sonos-Geräte und diese somit nicht mehr im restlichen WLAN für Verwirrung sorgen. Man sieht den Boost auch in den Screenshots oben, und was man auch sieht ist, dass er das Bild nicht wirklich verbessert. Gefühlt gibt es weniger Probleme im eigentlichen WLAN, aber Sonos ist immer noch behäbig und reagiert meistens schlecht. Etwas besser wurde es, nachdem ich den Symfonisk von IKEA entfernt hatte. Anscheinend mag Sonos diese Geräte doch nicht so gerne oder die Antennen in den Geräten sind einfach nicht wirklich gut.

Wenn man nun noch bedenkt, dass Sonos versucht hat, die Besitzer alter Sonos-Geräte zu überreden, diese Devices doch zu entsorgen und neue zu kaufen, damit man in den Genuss der nächsten Software-Generation kommt, dann ist Sonos leider keine Empfehlung mehr. Durch mein PhonieBox-Experiment habe ich gelernt, dass man WLAN-Boxen auch günstiger selbst bauen kann.

reMarkable Erfahrungen: Brückentechnologie für Digital Immigrants?


 

Warum um alles in der Welt sollte man sich ein reMarkable Tablet kaufen, wenn man schon ein iPad hat? Zunächst einmal: Es ergibt keinen Sinn. Und für viele Menschen ergibt es auch keinen Sinn, sich ein reMarkable Tablet zu kaufen, wenn man stattdessen ein iPad haben könnte und dessen Funktionen benötigt. Das reMarkable Tablet ist teuer, nicht so teuer wie ein iPad Pro, aber im Vergleich zu den Features eines iPads in derselben Preisklasse steht das reMarkable extrem schlecht da. Und trotzdem habe ich das reMarkable in den wenigen Tagen, die ich es nun besitze, lieb gewonnen. Die Version 1, die ich für unter 300€ auf eBay geschossen habe, wird wahrscheinlich bald weiter im Preis fallen, denn die 2. Generation wird bereits beworben. Aber bevor ich 500€ für ein Gerät ausgebe, von dem ich nicht weiß, ob es wirklich zu mir passt, nutze ich lieber ein Gebrauchtes, um das Konzept zu testen. Denn mit dem reMarkable kann man nur PDFs/eBooks lesen und annotieren und Notizen und Skizzen erstellen. Keine E-Mails, kein Websurfen, nix. Schwarz-weiß. E-Ink-Display. Schreibt sich mit dem Stift fast wie auf Papier. Den Stift muss man nicht aufladen, wohl aber die Minen ab und zu auswechseln. Und das Gerät kostet je nach Zubehör neu zwischen 450 und 600€.

Was ist mein Use Case? Ich hatte ein iPad Pro mit Stift und allem angeschafft, um mit weniger Gepäck von überall arbeiten und lesen zu können. Lesen und Schreiben sind, neben Programmieren, Kommunikation und Powerpoints erstellen, meine Hauptbeschäftigung. Ich muss sehr viel lesen, vor allem wissenschaftliche Paper, aber auch Artikel aus Fachzeitschriften usw. Zusätzlich schreibe ich auch sehr viel. Der Split Screen des iPads war für mich eine Killer-Applikation: Links das PDF, das ich lesen will, rechts meine Notizen dazu. Hat auch oft gut funktioniert. Aber auch oft nicht. Allerdings: Das Apple-Universum mit iCloud ermöglicht es mir, alle meine Dateien auf allen Geräten stets synchronisiert zu haben.

Aber doch war und ist es nicht perfekt. Es fällt mir manchmal schwer mich zu konzentrieren, denn, wie es oft ist, wenn man den Fokus auf etwas setzen will, dann kommen einem Erinnerungen, was man unbedingt noch erledigen und daher aufschreiben sollte, dann sieht man die Erinnerungen und bemerkt, dass man vergessen hat, etwas Dringendes zu tun usw. Das iPad ermöglicht das alles mit einem Gerät. Und so ist man schnell abgelenkt, vor allem wenn man etwas Schwieriges erarbeiten muss, ist die Verlockung, schnell mal Mails zu checken, sehr hoch. Mit dem reMarkable geht das nicht. Und genau diese Einschränkung bezahlt man für viel Geld. Applikationen, die einen selbst einschränken oder einem helfen, sich besser zu konzentrieren, hatte ich schon vor mehr als 10 Jahren angesehen und genutzt.

Habe ich generell ein Problem mit Konzentration? Nein. Aber es mag am Medium liegen. Ich habe mein bisher erfolgreichstes Buch (3 Auflagen) fast komplett auf Papier geschrieben, so unglaublich das auch klingen mag. In eine Kladde auf einer Terrasse in einer Bucht Sardiniens. Ich hatte keinen Computer mit, nur meine Gedanken. Und die habe ich dann runtergeschrieben, durchgestrichen, neu formuliert, usw, später zuhause am Rechner dann Screenshots und andere Materialien hinzugefügt. Ich allein mit dem Papier. Ich bin nicht sicher, ob ich das heute mit einem iPad hinbekommen würde. Denn auch wenn bei mir fast alle Benachrichtigungen ausgestellt sind, weiß das Gehirn, dass doch was Neues da sein könnte, und unser Gehirn giert danach. The Organized Mind von Daniel Levitin beschreibt, wie sehr unser Gehirn durch jede Störung stimuliert wird, was uns davon abhält, sich fokussieren zu können, denn Denken ist anstrengend. Besonders beeindruckend fand ich hier die Vorliebe von Sting, sich überall auf der Welt dasselbe Zimmer herrichten zu lassen, damit ihn nichts Neues ablenken kann.

Tranquility is the new luxury of our society. (5 AM Club, Robin Sharma)

Diese Ruhe ist ohne Zweifel ein Luxus, wenn man sozusagen für ein kastriertes Gerät mit weniger Funktionen so viel Geld zahlt, nur um Ruhe zu haben und sich fokussieren zu können. Vielleicht liegt meine Präferenz für Papier aber auch an meiner Sozialisation: Ich bin mit Papier groß geworden, habe alles auf Papier geschrieben, meine Abi-Klausuren, meine Abschlussprüfungen an der Uni, usw. Bücher am Rechner zu schreiben, zumindest ausschließlich am Rechner zu schreiben, ist für mich eine Qual. Ich muss meine Gedanken erst einmal sortieren, und auch wenn das am Rechner eigentlich einfacher geht, ziehe ich das Papier vor.

Aber das iPad hat noch andere Nachteile. Will ich draußen mit dem iPad lesen, dann sollte besser nicht die Sonne scheinen. Mit dem reMarkable kein Problem. Das kriegt das iPad nicht so gut hin. Abgesehen davon, dass das Gerät ganz schön schwer ist (653 Gramm “nackt” mit Stift/ 1060 Gramm mit Hülle inklusive Tastatur). Es eignet sich nicht wirklich zum längeren Lesen und in der Hand halten. Das reMarkable kommt auf 362 Gramm “nackt” mit Stift / 505 Gramm mit Hülle, wobei das etwas unfair ist, da die Hüllen sehr unterschiedlich sind. Ich nehme das iPad aus den genannten Gründen nicht gerne mit, wenn ich zum Beispiel kurz mal raus gehe. Es ist nicht nur schwer und unhandlich, nein, ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, wie schnell das Glas kaputt gehen kann (und wie teuer der Ersatz ist).

Und was das iPad tagsüber in der Sonne zu wenig an Licht hat, das hat es dann Abends zu viel. Ich merke es, wenn ich abends zu lange auf den Bildschirm geschaut habe. Das iPad eignet sich für mich nicht zum längeren Lesen und Schreiben von Fachtexten, einmal aus ergonomischen Gründen, aber auch aufgrund manchmal mangelnder Disziplin. Frei nach dem 5 A.M. Club, elektronische Geräte sollten abends einfach nicht mehr genutzt werden, auch das ermöglicht das reMarkable, wenn man ein Auge zudrückt.

Das reMarkable hat allerdings ein paar Defizite, die für den Preis eher inakzeptabel sind:

  • Das WLAN-Modul scheint sehr schwach auf der Brust zu sein; es hat in meinem Arbeitszimmer 1 von 3 Strichen, wohingegen alle anderen Geräte mindestens 2 von 3 Strichen haben.
  • Der Akku hält bei mir ca 2-3 Tage, bei mittlerer Nutzung, für ein e-Ink-Display ist das nicht viel. Das Laden dauert Ewigkeiten.
  • Große PDFs (zum Beispiel Springer-Sachbücher zwischen 3 und 30 MB) sind für das reMarkable Tablet eine große Last, es kann dauern, bis man von einer Seite zur nächsten geblättert hat. Und gerade bei den großen PDFs scheint das reMarkable auch öfter mal abzuschmieren.
  • PDFs mit Passwortschutz kann das reMarkable gar nicht öffnen. Das ist ziemlich suboptimal.
  • Die Suche ist ein Witz. Man kann entweder nach Titeln von Büchern suchen, aber nur innerhalb eines Buches, wenn man dieses gerade geöffnet hat. Man kann dann auch nicht direkt vom Suchergebnis zu der Fundstelle springen, sondern muss sich die Seitenzahl merken und dann umständlich über mehrere Schritte zu der Seite navigieren.
  • Das Plastik wirkt billig und manchmal irgendwie schmutzig, auch wenn es sauber ist. Das ist für den Preis wirklich nicht angemessen.
  • Der Stift hat anscheinend gleich zwei verschiedene Plastiksorten bekommen, zumindest ist hier ein unterschiedliches Weiß zu erkennen:

Was mir außerdem nicht gefällt, ist der Lock-In. Ich bin in deren Cloud gefangen, was ist, wenn sie pleite machen? Bei tado habe ich mich das schon mehrmals gefragt, aber da kann man die Thermostate angeblich wenigstens noch manuell bedienen (dafür sind sie dann aber auch viel zu teuer). Bei reMarkable wäre man verloren, wenn die Cloud abgeschaltet würde. Vermutlich wird man dann irgendwann auch ein Abo bezahlen müssen, wie auch tado darauf geschwenkt ist. Was allerdings etwas hilft, ist, dass man angeblich auch per USB an seine Dokumente kommt. Das habe ich noch nicht ausprobiert, bedeutet aber, dass ich eventuell eine Applikation wie meinen Kindle Clippings Manager bauen könnte, die einen Ordner auf meinem Rechner mit dem Speicher des reMarkable synchronisiert. Das wäre besser als diese doppelte Organisation.

Insgesamt ist das Gerät also für die technischen Leistungsmerkmale, die Qualität und die Software hoffnungslos überteuert. Aber trotzdem mag ich es. Denn es erfüllt meinen Use Case besser als das iPad, und anders als das Moleskine ist es auch kein Ideenbegräbnis erster Klasse. Das hat es in den wenigen Wochen bisher bereits sehr gut bewiesen.

