Erfahrungen Vorwerk Staubsauger-Roboter VR200


Staubsauger-Roboter sind schon seit vielen Jahren mein Begleiter, angefangen mit einem Roomba iRobot über das erste Modell von Vorwerk bis hin zum aktuellen Modell Vorwerk Staubsauger-Roboter VR200, den ich kurz nach Markteinführung gekauft hatte. Der Vorteil des Vorwerk-Geräts damals war, dass es neben der angeblichen Vorwerk-Saugqualität auch möglich ist, die tägliche Reinigung zu automatisieren. Das konnten damals nur wenige Geräte. Auch dass er sich selbst merkt, wo er war wenn ihm der Strom ausgeht und sich auftankt und an diese Stelle zurückkehrt, ist eine große Erleichterung. Und da ich auch schon auf eine längere Historie mit Vorwerk zurückblicken kann, wechselte ich von Roomba auf Vorwerk.

Warum überhaupt ein Staubsauger-Roboter?

Ein Staubsauger-Roboter hat auch Nachteile, denn natürlich ist seine Saugkraft nicht vergleichbar mit der eines “normalen” Staubsaugers, zumindest bei den Geräten der höheren Klassen. Einen günstigen Staubsauger schlägt auch der Vorwerk Staubsauger-Roboter. Aber verglichen mit dem normalem “Kobold” hinkt der VR200 etwas hinterher.

Auf der anderen Seite steht die automatische Reinigung des Bodens, man muss weniger Zeit damit verbringen, selber den Boden zu saugen. Und mit dem VR200 kann man sogar einstellen, wann der Staubsauger-Roboter durch die Wohnung fahren soll, am besten wenn man selber nicht da ist. Die Frage, die man sich stellen muss, ist, ob die geringere Saugleistung dennoch ausreichend ist. Für uns war sie das, denn wir haben nur Holzböden, keine Haustiere, keine langen Haare etc.

Der Saugvorgang des Vorwerk Staubsauger-Roboter

Man kann den Vorwerk Staubsauger-Roboter auf vier Arten starten:

  • Direkt am Gerät
  • Über die mitgelieferte Fernbedienung
  • Über die App
  • oder über ein vorher definiertes Programm, das den VR200 automatisch losfahren lässt.

Der Roboter saugt so lange wie sein Akku hält und fährt dann zurück zur Station, wo er sich wieder auflädt und dann nach vollständiger Aufladung wieder dort weiter macht, wo er vorher aufgehört hatte. Bis zu 120qm soll er mit einer Akku-Ladung schaffen, aber das schafft er definitiv nicht, manchmal nicht mal die Hälfte. Das kann natürlich an bei uns vorzufindenen minimalen Hindernissen liegen (siehe nächster Abschnitt), aber wir müssen mit einem Saugvorgang von mehreren Stunden rechnen inklusive zwischendurch Aufladen.

Ich verstehe das Prinzip des VR200 so, dass die Bürsten den Dreck lösen und dann der Ansaugöffnung zum Fraß vorwerfen. Die Bürste ist also ein wichtiger Teil des Staubsauger-Roboters. Damit ist nicht die kleine Bürste am Rande gemeint, die hat nach meiner Einschätzung extrem wenig Power. Vielleicht ist sie auch nur zum Wohfühlen da, damit man denkt, dass die Ecken auch irgendwie gereinigt werden.

Das Saugergebnis ist für unseren Fall gut, wobei man nicht völlig auf einen “richtigen” Staubsauer verzichten kann, wenn man auch die Ecken richtig sauber haben will.

Hindernisse überwinden: Der VR200 ist unberechenbar

Der Hauptgrund für uns direkt das Nachfolgemodell zu kaufen war vor allem das Feature, dass kleine Hindernisse überwunden werden können. Unsere Küchenstühle bieten so ein kleines Hindernis, kleiner als 2cm, was als Grenzwert bei Vorwerk angegeben wird. Und tatsächlich, manchmal schafft es der Staubsauger-Roboter. Aber manchmal schafft er es auch nicht. Leider lässt sich nicht vorhersagen, wann er es schafft und wann nicht.

