Phoniebox: Vom MVP zur richtigen Box (Toniebox-Alternative)


 

Vorab: Die erste Phoniebox, mein MVP (Minimum Viable Product) in einem Pappkarton, ist extrem gut angekommen, zum Teil werden die beklebten und bemalten RFID-Karten wie der größte Schatz behandelt und sogar versteckt oder mit zum Tisch gebracht. Zeit also, aus dem MVP eine richtige Box zu bauen. Wer den ersten Teil über meinen MVP nicht gelesen hat, die Phoniebox ist eine Open Source-Alternative zur Toniebox zum Selberbauen. Der Vorteil ist, dass man keine teuren Tonies kaufen muss, sondern günstige RFID-Karten oder -Sticker verwenden kann, um damit selbst ausgewählte Musikdateien abzuspielen.

Ich bin handwerklich höchst unbegabt, und die Frage, wie ich die Löcher wo in die Holzkiste bekomme, hat mich schwer beschäftigt. Einfach wieder nur kleine Löcher reinzubohren fand ich doof, zumal ich dieses Mal bessere Lautsprecher haben wollte. Und so kam eines zum anderen. Diese Box ist um einiges teurer geworden. Was habe ich gekauft?

Insgesamt kommt man hier also auf ca. 200€! Den Kreissägen-Aufsatz kann ich natürlich noch weiter verwenden, und handwerklich Begabtere haben sowas vielleicht eh zuhause. Man muss sich aber im Klaren sein, dass die Phoniebox zunächst einmal viel teurer werden kann als die Toniebox. Sobald man aber mehrere Tonies für die Toniebox kaufen würde, und jetzt gehen wir mal nur von den Kreativ-Tonies für 11,99€ aus, dann ist man bei 10 Tonies beim gleichen Preis, ab der 11. Karte wird die Phoniebox also günstiger. Klanglich ist meine Box auf jeden Fall eine andere Liga als die kleine Toniebox.

Die Aktivierung des MiniAmps war nicht ganz trivial. Olaf Splitt beschreibt die notwendigen Schritte hier sehr gut, ich hatte allerdings anscheinend schon die Toniebox-Software aufgespielt, und die belegt dummerweise dann einige der GPIO-PINs. Diese müssen dann deaktiviert werden. Irritierend ist, dass der Raspberry die Soundkarte zwar findet und man auch die Lautstärke regeln kann, aber dummerweise kein Ton rauskommt. Das machte die Fehlersuche nicht einfach. Der Sound zusammen mit den Lautsprechern ist aber wirklich toll. Ich hatte die Teile zunächst einmal ohne Kiste zusammengebaut um zu schauen, ob auch alles funktioniert.

Die EasyAcc PowerBank ist eine der wenigen, die gleichzeitig ausreichend Strom abgeben können, während sie auch lädt. So ist unterbrechungsfreier Musikgenuss möglich. Allerdings, bisher habe ch noch keine guten Erfahrungen sammeln können, dass tatsächlich auch mehr Strom in den Akku gepumpt als an den Raspberry ausgegeben wird. Genau das erwähnt Olaf Splitt in seinen ansonsten großartigen Anleitungen nicht so genau, er spricht sogar von Wochen (!), nach denen man das Ding mal wieder aufladen muss. Der große Unterschied ist wahrscheinlich, dass bei mir ein Raspberry 4 seine Arbeit tut, und der saugt die EasyAcc PowerBank schneller leer als sie das Netzteil vollladen kann. Die PowerBank darf theoretisch mit 5V 4A betankt werden, allerdings auch nur dann, wenn man beide USB-Ports zum Laden nutzt, ansonsten bleibt es bei 5V 2,4A. Für den Raspberry 4 wird ein 5V 3A-Netzteil angeboten, er soll aber auch mit 5V 2,5A betrieben werden können, je nachdem, welche Verbraucher noch angeschlossen sind. Bei mir halt noch der MiniAmp sowie der USB-Kartenleser. Eventuell werde ich daher den Raspberry 4 noch mal auswechseln gegen einen Raspberry 3.

Hier ist das Endergebnis, das Video spiegelt nicht den echten, wirklich guten Sound dar:

 

So sieht das Innenleben aus:

Andere Bastler hatten Kartenleser aus dem Plastikgehäuse geholt und dann direkt innen reingeklebt. Es funktioniert aber auch so gut, die Wand der Box ist nicht so dick, dass das Signal der Karte nicht funktionieren würde. Auch eine zusätzliche WLAN-Antenne war nicht notwendig, allerdings ist das das WIFI bei uns in der Wohnung auch sehr stark.

Die USB-Buchse habe ich noch nicht angebracht. Im nächsten Schritt würde ich auch noch einen Ein-/-Aus-Schalter anbringen, der die Box erst runterfährt, bevor sie vom Strom getrennt ist.

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