Google Wifi versus Netgear Orbi Erfahrungen


Nach knapp 2 Jahren habe ich meine 3 Google Wifi Pucks –in Rente geschickt– auf eBay eingestellt. Erste Probleme hatten sich bereits vor einem Jahr eingestellt als einer der Pucks von einem Tag auf den anderen aufgehört hatte zu arbeiten. Zwar funktionierte er noch, aber er konnte sich nicht mehr mit dem Haupt-Zugangspunkt auf der anderen Seite der Mauer verbinden. Selbst wenn er genau neben dem anderen Puck stand, wollte er sich nicht mehr zuverlässig verbinden. Der Google Wifi Puck wurde von Google sofort ausgetauscht, nur das Problem war nicht gelöst. Sehr wahrscheinlich hatte sich ein anderes Netzwerk in der Nachbarschaft breit gemacht, und tatsächlich hatte der Nachbar unter mir sich ein neues, starkes WLAN besorgt. Das automatische Wechseln der Kanäle ist eine nette Theorie, aber so richtig gut funktioniert es nicht. Zwar wechseln die Wifis ihre Kanäle ab und zu, aber nur um dann gemeinsam auf dem gleichen Kanal abzuhängen.

Als wir diese Wohnung in dem fast 150 Jahre alten Haus sanierten, fragte uns der Elektriker, ob wir nicht Ethernet gelegt haben wollten. “Nein, warum denn, ich hab doch WIFI?”, sagte ich, und das war eine der schlechtesten Entscheidungen, die ich jemals getroffen habe. Mit 8 Sonos-Boxen, 3 bis 5 Handys, 1 Tablet, mehreren Smart Home-Devices wie zum Beispiel von tado sowie jede Menge anderer Geräte im WLAN gibt es hier schon jede Menge Stress. Die Lösung für mein WLAN-Problem sollten daher PowerLine-Adapter von tp Link bilden. Diese leiten angeblich bis zu 1.300 MBit/s durch, und natürlich ist das ein theoretischer Wert. Tatsächlich aber schafften sie tatsächlich je nach Raum zwischen 200 und 950 MBit. Nur im Arbeitszimmer, wo ich das Netz am nötigsten bräuchte, da war die Verbindung sehr unsicher. Entweder war sie gar nicht da, oder sie schwankte zwischen 8 und 200 MBit/s. Richtig Spaß macht das nicht.

Da ich momentan etwas mehr Zeit im Arbeitszimmer verbringe (nach dem Buch ist vor dem Buch), nervte die schlechte WIFI-Verbindung immer mehr. Und ständig den Ethernet-Adapter (der muss an meinem MacBook Air an den alten Thunderbolt-Port, denn der USB-Adapter schafft nur 100MBit/s) anzuschließen, nun ja…. Gestern Abend fiel das Netz dann ständig aus, und dann suchte ich noch mal nach anderen Mesh-Netzwerken. Von dem Netgear Orbi hatte ich schon einige gute Sachen gelesen. Um 0:58 am Samstag Morgen bei Amazon das NETGEAR Orbi High Speed Mesh WLAN System RBK50-100PES (3.000 MBit/s Tri-Band Mesh Router + Satellit Repeater, 350 m² Abdeckung) bestellt, um 11:58 am selben Tag hatte ich es von einer Amazon Locker Station abgeholt (Danke, Amazon! Eigentlich sollte das erst nach dem Wochenende geliefert werden, aber noch am selben Tag ist schon sehr nett).

Weniger als eine Stunde später war es eingerichtet. So einfach wie mit dem Google Wifi ist es nicht. Die App ist weniger verständlich, manche Einstellungen wie Port-Weiterleitungen können nur im Browser vorgenommen werden. Aber die Geschwindigkeit… der Satellit steht nun im Arbeitszimmer, und seitdem habe ich keinen einzigen Abbruch mehr gehabt. Besser noch, die Geschwindigkeit ist besser als was ich jemals bisher hatte. In dem Screenshot links sieht man eine Tx Rate von 867 MBit/s. Das scheint das Maximum zu sein, was mein altes MacBook Air auf dem 5 GHz-Band zustande bekommt. Natürlich sind wir hier noch nicht bei den 3.000 MBit/s, die das Netz theoretisch bietet. Aber, um ganz ehrlich zu sein, mit wem sollte sich das MacBook dann auch verbinden? Meine NAS hat zwar einen 10 GBit-Ethernet-Anschluss, hängt aber an einem 1 GBit-Switch, an dem auch das Orbi hängt. Meine Tests zeigen momentan eine maximale Geschwindigkeit von 330 MBit/s zur NAS, wenn ich dort auf eine SSD schreibe, das sind etwas mehr als 40 MByte/Sekunde. Nicht schlecht, wenn man überlegt, dass ich vorher eher nur bangen konnte, dass meine Verbindung überhaupt hält.

Natürlich ist es kein Wunder, dass das Netgear-Gerät mehr Dampf drauf hat: Es ist um einiges größer, so dass auch mehr Platz für Antennen drin steckt. Ja, es ist teurer im Vergleich zum Google Wifi, aber bei mir scheint es zumindest momentan die Lösung für WLAN-Probleme zu sein. Der Langzeit-Test steht noch bevor. Zumindest die Google Wifi-Pucks haben ihn leider nicht überstanden.

Kommentare (seit Februar 2020 ist die Kommentarfunktion von meinem Blog entfernt):

Internet Speedtest says

  1. November 2019 at 16:05 Hallo, ich nutze auch ein Netgear Orbi RBK53 System mit 3000MBit/s. Genau diese 3000MBit/s möchte ich dir kurz erklären bzw. wie sich diese zusammensetzen.

1733 MBit/s (4MIMO Streams mit je 433 MBit/s im 5GHz Netz für den Orbi Router und den Satellitten) Dieses Netz siehst du nicht dass ist nur für die interne Verbindung. 867 MBit/s (2MIMO Streams mit je 433 MBit/s im 5GHz Netz für die Clients) 400 MBit/s (2MIMO Streams mit je 200 MBit/s im 2,4GHz Netz für die Clients)

1733 + 867 + 400 = 3000 MBit/s (die du aber an einem Client nie bekommen kannst)

Viel Spaß mit deinem Orbi System! Ich werde mir nie wieder etwas anderes fürs WLAN kaufen…

Chris Howland und der Microwriter


Manchmal erinnert man sich an irgendwelche Sendungen, die vor Jahrzehnten im Fernsehen liefen, und in einer von diesen Sendungen war Chris Howland zu sehen, der die Funktionsweise eines Microwriters erläuterte. Wenn man nach googled, dann findet sich nichts, was ich nun mit diesem Beitrag ändere. Denn Chris Howland war sehr an Computern interessiert, und ein kleines Video habe ich dann doch noch gefunden, wenn auch nicht das uralte Video mit Chris Howland, aber ab Minute 7:19 erzählt der Moderator vom Microwriter und auch von Chris Howland:

Ende der 70er Jahre erfunden konnten sich diese Geräte nie durchsetzen, was man vielleicht besser versteht, wenn man sieht, wie sie zu benutzen waren:

Using a Microwriter from Stanislav Datskovskiy on Vimeo.

Timeular ZEI Erfahrungen


Zumindest für mich ist Timetracking zwar wichtig, aber gleichzeitig auch nervig, denn am Ende des Tages kann ich mich in der Regel nicht an alles erinnern. Seit Monaten schon wurde ich von der Timeular ZEI°-Werbung “verfolgt”, mehrmals hatte ich drauf geklickt (sorry, über mehrere Monate von verschiedenen Devices aus, so dass ich Euer Attributionsmodell leider etwas konterkariert habe). Nach einer Analyse der Zeiterfassungsdaten meines Teams war mir klar, ich will das Ding unbedingt mal ausprobieren. Es ist nicht so, dass ich noch nie mit anderen Tools gearbeitet hätte, ganz im Gegenteil, aber viele haben sich nicht als praktisch erwiesen. Hier also nun meine Timeular ZEI° Erfahrungen.

Das Unboxing und die Installation des Timeular ZEI°

Das Gerät kommt in einer schönen Box, das haben glaube ich mittlerweile die meisten gelernt, dass ein Produkt damit wertiger wirkt. Mal sehen wann der gegenläufige Trend kommt, dass die Produkte minimal eingepackt werden, so dass die Nachhaltigkeit stärker im Vordergrund steht und nicht ein Teil des investierten Geldes in das Design der Verpackung geht.

Der erste Eindruck nach dem Auspacken war, dass der Würfel größer ist als ich es aus den Videos und Bildern heraus erwartet hätte. Das Gerät selber fühlt sich nicht ganz so wertig an wie die Verpackung, aber auch nicht billig. Da ich mich vorher schon mit dem ZEI° beschäftigt hatte, wusste ich schon, was ich auf welcher Seite des Würfels haben wollte, und das Einrichten des Würfels mit der Software ging superfix. Zunächst hatte ich die App auf dem Handy genutzt, aber das war etwas sinnfrei, denn natürlich nehme ich mein Handy gerne mal mit in Meetings, und dann bricht die Bluetooth-Verbindung ab. In den FAQs hatte ich nix dazu gelesen, wie ich das Gerät wechsle, aber es war denkbar einfach: App auf dem Rechner installieren, einloggen, und dann pairt sich der Würfel sogar automatisch mit dem Rechner, sofern man ihn vorher von der Handy-App abgemeldet hat.

Die Software ist minimal und durchdacht, kein Firlefanz, schönes Design, aber mit allen Funktionen, die ich benötige. Respekt. Hier ist viel Gehirnschmalz hineingeflossen, damit die Funktionen möglichst einfach genutzt werden können. Ich kann nur hoffen, dass zukünftige Versionen nicht der Featuritis verfallen werden.

Die Nutzung

Was mir zunächst fehlte: Mehr Seiten am Würfel. Zumindest theoretisch. Damit stehe ich sicherlich eher allein da. Aber ich buche auf Projektnummern, und pro Kunde habe ich mehr als ein Projekt. Insgesamt habe ich mehr Projekte als Seiten am Würfel. Ich löse das momentan so, dass ich einen Kunden pro Seite habe und dann die Notizen nutze, um die Projekte zuzuweisen. Das wird sicherlich nicht immer klappen. Aber will man wirklich mehr Seiten an dem Würfel haben? Wahrscheinlich nicht, denn dann ginge das Einfache in diesem Zeiterfassungssystem verloren.

Aber das ist auch der einzige Wehrmutstropfen. Es ist schon verdammt cool, dass ich, wenn ich gerade an einem Kunden arbeite und ein Kollege von einem anderen Projekt reinkommt, sofort den Würfel in die Hand nehmen und die Seite wechseln kann, um das Gespräch dem anderen Kunden zuzuordnen. Und so eine Situation habe ich mehrmals am Tag. Da der Würfel auf meinem ansonsten relativ leeren Schreibtisch liegt und somit meistens im Blickfeld ist, wird mir die Notwendigkeit des Wechselns der Seite auch eher bewusst. Allein seine Anwesenheit erinnert mich an das Timetracking, so dass ich es genau in dem Moment tue und nicht unberechtigterweise denke, dass ich mich abends schon erinnern werde. Tu ich eben nicht.

Die Reports

Kommen wir zum Wichtigsten: Den Reports. Und die haben es in sich. Denn am Ende des Tages sehe ich dann sehr übersichtlich, woran ich gearbeitet habe und wofür meine Zeit drauf ging.

Ich habe den Eindruck, dass ich nun MEHR Zeit logge, und die Übersicht auf dem Bild nebenan ist einfach toll: Ich sehe sofort, ob ich die Zeit in die Projekte investiere, die auch die höchste Priorität haben sollten. Es ist etwa so wie mein geliebtes Life Balance, das leider nicht mehr weiterentwickelt wird, nur dass man hier vorher keine Prioritäten festlegt und das System auch viel einfacher ist.

