SEO-Monitoring mit R, AWS und Shiny


Dies ist der vorläufig letzte Teil der Serie über SEO mit R und AWS. Im ersten Teil hatten wir die AWS-Instanz mit RStudio vorbereitet, im zweiten Teil eine kleine SEO-Analyse durchgeführt, im dritten Teil ging es um die Erstellung eines Sichtbarkeitsindexes und eines “actionable Reportings”. In diesem Teil geht es darum, dass es selbst dem hartgesottensten Data Scientist zu anstrengend ist, die einzelnen Skripte täglich durch RStudio laufen zu lassen. Das SEO Monitoring soll also über eine ansprechende Oberfläche laufen.

GUI-Entwicklung mit Shiny

Die Entwickler von RStudio haben mit Shiny ein Framework zur Verfügung gestellt, welches Interaktion mit Daten ermöglicht, und das mit wenigen Zeilen Code. Glücklicherweise wird Shiny in dem AMI, das wir in Teil 1 dieser Serie installiert hatten, gleich mitgeliefert.

Der Code unterteilt sich in zwei Teile, dem Server-Code und dem UI-Code; beide Teile können in eine Datei, die dann als app.R in einen speziellen Ordner in RStudio abgelegt wird. In dem Server-Teil werden die einzelnen Funktionen genutzt, die wir für die ersten Teile dieser Serie verwendet haben (darum ist hier auch nicht der ganze Code zu finden).

`
server <- function(input, output, session) {

get data from db and create dropdown-items

sites <- unique(results$website)
output$moreControls <- renderUI({
selectInput(“moreControls”, “Website auswählen”, choices=sites)
output$sviPlot <- renderPlot({

Sichtbarkeitsindex-Code

})
output$actions <- renderTable({

Actionable Daten-Code

})
}
`

Im UI-Teil wird dann einfach nur das UI zusammengeschraubt:

<br /> ui <- fluidPage(<br /> title = "Tom's SEO Tool",<br /> uiOutput("moreControls"),<br /> hr(),<br /> plotOutput("sviPlot"),<br /> tableOutput("actions")<br /> )<br />

Und zum Schluß wird die App dann gestartet:

`

Run the application

shinyApp(ui = ui, server = server)
`

Das wars. Simpel und einfach:

Nicht unbedingt schön für einen Kunden, aber vollkommen ausreichend, um ein Reporting für sich selbst zu bauen. Links oben wähle ich die Webseite aus, für die ich das Reporting haben möchte, und nachdem die Skripte durchgelaufen sind, erscheint der Sichtbarkeitsindex-Plot sowie die Tabelle mit den größten Ranking-Verlusten. Das Erstellen dieses Dashboards hat gerade mal 20 Minuten gedauert (ok, fairerweise hatte ich auch schon mal andere Dashboards mit Shiny gebaut, so dass ich etwas Erfahrung hatte

Nächste Schritte

In meinem gegenwärtigen Setup habe ich einfach nur den Code genutzt, den ich bisher verwendet hatte, was aber auch bedeutet, dass es erst mal dauert, bis etwas zu sehen ist. Besser wäre es, wenn die Daten jeden Tag automatisch ausgewertet werden und das Dashboard dann einfach nur die aggregierten Daten abruft. Steht auf meiner Aufgabenliste.

Dann wäre es schön, wenn man in der Tabelle auf einen Eintrag klicken könnte, um dann diesen weiter zu analysieren. Steht auch auf meiner Aufgabenliste.

Eine Verbindung zu Google Analytics wäre toll.

Nicht jedes Keyword ist interessant und sollte in den Report kommen.

Alles gute Punkte, die ich beizeiten mal angehen könnte, und vor allem guter Stoff für weitere Posts Und ich bin immer offen für weitere Ideen

Fazit

Mit etwas Gehirnschmalz, wenig Code und der Hilfe von Amazon Web Services und R haben wir ein automatisiertes und kostenloses SEO-Reporting gebaut. Natürlich bieten Sistrix & Co noch mehr Funktionen. In diesem Ansatz geht es vor allem darum, die kostenlos zur Verfügung stehenden Daten aus der Webmaster Console besser zu nutzen. Denn sind wir mal ehrlich: Daten haben wir in der Regel genug. Wir machen nur meistens nicht viel daraus.

Diese Vorgehensweise hat noch einen Vorteil: Die Daten aus der Search Console sind nach 90 Tagen weg. Man kann nicht weiter zurück schauen. Hier aber bauen wir ein Archiv auf und können uns auch längerfristige Entwicklungen ansehen.

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