So sieht man auf dem Foto sehr deutlich, dass er es ja fast geschafft hätte, aber irgendwie fehlt ihm da noch etwas. Beim nächsten Stuhl hatte er es dann ohne Probleme geschafft. Leider bedeutet das dann auch, dass man sich eben NICHT darauf verlassen kann, dass der Roboter automatisch die Wohnung saugt, wenn man mal nicht zuhause ist. Stattdessen verschickt der Staubsauger-Roboter seine Benachrichtigungen, dass etwas im Weg sei. Nur, wenn man bei der Arbeit ist, dann ist das auch nicht hilfreich. Auch verkeilt sich der VR200 gerne mal unter dem Sofa, und ich frage mich immer, wieso er nicht einfach wieder zurückfährt. Manchmal meckert er, weil er angeblich irgendwo feststeckt, aber tatsächlich hat genug Freiraum sich zu drehen.

Unter dem Sofa könnte man natürlich die Grenzmagnetbänder ablegen, aber zum einen sieht das häßlich aus, zum andern hätte ich es ja auch gerne mal unter dem Sofa gesaugt. Und natürlich könnte ich die Stühle auch hochstellen, bevor ich zur Arbeit gehe. Aber selbst dann bleibt der Vorwerk Staubsauger-Roboter gerne mal irgendwo hängen, wo es eigentlich keinen Anlass dazu gibt.

Die App für den VR200 wäre wirklich toll, wenn man dort zum Beispiel das Bild, das sich der VR200 von der Wohnung gemacht hat, zu sehen wäre und man als Anwender bestimmen könnte, in welche Areale der Wohnung der Staubsauger-Roboter dann nicht dürfte. So kann man aber nur den Roboter starten und Nachrichten von ihm erhalten. Das stelle ich mir nicht so schwer vor, ehrlich gesagt.

Defekt nach Garantieablauf – Geplante Obsoleszenz?

Unser VR200 wollte zwei Monate nach dem Ablauf der Garantie nicht mehr saugen. Die Hilfe im Netz brachte keine Linderung, ein Besuch im Vorwerk-Laden am Jungfernstieg resultierte darin, dass das Gerät eingeschickt werden musste. “Mit Bitte um Kulanz” angesichts des Schadens kurz nach dem Ablauf der Garantie, schrieb die Verkäuferin auf den Zettel. Das interessierte bei Vorwerk aber anscheinend niemanden. Nach knapp 2 Wochen erreichte mich eine DHL-Mail, dass ein Paket der Fiege Logistik Wuppertal GmbH unterwegs sei, und tatsächlich war der Vorwerk Staubsauger-Roboter darin. Und eine Rechnung über 140€. Hauptbürstenantrieb komplett erneuert 39€, Bürste erneuert 25€, Deckel Staubfach 4€, Aufwandspauschale 72€. Die Justierung war im Preis inbegriffen.

Wow. Wie gesagt: Wir haben keine langen Haare, keine Haustiere, einfach nur uralten Dielenfußboden. Kein täglicher Einsatz. Was genau kann da kaputt gehen? Ich hatte wie gesagt noch nie erlebt, dass ein Gerät von Vorwerk kaputt geht, die Staubsauger meiner Oma hielten Jahrzehnte. Natürlich sind Geräte heute komplexer. Aber hier ist nicht die Elektronik kaputt gegangen. Sondern das, was jeder Staubsauger auch hat, und das seit Jahrzehnten. Bürstenantrieb. Bürste. Das fühlt sich für mich wie geplante Obsoleszenz an. Wer mit dem Begriff Obsoleszenz nichts anfangen kann, der sollte sich unbedingt die Dokumentation Kaufen für die Müllhalde ansehen (wenn man sie gerade nicht bei Arte sehen kann, dann ist sie sicherlich bei YouTube zu finden). Die ersten Glühbirnen wurden so konstruiert, dass sie nicht darauf ausgelegt waren irgendwann kaputt zu gehen. Damit ist natürlich nicht so viel Geld zu verdienen. Und so werden Geräte heute so konstruiert, dass sie nach einer bestimmten Zeit kaputt gehen.