Manche Punkte sind allerdings auch nicht ganz so einfach zu verstehen wie zum Beispiel der Produktivitätslevel: Auf der Homepage habe ich dazu keine Informationen gefunden. Und was mache ich mit der Information, dass ich Long Entries, Mid entries und Short Entries habe? Klar könnte ich davon ablesen, wie konzentriert ich an einem Projekt im Durchschnitt arbeite, aber dazu benötige ich ja irgendwie auch Benchmark.

Das Fazit: Timeular ZEI Erfahrungen

Es sind erst wenige Tage vergangen mit de Timeular ZEI°, und ich bin ziemlich begeistert. Wer sich meine anderen Rezensionen hier durchliest weiß, dass das eher selten der Fall ist. Und das obwohl das Gerät weniger Seiten hat als ich Projekte und ich die Stunden nachträglich in das offizielle Timetracking-Tool übertragen muss. Irgendwann könnte eine API-Lösung das für mich erledigen, aber momentan ist das noch Zukunftsmusik.

Für mich hat allein die physische Existenz dieses Gegenstands auf meinem Schreibtisch eine geradezu therapeutische Funktion in Bezug auf Stundebuchungen.

Nun ist das Gerät mit 115€ nicht ganz günstig, wenn man mit größeren Teams arbeitet. Was wäre, wenn ich mein ganzes Team damit ausrüsten wollte? Oder die ganze Firma sich dazu entschlösse? Ich bin nicht sicher, ob man diese Ausgabe wirklich rechtfertigen kann. Natürlich könnte man rechtfertigen, dass dadurch ja mehr abgerechnet wird und sich die Anschaffung daher sehr schnell amortisieren wird. Aber mal kurz ein paar 1.000€ zusätzlich ausgeben für eine Firma von ein paar Dutzend Mitarbeitern? Das wird wahrscheinlich nicht so einfach zu erklären sein.

Kommentare (seit Februar 2020 ist die Kommentarfunktion von meinem Blog entfernt):

Stefano says

  1. Juli 2018 at 00:40 Hallo Tom, im Februar 2018 hast Du damit begonnen den ZEI Würfel als Zeiterfassungssystem zu nutzen und weinige Tage danach diesen Bericht verfasst. Ich hatte in 2017 einen der ersten ZEI und war wegen der vielen Software-Bugs der Zei-Tracking Software auf meinem Windows System so genervt, dass ich das Gerät habe zurück gehen lassen, was anstandslos funktioniert hat, mit voller Erstalltung. Immer noch hätte ich aber gerne so ein System. Darf ich Dich fragen ob Du die Gewohnheit Zei zu nutzen über die Monate beibehalten hast? Eventuell würde ich dann selber auch noch mal einen neuen Start wagen, denn die Instabilitäten der Tracking-Software aus den ersten Tage sind bestimmt bereits überwunden.

Tom Alby says

  1. Juli 2018 at 13:32 Hallo Stefano,

ich verwende den ZEI-Würfel tatsächlich immer noch jeden Tag, an dem ich arbeite, und bin immer noch total zufrieden damit.

Beste Grüße Tom

Wast says

  1. Januar 2019 at 13:09 Danke für den tollen Artikel. Finde auch, das Ding ist eine tolle Idee und mir gefällt das Design, aber leider immer noch viele Kinderkrankheiten ( bei mir Verbindungsprobleme). Die Batterie war bei mir neu ab Werk mit nur noch 43% geladen. Notizen auf dem Gerät verschmieren sehr stark. Hauptkritikpunkt ist für mich jedoch, dass man ohne Premium Abo nicht mal die Daten in Excel übertragen darf. Somit ohne teueres Abo für mich nicht so der Hit. Sonst wäre die Idee ganz nett, wenn sie denn funktionieren würde.

Patrik says

  1. Oktober 2019 at 23:26 Simpel aber sehr praktisch. Einen Task definieren und dann nur noch die Zeiten ein- und ausschalten. Unpraktisch ist für mich die sekundengenaue Erfassung. So kann passieren, dass eigentlich z.B. 15 Min. dann als 14 Min. erfasst werden weil noch paar Sekunden fehlen. Ich protokolliere meine Zeiten aber in je viertel Stunden Intervallen und muss dann nachkorrigieren. Hier wäre eine Einstellmöglichkeit angenehm. Der Download in Excel ist einfach, kann gefiltert werden ist aber auch sehr simple aufgebaut. Es werden keine Summen autom. pro Tag gebildet. Das muss manuell nachgearbeitet werden.

Langzeit-Erfahrungen mit tado: Nicht gut, aber Alternativen noch schlechter


Update 29.11.2022: Eines der Thermostate ist defekt. Es schließt nicht mehr richtig, so dass geheizt wird, auch wenn das Thermostat eigentlich ausgeschaltet ist. 79 Euro. Unten beim Geldsparen außerdem noch ein Zusatz. Vielleicht amortisiert sich tado nun doch schneller Dank der leider stark gestiegenen Gaspreise, aber die defekten Geräte helfen dabei nicht wirklich weiter.

Update 18.1.2022: Nach einer Reparatur der Therme ließ sich die Heizung nicht mehr mit tado steuern. Zwar sagte die tado-App, dass alles problemlos läuft, aber die Anforderungen kamen nicht bei der Therme an. Warmwasser funktionierte problemlos.

Der Notdienst unseres Klempners hat den Fehler nicht finden können, und so war das Wochenende vor allem davon geprägt zu schauen, was das Problem sein könnte. Es war am Ende ein Draht, der sich aus dem Smarten Thermostat gelöst hatte. Zwar sagte der Kollege, dass das unmöglich von der Wartung kommen könnte, aber dass sich das Kabel einfach so aus dem Thermostat an der Wand löst, nun ja. Jetzt tut sich aber eine Frage auf: Wieso kann tado sagen, dass alles in Ordnung sei, wenn die Verbindung nicht ordnungsgemäß hergestellt ist?

Update 8.9.2021: Nach fast 4 Jahren ist die Internet Bridge im Eimer. Einfach tot. Support angeschrieben, einen Tag später kam die Antwort, dass ich doch bitte ein Video von dem Problem drehen soll. Gesagt, getan, dann ging es zum 2nd Level Support. Und da sie nunmal älter ist als 2 Jahre, tja, Pech gehabt, Garantie vorbei, 99€ kostet sie neu. Dadurch wird sich die Investition in die tado-Geschichte noch später amortisieren, wenn überhaupt. Der Claim von tado, dass man Geld spart, den kann ich für mich schon mal verneinen. Auch nach 4 Jahren werde ich die ursprüngliche Investition nicht wieder reingefahren haben, und wenn dann noch mal was kaputt geht… Lobend erwähnen muss ich aber die sehr freundlichen Techniker, mit denen ich geschrieben habe.


Gleich vorab: Ich wünschte, ich könnte mich den Begeisterungsstürmen für tado anschließen, schließlich habe ich tado ausgesucht, weil ich wirklich glaube, dass das System mein Heizungs-Problem lösen kann. Bisher aber sind meine Erfahrungen mit tado mittelprächtig bis ok,, und das liegt am System selbst und auch an der Hotline sowie den suboptimalen Hilfetexten. Ich hoffe, dass dieser Bericht helfen kann, eigene schlechte Erfahrungen mit tado zu verhindern beziehungsweise genau nachzudenken, was man da eigentlich tut. Ich werde diesen Artikel fortlaufend aktualisieren. Gekauft wurde das System Ende November 2017.

Inhalt

Das Problem: Kaminofen versus Heizungssteuerung

Kommen wir zunächst zu meinem Heiz-Problem. In erster Linie geht es mir nämlich nicht um das Sparen von Heizkosten, wobei das natürlich ein toller Nebeneffekt wäre, sondern darum, dass die alte Heizungssteuerung einen fundamentalen Denkfehler hatte. Eingebaut wurde alles neu während einer Komplettsanierung 2013 in einem Pre-Gründerzeit-Altbau von 1855. Gastherme, Rohre, Heizungen, Thermostat, alles neu. Der Fehler lag von Anfang an darin, dass der Klempner kein wirkliches Ohr für unsere Fragen hatte, vor allem, ob es Sinn ergibt, ein Thermostat für die Gesamtsteuerung der Heizung in das Wohnzimmer zu packen, wenn 3 Meter weiter ein Kaminofen steht. Meine Anfänger-Logik: Wenn der Kamin an ist, dann denkt das Thermostat, dass es ja superwarm ist und schaltet die Therme aus. Wohnzimmer warm, Rest der Wohnung kalt. Naja, man befindet sich ja eh meistens im Wohnzimmer, ist doch egal. Und im Schlafzimmer soll man eh kalt schlafen. Während einer Sanierung hat man 1.000 Probleme, und man vertraut jedem Handwerker, der überhaupt auf der Baustelle erscheint. Das war ein Fehler.

4 Jahre später. Nachwuchs. Etwas mager auf die Welt gekommen. Die Hebamme sagt, dass die alte Regel mit 18 Grad Zimmerthemperatur hier nicht gilt, den Kindern fehlt der wärmende Speck. Also Heizung an. Puh. Da war ja was. Und siehe da, selbst wenn der Ofen nicht an ist, bekomme ich die Temperatur nicht so hin wie ich sie brauche. Denn das Wohnzimmer ist zum Süden ausgerichtet, das Kinderzimmer zum Norden. Und auch wenn es heißt, dass es immer regnet in Hamburch, nee, auch hier scheint mal die Sonne, und dann brauche ich die Heizung nicht hochzudrehen, es ist auch so warm im Wohnzimmer. Der Trick wäre nun, dass ich einfach die Heizung im Wohnzimmer runterdrehe, das Thermostat hochdrehe, so dass die Therme an ist und das Kinderzimmer versorgt. Aber so richtig nach Steuerung hört sich das nicht an. Eher nach Energieverschwendung, zumal die Heizung zum Teil nicht mal eingeschaltet sein muss hier. Update: Ein Kommentator hat herausgefunden, dass das iSense-Thermostat auch unabhängig vom Thermostat die Heizung steuern kann. Meine Investition in tado wäre also gar nicht notwendig gewesen. Allerdings wäre die Heizungssteuerung dann immer noch ungenau.

Eine kurze Affäre mit Max!

Nächste Idee: Ich versuche es mit einem Smart Thermostat, in diesem Fall von Max!. Der nette Verkäufer von conrad empfiehlt mir dieses System, da es günstig ist. Am besten ein Wandthermometer plus die zwei smarten Heizungsthermostate, fertig ist die Laube. Das Wandthermostat soll verhindern, dass die Temperaturfühler an der Heizung von 21 Grad ausgehen, die es in der Mitte des Zimmers gar nicht mehr gibt. Zunächst glaubte, nein, hoffte ich, dass das die Lösung ist. Aber das war sie nicht. Das System war unberechenbar und heizte zum Teil hoch auf 24 Grad, obwohl es auf 19 Grad runterreguliert wurde. Und es löste mein Problem nicht. Denn wenn man doch mal den Ofen anmachen wollte im Wohnzimmer, nun ja. Dann war die Therme halt aus. So hoch konnte ich sie gar nicht stellen, dass sie auch noch das Kinderzimmer geheizt hätte. Schnell bei eBay verkauft, der Käufer meldete sich übrigens nach einem Jahr, dass ein Thermostat defekt sei; zum Glück hatte ich den Bon noch.

Die Erfahrungen der Crowd mit tado

In den folgenden Tagen lernte ich mehr über Heizungssysteme als ich jemals wollte. Unsere Therme ist eine Remeha Tzerra 28c, die über das OpenTherm-Protokoll kommunizieren kann. Bis ich genau nachgesehen hatte, war ich davon ausgegangen, dass unser Thermostat im Wohnzimmer per Funk mit der Therme kommunizierte, aber das iSense-Thermostat war tatsächlich mit einem Kabel vom Wohnzimmer mit der Therme in der Küche verbunden. Schade aber auch, sonst hätte man das Thermostat ja einfach woanders hinhängen können, wo es nicht der Hitze des Ofens ausgesetzt gewesen wäre. Eine Funkversion hätte mindestens 300 Euro gekostet. Aber ungenau wäre das immer noch gewesen.

Mein nächster Schritt war ein Aufruf bei Facebook, wer denn Erfahrung mit Smart Heating hätte. Die Resonanz war beeindruckend. tado war die Hauptempfehlung, gefolgt von elgato (fällt flach weil hier im Haushalt nicht alle ein Apple-Gerät besitzen), Max! (da gab es auch böses Contra), Coqon, Loxone (weil man da mehrere Smart Home-Geschichten auf einmal mit lösen kann anstatt für alles eine App zu haben), innogy, hydraulischer Ausgleich sowie Einwände, dass das kompletter Schwachsinn sei, überhaupt sein Heim mit sowas vollstopfen zu wollen. Manche hatten sich leider nicht die Mühe gemacht, den Thread überhaupt komplett zu lesen und kamen mit Allgemeinplätzen. Aber gut. Insgesamt eine tolle Ausbeute. Da einige Freunde gute Erfahrungen mit tado gemacht hatten, schaute ich mir dieses System genauer an.

Erste unangenehme Erfahrungen mit tado: Die Verkaufs-Hotline

Meine Recherche zeigte, dass tado tatsächlich die Lösung für mein Problem sein könnte, denn anscheinend kann hier ein Heizungsthermostat direkt bei der Therme mehr Power verlangen. Im MediaMarkt sah ich am späten Samstag Nachmittag das komplette Set, und da es noch nicht 18 Uhr war, dachte ich, dass ich das Angebot der tollen Hotline ja ausprobieren könnte. Kann das Smart Thermostat von tado mit der Remeha Tzerra 28c umgehen? Im Netz nur widersprüchliche Infos. Auf der deutschen Seite wurde Remeha gar nicht aufgeführt, auf der niederländischen Seite schon. Schade. Es ging niemand dran. Auch keine automatische Nachricht. Also habe ich das Set im Laden stehen lassen.

Am Montag rief ich dann gleich morgens bei tado an. Und diesen Anruf werde ich so schnell nicht vergessen. Bevor ich meinen ersten Satz überhaupt zuende bringen konnte, wurde ich schon unterbrochen. “Haben Sie ein Thermostat oder…” und so weiter. Keine Chance, mein Problem zu schildern. Auch als ich den Herrn darauf aufmerksam machte, dass ich gerne erst mal ausreden möchte, wurde ich sehr unhöflich in die Schranken gewiesen. Irgendwann konnte ich dann doch mein Problem schildern, und nun musste der forsche Telefonverkäufer doch einsehen, dass es vielleicht besser gewesen wäre, mich erst reden zu lassen. Nein, er könne nicht garantieren, dass das mit meiner Remeha-Therme funktioniere. OpenTherm ginge auch bei anderen, und in 95% aller Fälle blablabla. Ja. Steht auch auf der Webseite. Ich hätte mir den Anruf sparen können und gleich im MediaMarkt kaufen. Da kaufe ich zwar ungern, denn die vielzitierte Beratung fokussiert sich ja auf die Geräte, die gerade palettenweise im Lager stehen, aber die extra Marge und vielleicht auch den Sales-Bonus gönne ich tado in diesem Fall nicht.

4 Tage später wurde das Paket losgeschickt, zusammen mit einer Mail inklusive Rechnung mit Zahlungsziel am gleichen Tag. Auch nett. Ware noch nicht da, aber bitte sofort bezahlen. Anruf bei der Hotline zwecklos. Aber dem Social Team von tado, das auf twitter geantwortet hat, hier ein fetter Dank, denn sie haben das Problem kurzfristig und kompetent gelöst. Natürlich habe ich 14 Tage Zahlungsziel. Dass das Produkt erst 4 Tage später hier ankam ignoriere ich jetzt mal. Aber die Interaktion mit dem Social Team war bis dahin meine einzige gute Erfahrung mit tado. Auch bei späteren Nachfragen erwies sich das Social Media Team von tado immer als schnell, ehrlich und lösungsorientiert. Danke dafür noch mal an dieser Stelle!

Erfahrungen mit tado: Die Installation

Ganz einfach sei die Installation, und in weiten Teilen unterschreibe ich das auch. Apple-like. So kannte das Setup auch meine Konstellation von iSense und Remeha Tzerra 28c. Warum wusste das nur nicht der arrogante Typ von der Hotline? Schade nur, dass diese supereinfache Installation dazu führt, dass man davon ausgeht, dass wirklich jeder Schritt so einfach ist. Wenn alles schon für Doofe gemacht zu sein scheint, dann kann man es nicht glauben, wenn es mal nicht so ist. Und dann hakt es manchmal doch.

So soll man einfach nur den blauen Papierstreifen aus dem Batteriefach rausziehen, wenn man das Thermostat umdreht. Bei mir sah das  allesganz anders aus. Ich sah keinen blauen Streifen. Wer hätte auch gedacht, dass ich dazu das Case erst öffnen muss? Stand da glaube ich nirgends. Aber irgendwann kam sogar ich darauf. Nur steht auch nirgendwo, wie man das Case öffnet. Natürlich will man so ein teures neues Gerät nicht gleich zerstören.

Einige Punkte werden auch so selbstverständlich formuliert, dass man zum Beispiel tatsächlich auf die Idee kommt im Karton zu schauen, wo der Phasenprüfer ist. Denn wenn von “dem Phasenprüfer” gesprochen wird, dann gehe ich davon aus, dass der mitgeliefert ist, ansonsten hieß es ja “ein Phasenprüfer”. Ist er aber nicht oder er fehlte bei mir (anscheinend ist der nur in der Version 2 dabei gewesen?). Man wird auch nirgends vor der Installation darauf hingewiesen, dass man diesen benötigt. Schade eigentlich. Mitten in der Installation merkt man dann, dass man abbrechen kann, denn anscheinend ist die Installation ansonsten lebensgefährlich (ich hab das dann anders gelöst, denn die iSense kann nur dann ohne Batterie leben, wenn sie Strom von der Therme bekommt, und mit abgeklemmter Sicherung konnte die Therme auch nix weitergeben. Dies ist aber kein Tipp, bitte nicht nachmachen!). Oder man dachte sich, wenn man schon auf der Packung erwähnt, dass ein Phasenprüfer benötigt wird, dann kaufen manche das Produkt nicht, weil sie gar nicht wissen, was ein Phasenprüfer ist. Besser sie merken erst während der Installation, dass sie einen brauchen, denn dann haben sie schon gekauft und sind so weit mit der Installation, dass sie das Gerät nicht mehr zurückschicken werden. Um 22 Uhr, als ich mit der Installation anfing, hätte ich auf jeden Fall keinen Phasenprüfer mehr bekommen können. Abgesehen davon ist der “Lügenstift”, wie er auch genannt wird, kein ausreichendes Hilfsmittel. Aber das ist ein anderes Thema.

Nach dem alles einigermaßen angebracht war (um 22:30 fehlte mir leider noch etwas in der Wand, woran ich das Smart Thermostat hätte befestigen können, aber Gaffa-Tape ist Dein Freund), war die positive Überraschung zunächst, dass ich es anscheinend tatsächlich geschafft hatte, nichts zerstört zu haben. Das Thermostat konnte tatsächlich die Therme steuern. Nur das Warmwasser war abgeschaltet. Und da ist auch schon wieder ein Kritikpunkt: So richtig erklärt wird das mit der Warmwassersteuerung nicht. Und das zieht sich über alle Hilfetext hin, alles ist einfach nur oberflächlich behandelt. Die Hilfe-Funktion ist keine Hilfe, denn die Inhalte dort sind so allgemein, dass man auch genau so gut auf sie verzichten könnte. Während der Installation ist die ganze Zeit ein gelber Reiter mit einem Telefonsymbol rechts im Fenster zu sehen, aber klickt man darauf, findet man keine Hilfetexte, die zu dem jeweiligen Stand der Installation passen. Kaum ein Text hat ausreichend Tiefe. Das zieht sich auch durch andere Bereiche der tado-Welt, siehe weiter unten.

Ebenso verstehe ich nicht, warum ich nicht sagen kann, dass das Thermostat nun im Wohnzimmer ist, wo auch noch zwei Smart Heizkörperthermostate sind? Wäre doch toll, wenn die sich synchronisierten? Aber nun steht da einfach nur “Heizung” und “Wohnzimmer”, und die zeigen unterschiedliche Temperaturen an (was kein Wunder ist, denn von den Heizungen am Fenster zum Thermostat an der Wand sind es wieder drei Meter, und da geht etwas an Temperatur verloren). Ein Anruf bei tado, dieses Mal bei einem sehr hilfsbereiten Mitarbeiter, bringt die Lösung: Er könne das zusammenfassen, aber eigentlich ist es auch egal. Auch die Tatsache, dass die Heizung auf 20° eingestellt ist, das Kinderzimmer auf 21° sei kein Problem, das Heizungsthermostat darf dennoch bei der Heizung eine höhere Temperatur abfragen. Sehr nett. Das mit dem Warmwasser wurde nicht so wirklich erklärt. Und während der Wartezeit in der Hotline-Warteschleife habe ich dann auch die Abdeckplatte gefunden, die im Shop nicht zu finden ist (sie findet sich unter diesem Link hier; der besserwisserische Verkäufer bei meinem ersten Telefonat wusste doch alles besser, warum hatte er diese Platte nicht gleich mitempfohlen?). Unten im Video sieht man übrigens, wie das in gut aussieht.

Noch ein Kritikpunkt, den ich bei meinen Erfahrungen mit tado gemacht habe: Das Einrasten der Heizkörperthermostate bei der Installation funktioniert nur so suboptimal, bei manchen Thermostaten benötigte ich mehrere Versuche.

tados ortsabhängige Steuerung

Neben der Lösung, die uns tado für uns individuelles Heizproblem bietet, fand ich von Anfang an auch die ortsabhängige Steuerung für sehr genial. Anstatt eines strikten Zeitplans würde nun die Heizung dann arbeiten, wenn wirklich jemand zuhause ist. Klingt doch erst mal gut, oder?

Das Handy oder die tado-App selbst hatte ab und zu Probleme damit, mich korrekt zu orten, denn selbst als ich in einer Nebenstraße parkte war ich immer noch außerhalb der Ringe. Google Maps zeigte meinen korrekten Standort, in den Einstellungen der tado-App gehörte die Nebenstraße definitiv zur Home-Zone. Erst kurz vor der Haustür schaltete sich der Hintergrund von grün auf gelb. Wäre ich S-Bahn gefahren (in Hamburg führt die S-Bahn z.T. unterirdisch und die U-Bahn z.T. oberirdisch), dann hätte ich das verstanden. Aber ich fuhr mit einem DriveNow und war ganz gespannt, wann das System umschaltet. Aber in der Regel funktioniert dieses Feature ganz gut.