Natürlich kann man Vorwerk keine geplante Obsoleszenz unterstellen. Aber wenn das, was einen Vorwerk-Staubsauger für mich immer ausgemacht hat, nämlich Qualität und Langlebigkeit, heute nicht mehr gilt, puh, warum dann noch so viel Geld ausgeben?

Meine Erfahrungen mit dem Vorwerk Staubsauger-Roboter: Fazit

Kann ich eine klare Kaufempfehlung für den Vorwerk Staubsauger-Roboter VR200 geben? Nein. Für 749€ bietet das Vorwerk-Gerät nicht die Qualität, die man für diesen Preis erwarten kann, denn wenn man nach 2 Jahren und 2 Monaten schon wieder 140€ bezahlen muss, dann läuft da etwas schief. Das Überwinden von Hindernissen ist nicht zuverlässig. Die App ist ein Witz. Der nächste Staubsauger-Roboter wird kein Gerät von Vorwerk sein.

Kommentare (seit Februar 2020 ist die Kommentarfunktion von meinem Blog entfernt):

Helga Ritter says

  1. November 2018 at 15:29 Hallo Herr Alby, ich kann Ihrem Bericht nur zustimmen und würde Ihnen gerne mein Schreiben von heute an Herrn Michael Auer, Vorstand Vorwerk schicken. Dazu brauche ich eine e-mail Adressen. Besten Dank.

C. Kulig says

  1. November 2018 at 18:16 Hallo Herr Alby, ich war so naiv gleich drei Geräte für verschiedene Standorte zu kaufen. Nach drei Jahren läuft an keinem dieser Räume noch ein Vorwerk. Die schönste Rückmeldung von Vorwerk war diese, das O-Ton der Staubsauger mit dem Staub nicht klarkommt! Sollte in einer kleinen Wohnung von 50 m² eigentlich kein Problem sein. Vielleicht habe ich ja eine kleine böse Staubfee, oder ist der Microstaub der Diesel von der angrenzenden Strasse schuld… ? Ein klares NO GO für Vorwerk! Über zwei Tausend Euro für die Tonne.

Markus says

  1. Februar 2019 at 12:53 Hallo, kann mich nur anschließen. Mein Roboter hielt keine 3 Jahre und wurde nur einmal wöchentlich verwendet. Die Anzeige blinkte nach 2 3/4 Jahren nicht mehr grün, sondern war orange. Also Service angerufen und ein Hardreset durchgeführt. Keine Reaktion. Über einen Vorwerk Laden wurde das Gerät eingeschickt mit der Bitte doch Kulanz zu prüfen. Nach 2 Wochen die Rückantwort, dass die Ladeeinrichtung defekt und nicht mehr reparabel wäre. Sie bieten mir jedoch ein Austauschgerät für „nur“ € 347 an. Ein persönliches Anschreiben an einen Geschäfsführer wurde durch einen Mitarbeiter beantwortet, jedoch wurde in keiner Silbe auf die Kulanz eingegangen. Man kann doch von einer ausgeprägten Arroganz ausgehen. Das Gerät kann man nicht empfehlen. Ecken saugt er nicht. An Füßen von Schwingstühlen hängt er. Den recht flachen Fuß meines Relaxsessels hat er zerkrazt. Aktuell sind in unserem Haushalt 2 Tiger, 1 Kobold, 1 Handstaubsauger und ein Thermomix von Vorwerk im Einsatz. Hier gab es nie Probleme. Es scheint in Deutschland jedoch üblich zu werden, dass Premiumhersteller nicht zu ihren Fehlern stehen und den „dummen „Verbraucher im Regen stehen lassen. Für mich ist Vorwerk erledigt und der erste Dyson hat schon Einzug gehalten. Vom Thema Saugroboter habe ich zunächst genug.