Wichtig: Bei manchen Android-Derivaten scheint ein Energiesparmodus aktiviert zu werden, der es Apps verbietet, im Hintergrundmodus den Ort abzufragen. Und so kann es dann passieren, dass man zwar nicht zuhause ist, die tado-App das aber nicht mitbekommen hat und die Heizung fröhlich weiter arbeitet. Ab und zu mal ein Blick auf die App lohnt sich also.

Kann man wirklich Geld mit tado sparen?

Ich bezweifle stark, dass die in der Werbung damals versprochenen >30% Ersparnis an Heizkosten wirklich drin sind. Die Energiespargarantie bezog sich allerdings nicht auf die 30%, sondern einfach nur für den Fall, dass man “nicht genug gespart” hat. Dieses Angebot sehe ich heute nicht mehr. Ich konnte schon nach ein paar Wochen sagen, dass sich die Anschaffung nicht so schnell amortisieren wird. Wir geben im Jahr weniger als 750€ für Gas aus, selbst wenn tado ein Drittel davon einsparen würde, dann müssten mehr als 2 Jahre ins Land gehen, um das Smart Thermostat und die mittlerweile 10 Smarte Heizhörperthermostate wieder raus zu haben. Und hier ist noch nicht eingerechnet, dass ein Teil des Gases für Warmwasser draufgeht, und da werde ich nicht in den Einstellungen rumpfuschen. Ich will nicht morgens um 4 unter der Dusche stehen, weil ich einen frühen Flieger habe, und dann noch mal zum Handy laufen müssen, um das Warmwasser einzuschalten. Vor allem nicht, solange man nachts von zwei kleinen neuen Erdbürgern wachgehalten wird und dann vielleicht auch mal warmes Wasser zum Händewaschen braucht nach dem Wickeln (wer hätte gedacht, dass kleine Jungs so weit… aber lassen wir das). Ich hab also um die 1.000€ ausgegeben für die Versmarthomung unserer Heizung, ich bräuchte also um die 4 Jahre, bis ich mit tado schwarze Zahlen schreibe. Das habe ich nach 4 Jahren definitiv nicht erreicht.

Interessant auch, dass mir die App für den ersten Monat der Installation, November 2017, bereits eine Ersparnis von 11% bescheinigte. Ich hatte das Smart Thermostat und 4 Heizkörper-Thermostate für zwei Räume am 27.11. installiert, es gab also nur 4 Tage und nur einen Teil der Räume, in denen das tado-System installiert war, und trotzdem will man 11% gespart haben? Das würde mich extrem wundern.

Schauen wir uns einmal einen Monatsbericht für einen ganzen Monat an. Im Dezember 2017 soll ich 22.8% an Energie eingespart haben. Das wäre natürlich super. Natürlich weiß tado aber nicht, was ich im Vormonat oder im Dezember 2016 an Energie verbraucht habe. Es wird einfach nur geschätzt, dass ich im Vergleich “zum Verbrauch mit einer temperatur- und zeitgesteuerten Standardregelung mit Nachtabsenkung nach DIN V 18599-10” so viel Energie eingespart habe. Es ist nicht so, dass es vorher keinen Zeitplan gegeben hätte. Die Heizung wurde tagsüber eh schon runtergeregelt, ebenso nachts. Entspricht das der DIN-Norm? Ich weiß es nicht. Aber ich vermute, dass hier sehr optimistisch gerechnet wird. Denn wie viel weiter kann tado runterregeln, dass tatsächlich eine Ersparnis zustande kommt? Es ist ehrlich gesagt sogar unwahrscheinlich, dass ich hier Geld gespart hatte, aber das liegt nicht an tado. Durch den Nachwuchs sind wir ja eher mehr zuhause und haben sogar ein Zimmer stärker beheizt. Es ist sogar so, dass ich dadurch, dass ich die Heizung genauer steuern kann, sogar eher bereit bin, die Heizung höher zu stellen, wenn mir kalt ist. Schließlich muss ich dafür nicht mehr aufstehen

Mittlerweile kann man aber auch Daten eingeben, in unserem Fall die Werte von dem Gaszähler. Tut man das nicht, so sehen die Schätzungen “Energy IQ”-Funktion so aus:

Gibt man dann Daten ein, so werden die Vorhersagen nicht sofort neu berechnet, anscheinend findet das in der Cloud statt. Hier hat es einen Tag gedauert, und da sieht man, wie weit tado entfernt ist vom realen Verbrauch:

Anscheinend haben wir schon einiges gespart, aber dennoch nicht so viel wie tado vermutet hatte. Dennoch lohnt es sich, den Verbrauch manuell einzutragen.

Was auf jeden Fall nicht zuverlässig funktioniert, ist die automatische Erkennung, dass ein Fenster geöffnet wurde, so dass die Heizung ausgeschaltet wird. Manchmal funzt es, manchmal nicht, manchmal funktioniert es zuerst und dann schaltet sich die Heizung doch wieder ein. Und dann versucht sie natürlich gegen die Kälte anzuheizen, was natürlich komplette Geldverschwendung ist, im wahrsten Sinne Geld zum Fenster herauswerfen. Das ist natürlich schade, dass das nicht funktioniert.

Was ich auch nicht ganz verstehe ist, wie tado und die Heizkurve der Therme zusammenarbeiten. Die Heizkurve ist ein ganz besonderes Thema, über das man sich stundenlang mit einem Heizungstechniker unterhalten kann. Soweit ich das verstehe wird die Heizkurve einer Therme durch einen Außenfühler bestimmt, so dass die Therme davon abhängig eine Vorlauftemperatur erzielt. Die Therme läuft also immer ein wenig, um diese Vorlauftemperatur zu erreichen. Bei tado scheint es so zu sein, dass die Therme nur dann angeworfen wird, wenn Wärme angefordert wird. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Vergeblich sucht man auf der tado-Seite nach dem Begriff, und obwohl es interessante Diskussionen zur Heizkurve gibt, werden sie in der Suche nicht angezeigt.

tado-Batterien bereits nach 4 Monaten leer

Ja, richtig gelesen. Nach 4 Monaten kam eine Push-Mitteilung wie auch eine E-Mail von tado, dass in zwei Thermostaten die Batterie leer ist. Die restlichen Batterien machten kurz darauf schlapp. Zitat aus der E-Mail:

Das ist deutlich früher als die erwartete Batterielebensdauer. Wir sind uns des Problems bewusst und arbeiten an der Lösung. Deine Geräte werden aktualisiert, um die Batterielebensdauer zu verlängern. Bitte entschuldige die Umstände.

Das ist natürlich extrem unschön. Die Frage ist, wann wird das gelöst? Bekomme ich das überhaupt mit, wenn die Thermostate aktualisiert werden? Es dauert übrigens mehr als nur ein paar Minuten, bis in der App vermerkt ist, dass die Batterie gewechselt wurde; in einem Fall hat es fast 30 Minuten gedauert. Da bekommt man zwischendurch Zeifel an sich selbst, ob man tatsächlich beim richtigen Thermostat die Batterien ausgetauscht hat.

Übrigens kann eine leere Batterie auch der Grund dafür sein, dass ein Raum angeblich keine Verbindung hat. Die beiden Räume auf dem Screenshot links haben beide jeweils 2 Smarte Thermostate, und einer von ihnen hat eine Verbindung, der andere nicht, anscheinend weil die Batterie leer ist. Die App ist hier erst mal nicht wirklich hilfreich, denn der ganze Raum ist jetzt nicht mehr steuerbar. Premium ist wirklich etwas anderes, würde ich mal sagen.

Und nach einem Jahr fing das Smarte Thermostat dann an zu spinnen:

 

 

Manchmal blinkte auch nur kurz was auf, wenn ich auf den Knopf drückte. Das Problem? Wieder eine schwache Batterie! Diese waren zwar gerade erst ausgewechselt worden (und zwar nicht mit Billig-Batterien), aber ohne Vorwarnung reagierte das Gerät nicht mehr richtig. Das Blinken der Thermostate, das man via App auslösen kann, funktioniert in manchen Räumen gar nicht. Wieder eine zu schwache Batterie!

Nun sind Wegwerf-Batterien auch nicht unbedingt die beste Lösung, wiederaufladbare Akkus sind umwelttechnisch besser. Nicht bei tado. Denn wenn man Akkus (HR6 anstatt die empfohlenen LR6) reinsteckt, dann geht die Anzeige, dass die Batterien leer sind, gar nicht mehr weg. Das liegt daran, dass Akkus einfach weniger Spanning haben und tado anscheinend keine Lust hat, die Software hier anzupassen. tado sitzt das Thema einfach aus, wie dieser Twitter-Thread zeigt.

Ist das wirklich so smart mit der tado-Steuerung über die Cloud?

Ein großer Kritikpunkt meinerseits: Warum muss alles in der Cloud sein? Alle Einstellungen werden an tado übertragen, wenn der eigene Internetzugang ausfällt, dann ist Schluss mit dem intelligenten Heizen. Ja, man kann noch manuell justieren. Ach nee, geht ja doch nicht, denn wenn man die Kindersicherung aktiviert hat, dann geht eben gar nix mehr. Pech gehabt. Das kommt nicht vor? Vodafone Kabel ist hier in den letzten zwei Monaten zwei Mal für mehrere Tage ausgefallen. Mitten in Hamburg.

Und es muss nicht mal der eigene Internetzugang sein, denn auch tado selbst kann Probleme mit dem Server oder dem Rechenzentrum haben (jaja, da gibt es Redudanzen, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sich sowas immer gut anhört und im Ernstfall auch mal schief gehen kann). Auf dem Foto links sieht man wie es in der App aussieht, wenn mal gerade keine Verbindung möglich ist. Angeblich lag es in diesem Fall an meiner Internetverbindung, bei der Internet Bridge blinkte die Cloud-LED (die Bridge versucht die tado-Server zu erreichen). Tatsächlich konnte ich über den gleichen Internetanschluss die tado-Support-Seiten ansteuern, so dass es wohl weniger an meinem Internetanschluss lag. Die tado-Server liefen laut Status-Seite normal. Angeblich können die Geräte bei einem Internetausfall dann noch manuell gesteuert werden. Aber die erste Woche meiner Erfahrungen mit tado war auf jeden Fall eher gemischt, denn tado scheint nicht ehrlich zu sein, was die Verfügbarkeit ihrer Server betrifft.

Update 1673.2020: tado war am 1563.2020 mehrere Stunden offline. Natürlich gab es mehr als 294 Nutzer, die Probleme hatten, dies sind nur die, die das auch gemeldet hatten. tado war aber transparent und hat die Probleme auf twitter zugegeben.

Ob es tado in zwei Jahren noch gibt? Ich weiß es nicht, ich hoffe es, denn ansonsten habe ich einfach nur viel Geld für nicht mehr benutzbaren Elektroschrott ausgegeben. Die Synchronisierung ist abhängig von tado-Servern. Meine Hoffnung wäre dann, dass eines der etablierten Energie-Unternehmen die Chance erkennt und die Innovation kauft.

Fraglich ist für mich vor allem, wie lange tado überhaupt seine Cloud noch kostenlos anbietet; irgendwann wird man wohl auch hieraus einen Abo-Dienst machen. Ansonsten verstehe ich das Business-Modell nicht: Wie kann man einen kostenlosen Sync-Server betreiben, wenn man nur einmalige Einnahmen durch den Verkauf der Hardware hat? Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Ich befürchte sogar, dass tado plant, irgendwann ein Abo drauf zu machen, denn wenn man erste die Investition in die teuren Thermostate getätigt hat, dann sind 9,90€ im Monat ja auch nicht mehr so schlimm. Oder? Aus diesem Grund empfehle ich tado schon mal nicht! Update Februar 2019: Genau das ist passiert. Kostet zwar nur 2,99€ im Monat, aber es war abzusehen, dass eine kostenlose Cloud nicht funktionieren kann.

Nepper, Schlepper, Bauernfänger, tado

Meiner Meinung nach werden tado-Nutzer zu zahlungspflichtigen Updates gelockt, die ihnen nix bringen. So wird das kostenpflichtige Upgrade der tado-App auf Version V3+ für knapp 20€ empfohlen, doch wenn man ganz genau hinschaut, dann bringt einem dieses Update teilweise nicht wirklich etwas. Das hat netterweise auch der Support zugegeben (der Social Media Support, von dem ich echt begeistert bin).   Denn natürlich konnte tado auch schon vorher automatisch erkennen, wenn man das Haus verlässt und auch wenn ein Fenster geöffnet ist (naja), nur dass solche Einstellungen nun angeblich automatisch vorgenommen werden.

Der Raumluft-Konfort-Skill dagegen klingt ganz nützlich, aber so wirklich mehr Informationen bringt er einem nicht. Ich habe (nur für dieses Blog) das Update trotzdem gemacht, aber es waren 20€, die ich mir auch gut hätte sparen können. Mit IFTTT kann man mehr anstellen, da man hier sogar Warnungen bekommt.

Fazit Erfahrungen mit tado

Die App

Die App fühlt sich gut an. Das Wissen, jetzt wirklich die Temperaturen in jedem Zimmer steuern zu können, entspricht dem, was ich von der heutigen vernetzten Welt erwarte, und tado hat das gut umgesetzt. Die Version V3+ nehme ich hingegen etwas als Geldmacherei wahr.

Lohnt es sich?

Bei einem Preis von 70-80€ pro Heizkörperthermostat überlegt man sich schon genauer, ob man wirklich alle 12 Heizkörper in der Wohnung damit ausstattet. Dann bin ich bei einem Preis von über 1.000€ insgesamt, und dann braucht tado wie oben geschrieben mehr als 4 Jahre, um das Geld wieder reinzuholen. Bis dahin gibt es wahrscheinlich schon wieder bessere Systeme. tado selbst hat schon die Version V3+ rausgebracht. Und auch wenn alle Komponenten wertig aussehen (meine Frau findet sie auf jeden Fall schicker als die Komponenten von Max!), sie fühlen sich nicht unbedingt wertiger an. Anschauen ja, anfassen nicht unbedingt. Da fühlt es sich eher nach billigem Plastik an.

Features

Mein Heizproblem wurde gelöst. Auch die ortsabhängige Steuerung funktioniert. Dass die Fenster-offen-Erkennung nicht zuverlässig ist, ist natürlich extrem schade.

Der Support

Liebe tado-Führung: Schult bitte Eure Verkaufskollegen am Telefon, dass man den Kunden nicht über den Mund fahren sollte, wenn diese noch nicht einmal den ersten Satz zur Hälfte aussprechen konnten. An Unfreundlichkeit war das kaum zu überbieten. Und wie schon gesagt: die Hilfe-Seiten sind wirklich suboptimal. Würde tado nicht nur Marketing-Blabla in den Hilfe-Teil der Seite schreiben, dann könnten sie eventuell auch den Support entlasten. Aber so ist es kein Wunder, dass man da anrufen muss. Dass die Installation an einer Remeha-Therme funktioniert, hätte man doch auch auf die Seite schreiben können. Hätte mir einen ziemlich doofen Anruf erspart und tado einen Blogartikel, der die Freundlichkeit der tado-Mitarbeiter kritisiert. Die Hilfe und die Verkaufstexte sind ungenau, nicht tiefgehend genug und zum Teil irreführend.

Letzte Worte

Meine Erfahrungen mit tado sind also generell eher durchwachsen. Meine größten Kritikpunkte sind die Abhängigkeit von der Cloud, die mangelhafte Kommunikation (das Social Media Team ist eine Ausnahme), die fehlende Zuverlässigkeit, ein offenes Fenster zu erkennen, die kurze Batterie-Laufzeut sowie die zum Teil unfreundliche Behandlung am Telefon. Alternativen sehe ich allerdings keine, wenn ich mir meine Erfahrungen mit Max! so ansehe. Ich würde mir tado aber nicht noch einmal kaufen.

Übrigens, die Telefonnummer der Support-Hotline lautet 089 412 09569

Kommentare (seit Februar 2020 ist die Kommentarfunktion von meinem Blog entfernt):

Ich bleibe says

  1. Oktober 2018 at 19:46 Ein sehr hilfreicher Erfahrungsbericht, besten Dank!

Marco says

  1. November 2018 at 04:44 Hätte ich leider früher Lesen sollen….

Michael says

  1. Dezember 2018 at 15:45 Oh Mann, tausend Dank für Deinen Artikel. Ich wollte auch schon den Bestellknopf drücken – aber jetzt?? Sorry, dass Du da als Beta-Tester vorgeritten bist. Ich habe ohnehin insgesamt das Gefühl, dass die tolle Smarthome Welt nur in den Reklamespots schön ist. Das echte -smarte- Leben scheint mir mehr ein Hindernislauf zu sein. X-Standards (WLAN, Buetooth, Dect). Nö, ich lasse noch etwas Zeit ins Land gehen…..So lange ich noch zwei gesunde Hände habe, kann ich den Heizungsregler auch noch mit der Hand bedienen.

Claus says

  1. Dezember 2018 at 13:38 Hallo Tom, ich habe ähnliche Probleme, mit meiner Heizsituation und dem tado Vertrieb, bei mir per Mail. Sie beantworten meine Fragen nicht, und gehen immer nur auf die Frage ob man ein Raumthermostat hätte. In meinem speziellen Fall ist dieses in die Therme selbst eingebaut – eine Besonderheit bei Vaillantthermen mit Aussenthemperturführung. Scheinbar eine Überforderung. Nach Deinem tollen Bericht habe ich mich kurz vor Kauf nun dagegen entschieden. Danke!!!!!!!! Danke !!!!!!!! Danke !!!!!!!!! Dir und Deiner Familie schöne warme Weihnachten und einen guten Rutsch.

Thomas says

  1. Januar 2019 at 17:46 Danke für den Erfahrungsbericht. Leider habe ich den auch zu spät gelesen. Bei mir verhindert das Extension Kit, dass ich einen Komfort Heizwert von >18 Grad einstellen kann an der Therme. Ist doch etwas kalt im Winter… Der Support ist leider weder entgegen kommend noch hilfreich…

Herbert says

  1. Januar 2019 at 00:33 Danke für die ausführliche Informationen. Ich habe auch seit mehr als einem Jahr 5 Heizkörper und ein Raumthermostat in Verwendung. Mein Problem sind ebenfalls die Batterielebensdauer!!! alle 3 Wochen tausche ich Markenbatterien beim Raumthermostat !! Ohne dem steht die Heizung!!! Bin am überlegen ob ich die Stromversorgung nicht umbauen werde!

Julio Caballero says

  1. März 2019 at 12:13 Danke für diese Info. Zu spät für mich hab leider das Problem auch mit offenes Fenster erkennen, glaube sende das ganze wieder zurück. Support kannst vergessen.

Herbert says

  1. Juni 2019 at 06:50 Batterie- Lebensdauer

Habe nach mehreren Mails ein Ersatzthermostat kostenfrei bekommen- seit dem funktioniert das System wieder problemlos.

Auf meine Anfrage ob des Fehlers habe ich keine Auskunft bekommen.

Grundsätzlich bin ich mit der Funktionsweise des Tadosystems zufrieden! Der Support aber ist verbesserungswürdig!

Michael says

  1. September 2019 at 10:06 Mal ganz ohne Zusatzgeräte Der iSense hat extra für diesen Fall eine Funktion eingebaut: „4.2.3. Funktion Fremdwärme Erreicht die Temperatur in dem Raum, wo der Regler positioniert ist, den gewünschten Wert, schaltet die Zentralheizung ab. Dieser Fall kann eintreten, wenn ein offener Kamin vorhanden ist. oder viele Personen anwesend sind. In einer solchen Situation werden auch die anderen Räume im Haus nicht mehr beheizt. Sie können die Funktion Fremdwärme einschalten, um sicherzustellen, dass andere Räume weiterhin beheizt werden. Dies erfolgt über die Taste Programm. Dabei wird der im Regler integrierte Raumtemperatursensor ausgeschaltet. Die zu dem Zeitpunkt herrschende Wassertemperatur im Zentralheizungssystem wird dann beibehalten. Wenn es in den übrigen Räumen zu kalt oder zu warm wird, können Sie die Raumtemperatur dort mit der Dreh- und Drucktaste C am Regler erhöhen oder senken. Dies bewirkt eine Erhöhung oder Verringerung der Wassertemperatur in der Heizung.Um die Raumtemperatur in den übrigen Räumen weiter individuell zu regeln, können Sie die Heizkörper mit Thermostatventilen ausstatten.“

Tom Alby says

  1. September 2019 at 20:25 Wow. Dazu kann ich nur sagen: RTFM, und zwar gründlich. Gelesen hatte ich es, aber anscheinend nicht gründlich genug. Hätte ich einiges an Geld und Ärger gespart. Der Vorteil an tado ist dann jetzt nur, dass die Temperatur wenigstens exakt gehalten wird. Und dass, wenn man mal nicht zuhause ist, an nix denken muss. Danke für den Kommentar!

Dustin says

  1. September 2019 at 13:13 Deine Erfahrungen kann ich in ähnlicher Weise nur bestätigen! Der Support hat den Namen nicht verdient. Bei mir verliert die Bridge jeden Tag die Verbindung zur Cloud, das wiederum hat zur Folge, dass die Heizkörper nicht mehr per App gesteuert werden können, kein offenenes Fenster erkennen und auch nicht merken, wann sie hoch und runter regeln sollen. Das Problem besteht seit April 2019, ich habe inzwischen sage und schreibe 77 E-Mails mit dem Tado-Support gewechselt, mehrmals telefoniert…. ich dokumentiere inzwischen alles, weil es so unglaublich erscheint…. Jetzt, Mitte September, benötige ich das System wieder und muss zwangsläufig bald die Thermostate tauschen, denn so kann ich nicht vernünftig heizen. Statt Geld zu sparen, wird es eher teurer. tado antwortet inzwischen seit 3 Wochen einfach gar nicht mehr…. Alle meine Mails werden missachtet. Zuvor wurde mir mehrfach schriftlich bestätigt, dass das Problem nicht mit meinem Netzwerk zusammenhängt und gerade ähnliche Fehler untersucht würden, deshalb benötige man auch mehr Zeit…. wie gesagt, seit April geht das jetzt so…..tado…. bitte lasst die Finger von diesem System. Es wird langfristig keinen Spaß bringen und die Batterien in den Thermostaten müssen alle 6 Monate getauscht werden, man wird zwar per Mail informiert (der Mailtext ist jedes Jahr der gleiche….man entschuldigt sich und will durch ein baldiges Systemupdate die Batterielaufzeit verlängern…)….aber eine Lösung scheint es auch hierfür nicht zu geben. Die Support-Seiten im Internet (testet bitte die FAQ´s mal vor dem kauf, ihr merkt es schnelle selbst) könnten nicht schlechter formuliert sein…. Hilfe bekommt man dort keine

Guido Sommer says

  1. Oktober 2019 at 07:40 Hallo Tom, hätte ich doch Deinen Artikel vorab gefunden .-( Habe 18 Thermostate gekauft – leider ist unser Haus Baujahr 1930 wohl so gut strahlentechnisch isoliert, dass die Bridge maximal 2 Etagen bedienen kann! Hast Du einen Tip, welche Thermostate (welche via Wlan angesteuert werden) gut sind ?