I. Di Giulio says

  1. Februar 2019 at 16:16 Hallo, ich kann da leider auch nur zustimmen. Zu 99% schafft es der Vorwerk nicht, zur Station zurück. Eine Rücksendung mit Überprüfung durch Vorwerk erzielte auch keine Besserung. Ständig steht er vor der Gardine oder einer Wand und meldet, sein Weg wäre blockiert… und dabei müsste er doch nur rückwärts fahren! Ich habe heute wieder unseren alten Roomba in Betrieb kommen und er fand ohne Problem zur Station zurück. Für mich nie wieder Vorwerk.

Florian Vilser says

  1. Oktober 2019 at 10:55 Kann ich so unterschreiben nur würde ich Vorwerk Obsoleszenz unterstellen. Das erste mal ging der Laserantrieb nach 1,5 Jahren kaputt. Das zweite mal nach 3 Jahren. Das ist kein Zufall. Hier wird auf unverschämte Art und Weise mit einer Art Abo Geld mit regelmäßigen Reparaturen gemacht. Das gleiche trifft auf unseren Staubsauger VT 300. Es tut mir leid, dieses so resümieren zu müssen, aber: Finger Weg von Vorwerk!

Vorwerk hat es geschafft, ein Fall für die Verbraucherschutzzentrale zu werden.

Carina b. says

  1. Dezember 2019 at 18:40 Hallo, ich lann leider ihrem bericht auch nur zustimmen. Die ersten 2 jahre hat der vorwerk roboter bis auf kleiner probleme gut gesaugt. Kurz nach ablauf der 2 jahres garantie ging es dann aber los. Immer häufiger kam ich nachhause und der staubsauger hat irgendwo festgehangen, obwohl sich die wohnung nicht geändert hat. Entweder hat er sich auf waagerechten stuhlbeine festgefahren, sich zwischen 2 stuhlbeinen hochgebockt oder stand einfach mitten im raum und ist nicht weitergefahren weil etwas im weg wäre. Die steighilfe ist somit – solange man keine wohnung hat in welcher zwingend kleine hinternisse überwunden werden müssen – nur eine potentielle fehlerquelle. Mittlerweile kamen noch weiter fehler hinzu. Häufiger findet er nicht mehr zu station zurück oder versucht verweifelt an anderen einrichtungsgegenständen anzudocken. Auch der on/off button funktioniert nur noch sporadisch. Häufig muss ich 10 bis 20 mal drücken bis der roboter tatsächlich angeht. Letztens hat er auch noch das magnetband ignoriert und einfach überfahren. Jetzt ist er ca. 3 jahre alt und hat die fehlermeldung gebracht, dass die bürste blockiert sei. Ich habe daraufhin den gesamten roboter gereinigt inkl. bürste ausgebaut. Obwohl die bürste und auch das rolllager danach völlig sauber waren, kam die fehlermeldung weiterhin. Ich habe den Kundenservice von vorwerk kontaktiert, diese haben mir eine reparatur für 199 euro angeboten. Ich finde das eine unverschämte höhe, der roboter hat schon 700 euto gekostet und funktionierte nach 3 jahren gar nicht mehr. Ich habe ihn natürlich nicht für diesen preis reparieren lassen. Lieber kaufe ich mir einen billigeren anderen roboter, auch wenn dieser nach 2 jahren auch kaputt gehen sollte, ist dies immer noch billiger als vorwerk in zukunft wahrscheinlich häufiger für 199 euro reparieren zu lassen. Zum glück habe ich nach internetrecherchen herausgefunden ,dass sich das problem mit der blockierten rolle durch besprühen des drehlagers mit silikonspray löst. Ich habe es versucht und es hat tatsächlich super geklappt. Der roboter ist wieder gefahren. Ich habe mich super gefreut, aber schon 2 tage später das nächste problem. Jetzt kommt die fehlermeldung 3000, dass der roboter nicht navigieren könne. Somit geht er einfach aus und ist erneut nicht mehr zu benutzen. Ich bin wirklich sehr enttäuscht von vorwerk, ich dachte ich gebe mehr geld für gute qualität aus aber leider war das ein trugschluss. Falls ich jetzt keine lösung für den neuen fehler finde, landet der vorwerk auf dem müll und ich werde mir eine andere billigere marke zulegen.

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