Danke aus Stuttgart Guido Sommer

Tom Alby says

  1. Oktober 2019 at 08:49 Nein, außer den genannten Thermostaten habe ich nichts ausprobiert.

Andreas Schorre says

  1. Oktober 2019 at 08:19 Hallo, ich habe jetzt zwei Wochen das Tado-System V3+, allerdings nur für eine Zentralheizung (5 Thermostate + Bridge) in einer Altbauwohnung. Bei mir läuft alles so wie es soll, die „Fenster offen Erkennung“ funktioniert ohne Probleme, springt sofort an und unterbricht den Heizvorgang. Auch Geofencing erkennt genau meinen Standort (iPhone)und fängt an zu Heizen, so wie es auch sein soll. Ich kann die vielen Kritikpunkte, zumindest bei mir, nicht nachvollziehen und hoffe das bleibt in Zukunft auch so! Zur Batterielebensdauer kann ich nach zwei Wochen natürlich noch keine Einschätzung abgeben, vielleicht hat sich in der V3+ Version der Software ja wirklich eine Verlängerung der Batterielebenszeit eingestellt, zu wünschen wäre es ja. Obwohl ich wahrscheinlich auf wiederaufladbare Akku’s setzen werde, die bekommt man heute auch von Markenherstellern schon recht günstig und man hat nur einmal die Anschaffungskosten.

Die „Fenster offen Erkennung“ und „Geofencing“ bekommt man nur in der Premiumversion , ansonsten erhält man „nur“ eine Nachricht und muss allein die Temperatur herunterregeln, was vielen Nutzern (die eh nur das Handy in der Hand halten…) schon reichen dürfte. Ich für meinen Teil habe mit das Jahresabo für 25 Euro geholt, weil ich diese automatische Erkennung sehr hilfreich finde und auch der Preis völlig ok ist! (Arbeite in der IT und sehe das deswegen wahrscheinlich mit anderen Augen und Erfahrungen) Leider sehen das viele Leute mit der heutigen Geiz-ist-geil-Mentalität nicht so, gesehen in vielen Chatkommentaren…

Ich will Tado nicht zu früh loben, aber auch nicht gleich jede Kleinigkeit zum Tadoproblem erklären. Ich habe selber gemerkt, wie ich im Altbau (3,50 Meter Deckenhöhe) mit der Temperatur-Korrektur mehrmals nachjustieren musste, um die wirklich angezeigte Temperatur auch im ganzen Raum zu erreichen….aber es geht! Eimal alles gut eingestellt und man hat genau das Ergebnis was man sich auch gewünscht hat.

Wenn mich jetzt also keine Hardware-Ausfälle oder Softwareprobleme treffen, dann bin ich doch tatsächlich sehr zufrieden mit Tado.

Tom Alby says

  1. Oktober 2019 at 09:15 So früh zu kaufen wie ich hat Vor- und Nachteile. Zum einen hat man noch mit den Kinderkrankheiten zu kämpfen, auf der anderen Seite gab es damals noch kein Abo-Modell, so dass ich für das von Dir genannte Premium-Feature nichts im Monat bezahle. Lediglich die neue App habe ich bezahlt. Das fand ich fair. Nachträglich das Abo bei den ersten Kunden einzuführen, das hatte sich tado wohl nicht getraut.

Zu den Akkus: Das ist umwelttechnischer definiv besser und mittelfristig auch im Geldbeutel spürbar. Allerdings habe ich selbst bei den besten Akkus nicht die Zeiten erreicht, die ich mit einer normalen Batterie erreiche. Aber da geht Umweltschutz natürlich vor Komfort.

Achim Sökefeld says

  1. Dezember 2019 at 22:00 Ich bin Architekt und nach anderthalb Jahren Tado Nutzung bereue ich zutiefst. ich habe in einem Jahr bei einer 100 m² Wohnung 50 € gespart, dauernd die Batterien gewechselt und dauernd das Gefühl gehabt meine Wohnung wäre zu kalt. Ein Thermostat ist kaputt gegangen weil mir eine Kleinigkeit drauf gefallen ist. Nach einem iPhone Wechsel Lässt sich das alte iPhone nicht löschen, die App stürzt dauernd ab, Daten sind falsch, zum Beispiel soll ich 316 mal im November das Fenster geöffnet haben. Blödsinn, einfach unrealistisch. Nur der Optik wegen tausche ich die Thermostate nicht aus, Aber ich glaube ,ich nutze diese nur noch zur manuellen Steuerung wie meine Thermostate vorher.

Simon says

  1. Dezember 2019 at 23:02 Guten Abend! Ich habe seit einigen Tagen 13 Tado Thermostate in meiner Physiotherapiepraxis installiert. Die Away-Funktion nutze ich natürlich nicht, da sonst meine Angestellten plus Patienten erfrieren würden während ich auf Hausbesuche bin. Ich muß trotz aller anfänglicher Skepsis sagen, dass es ganz gut funktioniert und bin zur Zeit recht zufrieden. 250 m2 werden gut abgedeckt ohne Funkabbrüche. Beeindruckt mich. So soll es sein. Den Support von Tado allerdings kann man in der Tat vollkommen vergessen. Ich wollte im Vorfeld der Investition in die Thermostate ein paar Fragen beantwortet haben. Leider geht das nur noch per Email, FAQ‘s oder Chat (laut der Dame aus dem Chat). Email dauert mir einfach um mich damit tagelang zu beschäftigen. Ich sitze ja nicht den ganzen Tag am Rechner und tippe. Ebenso mit der Chatfunktion. Zunächst antwortet ein Bot und nach kurzer Zeit immerhin eine reale Person. Aber dennoch habe ich nicht die Zeit wie mit einem Freund hin und her zu chatten. Ich mächte die Fragen für mich schnell beantwortet bekommen, um mich für oder gegen dieses System zu entscheiden und weitersuchen zu können. Das könnte man in einem Telefonat wesentlich zeitsparender klären. Da hat Tado nachgelassen, da es bis vor kurzem wohl noch einen Telefondienst gab. Sehr schade. Aber ich fand eine andere Firma, die diese Thermostate vertreibt und telefonisch zu erreichen war und helfen konnte. So viel zu meinen bisherigen Erfahrungen.

Marco Sagt says

  1. Dezember 2019 at 11:01 Viel Negatives. Hat man überlegt wie es wäre oder ist, wenn man ein „traditionelles“ Raumthermostat hätte/hat? Ähnliche Probleme? Dann ist das alles kein Tado-Problem… Ich bin zufrieden mit der Möglichkeit, die Raumtemperatur per Handy zu überprüfen und zu steuern. Eine Home/Away Funktionalität brauche ich nicht in meinem Einfamilienhaus mit mehreren Personen. (Ich wurde nicht von Tado bezahlt oder beauftragt. Aber sind nicht einige der negativen Kommentare oben etwa von der Konkurrenz? Einige „Influencer“ etwa?)

Tom Alby says

  1. Dezember 2019 at 12:22 Sorry, aber bei Deinem Kommentar bekomme ich Bauchweh. Hast Du meinen Artikel überhaupt gelesen? Dann würdest Du manche Dinge so nicht schreiben. Und an die Influencer glaube ich nicht. Zumindest haben andere Benutzer hier echte Namen angegeben und Du nicht.

Synology Upload-Geschwindigkeit einschränken


StartBlogSynology upload geschwindigkeit einschraenken

Die Synology NAS hat ein besonders tolles Feature, nämlich das verschlüsselte Backup in der Cloud mittels Hyper Backup. Nachdem ich den unverschlüsselten Cloud-Diensten abgeschworen hatte (u.a. Dropbox), war die Kombination vom verschlüsselten Backup und der Cloud-Flatrate von Amazon Prime so attraktiv. Leider hat das Backup leider die gesamte Bandbreite des Upload-Volumens gefressen, 12 MBit. Das beschleunigt zwar das Backup, aber verlangsamt auch das Internet im Heimnetz.

Die “Datenfluss-Steuerung” (Traffic Control) im Synology DSM sollte Abhilfe schaffen, aber hiermit fingen die Probleme an. Zunächst einmal kann man Hyper Backup nicht als Applikation auswählen, deren Bandbreite eingeschränkt werden soll. Wenn die Not groß ist, dann kann man natürlich auch alle Ports auswählen und diesen weniger Bandbreite zuteilen, zum Beispiel 2.000 KB/s. Und genau hier liegt der Fehler.

Zunächst muss der Port 443 des Zielordners ausgewählt werden, dies ist der Port, der von Amazon (und wahrscheinlich auch von anderen Diensten) genutzt wird. Und dann kommt das größte Missverständnis, denn 2.048 KB/s sind nicht 2 MB/s, sondern irgendwas anderes, was ich bisher nicht verstanden habe. Denn wenn ich 500 KB/s auswähle, dann nutzt die NAS 5 MB/s.

Wie kann das sein? Vielleicht bedeuten KB/s bei Synology nicht Kilobytes/s, sondern Kilobits/s? Aber das wären dann nicht 5MBit/s, die Google Wifi nun in der App zeigt.

Google Wifi im Netzwerk mit SONOS, FritzBox & Synology NAS


Update Juli 2019: Ich habe die Google Wifi Pucks wieder in Rente geschickt, da sie den Langzeittest nicht bestanden haben. Die neue Installation läuft mit einem Netgear Orbi.

Zwar ist unsere Wohnung zumindest gefühlt nicht soooo groß, aber der FritzBox 6490 Kabel-Router allein war zu schwach auf der Brust für die ganze Wohnung; kein Wunder, steht er auch in der äußersten Ecke der Wohnung und nicht zentral. Zunächst ergänzte ein AVM Fritzbox Repeater 310 das WLAN, mangels 5 GHz wurde dieser durch das Modell 1750 ersetzt. Das funktionierte ganz ok, aber so richtig reibungslos eben auch nicht. Nicht selten ertappte man den Repeater mit blinkenden LEDs, bis ins Bad reichte der WLAN-Empfang oft nicht, und dann gabs immer wieder Aussetzer, die ich mir einfach nicht erklären konnte. Nach den überwiegend positiven Berichten sollte ein Google Wifi die Probleme lösen.

Google Wifi Mesh versus Extender/Repeater

In der Hoffnung, dass eine Station reicht, so klang zumindest die Werbung, ignorierte ich das Doppelpack und kaufte lediglich eine Komponente. Gleich vorweg, das reicht nicht, zumindest nicht wenn das Gerät in einer Ecke der 120qm-Wohnung steht. Weniger Geräte als vorher habe ich jetzt schon mal nicht, und mit 130-140€ pro Gerät ist die Kombi eine teurere Alternative. Aber die Vorzüge des Mesh-Netzwerks sowie die Aussicht, Ruhe zu haben mit den ständigen Netzwerkproblemen, war mir den Test wert. Nichts ist so nervig wie ein stockender Film, weil irgendeine Komponente im Netzwerk gerade ein Problem hat. Und für die Einrichtung des Repeaters inklusive eines Gast-Modus sind mehrere Stunden und viele Support-Mails draufgegangen.

Ein Repeater hat den Nachteil, dass er das Signal eines WLANs einfach verlängert, dafür aber etwas von der Geschwindigkeit verloren gehen kann, weil ein Overhead in der Kommunikation entsteht. Vermaschte Netze hingegen haben dieses Problem nicht, sie sind einfach EIN Netzwerk; neben dem 2,4 GHz und dem 5 GHz-Netz haben sie ein drittes Funkmodul, über das die Geräte miteinander kommunizieren. Man wechselt also auch nicht von dem Bereich des Haupt-WIFIs in das des Repeaters, sondern befindet sich die ganze Zeit in einem Netzwerk.

Die Einrichtung des Google Wifi

Die Einrichtung ist supereinfach, die App führt durch das Setup, innerhalb von zehn Minuten ist man startklar. Dabei wird die aktuellste Softwareversion des Google Wifi runtergeladen, was den Löwenanteil der Zeit ausmacht. Ehrlich gesagt hatte ich mehr Zeit damit verbraten, die Packung aufzubekommen, was vor allem an meiner Unfähigkeit liegt, Tesastreifen zu erkennen und abzupulen.

Nachdem die App meldete, dass mein Google Wifi nun fertig ist, stellte ich das WLAN des Fritzbox Routers aus und stellte die Verbindung auf mein neues WLAN um. Das Einrichten und das Konfigurieren des WLANs sind wirklich ein Kinderspiel, nur meine Sonos-Anlage wollte hinterher nicht mehr funktionieren, dazu unten mehr. Es macht Spaß, die App zu nutzen, die Internetverbindung und die WLAN-Geschwindigkeit in jedem Raum per Knopfdruck zu testen. Ein Gast-WLAN ist sehr einfach eingerichtet. Was mir fehlt, aber das fehlt mir nicht nur hier, ist eine einfache Möglichkeit, einem Gerät weniger Geschwindigkeit zuzuordnen, denn wenn die Synology NAS mal loslegt mit dem Backup in die Cloud, dann wird das ganze Netz lahm (siehe dazu auch den Artikel, wie man bei einer Synology NAS die Upload-Geschwindigkeit reduziert).

Erst nach 2 Wochen übrigens habe ich gemerkt, dass ich den Google Wifi-Puck in eine LAN-Buchse der FritzBox eingestöpselt hatte, die “nur” auf 100 Mbit/s eingestellt war. Da wir von Vodafone netterweise 200 Mbit/s geschenkt bekommen haben für ein paar Monate, hab ich unser WLAN also selbst ausgebremst. Nicht dass das groß aufgefallen wäre, der limitierende Faktor ist bei uns eh die Upload-Geschwindigkeit. Aber so kam ich in den Tests von 91 Mbit/s auf 189 Mbit/s. Von den 212 Mbit/s, die die FritzBox meldet, gehen irgendwo 23 Mbit flöten, aber mal ganz ehrlich: Wer früher mit einem 56K-Modem durchs Netz surfte, wird sich hier erst beschweren, wenn das tatsächlich mal ein Problem werden sollte. Eine über 3.400 Mal schnellere Internetverbindung geht zwar auch einher mit viel beladeneren Internetseiten und Filmen, aber das ist eine andere Geschichte.

Nicht ganz einfach ist die Einrichtung von IPv6, was aber nicht an Google Wifi liegt, sondern an der Fritzbox. Die Standardeinstellungen hier sehen so aus, als wäre IPv6 kein Problem, allerdings sind zusätzliche Einstellungen notwendig. Zum Beispiel bei “Auch IPv6-Präfixe zulassen, die andere IPv6-Router im Heimnetzwerk bekanntgeben” und bei “DNS-Server, Präfix (IA_PD) und IPv6-Adresse (IA_NA) zuweisen”. Dann sagt Google Wifi zwar nicht, dass es funktioniert, aber dass der ISP es eventuell nicht unterstützt. Tut er in meinem Fall aber

Aber wie schon in der Einleitung angekündigt: Das WIFI reichte wenn überhaupt nur mit schwacher Verbindung in das andere Ende der Wohnung. Ganz abgesehen davon hoffe ich damit auch mein SONOS-Problem zu lösen, denn die Verbindung zu Spotify brach immer wieder ab.

Hinzufügen eines weiteren Google Wifi Knotens: Probleme mit iOS

Also rein in den Mediamarkt, ein zweites Google Wifi gekauft (jaja, der Doppelpack wäre dann doch günstiger gewesen), und schnell zuhause angeschlossen. Genau so einfach wie beim ersten Gerät ist die Einrichtung, hier die Ergänzung des Netzwerks, nur eine Sache hat mich gestört: Wenn ich bei der Installation des ersten Google Wifi schon eingewilligt habe, Kaufanreize und Statistiken zu meinem Netzwerk von Google zu erhalten, warum werde ich dann beim zweiten Gerät noch mal gefragt? Wenn ich jetzt “Nein” sage, bekomme ich dann auch die Mails für das erste Gerät nicht mehr?

Dann der Nervkram: Aus irgendeinem Grund streikte mein iPhone nach der Einrichtung des zweiten Knotens und wollte partout nicht mehr ins Netz, während mein Macbook sich problemlos verbinden konnte. Netzwerkeinstellungen zurückgesetzt, Netzwerk ignoriert, alles versucht, und trotzdem streikte das iPhone (und das iPad solidarisch mit). Dumm nur, wenn darauf die Google Wifi App installiert ist und man also ohne Internetzugang nicht mehr auf die Google Wifi-Konfiguration zugreifen kann Denn eine Konfigurationsmöglichkeit vom Rechner besteht nicht, es funktionieren nur Apps. Schnell das alte Android-Handy ausgegraben, sich über 50 Update-Wünsche gewundert, und dann schnell die Google Wifi-App runtergeladen. Alles kein Problem. Das Netzwerk lief. Warum wollten iPhone und iPad nicht mehr in das Google Wifi?

Nach einer halben Stunde kam ich auf die Idee, mir einmal die IP-Adresse, die Router-Adresse sowie die DNS-Server anzusehen, die sich das iPhone und das iPad gezogen hatten. Der Fehler lag darin, dass der DNS-Server die gleiche IP hatte wie der Router, in diesem Fall die 192.168.86.1. Ich weiß nicht, ob diese schon vorher drin stand, aber es funktionierte auf jeden Fall nicht. In der Google Wifi-App war “DNS des ISP” festgelegt, anscheinend klappte es aber nicht. Also unter den iPhone-Einstellungen einen anderen DNS-Server eingegeben, und schon funktionierte es wieder. Googles DNS-Server 8.8.8.8 kann man sich ganz gut merken, ich empfehle FreeDNS (37.235.1.174 und 37.235.1.177), da hier nicht protokolliert oder umgeleitet wird. Bisher habe ich keinen Unterschied zu Googles schnellen DNS-Servern entdeckt. Das Problem bei diesem Ansatz ist allerdings, dass man dann mit der App nicht mehr alle Einstellungen vornehmen kann, denn auch wenn man mit dem Google Wifi verbunden ist, lautet die Fehlermeldung, dass man sich doch mit dem Wifi verbinden solle.

SONOS und Google Wifi

Kommen wir nun zum SONOS. Zunächst hatte ich dem Google Wifi den gleichen Namen gegeben wie meinem alten WLAN, in der Hoffnung, dass ich dann ansonsten nirgendwo etwas ändern müsste. Das hat dann schon mal nicht funktioniert. Dann fiel mir ein, dass ja ein SONOS-Gerät mit einem Ethernet-Kabel mit dem Router verbunden ist, um die Vorteile eines BOOST-Setups zu haben (Unabhängigkeit vom WLAN des Routers). Tatsächlich befindet sich das Google Wifi aber in einem anderen Netzwerk, d.h. es vergibt eigene IP-Adressen an die angeschlossenen Geräte. Vergibt der Fritzbox-Router alles im 192.168.178.x-Netzwerk, ist das Google Wifi mit 192.168.86.x unterwegs. Das Google Wifi-Gerät bietet einen LAN-Anschluss, meine Fritzbox 4, wo neben dem SONOS auch noch die Synology und ein Arlo drinstecken. Das Arlo ist egal, aber die Synology und SONOS sollten im gleichen Netzwerk sein. Natürlich könnte man das Google Wifi auch im Bridge-Modus verwenden (und somit die IPs der Fritzbox verwenden und im gleichen Netzwerk sein), aber dann kann man kein Mesh-Netzwerk mehr aufbauen. Kommt also nicht in Frage.

Abhilfe sollte schaffen, die SONOS-Anlage von BOOST auf Standard-Setup umzukonfigurieren. Das ist nicht ganz so einfach, wie es sich anhört, denn erst mal muss mindestens ein SONOS-Gerät via Ethernet in die Google Wifi. Um es kurz zu machen: Ein unterbrechungsfreies Abspielen von Musik war nur von der lokalen Musikbibliothek möglich, nicht von Spotify oder Soundcloud. Ich vermutete, dass das vor allem daran liegt, dass das WLAN nicht in die hintersten Räume reicht. An der LAN-Buchse des Google Wifi hing meine Synology NAS, die ich nicht bereit bin, immer wieder gegen SONOS zu tauchen, also muss entweder ein Switch her… oder eben ein zweites Google Wifi, was ich ja gekauft habe. Ein SONOS-Gerät in das zweite Google Wifi, wieder auf BOOST umgestellt, und schon… funktionierte es nicht. Angeblich stellt sich ja das SONOS-System automatisch auf BOOST um, sobald ein Gerät mit Ethernet an das WLAN verbunden wird, aber dennoch muss man noch unter den Erweiterten Einstellungen das Wireless Netzwerk neu einrichten. Und dann klappte es auch ohne Probleme mit Spotify. Ich frage mich, warum das noch notwendig ist, denn schließlich wird im BOOST-Modus ein eigenes Netzwerk für die SONOS-Geräte erstellt. Dass ich im BOOST-Modus bin, sagt zumindest die Controller App.

Google Wifi und Synology NAS

Richtig problematisch wird es aber dann mit der Synology NAS. Diese soll ja auch weiterhin von außen erreichbar sein. Und hier wirds nun schwierig. Denn dadurch, dass die NAS nun am Google Wifi hängt, kann sie nicht mehr so einfach via DDNS angesprochen werden. Der QuickConnect-Link aber geht seltsamerweise noch. Hier habe ich noch keine Lösung gefunden…

Fazit

Die Einrichtung ist wahrscheinlich die einfachste Setup-Prozedur, die ich jemals bei einem Wifi-Gerät gesehen habe. Das Netzwerk wirkt zuverlässiger, wenngleich die aufgetretenen Probleme von einem Normalo-Nutzer wahrscheinlich nicht hätten gelöst werden können. Der Langzeittest erst wird verraten, wie zuverlässig dieses neue Netz wirklich ist. Je weniger Beschwerden von der Familie kommen, desto mehr war der Tausch das Geld wert